Autor Thema: Prof. Binswanger  (Gelesen 7070 mal)

Matthias

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Prof. Binswanger
« am: 02. März 2012, 07:50:48 »

Infos zur Person (http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Christoph_Binswanger):
Hans Christoph Binswanger (* 19. Juni 1929 in Zürich) ist ein Schweizer Wirtschaftswissenschaftler. Er entwickelte die Idee einer ökologischen Steuerreform und gilt als profilierter nicht-marxistischer Geld- und Wachstumskritiker.

Binswanger ist der Doktorvater von Joe Ackermann. Wenn ich richtig informiert bin, unterstützt er die Vollgeld-Initiative in der Schweiz.

Habe ja damals in "Unser Geldsystem" so manchen Link aufgelistet. Hier einer davon. Diesen Vortrag würde ich als "Debitismus (schöngefärbt und in Watte gepackt) meets E.F. Schumacher" beschreiben ... nicht allzu sehr in Details gehend, bringt es aber insgesamt vielleicht einigermaßen nachvollziehbar auf den Punkt?
(gibt bestimmt wieder Haue  8))


Wachstumszwang und Nachhaltigkeit − die Feststellung des Konflikts als Voraussetzung seiner Lösung 
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung zur Postwachstumsökonomie
an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg am 12. November 2008
von Hans Christoph Binswanger, St. Gallen


Zitat
Seitdem die Einlösungspflicht des Zentralbankgeldes in Gold- oder Silbermünzen aufgehoben wurde, handelt es sich aber beim Zentralbankgeld um eine "ewige" Schuld, die die Zentralbank nie einlösen muss.


Zitat
Das ist das Wesen der im Geldsystem waltenden Magie: Aus Minus (-) gleich Schuld wird ein Plus (+) gleich (Geld-)Vermögen.



http://www.postwachstumsoekonomie.org/Binswanger-Vortrag-OL.pdf


.....

If you have an apple and I have an apple and we exchange these apples then you and I will still each have one apple. But if you have an idea and I have an idea and we exchange these ideas, then each of us will have two ideas.
  --  George Bernard Shaw

Eurelios

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Re:Prof. Binswanger
« Antwort #1 am: 04. März 2012, 19:45:55 »
Lieber Matthias,

von mir bekommst Du keine Haue.  ;D

Habe mir das durchgelesen und dort steht eine Erkenntnis die eigentlich das
aussagt worum es für die Menschheit in der Zukunft eigentlich geht.

Mehr und mehr wird jedoch das Wirtschaftswachstum mit der langfristigen Knappheit der Natur konfrontiert, denn die Welt und damit die Natur ist nicht unendlich groß. Ihre Nutzung kann daher nicht beliebig ausgedehnt werden. Im Gegensatz zum Papier- und Bankgeld, das der Mensch selber herzustellen vermag, ist die Welt – die Natur – dem Menschen vorgegeben und damit begrenzt. Er sollte daher haushälterisch damit umgehen, d.h. die Natur nachhaltig bewirtschaften. Diesem Imperativ steht aber der Wachstumszwang und Wachstumsdrang entgegen. Der ökologische Konflikt ist unausweichlich, bzw. wir stehen schon mitten in diesem Konflikt drin.

Ich sehe das so:

 Wenn es dann nicht mehr möglich  ist (gilt ja schon für viele Regionen auf der Mutter Erde) für die Erdbewohner ihre Grundbedürfnisse
(genug Nahrung, Dach über dem Kopf usw.)  zu stillen wird es zu einem Verteilungskampf um die restlichen Grundstoffe kommen die wir
Beide hoffentlich nur noch (wenn wir brav waren  ;D) vom Paradies aus beobachten können.

Also Geldsytem hin oder her, wenn es die Menschen nicht auf die Reihe bekommen ein gerechters und für alle ein gesunderes Geben-und Nehmensystems
einzuführen und auch mit der Mutter Natur auf unserem Planeten einen Konsens einzugehen nicht in der Lage sind dann ist mein Gedanke
viel Spass beim Untergang.

Made Max (Kinofilm) läst Grüßen


Von mir viele Grüße

Günter  
« Letzte Änderung: 04. März 2012, 21:49:08 von Eurelios »

Matthias

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Prof. Binswanger - Der ökologische Konflikt
« Antwort #2 am: 05. März 2012, 07:42:14 »

Moin Günter,

Mehr und mehr wird jedoch das Wirtschaftswachstum mit der langfristigen Knappheit der Natur konfrontiert, denn die Welt und damit die Natur ist nicht unendlich groß. Ihre Nutzung kann daher nicht beliebig ausgedehnt werden. Im Gegensatz zum Papier- und Bankgeld, das der Mensch selber herzustellen vermag, ist die Welt – die Natur – dem Menschen vorgegeben und damit begrenzt. Er sollte daher haushälterisch damit umgehen, d.h. die Natur nachhaltig bewirtschaften. Diesem Imperativ steht aber der Wachstumszwang und Wachstumsdrang entgegen. Der ökologische Konflikt ist unausweichlich, bzw. wir stehen schon mitten in diesem Konflikt drin.


Genau das hat E.F. Schumacher gesehen. Aber leider arbeitet die Propaganda-Maschinerie auf Hochtouren, wie ich gestern wieder sehen musste, als ich die FAS in Händen hielt. Ein ganzer Teil der Zeitung war dem Thema "Wachstum" gewidmet. Gruselig, was dort zu lesen war. Ich hab's entnervt beiseite gelegt.

Man kommt nur schwer, wenn überhaupt, dagegen an ...  :-\

Na ja, wir können nicht mehr tun, als unseren Beitrag zur Aufklärung zu leisten. Was der Mensch, die Gesellschaft daraus macht, werden wir sehen ...

 ;)


.....

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  --  George Bernard Shaw