Hallo Matthias, vielen Dank für die Links zu Beiträgen von Prof. Bernd Senf, und auch Dir Günter, für den Beitrag zu Dirk Solte.
Von Bernd Senf habe ich mir „Kreditbedarf, Verschuldung und Enteignung:“ mal durchgelesen. Sehr treffend bereits 1998 formuliert. Erst muss ein Kreditbedarf erzeugt werden, dann habe ich Schuldner, die ich bei fehlender Rückzahlung enteignen kann. Geht es hier um die Interessen einer bestimmten Gruppe, welche sich dieses Ausbeutungsinstruments mit großer Perfektion und für den unbedarften Mitbürger fast unsichtbar bedient?
Dirk Solte, auch Kommisionsleiter „Steuern und Finanzmarkt“ des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) hat zusammen mit Wolfgang Eichhorn das Buch „Das Kartenhaus Weltfinanzsystem“ geschrieben. Es wird die Entstehung der Finanzkrise nachvollziehbar dargelegt. Probleme habe ich jedoch bei den aufgeführten Lösungsvorschlägen. Diese werden zwar sehr griffig von 1 bis 7 durchnummeriert, beginnend mit globalen Umweltstandards über Sozialstandards zur einheitlichen globalen Besteuerung von Finanztransaktionen und einer Schwellgeldbesteuerung.
Diese Lösungen haben nur einen Nachteil, sie sind pure Utopie. Mit dem letzten Satz im Buch (Seite 226) wird dies auch eingestanden.
Die Frage ist, ob sich die relevanten Währungsräume und damit Ökonomien dieser Welt zu einem solch gemeinsamen Operieren zur Abwendung der akut drohenden verheerenden Krisensituation durchringen können. Wir wollen es hoffen!
Auch seinem Vortrag "Die Musik muss wieder spielen" kann man nur beipflichten. Er beginnt mit
Alle zweieinhalb Sekunden verhungert auf der Welt ein Kind. Jedes Jahr wächst ......
Das hier etwas gewaltig nicht stimmt bedarf keiner weiteren Erklärung. Jedoch kommen wir keinen Zentimeter weiter, wenn erst eine globale Einigung über die notwendigen Schritte erforderlich ist, ehe mit Verbesserungen begonnen werden kann. Die Globale Einigung an den Anfang zu setzen bedeutet gleichzeitig, sämtliche Lösungsvorschläge gleich als reine Utopie zu verkaufen.
Nur mal so meine Meinung,
Rudi