Untersuchung Zettelbanken: 10
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Man wird einwenden, daß ja die Bankzettel bey der
Bank und ihren Comptoirs zu jeder Zeit gegen baares
Geld umgetauscht werden können. Gut! aber die Bank lei-
het ja den baaren Betrag der Bankzettel der Staatsschulden-
tilgungskasse. Kann es da nicht einmal so weit kommen,
daß die Bank kein Geld mehr hat? Vermessen wäre diese
Frage, wenn nicht die Geschichte lehrte, daß sich dieser Fall
schon in Ländern ereignete, in denen man sich seine Mög-
lichkeit einst so wenig dachte, als man vielleicht jetzt bey
uns daran zu denken wagt; daß sich die Noth schon oft
gebieterisch über das Gesetz erhob; daß die Bank von Eng-
land, die Herzkammer eines unermeßlichen Handelskörpers
in den aus allen Theilen der Erde Blut und Leben strömen,
einst ihre Zahlungen auf lange Zeit suspendiren mußte und
daß noch keine Zettelbank in Europa von die-
sem großen Nebel verschont geblieben ist. Eng-
land konnte trotz der großen Crisis, in welche es durch die
Suspensions-Akte (1797.) versetzt wurde, sich mit der
Hoffnung trösten, daß es mit der einstigen Befreyung des
Continents durch seinen großen Aktivhandel das verschwun-
dene Gold und Silber schon wieder an sich ziehen würde,
aber diese Hoffnung kann kein Staat nähren, der einen so
überwiegenden Passivhandel wie Baiern führt. Ist aus ei-
nem solchen Staat einmal das baare Geld verschwunden
dann kehrt es sobald nicht wieder zurück. — Ein Blick auf
Schweden und Dänemark, welche durch ihre Zettelbanken
fast alles baare Geld unwiederbringlich aus dem Lande
getrieben haben, liefern den sprechendsten Beweis zu dieser
Behauptung, und der Veteran Büsch der aus langjährigem
Hinweise
<references >