Untersuchung Zettelbanken Kurzfassung: 1
Girobanken dienen dem Zweck, an großen Handelsplätzen sich die Mühe der privaten Aufbewahrung von Geld zu ersparen. Diese Aufgabe wird auf ein gesichertes Gebäude, eine Girobank übertragen. In dieser Girobank wird dann das Geld unter vertrauensvoller Aufsicht eingelagert und verwahrt. Unter Geld wird, gemäß der allgemeinen Auffassung dieser Zeit, eindeutig „bare klingende Münzen“ und sowie auch Gold- und Silberbarren verstanden. Als Münzen werden hier jedoch nur solche verstanden, deren Wert durch das Münzmetall selbst, Gold oder Silber, gedeckt sind.[1]
Anstelle nun bei einem Kauf die Ware mit Bargeld, also Münzen, zu bezahlen, wird in der Girobank die entsprechende Geldsumme von einem Eigentümer auf den anderen, hier vom Käufer auf den Verkäufer überschrieben. Die regen Kontenbewegungen sind ein Grad für einen funktionierenden Handel. Girobanken sind „geheiligte Aufbewahrungsstätten“ für Geld und geben keine Zettel (Banknoten) heraus. Es sind reine Verrechnungsbanken und genießen ein äußerst hohes Vertrauen.
Völlig anders sieht er die Einrichtung einer Zettelbank. Diese werden zwar auch unter dem Aushängeschild „für Handel und Gewerbe“ gegründet, haben aber meist einen anderen Entstehungsgrund. Mit Zettelbanken können schwache Staaten sich zusätzliche Kräfte schaffen.
Wörtlich wird hierzu aufgeführt:
"Der Grund dieser Institute wird zwar gewöhnlich mit Geld gelegt, aber auf diesem Grund erhebt sich bald ein papierner babylonischer Thurmbau, der die ächten Kräfte der Nation verschlingt, und über kurz oder lang Verwirrung und Elend verbreitet. —"
und weiter
"Die Zettelbanken sind eine Erfindung, des sech- zehnten Jahrhunderts, und abnorme Bastarden der Giro- banken"
Die Zettelbanken sind jederzeit mächtige Hebel in der Hand der Fürsten gewesen. Ohne deren Erschaffung hätte England keine Schuld von 800 Millionen Pfund auftürmen und auch Österreich keinen 25jährigen Krieg führen können.
Hinweise
<references >
- ↑ Solche Münzen, deren Wert bereits durch das Münzmaterial gedeckt sind, nennt man auch Kurantmünzen, s.a. Wikipedia Kurantmünze