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In der Mailingliste der AG Geldordnung und Finanzpolitik  schreibt "moneymind" auf die Vorlage von "Axel"

Axel:
Zitat
> Jedes Jahr mehr leisten als im Jahr zuvor auch dann, wenn alles schon im Überfluss hergestellt und gedienstleistet wird. Mehr, jedes Jahr mehr als im Jahr zuvor. Das Wachstumsdogma ist extrem tief verankert.


Genau, Wachstumsssucht und Arbeitssucht sind Zivilsationskrankheiten der auf Eigentum, Vertrag und Kredit beruhenden Zivilisation. Arbeitslosigkeit ist kein Problem - die Top 1% SIND arbeitslos. Aber nicht einkommenslos und deswegen sozial isoliert - DAS ist das Problem.

Natürlich wird all das in der Diskussion um den "Arbeitsmarkt" - also den "Markt" für Menschen - komplett ignoriert und nur verschämt an den Graubereich der "Sozialarbeiter", "Psychologen", des "Sozialamts", "Arbeitsamts" bzw. die "Arbeitsagentur" weitergereicht.

David hat neulich mal drauf hingewiesen, daß Depression oft eine wirtschaftlich bedingte "Krankheit" ist - siehe gestiegene Selbstmordrate in Griechenland. Depression ist ÜBERHAUPT keine "Krankheit", sondern eine Befindlichkeit.

Paul Lafargue, Schwiegersohn von Karl Marx, hat gegen das "Recht auf Arbeit" von 1848 wunderbar polemisiert:

/"Eine seltsame *Sucht* beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht. Diese Sucht, die Einzel- und Massenelend zur Folge hat, quält die traurige Menschheit seit zwei Jahrhunderten. *Diese Sucht ist die Liebe zur Arbeit*, die rasende Arbeitssucht, getrieben bis zur Erschöpfung der Lebensenergie des Einzelnen und seiner Nachkommen. *Statt gegen diese geistige Verirrung anzukämpfen, haben die Priester, die Ökonomen und die Moralisten die Arbeit heiliggesprochen*. Blinde und beschränkte Menschen, haben sie weiser sein wollen als ihr Gott; schwache und unwürdige Geschöpfe, haben sie das, was ihr Gott verworfen hat, wiederum zu Ehren zu bringen gesucht. Ich, der ich weder Christ, noch Ökonom, noch Moralist bin, ich appelliere von ihrem Spruch an den ihres Gottes, von den Vorschriften ihrer religiösen, ökonomischen oder freidenkerischen Moral an die schauerlichen Folgen der Arbeit in der kapitalistischen Gesellschaft.

In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Arbeit die Ursache des geistigen Verkommens und körperlicher Verunstaltung. Man vergleiche die von einem menschlichen Dienerpack bedienten Vollblutpferde in den Ställen eines Rothschild mit den schwerfälligen normannischen Gäulen, welche das Land beackern, den Mistwagen ziehen und die Ernte einfahren. *Man betrachte den edlen Wilden, wenn ihn die Missionare des Handels und die Vertreter in Glaubensartikeln noch nicht durch Christentum, Syphilis und das Dogma der Arbeit verdorben haben, und dann vergleiche man mit ihm unsere elenden Maschinensklaven*. [3]

*Will man in unserem zivilisierten Europa noch eine Spur der ursprünglichen Schönheit des Menschen finden, so muß man zu den Nationen gehen, bei denen das wirtschaftliche Vorurteil den Haß gegen die Arbeit noch nicht ausgerottet hat.* *SPANIEN*, das -ach!- verkommt, darf sich rühmen, weniger Fabriken zu besitzen als wir Gefängnisse und Kasernen; aber der Künstler genießt, den kühnen, kastanienbraunen, gleich Stahl elastischen Andalusier zu bewundern; und unser Herz schlägt höher, wenn wir den in seinem durchlöcherten Umhang majestätisch bekleideten Bettler einen Herzog von Orsana mit »Amigo« anreden hören. Für den Spanier, in dem das ursprüngliche Tier noch nicht ertötet ist, ist die Arbeit die schlimmste Sklaverei. [4] Auch die *GRIECHEN* hatten in der Zeit ihrer höchsten Blüte nur *Verachtung für die Arbeit; den Sklaven allein war es gestattet zu arbeiten, der freie Mann kannte nur körperliche Übungen und Spiele des Geistes*. Das war die Zeit eines Aristoteles, eines Phidias, eines Aristophanes, die Zeit, da eine Handvoll Tapferer bei Marathon die Horden Asiens vernichtete, welches Alexander bald darauf eroberte. *Die Philosophen des Altertums lehrten die Verachtung der Arbeit, diese Herabwürdigung des freien Menschen*; die Dichter besangen die Faulheit, diese Gabe der Götter:
»O Meliboea, Deus nobis haec otia fecit.« [5] " / (http://www.wildcat-www.de/material/m003lafa.htm)

