Das Geldrätsel: Geschichte: Italienische Banken: Unterschied zwischen den Versionen

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==Wechselstuben==
 
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Die Banken, so wie wir sie heute verstehen,[[Datei:De geldwisselaar en zijn vrouw.jpg|thumb|Der Geldwechsler und seine Frau (Bild von Marinus van Reymerswaele, vor 1533?)]] entwickelten sich an den italienischen Messeplätzen (Genua, Pisa, Florenz, Amalfi) im 12. und 13. Jahrhundert aus den Wechselstuben. Die große Anzahl unterschiedlicher Münzsorten und deren schwankende Wechselkurse erforderten zur Abwicklung von Handelsgeschäften vertrauenswürdige Geldwechsler.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Geldwechsler Wikipedia: ''Geldwechsler'']</ref> Diese betrieben ihre Geschäfte in sogenannten Wechselstuben. Die verschiedenen Münzsorten wurden auf einem Tisch (ital. banca) aufgehäuft. Die Kaufleute konnten sich dann dort ihre eigenen Münzen in die, für ein Geschäft erforderliche, Münzart wechseln lassen. Aus der Bezeichnung für den Wechseltisch entstand dann der Begriff Bank (ital. banco).
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Die Banken, so wie wir sie heute kennen,[[Datei:De geldwisselaar en zijn vrouw.jpg|thumb|Der Geldwechsler und seine Frau (Bild von Marinus van Reymerswaele, vor 1533?)]] entwickelten sich an den italienischen Messeplätzen (Genua, Pisa, Florenz, Amalfi) im 12. und 13. Jahrhundert aus den Wechselstuben. Die große Anzahl unterschiedlicher Münzsorten und deren schwankende Wechselkurse erforderten zur Abwicklung von Handelsgeschäften vertrauenswürdige Geldwechsler.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Geldwechsler Wikipedia: ''Geldwechsler'']</ref> Diese betrieben ihre Geschäfte in sogenannten Wechselstuben. Die verschiedenen Münzsorten wurden auf einem Tisch (ital. banca) aufgehäuft. Die Kaufleute konnten sich dann dort ihre eigenen Münzen in die, für ein Geschäft erforderliche, Münzart wechseln lassen. Aus der Bezeichnung für den Wechseltisch entstand dann der Begriff Bank (ital. banco).
  
 
==Der Wechsel==
 
==Der Wechsel==
Der Wechsel<ref>[[Wechsel| Wechsel]], weiterführende Informationen zum Wechsel</ref> ist auf das eigentliche Geldwechselgeschäft zurückzuführen. Die Wechsler besorgten nicht nur den sogenannten Handwechsel, den Umtausch einer Münzsorte in eine andere, von Hand zu Hand, sondern auch die Vermittlung von Geldsendungen.<br/><br/>
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Der Wechsel<ref>[[Das Geldrätsel:_Wechsel| Wechsel]], weiterführende Informationen zum Wechsel</ref> ist auf das eigentliche Geldwechselgeschäft zurückzuführen. Die Wechsler besorgten nicht nur den sogenannten Handwechsel, den Umtausch einer Münzsorte in eine andere, von Hand zu Hand, sondern auch die Vermittlung von Geldsendungen. So beschreibt das Brockhaus Konversationslexikon, 14. Auflage, 1894-1896, den Beginn der Wechselgeschäfte so:<br/><br/>
 
"Hatte zum Beispiel ein Kaufmann in Genua an einen Platz in Frankreich zu zahlen, so zahlte er bei einem Wechsler in Genua in dortiger Münze ein und der Wechsler vermittelte die Auszahlung in Frankreich in der dortigen Münze durch seine Niederlassung dort oder durch einen andern Wechsler oder Kaufmann dort, mit dem er in Verbindung stand. Das geschah so, dass er dem Einzahlenden vor dem Notar eine Urkunde ausstellte, in der er den Empfang der Summe in der eingezahlten Münze bekannte und sich zur Auszahlung in Frankreich in der dortigen Münze selbst oder durch einen Dritten an den Einzahler oder dessen Beauftragten verpflichtete. Aus dieser Urkunde haftete er nach Gewohnheit, Privilegien und Statuten der Handelsstädte für die Zahlung. Nachweisbar erhielt z. B. auch der deutsche Student in Bologna so "seinen Wechsel"".<ref>[http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=136381&textview=true Retrolib: ''Brockhaus' Konversationslexikon'']</ref><br/><br/>
 
