Hallo Rudi
Das ist ja gerade das Problem. Die Energiewende wird von der politischen Seite mit Unterstützung der Medien auf eine Klimakatastrophe durch CO2 begründet. Ob die CO2-Konzentration in unserer Atmosphäre von derzeit 387ppm (parts per million) bzw. deren weitere Erhöhung durch die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle sich auf die globale Durchschnittstemperatur auswirkt, wird von ernstzunehmenden Wissenschaftler gar nicht bestritten. Nach Berechnungen aus den physikalischen Strahlungsgesetzen würde sich bei einer Verdoppelung auf 760ppm in 100 Jahren die durchschnittliche Globaltemperatur um 0,8-1,2 °C erhöhen. Dieses rund eine Grad hätte auf der Erde eine kaum bemerkbare Auswirkung. Darüber sind sich die Wissenschaftler ebenfalls einig. Der große Streit beginnt erst bei den sogenannten Rückkoppelungseffekten durch Wasserdampf. Die Wissenschaftler, die dem Weltklimarat
http://www.ipcc.ch/ der UNO zuarbeiten, behaupten eine Temperaturerhöhung von 3-6°C mit entsprechenden Auswirkungen auf die Eiskappen in unseren Pol-Regionen und einem Meeresspiegelanstieg von 30-70cm.
Die anderen Wissenschaftler behaupten, durch mehr CO2 und insbesondere Wasserdampf (Wolkenbildung) würde die Sonneneinstrahlung etwas gedämpft und damit eine weitere Temperaturerhöhung über dieses eine Grad hinaus verhindern.
Unsere Politiker bevorzugen für ihre Entscheidungen die alarmierende Version. Dabei ist es für unsere Energiefrage völlig unerheblich, welche Seite der Wissenschaft nun Recht hat. Wenn unsere fossilen Energieträger bei einem "weiter so" in 50 Jahren aufgebraucht sind, werden wir die 760ppm bei weitem nicht erreicht haben.
Wir müßen unsere zukünftige Energieversorgung sichern. Da ist kein Platz für klimatische Nebelkerzen mit umstrittenen Folgen in 100 oder 1.000 Jahren. Ärgerlich an den ganzen Diskusionen ist ja eigentlich nur, einerseits sollen wir Wind- und Sonnenenergie zum "Klimaschutz" nutzen, andererseits werden für Windflaute, Starkwind, Nachts oder Wolkenbedeckung zusätzliche Kohle- und Gaskraftwerke benötigt. Diese Kraftwerke können ja bei ausreichend Wind und Sonnenschein nicht komplett abgeschaltet werden, sondern arbeiten im Leerlauf mit um bei Leistungsschwankungen jederzeit einen Ausgleich schaffen zu können.
Also:
Was denn nun?Wir schaffen doppelte Kapazität um einfache Leistung jederzeit und sicher zu bekommen. Nebenbei sind wir mit den Backup-Kraftwerken immer noch nicht von den fossilen Energieträgern weg. Das Problem Überschußenergie zu speichern, neue Stromleitungen, Umwelt- und Landschaftsschutz sowie den Kosten bleiben unbeantwortete Fragen.
Das wäre genau so, als würde ich vorsorglich jedes Dorf mit einem Bahnhof beglücken und mir erst hinterher Gedanken über die Gleistrassen machen.
Der politische Anhang sollte eigentlich nur aufzeigen, wie der richtige Gedanke zur erforderlichen Energiewende mit schon fast hysterischen Argumenten und undurchdachten Handlungen ad absurdum geführt werden.
mfg
Markus