Banking-Schule

Aus um-bruch
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Bankschule, Brockhaus 1894

Auszug:

Bankschule (engl. Banking school), die Vertreter der Ansicht, daß die volle Einlöslichkeit der Banknoten genüge, um schädliche Einwirkungen derselben, wie namentlich allgemeine Preissteigerungen und Austreibung des Metallgeldes, zu verhindern. Namentlich in einem Lande mit hoch entwickeltem Depositensystem, wie in England, bilden die Banknoten nur einen mäßigen Teil des durch den Kredit erzeugten Zuwachses des Umlaufs; werden die Noten vermehrt, so werden nach der Auffassung der B. dafür andere Kreditmittel überflüssig, und der Stand des Umlaufs im ganzen bleibt annähernd ungeändert. Überhaupt sind nach dieser Theorie die Banken nicht im stande, die Größe ihrer Notenausgabe nach Belieben zu regulieren; der Verkehr bedarf bei jedem Grade seiner Entwicklung nur einer gewissen Menge Noten; tritt Geschäftsstille ein, so fließen die Noten, sei es als Depositen, sei es durch Bezahlung von Wechseln und Darlehen, an die Banken zurück und können nicht wieder in gleichem Betrage ausgegeben werden, weil das Bedürfnis nach Einlösung von Wechseln und Vorschüssen abgenommen hat. Die Erfahrungen, die in der neuern Zeit hinsichtlich der gewaltigen, die Notenemission fast erreichenden oder gar übersteigenden Baranhäufungen bei den großen Banken gemacht worden sind, sprechen im ganzen zu Gunsten der B. Jedenfalls wird diese Theorie um so genauer zutreffen, je mehr neben, den Banknoten- das Depositen-, Check- und Girowesen ausgebildet ist. Als Vertreter der B. sind zu nennen Tooke, Fullarton, Courcelle-Seneuil, und in Deutschland Ad. Wagner. Den entgegengesetzten Standpunkt nimmt die Currencyschule (s. d.) ein.


Bankschule, Brockhaus' Konversationslexikon, 2. Band: Astrachan - Bilk, 14. Auflage, 1894-1896, Seite 379