Noch deutlicher beschreibt Albert Schweitzer aus seiner unmittelbaren Erfahrung in Afrika dieses Phänomen:

/"Arbeiter sind nirgends schwerer zu finden als unter den primitiven Völkern, und werden im Verhältnis zur Arbeitsleistung nirgends so teuer bezahlt wie hier.Dies kommt von der Faulheit der Neger, sagt man. Ab er ist der Neger wirklich so faul? Liegt das Problem nicht tiefer?

Wer einmal die Leute eines Negerdorfes gesehen hat, wenn sie ein Stück Urwald ausroden, um eine neue Pflanzung anzulegen, der weiß, daß sie imstande sind, wochenlang mit Eifer und unter Anspannung aller Kräfte zu arbeiten. Zu dieser härtesten aller Arbeiten – um dies nebenbei zu sagen – ist jedes Dorf alle drei Jahre genötigt. Die hohen Stauden, an denen die Bananen wachsen, verbrauchen den Boden außerordentlich schnell. Darum muß alle drei Jahre eine neue, durch die Asche des abgehauenen und verbrannten Urwaldes gedüngte Pflanzung angelegt werden. Was mich angeht, so wage ich nicht mehr, unbefangen von der Faulheit der Neger zu reden, seitdem mir fünfzehn Schwarze in fast ununterbrochenem, sechsunddreißigstündigem Rudern einen schwerkranken Weißen den Strom heraufbrachten.

Der Neger arbeitet unter Umständen also sehr gut ... aber er arbeitet nur so viel, als die Umstände von ihm verlangen. Das Naturkind, und dies ist des Rätsels Lösung, ist immer nur Gelegenheitsarbeiter.

Bei geringer Arbeit liefert die Natur dem Eingeborenen so ziemlich alles, was er zu seinem Unterhalt im Dorfe braucht. Der Wald bietet ihm Holz, Bambus, Raphia und Bast zum Herstellen einer Hütte, die ihn gegen Sonne und Regen schützt. Er braucht nur noch etwas Bananen und Maniok zu pflanzen, zu fischen und auf die Jagd zu gehen, so hat er das Notwendige beisammen, ohne sich als Arbeiter verdin gen und regelmäßig verdienen zu müssen.

(...)

Der Neger ist nicht faul, sondern er ist ein Freier. Darum ist er immer nur ein Gelegenheitsarbeiter, mit dem kein geordneter Betrieb möglich ist. Dies erlebt der Missionar auf der Station und in seinem Hause im kleinen und der Pflanzer oder der Kaufmann im großen. Wenn mein Koch Geld genug beisammen hat, um die Wünsche seiner Frau und seiner Schwiegermutter zu befriedigen, geht er davon, ohne Rücksicht darauf, ob wir ihn notwendig brauchen. Der Plantagenbesitzer wird von seinen Arbeitern gerade in der kritischen Zeit verlassen, wo es gilt, die dem Kakao schädlichen Insekten zu bekämpfen.

(...)

Es besteht also ein furchtbarer Konflikt zwischen den Bedürfnissen des Handels und der Tatsache, daß das Naturkind ein Freier ist. Der Reichtum des Landes kann nicht ausgebeutet werden, weil der Neger nur ein geringes Interesse daran hat. Wie ihn zur Arbeit erziehen? Wie ihn zur Arbeit zwingen?

„Schaffen wir ihm möglichst viel Bedürfnisse, so wird er möglichst viel arbeiten“, sagen der Staat und der Handel miteinander. Der Staat gibt ihm unfreiwillige Bedürfnisse in Gestalt von Steuern.

Hier zahlt jeder Erwachsene über vierzehn Jahre eine Kopfsteuer von fünf Franken, und man redet davon, dieselbe auf das Doppelte zu erhöhen. Ein Mann, der zwei Frauen und sieben über vierzehn Jahre alte Kinder hat, wird dann hundert Franken im Jahr zusammen--bringen und dafür dem Handel entsprechend viel Arbeit leisten oder Produkte liefern müssen. Der Kaufmann schafft dem Neger Bedürfnisse, indem er ihm Waren anbietet: nützliche wie Stoffe, Werkzeuge, unnötige wie Tabak und Toilettenartikel, schädliche wie Alkohol. (Albert Schweitzer 1914: Soziale Probleme in Afrika http://gellhardt.de/literatur/Soziale_Probleme_in_Afrika.pdf) /

Jetzt die Frage an Axel:

Mit welchem Mittel willst Du die Arbeitssucht und Arbeitszwang - Zwang zur Mehrarbeit (z.B. Erhöhung des Rentenalters etc.) in den Griff kriegen? Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich? Durchgesetzt von wem, auf welcher Ebene? National? International? Lokal?

