Korrespondenzbankgeschäfte
Auf dieser Seite werden Informationen aus der Presse sowie aus Fachbüchern zum Thema Korrespondenzbankgeschäfte gesammelt. Die Relevanz dieses Zahlungsweges soll verdeutlicht werden.
Geldwirtschaft 1970
Alfred Kratz und Claus Köhler beschreiben 1970 die Korrespondenzbankbeziehungen in ihrem Buch "Geldwirtschaft: Geldversorgung und Kreditpolitik, Band 1" [1] Unter dem Punkt "Sichteinlagen der Kreditinstitute bei anderen Banken" (Seite 33) beschreiben sie:
"Kreditinstitute halten verfügbare Einlagen bei anderen Banken aus zwei Gründen: einmal um den Überweisungsverkehr ihrer Kunden möglichst rasch abwickeln zu können, und zum anderen, um Überschußreserven verzinslich anzulegen. Sie geben in diesem Falle Zentralbankgeld im Geldhandel an andere Kreditinstitute weiter"
"Um eine rasche und reibungslose Abwicklung des Überweisungsverkehrs zu sichern, suchen sich Kreditinstitute Korrespondenzbanken. Bei der Korrespondenzbank unterhält das Kreditinstitut ein Guthaben. Zu Lasten dieses Guthabens können Überweisungen am Platz der Korrespondenzbank rasch ausgeführt werden. Wenn z. B. ein Bankkunde einen Betrag von seinem Konto K1 bei der Bank A auf ein Konto K3 in B überweist, so wird dieser Auftrag von der Bank K1 unter Umständen wie folgt ausgeführt: Die Bank K1 überweist den Betrag an ihre Korrespondenzbank in B, das sei die Bank K2, und die Korrespondenzbank leitet das Geld dann an den Ort auf das gewünschte Konto bei der Bank K3. Eine direkte Überweisung von K1 auf K3 wäre zeitraubender, wenn K1 kein Guthaben bei K3 unterhielte und den zu überweisenden Betrag erst bei Bank K3 anschaffen müßte. Bei der Einschaltung der Korrespondenzbank, bei der K1 ein Guthaben unterhält, kann der Betrag auch telegraphisch überwiesen werden und wenige Stunden danach auf dem Konto des Begünstigten bei K3 sein."
Europäische Zentralbank 2012
Ein Auszug aus "Durchführung der Geldpolitik im Euro-Währungsgebiet" [2]
„Korrespondenzbankbeziehung (correspondent banking): Vereinbarung, in deren Rahmen ein Kreditinstitut Zahlungsverkehrsdienstleistungen und andere Dienstleistungen für ein anderes Kreditinstitut erbringt. Zahlungen durch Korrespondenzbanken werden oft über gegenseitige Konten (Nostro- und Lorokonten) ausgeführt, die mit dauerhaften Kreditlinien verbunden sein können. Korrespondenzbankdienste werden vor allem grenzüberschreitend angeboten, es existieren aber auch Agenturbeziehungen auf nationaler Ebene. Ein Lorokonto ist ein von einer Korrespondenzbank im Auftrag eines ausländischen Kreditinstituts geführtes Konto; aus Sicht des ausländischen Kreditinstituts ist dieses Konto ein Nostrokonto.“
Venezuela 2016
Venezuela hat keine Korrespondenzbank mehr, Citibank schließt Konten für Venezuelas Auslandszahlungen[3]
"Die US-amerikanische Citibank will die Devisenkonten der venezolanischen Zentralbank und der Banco de Venezuela (BCV) innerhalb von 30 Tagen schließen. Dies gab Venezuelas Präsident Nicolás Maduro bekannt. Aufgrund des Wechselkurssystems des Landes fungiert die Citibank als einzige Korrespondenzbank für alle Auslandszahlungen der Regierung sowie öffentlicher und privater Importeure. Transaktionen für die Zahlung von Importen werden zentral über die BCV, und damit über ihre Korrespondenzbank, die Citibank, abgewickelt."
Kuba 2016
Bericht 2016 der kubanischen Regierung zu den Folgen der US-Blockade[4]
„Eine starke Beschränkung ist das Verbot für kubanische Finanzinstitutionen, Korrespondenzkonten auf Banken der USA zu eröffnen, was direkte Beziehungen von Banken beider Länder verbietet und die Handelsgeschäfte Kubas mit jenem Land verteuert, da diese notgedrungen dreiseitig abgeschlossen werden müssen und Provisionszahlungen an Vermittler erfordern.“
Deutsche Bank
Subsahara-Afrika – turbulent und wachstumsfreudig[5]
„Die Deutsche Bank unterhält in Nigeria – und darüber hinaus in ganz Subsahara-Afrika –Geschäftsbeziehungen und ist insbesondere im Bereich Handelsfinanzierungen aktiv. Aufgrund unserer Langjährigen Präsenz im Markt verfügen wir über eine umfangreiches Korrespondenzbanknetzwerk in der Region und ........“
Chase Manhattan Bank 2017
Mit dem Tod von Rockefeller endet die reichste Dynastie der Welt.
(Trotz sieben neuer Herzen wurde er keine 200 Jahre alt, die er angestrebt hatte.)[6]
Zur Chase Manhattan Bank, heute wohl JP Morgan Chase wird gesagt:
„Sie besitzt heute ein globales Netz von geschätzten 50.000 Korrespondenzbanken und ist die größte Bank der Welt.“
Andere Quellen sprechen von der zweitgrößten Bank der Welt.
Einzelnachweise
<references >
- ↑ Alfred Katz, Claus Köhler: Geldwirtschaft: Geldversorgung und Kreditpolitik, Band 1. Duncker & Humblot, 1970, 1970, ISBN 3428439015, S. 373.
- ↑ Allgemeine Reglungen für die geldpolitischen Instrumente des Eurosystems, EZB 2012, Abruf 20.8.2017
- ↑ Citibank schließt Konten für Venezuelas Auslandszahlungen, Amerika 21 vom 18.07.2016, Abruf 20.8.2017
- ↑ Bericht 2016 der kubanischen Regierung zu den Folgen der US-Blockade Red*Globe, 13. September 2016, Abruf 20.8.2017
- ↑ Subsahara-Afrika – turbulent und wachstumsfreudig, Exportmanager, 01-Februar-2016.pdf, Abruf 20.8.2016
- ↑ Mit dem Tod von Rockefeller endet die reichste Dynastie der Welt, Internetz Zeitung vom 20. März 2017, Abruf 20.8.2017