Autor Thema: Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte  (Gelesen 24362 mal)

Matthias

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Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« am: 11. Juli 2011, 07:58:21 »

Der schwedisch-deutsche Anwalt für Bankrecht spricht über die grundlegenden Probleme im Geldsystem und stellt dar, wie ein besseres System aussehen könnte.

http://www.witte.se/


Dr Henning Witte - Fehler im Finanzsystem


Dr. Henning Witte - Fehler im Finanzsystem Small | Large



.....
If you have an apple and I have an apple and we exchange these apples then you and I will still each have one apple. But if you have an idea and I have an idea and we exchange these ideas, then each of us will have two ideas.
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Eurelios

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Matthias

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #2 am: 19. Juli 2011, 07:38:38 »

Hallo Günter,

tja, eines Tages ist der Kettenbrief nun mal am Ende ...
Wie sagt es P.C. Martin so schön in seinem Buch:
Zitat
Die Kapitalisten können nicht rechnen.



Hier noch ein Artikel als Beleg, dass sich etwas tut:


Aufruf zur Debatte:
Die Logik des Geldsystems als tiefere Ursache von Armut und Krisen?

Von Florian Hauschild

Nun also auch Portugal. Als drittes Land schlüpft der iberische Staat unter den Rettungsschirm der EU. Eine Nachricht, wie viele: Man verspürt Unbehagen, weiß aber eigentlich nicht wieso. le bohémien versucht dem Thema Finanzkrise auf den Zahn zu fühlen und ruft zur seriösen Debatte auf.

Seit Ausbruch der Subprimekrise im Jahr 2007 rücken Fragen der Weltfinanzordnung mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein. Was zuvor noch ein klassisches Themenfeld einer kritischen Gegenöffentlichkeit war, beginnt nun – zwar noch nicht im politischen, wohl aber im gesellschaftlichen Diskurs – Aufmerksamkeit zu erregen. Angesichts immer größerer Rettungsschirme, Rettungspakte, Zentralbankinterventionen und Krisengipfel regt sich eine gewisse Skepsis:

Entspricht es wirklich der Wahrheit, dass der Euro plötzlich gerettet ist, einfach auf Grund von Bürgschaften, die natürlich nicht mit realen Zahlungen zu verwechseln sind? Und wieso ist der Euro überhaupt in Gefahr? Wann werden die Staatsschulden eigentlich zurückgezahlt? Oder wird dies überhaupt beabsichtigt? Ist eine im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse dann nicht sinnvoll? Oder steckt gar mehr dahinter?



http://le-bohemien.net/2011/04/13/aufruf-zur-debatte/



.....

« Letzte Änderung: 19. Juli 2011, 07:51:50 von Matthias »
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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #3 am: 11. September 2011, 20:09:33 »
Hallo Matthias,

mal wirklich ein guter Artikel im Handelsblatt über das Thema ,,Fehler im Finanzsytem;;

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/das-endet-mit-dem-grossen-knall/4590890.html

Grüße von

Günter

Mumken

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #4 am: 13. September 2011, 18:44:03 »
Hallo Günter,

ein sehr aufschlussreicher Artikel.

..........
mal wirklich ein guter Artikel im Handelsblatt über das Thema ,,Fehler im Finanzsytem;;

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/das-endet-mit-dem-grossen-knall/4590890.html
...........


Ludwig Poullain, ehemals Chef der West LB schließt mit dem Satz:

Zitat
"Ich glaube mittlerweile an den Knall. Meine Lebenserfahrung spricht dagegen, dass sich vorher etwas ändert."


Und was passiert danach? Wir fangen mit demselben System wieder von vorne an. :'(

Herr Poullain stellt zurecht unser heutiges Bankensystem infrage und ist der Meinung, dass wir zwar Banken als Dienstleiter benötigen, jedoch nicht als Produzenten.
Hier gehe ich noch einen Schritt weiter und bin der Meinung, dass wir Banken nicht als Kreditgeber für öffentliche Aufgaben benötigen. Hätten seit Beginn der Bundesrepublik Deutschland der Bund, die Länder sowie auch die Kommunen zur Finanzierung nicht mit Zinsen verbundene Kredite aufgenommen, sondern direkt bei der Bundesbank  zinsloses Geld bekommen, so sähe unsere Schuldenbilanz etwas anders aus.