Beste Grüße
Rudi

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Gesellschaft / Nachdenkseiten
« am: 27. Juni 2012, 10:11:56 »
Liebe Leser,

auf unserer "Home"- Seite wurde in der Rubrik "Linksammlung" ein zusätzlicher Eintrag "Nachdenkseiten" aufgenommen.
 
Herausgeber: "Albrecht Müller & Wolfgang Lieb" 

Zu Albrecht Müller in Wikipedia:

Albrecht Müller (* 16. Mai 1938 in Heidelberg) ist ein deutscher Volkswirt und Publizist. Müller war von 1987 bis 1994 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages und ist seitdem als Autor und Herausgeber der NachDenkSeiten tätig.

Seine Bücher "Reformlüge", "Machtwahn" und "Meinungsmache" erreichten hohe Rankings in den Bestsellerlisten, riefen jedoch auch äußerst kritische Bewertungen hervor (siehe Wikipediaseite von Albrecht Müller).

Zu Wolfgang Lieb in Wikipedia:

Wolfgang Lieb (* 1944 in Stuttgart) ist ein deutscher Jurist, Publizist und ehemaliger Politiker (SPD).

Man wird sicher Schwierigkeiten haben, seinen Denkanstößen immer zuzustimmen. Jedoch ist die Art der Aufbereitung von politischen Tagesthemen allemal lesenswert.

mit den besten Grüßen

Rudi

.........

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Neu hier? / Meine Meinung zu …… (ohne externe Links)
« am: 16. März 2012, 19:42:37 »
Beiträge zu Themen aus dem Themenkreis Gesellschaft bis Medien sollen hier ihren Platz finden. Diese Beiträge sollen jedoch keine Links zu externen Medien wie Zeitungen , Blogs oder Youtube enthalten sondern selbst niedergeschriebene Meinungen wiedergeben.

Der Einstieg zu Beiträgen soll hiermit erleichtert werden, da nicht der Zeitungsartikel als Maßstab der eigenen Darstellung gegenübersteht. 

Also auch hier nicht zögern, sondern schreiben. ;D

Euer um-bruch-Team :)

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Neu hier? / Fragen zum Forum und zu Beiträgen
« am: 16. März 2012, 19:28:14 »
Hier entsteht eine Sammlung von Fragen und Antworten rund um das Forum, sowie auch zu Beiträgen aus dem Forum.
 
Aus eigener Erfahrung kann jedes Mitglied berichten, wie groß die Hürde vor dem Schreiben des ersten Beitrages ist.  
Der Einstieg gelingt leichter über Verständnisfragen zum Forum oder zu Beiträgen.
 
Denke daran, es gibt keine dummen Fragen sondern nur dumme Antworten. ;D

Also nicht zögern, sondern fragen. ???

Wir werden versuchen, diese Fragen so schnell wie möglich zu beantworten.

Euer um-bruch-Team

PS:
Leser, die mich vielleicht persönlich kennen, können mir auch gerne an meine Mail-Adresse "MuellerRudolf at on22.de" schreiben (at bitte durch @ ersetzen und ohne Leerzeichen, wird hier so aufgeführt um Spamrobots zu verwirren).
Ich freue mich über jede Nachricht und Kritik.

Rudi

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Neu hier? / Warum soll ich mich hier anmelden?
« am: 29. Juni 2011, 07:07:55 »
Weshalb kann ich denn nicht auch ohne Anmeldung Beiträge schreiben?
Wäre das Forum frei, so würden wir mit Spam-Beiträgen aus der Erotikszene zugemüllt. Solche Erfahrungen haben wir im Juni 2011 gesammelt, als die Spam-Vertreiber die damalige Bildsperre geknackt hatten (s. neue Mitglieder in der Statistik vom Juni http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?action=stats)

Welche Vorteile habe ich, wenn ich mich anmelde?

Auch ohne Anmeldung kannst Du sämtliche Beiträge hier lesen und wir freuen uns auch über jeden "stillen" Leser.

Bist Du jedoch registriert und angemeldet so wird Dir angezeigt, in welchen Boards neue Beitrage seit Deinem letzten Besuch hinzugefügt wurden.



