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Schuldenkrise

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Halil:
Befreiungsschlag Vermögensabgabe

Der Ökonom Stefan Bach schlug Zwangsanleihen für Reiche vor – und löste eine erregte Debatte aus. Hier antwortet er seinen Kritikern.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-07/zwangsanleihen-bach

Eurelios:
Hallo Halil,

ich persönlich habe nichts dagegen wenn man eine Vermögensabgabe für Reiche einführen würde.

Aber

Was da an ´´Reich`` definiert wird ist ja lachhaft. Zum Vermögen zählt zum Beispiel auch das eigene Häuschen oder die Eigentumswohnung.

Da hat einer mit Mühe und Not seine Unterkunft mit viel Arbeit und Zinsen an die Bank abbezahlt. Jetzt gilt er als Reich weil die Wohnung/
Häuschen soviel an Wert besitzt und wird zur Kasse gebeten.

Es ist doch so das man hier den ganz normalen Mittelstand zur angebliche Lösung der Schuldenkrise an die Karre fahren will bei dem noch
was zu holen ist.

Bei den Sozialhilfeempfängern sind die Taschen leer und man könnte nur über die Mehrwertsteuer dort noch die Zitrone ein wenig
mehr auspressen.

Das geht aber nicht weil man die Befürchtung hat das es zu sozialen Unruhen kommt. Die sogenannte ``Unterschicht``ist ja in
Deutschland durch unsere Politik zum Beispiel mit Hartz 4 weitgehend ruhiggestellt. Aber wenn dann Hunger dazu kommt geht bei
diesen Menschen dann auch die Post ab.

Habe wirklich nichts dagegen wenn bei den wirklichen Reichen zB bei den Aldibrüdern bzw Besitzern eine 10% Zwangsabgabe eingefordert
würde.

Aber bei unserem Gesetzesdschungel habe die mehrere Möglichkeiten darum herum zu kommen. Unsere Gesetze sind durch die
Lobbyisten so gemacht das die immer schneller laufende Geld/Vermögensumlaufmaschine nur eine Richtung kennt und zwar
von Unten nach ganz Oben. Leider.  >:(

Viele Grüße nach Istanbul aus dem verregneten Schwobaländle von

Günter

Halil:
Hallo Eurelios,

den Vorschlag vom Ökonomen Stefan Bach, das letzte Zehntel in der Vermögensverteilung von Deutschland  mit 10 Prozent „Reichensteuer“ zu belegen, halte ich für höchst interessant und anregend. Sein Argument ist einleuchtend: Wenn das nicht gemacht wird, dann werden die „Reichen“ beim nächsten Crash sicher mehr Vermögen verlieren als 10 Prozent. Es ist also in ihrem Interesse, wenn sie diese Vermögensabgabe leisten!

Dieser Vorschlag kann aber den System-Crash nicht verhindern: Egal, ob das letzte Zehntel in der Vermögensverteilung von Deutschland 51 oder 61 Prozent der Vermögenswerte besitzt, bei beiden Fällen wird die Schuldenkrise früher oder später den globalen Staatsbankrott herbeiführen. Außerdem wird die allein von Deutschland ausgeführte Vermögensabgabe zwangsläufig zu einer Kapitalflucht mit nicht vorhersehbaren Folgen Anlass geben!

Herzliche Grüße aus dem schwülheißen Istanbul

Halil Güvenis

Halil:
Zwangsabgabe für Reiche
SPD will Privatleute für die Euro-Rettung schröpfen

Automatische Steuererhöhungen bei schlechten Wirtschaftsdaten, Zwangsabgaben für Reiche: Die SPD sinniert darüber, wie sie Vermögende im Kampf gegen die Schuldenkrise anzapfen könnte. Die FPD reagiert scharf und spricht von einem Angriff auf das Eigentum des Menschen.

http://www.focus.de/politik/ausland/eu/bewaeltigung-der-schuldenkrise-spd-will-reiche-zur-kasse-bitten_aid_781859.html

HannsGschaft:
Grundsätzlich hätte ich gegen eine einmalige Vermögensabgabe nichts einzuwenden. Selbst wenn es alle Vermögenswerte über der Pfändungsfreigrenze beträfe und somit auch mich belasten würde.

Allerdings sehe ich da einige gravierende Probleme.
Zunächst müßten alle in- und ausländischen Vermögen der Bürger festgestellt werden. Das dürfte schon mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein (siehe Schwarzgeldkonten). Der deutschen Gründlichkeit traue ich es noch mit gutem Willen und drastischen Sanktionen zu. Aber der laxen Administration in diversen anderen EU-Ländern dürfte es um einiges schwerer fallen die Auslandsvermögen zu ermitteln, nachdem sie bereits bei der innländischen Finanzkraft ihrer Steuerbürger grandios versagen.

Aber mal angenommen Deutschland saniert seinen Staatshaushalt mit dieser Aktion im Alleingang. Was nützt uns das? Nachdem das "No Bailout" im EU-Vertrag ausgehebelt wurde, müßten wir mit unserer neu errungenen Finanzkraft das bedürftige Resteuropa verstärkt unterstützen und möglicherweise noch zusätzliche Bürgschaften für die Eurostabilität abgeben.

Daß endlose fremde Hilfe keinen Anreiz für fruchtbare Eigeninitiative gibt, zeigt bereits der Länderfinanzausgleich innerhalb Deutschlands. Das ist übrigens nicht nur ein Staatsproblem, sondern kann man auch bei der jährlichen Budgetverhandlung in Großbetrieben feststellen.

Ich denke, die Schuldenkrise muß jedes Land aus eigener Kraft bewältigen. Und dabei darf sich keine Regierung von den Befindlichkeiten einzelner Personen oder Wirtschaftszweige (insbesondere Finanzwirtschaft) beeinflußen lassen. Es wäre ein einmaliger schmerzhafter Eingriff, und es könnte mit einem hoffentlich besseren Konzept neu begonnen werden.....nur ein Traum  :'(

mfg
Markus

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