Datenquellen siehe: http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=9.msg84#msg84

Nach vorstehender Grafik, welche auf Zahlen von 2009 basiert, hätten wir bei zinsloser Geldaufnahme von Bund, Ländern und Kommunen einen Schuldenstand von 138 Milliarden € und nicht von 1.800 Milliarden €.

Nun sind dies nicht meine Ideen sondern bereits mehrfach an anderen Stellen vorgebrachte Forderungen von Zarlenga, Huber, der Monetativen u. a. Diese Forderungen haben aber bisher keinen Zugang zu unseren Mainstream-Medien gefunden.

Interessant hierzu Feavearyear, Pound Sterling, 270-275 zitiert in Zarlenga "Der Mythos vom Geld - Die Geschichte der Macht" Seite 257 zur Reform der "Bank of England"

Zitat
Die Reformen von 1844 umfassten folgende Maßnahmen:
Die Bank wurde verpflichtet, die Zinsnahme auf Schulden des Staates einzustellen.


So ganz utopisch und neu sind diese Forderungen also nicht, auch wenn sie kaum Beachtung finden.

« Letzte Änderung: 13. September 2011, 18:49:15 von Mumken »

Eurelios

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #5 am: 14. September 2011, 11:00:55 »
Hallo Rudi,

deine berechtigte Frage:Und was passiert danach?

beantwortet FRANZ HÖRMANN ist Professor am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen der Wirtschaftsuniversität Wien.

in einem Gespräch mit der Zeitung Standard. Auszug:

derStandard.at: Derzeit werden die Stimmen, dass beispielsweise der Euro verschwinden wird, immer lauter. Brauchen wir Geld überhaupt noch?

Hörmann: Alle Währungen werden verschwinden, weil sie technisch nicht mehr funktionieren können. Ich schätze, dass es schon 2011 so weit sein wird. Wenn wir uns aber in eine neue Gesellschaft ohne Geld retten wollen, brauchen wir als Übergangphase mehrdimensionales Geld. Wir brauchen mehrere unabhängige Rechnungskreise in Form spezialisierter elektronischer Gutscheine. Um die Grundversorgung der Menschen abzudecken, wie Wohnraum, Energie, Lebensmittel usw., könnte man eine Inventur in den einzelnen Ländern aller verfügbarer Ressourcen und des Bedarfs machen. Dann wäre es notwendig, die vorhandenen Ressourcen pro Kopf so zu verteilen, dass für den Basislebensstandard alle versorgt sind. Hier müssen alle kooperieren, ohne dass sie in ein gewinnorientiertes Tauschkonzept verfallen. Die Gemeinschaft muss ohne Wenn und Aber und ohne Gegenleistung Kinder, alte und kranke Menschen erhalten, und alle müssen mit diesem Grundlebensstandard versorgt werden, egal welche oder ob sie überhaupt eine Leistung vollbringen.

derStandard.at: Wir sprechen also von einem bedingungslosen Grundeinkommen?

Hörmann: Genau. Aber nicht in Geld, sondern in Gütern und Dienstleistungen. Im Bereich des Luxus kann die Gesellschaft dann basisdemokratisch entscheiden, für welche individuellen oder Gruppenleistungen Preise ausgeschrieben werden. Für tolle Erfindungen zum Beispiel, oder besonders schwierige oder mühsame Arbeiten. Das ist dann der Ansporn in einem motivierenden, leistungsorientierten Anreizsystem. Es reden ja alle von der Leistungsgesellschaft, aber Zinsen- und Dividendeneinkommen sind keine Leistung, sondern eine Vergütung für Eigentum. Da Geld sowieso eine gesellschaftliche Konstruktion ist, müssen wir uns nicht an der toten Materie orientieren, die in früheren Jahrtausenden die praktische Manifestation von Geld war. Geld selbst besitzt ja lediglich eine Informationsfunktion

Das ganze hier: http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft

Viele Grüße

Günter


Mumken

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #6 am: 16. September 2011, 08:54:21 »
Hallo Günter,

sehr interessant fand ich die Aussage von Herrn Hörmann zur Ausgabe von Staatsgeld in China. Dort geht damit offensichtlich etwas, was in der westlichen Welt absolut tabu ist. Der Staat gibt Geld zur Gründung von Unternehmen, ohne Zinsen und sogar noch ohne dieses Geld zurückzufordern. ???