Öffnest Du das Board wird Dir angezeigt, in welchem Thema der neue Beitrag zu finden ist.



Interessiert Dich ein Thema besonders, so kann Dich eine E-Mail über jeden neuen Eintrag informieren. Hierzu nur den Button "BENACHRICHTIGEN" betätigen.



Ferner kannst Du:

  • Angehängte Dateien einsehen.


  • Selbst Beiträge schreiben.


  • Die Anzeigenreihenfolge, dass heißt welcher Beitrag zuerst angezeigt wird, selbst in Deinem Profil einstellen. Voreingestellt ist die Anzeige des ältesten Beitrages an erster Stelle.


  • Am privaten E-Mail Dienst des Forums teilnehmen, dass heißt anderen Mitgliedern eine private Nachricht zukommen lassen, ohne dass diese Deine E-Mail Adresse sehen. Es wird nur Dein, im Forum verwendeter Name angezeigt.


Noch mehr Informationen zum Registrieren/Einloggen findest Du in der Hilfe.

Zur Aktivierung der Anmeldung ist nur eine Anwort auf die zugesandte E-Mail erforderlich.


Euer um-bruch-Team

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Papierkorb / Impressum
« am: 22. Mai 2011, 21:23:54 »
Impressum

Rudolf Müller

Zur Steinkaul 23

54298 Welschbillig

E-Mail: MuellerRudolf at on22.de

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV

Rudolf Müller
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Das Geldrätsel / Neueste Artikel
« am: 25. April 2011, 20:27:22 »
Wie funktioniert Geld?
Vom Tauschhandel bis zur Geldschöpfung.
Ein satirischer Film mit einfachen Erklärungen.

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Neu hier? / Vorschläge zum Forum
« am: 13. März 2011, 20:11:10 »
Bei meiner ersten Testmail mit der Frage an Matthias nach der besten Zitatbox sind mir einige Fehler unterlaufen. Deshalb nochmals die beiden Varianten hier neu:

Variante 1, Zitatbox wie jetzt vorhanden.



Variante 2, alternative Zitatbox, etwas an Wiki angelehnt.



Leider hatte ich in der Mail an Dich Matthias die Bilder vertauscht, so dass ich jetzt nicht sicher bin, welche Variante Dir besser gefällt.

Bitte nochmals kurz ein Statement, danke. Auch andere Mitleser sind eingeladen Ihre bevorzugte Variante kurz mitzuteilen.

Beste Grüße an Alle von Rudi  :)

PS: Die Darstellung der Bilder gefällt mir noch nicht. Sind offensichtlich zu groß zum direkten Anzeigen. >:(
(Aus dem Forumcode von Imageshacke muss ".th" entfernt werden und schon werden die Bilder korrekt angezeigt.) :)



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Das Geldrätsel / Was ist Geld?
« am: 11. März 2011, 21:24:14 »
Hallo Matthias,

auf einen Auszug Deines  Beitrages vom 6. Oktober 2010 möchte ich zurückkommen.

Zitat
Mumken wrote:

Zitat

Zitat
In meinem nächsten Teilfilm werde auch ich einer näheren Beschreibung des Begriffes Geld nicht entgehen können.


Da musst du durch.  


Deine Aussage: "Da musst du durch." hatte dann schon die von Dir bewusst herbeigeführte Sprengkraft.

Nach meinem jetzigen Kenntnisstand kann man von drei verschiedenen Erklärungen ausgehen, welche sich meiner Meinung nach aber "nicht" gegenseitig auschließen müssen.

  • Geld entstand als Tauschmittel (auch Zwischentauschmittel).  Diese Erklärung wird wohl heute in der Wirtschaftswissenschaft allgemein vertreten. Die Funkton des Geldes als Tauschmittel wird bereits von Sokrates beschrieben.

  • Gold wurde als Opfergabe in den Tempel gebracht. Diese Betrachtung wird unter anderem auch in dem Buch Der Myhtos vom Geld- die Geschichte der Macht von Stephen Zarlenga erklärt.

  • Heutiges Geld entsteht als Schuld.

Wie bereits zuvor erwähnt können diese Erklärungen nebeneinander bestehen bleiben. Geld hat sich in den verschiedenen Kulturen doch sicher auch unterschiedlich entwickelt so dass der Anspruch von der alleinigen Wahrheit nur "einer" Erklärung unsinnig ist und auch nicht wirklich weiterhilft. Ein Artikel hierzu im Um-bruch-Wiki ist in Arbeit.

