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bedeutet Deine Aussage ".... dass beim Privatsektor kein positives Sparen mehr entsteht, ....." dass damit jeglicher Anreiz zum Sparen über entsprechende Steuergesetze eliminiert werden soll? Das würde doch dann zur Folge haben, dass sich niemand mehr für einen Lohn über eine gewisse Einkommensgrenze hinweg interessiert. Ihm würde doch das Geld, das er heute noch auf die "Hohe Kante" legt, vom Finanzamt direkt entzogen. Ohne Anreiz funktioniert doch unser System nicht oder habe ich da etwas falsch verstanden?
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Hallo Halil,
meine oben dargestellte Auffassung hast Du in Deiner Antwort nicht ganz sinngemäß wiedergegeben. Wenn ich sage: "Ihm würde doch das Geld, das er heute noch auf die "Hohe Kante" legt, vom Finanzamt direkt entzogen." so meine ich damit, er bekommt dieses Geld überhaupt nicht ausbezahlt, sondern es wird direkt über die Einkommenssteuer vom Finanzamt vereinnahmt. Ich habe nicht gesagt, dass das Finanzamt bereits angelegte Spargelder entzieht.
Auch der fehlende Anreiz ist im Zusammenhang mit dem vorherigen Satz zu sehen. Der Anreiz für den einzelnen Steuerzahler existiert nicht mehr, noch mehr Leistung zu erbringen. Bei der Grenze von 300.000 € pro Jahr wird jede Motivation zu einer Leistungssteigerung unterbunden. Die Haupttriebfeder unseres heutigen Systems ist doch offensichtlich das Fehlen einer Obergrenze bei den Top-Gehältern.
Im Schnitt verdienen die Top-Manager in deutschen Unternehmen weit über 3 Millionen € pro pro Jahr (Ermittlung von 2009).
http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/vorstandsbezuege-top-manager-haben-ein-paar-millionen-weniger_aid_386934.htmlDiese Gehälter sind nicht mehr nachvollziehbar. Nicht mehr nachvollziehbar, wenn ich sie mit dem Jahreseinkommen eines gut verdienenden Handwerkers in Höhe von 30.000 € brutto vergleiche. Hier liegt ein Faktor von 100 dazwischen.
Diese sind nur noch im Verhältnis der Jahres-Umsätze und -Gewinne eines Konzerns (liegen im Milliardenbereich) zum Gehalt der Top-Manager zu fassen. Nun wird in diesem Zusammenhang das Totschlagargument vorgebracht, dass wir Top-Manager mit Weltklasse-Format nur bekommen, wenn wir auch Weltklasse-Gehälter bezahlen. Ansonsten können wir unsere Stellung im globalen Weltmarkt nicht behaupten. Folgt man dieser Logik, so müssten zur Reduzierung die Gehälter der Manager weltweit entsprechend verringert werden, ob nun direkt in der Vergütungshöhe oder aber wie Du vorschlägst über entsprechend gestaltete Steuertarife.
Nun kommt aber das nächste Argument, welches sämtliche derartigen Überlegungen hinwegfegt: "Eine weltweite Einigung kann ich zwar fordern, muss mir jedoch bewusst sein, dass diese eine reine Utopie bleiben wird. Die Macht-/Geldeliten der Welt werden sich nie und nimmer den Boden entziehen lassen, auf welchem sie stehen und gedeihen und dabei auch noch aktiv mitwirken."
Krisenbewältigungsszenarien wurden bereits einige entwickelt, welche meines Erachtens jedoch eine nicht erfüllbare Forderung enthalten, die nach einer weltweiten Einigung zur Durchsetzung.
Wolfgang Eichhorn/Dirk Solte im Schlusssatz zu Ihrem Buch "Das Kartenhaus Weltfinanzsystem"
"Die Frage ist, ob sich die relevanten Währungsräume und damit Ökonomien dieser Welt zu einem solch gemeinsamen Operieren zur Abwendung der akut drohenden verheerenden Krisensituation durchringen können. Wir wollen es hoffen!
Hoffnung ist immer gut!
Rudi