Das geht doch nicht! Wo sollen denn dann die Banken bleiben? :'(

Viele Grüße

Rudi :)   

Eurelios

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #7 am: 16. September 2011, 23:06:57 »
Hallo Rudi,
dein Gedanke:

Der Staat gibt Geld zur Gründung von Unternehmen, ohne Zinsen und sogar noch ohne dieses Geld zurückzufordern.

Das geht doch nicht! Wo sollen denn dann die Banken bleiben?


Es geht doch weil es in China im Gegensatz zu der westlichen Welt keine Privatbanken gibt das bedeutet:

Das ganze Geldsystem, Geldschöpfung/verteilung usw wird vom Staat gesteuert. Man kann diese so auslegen wie eine
Schenkung an Geld an die Unternehmungsgründer. Auch genial denn diese werden immer loyal zu diesem Geber sein.

Dies kann man an der Antwort von Herrn Hörmannn da herrauslesen (blau gekennzeichnet)

Der chinesische Wirtschaftswissenschafter Wu hat bei einem Vortrag an einer amerikanischen Universität gesagt: Er werde oft gefragt, warum es in China so viele Unternehmensgründungen gegeben hat. Die chinesische Staatsbank habe Gründungskredite hergegeben, die waren unverzinst und mussten nicht zurückgezahlt werden. Das kann man natürlich nur als Zentralbank machen, wenn man einseitig bucht und nicht gleichzeitig Schulden erzeugt.[/color]

Viele Grüße

Günter
« Letzte Änderung: 16. September 2011, 23:37:52 von Eurelios »

Mumken

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #8 am: 17. September 2011, 20:43:34 »
Hallo Günter,

meine Aussage:

Zitat
Das geht doch nicht! Wo sollen denn dann die Banken bleiben?


war eher sarkastiasch gemeint. ;D

Die Analyse von Herrn Hörmann erscheint ansonsten zutreffend, jedoch kann ich seine Zukunftspespektiven nur als naiv und utopisch bezeichnen.

Zitat
Wir sprechen also von einem bedingungslosen Grundeinkommen?
Genau. Aber nicht in Geld, sondern in Gütern und Dienstleistungen.

Der real existierende Sozialismus mit evt. Warenbezugsscheinen lässt grüßen.

So einfach lässt sich die Zukunft sicher nicht gestalten. Der real existierende Sozialismus hat ebenso wie unsere "soziale" Marktwirtschaft bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind, in unserer Gesellschaft ein funktionierendes gerechtes System zu installieren. Beide haben bisher mit Versagen geglänzt.

Die Lösung muss m. E. irgendwo in der Mitte liegen. Diese Mitte muss jedoch noch detailiert erarbeitet werden. Mit Schlagworten und Extrempositionen kommen wir ganz sicher zu keinem Ergebnis.

Soviel für heute und viele Grüße,

Rudi :)
« Letzte Änderung: 20. November 2011, 07:44:06 von Mumken »

Eurelios

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #9 am: 19. September 2011, 16:04:56 »
Hallo Rudi,

Du bist der Ansicht:

1 So einfach lässt sich die Zukunft sicher nicht gestalten.

Da bin ich 100% bei Dir.

2 Die Lösung muss m. E. irgendwo in der Mitte liegen.

Tja wo liegt die Mitte? Ich denke folgendes: Mit einem Zinsgeldsystem geht es nicht wie man ja
dies zur Zeit sieht. Mit dem angedachtem System von Herr Hörmann geht es auch nicht. Hast Du nett beschrieben:
Der real existierende Sozialismus mit evt. Warenbezugsscheinen lässt grüßen.
ImE würde ich es mit einem Freigeldsystem probieren ala Wörgel. Ein Versuch wäre es Wert.

3 Diese Mitte muss jedoch noch detailiert erarbeitet werden

Das ist eine gute Erkenntnis aber die Frage:,, Wer könnte das machen?,,
bleibt damit unbeantwortet und genau dies ist der Knackpunkt an dem ganzem Desaster.
Deswegen kommt es wie es kommen muß das alles erst den Bach runter geht und wir können nur Hoffen
das dann nach dem Absturz eine breite Masse (Dank Aufklärungsversuche über das Internet von
dem jetzigem ungerechtem Geldsystem) versuchen wird  einer wieder Einführung eines  Zinszgeldsystemes
sich entgegen zu stemmen.

