Helmut Creutz: Zusammenfassung
Die von der orthodoxen Kredittheorie geprägte und damit eingeschränkte Sichtweise von Helmut Creutz zeigt sich in außergewöhnlich klarer Form im Kapitel 12 "Die >Geldschöpfung< durch die Geschäftsbanken"seines Werkes "Das Geldsyndrom". Ob er die Argumente der "modernen Kredittheorie" nicht erfassen wollte oder konnte, lässt sich nicht bestimmen. Die strikte Verneinung der Geldschöpfungsmöglichkeit schadet seinem Werk. Seine Gegenargumente sind nicht tragfähig und erscheinen konstruiert.
Gleichwohl muss anerkannt werden, dass er den Irrtum der "multiplen Geldschöpfung" nach Phillips klar benannte. Noch heute wird in manchen Hochschulmanuskripten diese irreführende Herleitung gelehrt. Zumindest hat sich die Deutsche Bundesbank in ihrer Schrift "Geld und Geldpolitik - Schülerbuch für die Sekundarstufe II" [1] seit 2009 von diesem Modell verabschiedet. Im Artikel Chester Arthur Phillips wird die "multiple Geldschöpfung" eingehend untersucht. Auch Martin Scheytt, auf den sich Creutz mehrfach bezieht, beschäftigte sich in seiner Dissertation "Theoretische Grundlagen der bankgeschäftlichen Kreditgewährung" Untertitel "Kritischer Beitrag zur Geldschöpfungstheorie" mit der multiplen Geldschöpfung, arbeitete die Funktion der "Spareinlagen" aber nicht heraus.
Einzelnachweis
- ↑ Geld und Geldpolitik Schülerbuch der Bundesbank