Autor Thema: Demokratie fremdgesteuert  (Gelesen 7124 mal)

Mumken

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Demokratie fremdgesteuert
« am: 14. November 2013, 07:53:43 »
Ein Vortrag von Prof. Dr. Brigitte Unger WSI
(Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut) der Hans Böckler Stiftung
WSI-Herbstforum 2012

Hat Politik noch eine Chance gegen Krisenursachen und Krisenfolgen?

WSI-Herbstforum 2012 - Hat Politik noch eine Chance gegen Krisenursachen und Krisenfolgen?


(3’32’’)
Die Wirtschaftspolitik wird nicht mehr von vom Volk gewählten Parlamenten gemacht sondern von nichtgewählten Organen.
Es ist die Herrschaft der
  • Richter
  • Finanzmärkte
  • EU-Bürokratie
  • EZB
  • Experten

in Dieser Auflistung fehlen mE jedoch noch einige indirekt Beteiligte.
  • Lobbyisten der Konzerne und Interessensgemeinschaften z.B. BDI, NSM und viele andere
  • Medien
  • Stiftungen (z.B. die Bertelsmannstiftung)
  • Einfluss über Drittmittelfinanzierungen an den Hochschulen


Das Verhältnis von Sozialprodukt zu Finanzvermögen wird an einem Schaubild gut dargestellt.
(10’27’’)
für 1990: Weltbrutto-Inlandsprodukt 10.1 Trillionen$; Bruttoanlagenvermögen der Finanzmärkte 12 Trillionen$
für 2010: Weltbrutto-Inlandsprodukt 63,3 Trillionen$; Bruttoanlagenvermögen der Finanzmärkte 214 Trillionen$
Bestand 1990 noch ein "gesundes" Verhältnis von 10,1 zu 12 so ist es 2010 vollkommen entartet zu 63 zu 214.
Die Finanzmärkte haben sich abgekoppelt und spielen mit der Realwirtschaft, als nicht vollwertigem Mitspieler,  ihr eigenes Spiel. Die Regeln dieses Spiels werden indes, im Rahmen der weltweiten Deregulierung, von der Finanzmärkten selbst geschrieben.

Ein sehr informativer Vortrag, den man sich auch ganz anschauen sollte.

Gruß
Rudi

Mumken

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Re: Demokratie fremdgesteuert
« Antwort #1 am: 14. November 2013, 22:36:32 »
Zum Thema "fremdgesteuert" passt auch der Artikel von "Le Monde", Ausgabe vom 8.11.2013

TAFTA - die große Unterwerfung

Aufgeregte Politiker von Berlin bis Brüssel sehen durch den NSA-Skandal das Transatlantische Freihandelsabkommen in Gefahr. Über das, was in dem angestrebten Vertrag stehen soll, reden sie nicht so gern. Ein Blick auf die ersten Blaupausen lässt ahnen, was Europas Bürger nicht zu früh erfahren sollen.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2013/11/08.mondeText1.artikel,a0003.idx,0

Rudi