Viele Grüße

Günter

Änderung Formatierung
« Letzte Änderung: 19. September 2011, 21:10:30 von Admin »

Eurelios

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Wörgel
« Antwort #10 am: 22. September 2011, 21:23:08 »
Hallo Rudi.

mein Vorschlag es mit einem Freigeld für die Zukunft es zu propieren wird von unseren jetzigen Geldeliten (nicht Politiker) natürlich nicht
erlaubt weil diese dann die Macht über der Masse der Menschen verlieren würden was für ihre eigene Lebensgrundlage
schädlich wäre das hat auch Matthias so in einem Beitrag Heute so wieder gegeben /beschrieben:

Ich will nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehen, aber Regiogeld wird z.B. nur geduldet. Geld darf nicht in irgendeiner Form den Euro ersetzen. D.h. solange es sich bei dem Geld genau genommen um Gutscheine handelt (nichts anderes ist Regiogeld), wird es geduldet. Ansonsten wäre es SOFORT verboten!Und selbstverständlich gibt es dementsprechende Gesetze.

Warum ist das so? Wei die Ausbbeutung nur möglich ist bei einem ;;Geldsystem wo durch Schuld ein Zins erhoben wird der nur
darauf abzielt diese Schuld auf Grund diese erhöhten Abgaben nicht mehr zu bedienen zu können und somit das Gesamtguthaben
an den an dem Geldeliten weiter zu leiten.

Grüße von

Günter 

Matthias

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #11 am: 23. September 2011, 08:01:47 »

Hallo Günter,

ich traue mich immer gar nicht so recht, über Alternativen zu spekulieren. Ich verstehe einfach zu wenig davon. Ich habe mal einen interessanten Beitrag über Wörgl gelesen, in dem der Nachweis erbracht werden sollte, dass es im Endeffekt auch nicht großartig anders funktioniert, als als das jetzige System. Es hat sich nachvollziehbar angehört. Ich finde es aber nicht mehr.  :-[

Bei den Freigeldleuten stört mich immer dieses Verständnis von Geld, das meiner Ansicht nach nichts mit der Realität zu tun hat. Immer wird von "horten" gesprochen, als sei das die Ursache.
Aber in Wirklichkeit steht eben jeder unter Druck, sein Geld "arbeiten" zu lassen, es also anzulegen, zu investieren, in irgendeiner Form. Die Vorstellung, dass da viele Menschen ihre Goldmünzen in einer Truhe aufbewahren und somit Geld dem Kreislauf entziehen, ist vollkommen unrealistisch.

Aber das nur am Rande. Ich wünschte mir auch eine gute Lösung, aber ich fürchte so leicht wird's nicht werden.  >:(

Zum Zins nur noch eines. Sicher sorgt der Zins für einen zunehmenden Reichtum. Aber nicht automatisch ... Nur bei einer Anlage ist das so (bis zum G.O.):
Staatsanleihen !!

Würde der Staat sich NICHT verschulden, wären Anlagen eben unsicher, es gäbe Verluste, Unternehmen gingen Pleite usw.
Der Staat sorgt durch seine Verschuldung für eine permanente Umverteilung von allen Steuerzahlern zu Banken und Konzernen und Vermögenden!
(siehe auch hier: http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=69.msg738#msg738)

Viele Grüße,

Matthias


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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #12 am: 25. September 2011, 18:57:33 »
Hallo Matthias,

danke für deine Antwort, du schreibst:

Aber das nur am Rande. Ich wünschte mir auch eine gute Lösung, aber ich fürchte so leicht wird's nicht werden.

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht, wegem dem Freigeld (Wörgel) habe ich in den letzten 2 Jahren mir im Internet
viele Seiten und Berichte und Meinungen durchgelesen ca 80% waren für dieses System positiv. Nun ja es gibt ja immer ein
Haar in der Suppe. Wenn schon Rudi ins seinem Wiki (Holland finanziert England) beschreibt und er hat vollkommen recht:

Hier wird besonders deutlich, dass die jeweilige Geldmacht sich nicht auf eine Nation beschränkt, sondern sich nationenübergreifend ausbreitet. Die Interessen der einzelnen Nation spielen bei den Entscheidungen in Finanzfragen nur eine untergeordnete Rolle. Es wird auch der Feind des eigenen Landes finanziell unterstützt, wenn aus dem Geschäft ein ordentlicher Profit herausspringt

Dann stimmt meiner Meinung nach alles nicht mehr in ist dieses System (oder auch der Mensch?) es ist so krank
das man zurecht behaupten kann die Menschheit zerstört sich selber im Tanz um das goldene Kalb. Bolero (Tanz auf dem Vulkan)
lässt Grüßen. >:(

Viele Grüße

Günter

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #13 am: 29. September 2011, 23:08:49 »
Hallo Matthias,

zu Deinem Beitrag an Günter möchte ich noch gern eigene Gedanken hinzufügen. Du schreibst:

........
Aber in Wirklichkeit steht eben jeder unter Druck, sein Geld "arbeiten" zu lassen, es also anzulegen, zu investieren, in irgendeiner Form.
.........

