Lexikon: Bank6
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13) russische Reichsleihebank
Die russische Reichsleihebank gründete Katharina II. 1786. Sie leiht und verleiht, discontirt Wechsel zu 6 Procent Zinsen und versichert Häuser und Fabrikgebäude. Von dieser Leihbank ist die Reichsassignationsbank verschieden, welche es bloß mit der Verfertigung Ausgabe und Verwechslung der Assignationen zu thun und ihre Filialbanken in den größten Handelsstätten des Reiches, Moskau, Odessa, Taganrog, etc. hat. Diese sind Bloß zur Einnahme und Ausgabe der Bankassignationen bestimmt. Die russischen Bankassignationen lauten auf umlaufende Münzen, wodurch es unbestimmt ist, wogegen die Banken sie auswechseln sollen. Sie gaben Kupfergeld dafür, solange sie in gehöriger Menge damit versessen waren. In beliebiger Menge war dasselbe schon seit langer Zeit nicht von den Banken zu erlangen. Die theilweise Auswechselung geschah und geschieht noch meistens nach Gunst. Neuerlich ist eine Commerzbank errichtet worden, welche einen großen Theil der Geschäfte der Leihbanken an sich gezogen hat.
14) schwedische Reichs- und Wechselbank zu Stockholm
Die schwedische Reichs- und Wechselbank zu Stockholm wurde auf dem Reichstage von 1688 gegründet. 1777 wurde damit eine Zettelbank verbunden, die über die Einlage sogenannte Bank- Transport- Zettel ertheilt. 1789 kam eine Depositenbank durch Anleihe einer Summe von 10.000 Obligationen, jede à 100 Thlr., hinzu, welche nicht immer die gewünschte Wirkung hervorbrachte, weil Gustav III. sie für seine finanziellen Zwecke benutzte. Zufolge einer königl. Verordnung sind sie seit 1823 baar eingelöst worden.
15) Stuttgart
Stuttgart erhielt, vermöge Verordnung vom 15. August 1802, eine Hofbank, deren Credit im Würtembergischen fest begründet ist. Sie gebraucht nicht immer die ihr zur Nutzung angebotenen großen Summen, ein Beweis, daß sie nicht schwindelt und daher das jetzige Zutrauen allerdings mit Recht verdient.
16) Wien
Wien erhielt 1714 vom Kaiser Karl VI, durch die freie Bancalitätsordnung eine Stadtbank. Seit 1771 gab diese für 12 Mill. Gulden Bankzettel aus, 1784 noch 20 Millionen: 1800, 1806 und 1808 vermehrte sich die Masse der wiener Bankzettel sehr. 18l6 gründete die Verordnung vom 1. Juli 1816 die neue östr. Nationalbank, welche die umlaufenden Zettel bereits so sehr vermindert hat, daß sie einen faß festen Curs von 40 Proc. gegen Silber gewonnen haben.
Eine der Hauptoperationen der wiener Bank ist, daß sie Verpfändungen der Staatsobligationen annimmt zu billigem Pfandzins. Man hat angenommen, daß dies den Credit der Staatspapiere sehr stütze. Allerdings konnte den Untehmern großer Staatsanleihen dies nicht anders als höchst vortheilhaft seyn, die nun mit dem Verkauf der neuen und alten Staatsschuldscheine zögern, und es lange hinhalten können, diese Effekten in feste Hände gelangen zu lassen, und folglich das Circulationsmetall, wenn es ihrem Interesse gemäß ist, auch außer Landes in großen Massen zu nutzen. Vermöge dieser Staatsoperation kann aber auch der Credit der Staatspapiere sinken, wenn eine von den Verpfändern der Staatsobligationen erzwungene Rückzahlung oder eine noch vortheilhaftere Geldspeculation der Börsenmänner in Staatseffekten diese bewegt, des Staats Effekten fallen zu machen, der seinen Credit an aus- und inländische Geldlieferer genug geopfert hat. In einer Periode, wo der Handel so schwach und die Produktion so wohlfeil, ist jede Begünstigung Gewinns ohne Arbeit leider eine Einladung, sich Geschäften in Speculationen vorzugsweise zu widmen, und nicht der Nahrung durch Arbeit; auch vertheilt sich durch das Verpfändungssvstem der Staatsobligationen der Gewinn auf die Staatspapiere an Wenige, und unter diesen an viele Ausländer.
Fußnote
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