Vergebliche Euro-Rettung

[Halil]

Die Ruhe vor dem großen Knall
Von Wolfgang Münchau

Politik und Wirtschaft versuchen verzweifelt, den Euro-Crash zu verhindern. Doch die Gemeinschaftswährung jetzt noch zu retten ist fast unmöglich. Die Eigendynamik der Krise ist mittlerweile so mächtig, dass ein kleiner Funke reicht - und der Euro-Raum explodiert.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,803646,00.html

[Matthias]

Hallo Halil,

es ist wirklich interessant, die Entwicklung der Berichterstattung in den Medien zu verfolgen. Zuerst wurde ewig lang geleugnet, dass es überhaupt ernsthafte Probleme geben könnte. Dann kamen hier und da mahnende Stimmen zu Wort, die man aber als "schon sehr pessimistisch" oder ähnliches einschätzte.
Nun erscheinen im SPIEGEL solche Artikel ...
Wie ist das in der Türkei? Wenn ich mich recht entsinne, lebst du in Istanbul. Wie ist die Stimmung dort?

Viele Grüße aus dem düsteren Norden, Matthias


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[Halil]

In der Türkei spürt man von der Krise nicht viel. Dank dem übergroßen Wachstum von etwa 9 Prozent glaubt der Premier Erdogan immer noch, dass „die Krise an der Türkei tangential vorbeiziehen würde.“

Die kommenden Ereignisse werden ihn sicher Lügen strafen, doch bis dahin kann dem türkischen Volk niemand die Freude wegnehmen, sich nach China als Nummer Zwei in der Welt zu fühlen!

Viele Grüße aus dem „Wachstumsland Türkei“, Halil

[Matthias]

Hallo Halil,

In der Türkei spürt man von der Krise nicht viel.

Hier angeblich auch noch nicht. So langsam aber habe ich das Gefühl, dass mehr und mehr dahinter kommen, was eigentlich Sache ist. Hier in Lübeck wird an jeder Ecke an den Häusern gewerkelt und gemacht. Die Handwerker kommen mit den Aufträgen gar nicht mehr hinterher. Der eine oder andere kann sich langsam einen Reim darauf machen, warum das so ist ...

Viele Grüße aus dem „Wachstumsland Türkei“, Halil

Viele Grüße aus der "Baustellenstadt" 

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[Matthias]

Nachdem jahrelang jede Form der Berichterstattung über den Ausbruch einer "richtigen Krise" verweigert wurde – aus gutem Grund, wie wir wissen, ist doch Wirtschaft "zu mindestens 50% Psychologie"  –, wird der Michel nun in beschleunigtem Takt auf ein mögliches nahes Ende vorbereitet ...

Da zieht Legarde sogar Vergleiche zu den Dreißigern und nimmt das böse D-Wort in den Mund (ein paar Jahre zu spät, aber egal ...). Und die getreuen Journalisten bringen bunte Bilder zur Einstimmung und untermalen diese mit klaren Worten:


Lagarde warnt vor Großer Depression

http://www.teleboerse.de/nachrichten/Rezession-erreicht-Frankreich-article5015336.html



Was kommt nach dem Euro? So schön waren unsere Scheinchen

http://www.teleboerse.de/bilderserien/So-schoen-waren-unsere-Scheinchen-article3892226.html


 

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[Eurelios]

Hallo Matthias,
Du schreibst:
Hier in Lübeck wird an jeder Ecke an den Häusern gewerkelt und gemacht.
Kann ich Dir nur bestätigen. Kleines Beispiel:
Bei uns im Ort gibt es ein Stukkateur-und Malerbetrieb von dem ich mal immer wieder gute Farbe kaufe um zB meine
Fenster zu streichen. Er hat 5 Gerüste auf seinem Lagerplatz. Bis vor einem Jahr war es so das mal ein oder zwei Gerüste
im Einsatz waren. Heute ist es so sein Lagerplatz ist ständig leer. Bei meinem letzten Einkauf fragte ich was eigentlich los sei.
Er sagte mir eigentlich bräuchte er zu Zeit keinen Lagerplatz mehr bin sowas von ausgebucht das hätte er in den letzten
30 Jahren nicht mehr so gegeben. Auch bei meinen Freunde und Bekannten die mich immer als Spinner, weil ich seit 2 Jahren
vor der kommenden Zeiten warnte, ansahen ist es zur Zeit so. Da wird eine neue Küche angeschaft oder neue Fenster
eingebaut usw. Also es tut sich was die meisten gehen davon aus das  Geld auf dem Sparbuch eine sehr unsichere Sache ist
und geben es lieber für ihr Eigentum aus.

Viele Grüße

Günter