Um für künftig anstehende Reparaturen an meinem Haus finanziell gewappnet zu sein habe ich etwas Geld gespart und auf einem Tagesgeldkonto geparkt. Hier bekomme ich weniger als 1% Zinsen. Bei der jetzigen Inflationsrate von 2-3% verliere ich also jeden Monat Geld. :'(
Dem könnte ich nur entgegenwirken, indem ich intensiv nach besseren kurzfristigen Anlagemöglichkeiten suche. Hätten wir ein stabiles Geldsystem ohne Inflation, so wäre ich mein Problem los.  Auch wenn ich dann 0% Zinsen bekäme wäre mir das recht, da ich ja dann wenigstens keinen Verlust wie jetzt in Kauf nehmen müsste.
Weshalb spare ich denn überhaupt?
Durch den Einsatz meiner Arbeitskraft habe ich Lohn bekommen und möchte diesen aufsparen bis ich ihn dringend für Reparaturen brauche. Eine verlustlose Aufbewahrung von Geld würde mir ausreichen.

Zitat
Die Vorstellung, dass da viele Menschen ihre Goldmünzen in einer Truhe aufbewahren und somit Geld dem Kreislauf entziehen, ist vollkommen unrealistisch.

Dass jetzt niemand tatsächlich Goldmünzen in seiner Truhe aufbewahrt sehe ich auch so. Aber ich glaube schon, dass Geldbesitzer  zur zeit Geld horten, um auf günstige Gelegenheiten zum Kauf von Sachwerten zu warten. Auch wird m. E. die Geldmengenpolitik in wesentlich geringerem Umfang von der EZB/Bundesbank beeinflusst, wie dies allgemein dargestellt wird. Die Geschäftsbanken spielen hier eine größere Rolle als sie nach außen hin darstellen möchten.
Wem gehören jedoch die Geschäftsbanken?  :-[

Beste Grüße,

Rudi

Matthias

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Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
« Antwort #14 am: 30. September 2011, 08:00:34 »

Hallo Rudi,

Um für künftig anstehende Reparaturen an meinem Haus finanziell gewappnet zu sein habe ich etwas Geld gespart und auf einem Tagesgeldkonto geparkt.
Durch den Einsatz meiner Arbeitskraft habe ich Lohn bekommen und möchte diesen aufsparen bis ich ihn dringend für Reparaturen brauche.


Aber ich glaube schon, dass Geldbesitzer  zur zeit Geld horten, um auf günstige Gelegenheiten zum Kauf von Sachwerten zu warten.


Wo ist da der Unterschied, außer vielleicht in der Höhe der Summe? "Hortest" du als "Geldbesitzer" nicht ebenfalls, um eines Tages Reparaturen bezahlen zu können (= in Sachwerte zu investieren)?

Das machen sich die meisten eben nicht klar. In einem Schuldgeldsystem tragen alle, die sparen dazu bei, dass sich jemand verschulden muss. Irgendjemand muss das übernehmen, um die zukünftige Forderung zu erfüllen.

Deshalb spricht Jörg Buschbeck (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=118.0) ja auch von einem "Guthabenproblem".

Wie soll gespart werden, ohne dass sich jemand verschuldet? Und wo sollen die Unsummen herkommen, die alleine für die Altersvorsorge benötigt werden?


Und der Begriff horten ist meines Erachtens eben extrem unglücklich. Er suggeriert etwas, was so nicht existiert. Wird Geld auf die Bank gebracht, "gespart", fließt dieses Geld in allen möglichen Formen der Investition. In Aktien von Unternehmen etc... Es wird doch gar nicht dem Kreislauf entzogen, das ist Blödsinn!

Etwas anderes sind die Casinos der Finanzwirtschaft (Derivate etc). Wie es sich damit verhält, versteht anscheinend so mancher "Experte" selbst nicht (Und es gibt sie auch noch nicht lange) ...

Wohlgemerkt, dies bezieht sich alles auf das jetzige System.

Ein schönes Wochenende,

Matthias

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