"Hatte zum Beispiel ein Kaufmann in Genua an einen Platz in Frankreich zu zahlen, so zahlte er bei einem Wechsler in Genua in dortiger Münze ein und der Wechsler vermittelte die Auszahlung in Frankreich in der dortigen Münze durch seine Niederlassung dort oder durch einen andern Wechsler oder Kaufmann dort, mit dem er in Verbindung stand. Das geschah so, dass er dem Einzahlenden vor dem Notar eine Urkunde ausstellte, in der er den Empfang der Summe in der eingezahlten Münze bekannte und sich zur Auszahlung in Frankreich in der dortigen Münze selbst oder durch einen Dritten an den Einzahler oder dessen Beauftragten verpflichtete. Aus dieser Urkunde haftete er nach Gewohnheit, Privilegien und Statuten der Handelsstädte für die Zahlung. Nachweisbar erhielt z. B. auch der deutsche Student in Bologna so "seinen Wechsel"".<ref>[http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=136381&textview=true Retrolib: ''Brockhaus' Konversationslexikon'']</ref><br/><br/>
 
Mit der Einführung von Wechseln konnte ein münzloser Transfer von Geld vorgenommen werden.
 
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Die ersten länderübergreifenden [[Datei:Medici coat of arms.svg|miniatur|right|110px|Familienwappen der Medici]]Banken entstanden im 13. Jahrhundert. Es waren Privatbanken, welche bedeutenden Bankiersfamilien gehörten. Im 14. Jahrhundert unterhielten diese Filialen in allen wichtigen Städten Europas. Eine der bedeutendsten und mächtigsten Bankiersfamilien waren die Medici<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Medici  vgl. Wikipedia: Medici]</ref>. Wie auch viele andere Bankiersfamilien waren sie aus einer Handelsfamilie entstanden. Zu ihren Kunden gehörten auch Könige und Fürsten. Diese benötigten Geld zur Führung von Kriegen und für ihren Hofstaat.
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Stephen Zarlenga führt hierzu auf, das König Eduard III. von England 1339 die Florentiner Medici ruinierte, da er seine Schulden nicht zurückzahlte. Der Lernerfolg war jedoch offensichtlich nicht sehr groß. König Eduard IV. sowie auch die gegen ihn kämpfenden Rebellen wurden von der Londoner Filiale der Medici finanziell unterstützt. 1564 waren die Rebellen eliminiert und gleichzeitig auch König Eduard IV. ruiniert. Damit war auch die Londoner Filiale der Medici banktrott.<ref>Stephen Zarlenga: ''Der Mythos vom Geld - die Geschichte der Macht'', Seite 112</ref>
 
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Aktuelle Version vom 13. Mai 2016, 13:31 Uhr

Wechselstuben

Die Banken, so wie wir sie heute kennen,

Der Geldwechsler und seine Frau (Bild von Marinus van Reymerswaele, vor 1533?)

entwickelten sich an den italienischen Messeplätzen (Genua, Pisa, Florenz, Amalfi) im 12. und 13. Jahrhundert aus den Wechselstuben. Die große Anzahl unterschiedlicher Münzsorten und deren schwankende Wechselkurse erforderten zur Abwicklung von Handelsgeschäften vertrauenswürdige Geldwechsler.[1] Diese betrieben ihre Geschäfte in sogenannten Wechselstuben. Die verschiedenen Münzsorten wurden auf einem Tisch (ital. banca) aufgehäuft. Die Kaufleute konnten sich dann dort ihre eigenen Münzen in die, für ein Geschäft erforderliche, Münzart wechseln lassen. Aus der Bezeichnung für den Wechseltisch entstand dann der Begriff Bank (ital. banco).

Der Wechsel

Der Wechsel[2] ist auf das eigentliche Geldwechselgeschäft zurückzuführen. Die Wechsler besorgten nicht nur den sogenannten Handwechsel, den Umtausch einer Münzsorte in eine andere, von Hand zu Hand, sondern auch die Vermittlung von Geldsendungen. So beschreibt das Brockhaus Konversationslexikon, 14. Auflage, 1894-1896, den Beginn der Wechselgeschäfte so:

"Hatte zum Beispiel ein Kaufmann in Genua an einen Platz in Frankreich zu zahlen, so zahlte er bei einem Wechsler in Genua in dortiger Münze ein und der Wechsler vermittelte die Auszahlung in Frankreich in der dortigen Münze durch seine Niederlassung dort oder durch einen andern Wechsler oder Kaufmann dort, mit dem er in Verbindung stand. Das geschah so, dass er dem Einzahlenden vor dem Notar eine Urkunde ausstellte, in der er den Empfang der Summe in der eingezahlten Münze bekannte und sich zur Auszahlung in Frankreich in der dortigen Münze selbst oder durch einen Dritten an den Einzahler oder dessen Beauftragten verpflichtete. Aus dieser Urkunde haftete er nach Gewohnheit, Privilegien und Statuten der Handelsstädte für die Zahlung. Nachweisbar erhielt z. B. auch der deutsche Student in Bologna so "seinen Wechsel"".[3]

Mit der Einführung von Wechseln konnte ein münzloser Transfer von Geld vorgenommen werden. Hatte ein Geldwechsler zum Eintausch von Wechseln kein Geld mehr, so war er bankrott (ital. banca rotta für zerbrochenen oder leeren Tisch).

Im 14. Jahrhundert wurde es nun üblich, dass der "Wechsler" die Urkunde selbst, das heißt ohne Mithilfe eines Notars, erstellte. Auch wurde die Auszahlung an den Überbringer der Urkunde, den Präsentanten, geleistet. Die Adresse der auszahlenden Stelle war auf der Rückseite der Urkunde vermerkt. Es folgte die Möglichkeit, den Wechsel als Zahlungsmittel auch noch weiterzugeben. Betrieben ursprünglich nur die Wechsler dieses Geschäft, so wurde diese Methode schon bald von den Handelshäusern selbst in großem Umfange angewandt.

Mit dem Ausstellen eines Wechsels war ein Zahlungsmittel entstanden, welches zwar nicht gesetzlich anerkannt war, jedoch in der Wirtschaft einen sehr wirkungsvollen und leicht zu handhabenden Ersatz von Münzgeld darstellte.
Bemerkenswert ist, dass mit dem Wechsel ein Zahlungsmittel in Umlauf gesetzt wurde, welches nur aus Papier bestand.


Internationale Banken

Die ersten länderübergreifenden

Familienwappen der Medici

Banken entstanden im 13. Jahrhundert. Es waren Privatbanken, welche bedeutenden Bankiersfamilien gehörten. Im 14. Jahrhundert unterhielten diese Filialen in allen wichtigen Städten Europas. Eine der bedeutendsten und mächtigsten Bankiersfamilien waren die Medici[4]. Wie auch viele andere Bankiersfamilien waren sie aus einer Handelsfamilie entstanden. Zu ihren Kunden gehörten auch Könige und Fürsten. Diese benötigten Geld zur Führung von Kriegen und für ihren Hofstaat.

Stephen Zarlenga führt hierzu auf, das König Eduard III. von England 1339 die Florentiner Medici ruinierte, da er seine Schulden nicht zurückzahlte. Der Lernerfolg war jedoch offensichtlich nicht sehr groß. König Eduard IV. sowie auch die gegen ihn kämpfenden Rebellen wurden von der Londoner Filiale der Medici finanziell unterstützt. 1564 waren die Rebellen eliminiert und gleichzeitig auch König Eduard IV. ruiniert. Damit war auch die Londoner Filiale der Medici banktrott.[5]

Einzelnachweise

<references >

  1. Wikipedia: Geldwechsler
  2. Wechsel, weiterführende Informationen zum Wechsel
  3. Retrolib: Brockhaus' Konversationslexikon
  4. vgl. Wikipedia: Medici
  5. Stephen Zarlenga: Der Mythos vom Geld - die Geschichte der Macht, Seite 112