Was hälst Du Matthias von dieser Grobeinteilung oder sind Dir noch andere Erklärungen bekannt?

Was heute als Geld bezeichnet wird ist eine andere Frage, welche noch einer detailierteren Untersuchung bedarf.

Jeder Mitleser ist eingeladen, auch "seine" Meinung hier kundzutun.

Allen beste Grüße von Rudi :)




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Neu hier? / Sonstiges
« am: 09. März 2011, 22:50:08 »
Um Bilder hier anzuzeigen diese bei einem freien Hoster, z.B. "http://imageshack.us/" hochladen.

Danach "Forum Code" auswählen und in den Beitrag einfügen (Beispiel PNG-Bild).




Das war es schon.  ;D

Bei Filmen einfach die URL- Adresse angeben, z. B. von Youtube. Alles andere Erledigt die Forumsoftware.

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Neu hier? / Mitglieder
« am: 08. März 2011, 21:50:33 »
Im neuen Forum darf ich ganz herzlich die neuen Mitglieder Matthias und Günter (Eurelios) begrüßen.
 
Es freut mich sehr, dass ihr vom alten Querschuesse- Forum über das Übergangsforum der Thematik treu geblieben, mich bei der Neueinrichtung unterstützt und nun hier  angekommen seid.

Für neue Miglieder zur Erklärung:
Das Querschüsse-Forum (http://www.querschuesse-forum.eu/) ist aufgrund massiver Provider- und Serverprobleme nur noch selten erreichbar und wird nicht mehr genutzt. Auch der Weg über das Übergangsforum (http://querschuesse-forum.forumgratuiti.net/) ist seit Anfang de Jahres im Sande verlaufen.

Ergänzung am 26.7.2011: Beide Foren sind nicht mehr erreichbar. Teile daraus wurden nach Das Geldrätsel und TINA kopiert, und sind für die weitere Bearbeitung geschlossen worden.
  
So wollen wir jetzt von einer stabileren Basis neu starten. Das Forum wie auch das Wiki ist bei dem deutschen Webhoster All-Inkl. gehostet und ist werbefrei. Ich habe Zugriff auf die Datenbanken und lasse diese täglich sichern, sodass im Störfall maximal ein Tagesergebnis hinfällig ist. Die Sicherungen werden mir per Mail zugesandt, so dass auch ein Serverabsturz nicht weiter tragisch wäre.

Der Themenumfang in diesem Forum soll sich an den Themen der beiden bisherigen Foren orientieren und darüber hinaus noch als Diskussionsforum für Beiträge im um-bruch-Wiki dienen. Mit der Integration des Wiki beschreiten wir neue Wege.  Diese bieten noch viel Raum für neue Ideen.

Über eine rege Beteiligung würde ich mich sehr freuen, bin jedoch auch über jeden stillen Leser glücklich, der etwas von den diskutierten Themen mitnehmen kann.  :)

Nochmals ein herzliches Willkommen im um-bruch-Forum

Euer Rudi (Admin) :D

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Vorherige Foren / Unser Geldsystem (Matthias)
« am: 05. März 2011, 22:45:24 »
#1: UNSER GELDSYSTEM Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 May 2010 17:28
    —
UNSER GELDSYSTEM

Teil 1

I. Vorab

Ich habe diesen Text begonnen, als es bei wirtschaftquerschuss um unser Geldsystem ging. Ursprünglich wollte ich nur kurz zusammenfassen, was ich als meinen heutigen Kenntnisstand bezeichnen möchte. Er wurde länger und länger und schliesslich musste ich feststellen, dass es hier wohl besser aufgehoben ist (Grüsse an TOURIST :O) ).

Lange habe ich nicht verstanden, wie unser Geldsystem funktioniert und welche Rolle es in unserer Wirtschaft spielt. Erst in den letzten Jahren habe ich mich damit auseinandergesetzt. Ich habe dabei feststellen müssen, dass sich gängige Meinungen darüber entweder als komplett falsch (meist bei wirtschaftlich weniger gebildeten Menschen), oder als voller Widerspüche und mit Lücken behaftet (meist bei Ökonomen) erwiesen haben.

Heute glaube ich das System verstanden zu haben. Ich bin mir aber nicht hundertprozentig sicher, denn viele Informationen sind nur schwer zu bekommen, oder werden von vielen Experten entweder nicht anerkannt, als nicht relevant beurteilt, oder bestimmte (vermeintliche) Tatsachen geleugnet. Dennoch formuliere ich meine Gedanken und Erkenntnisse zu diesem Thema nicht als These, da ich mittlerweile überzeugt bin, dass sie zumindest in wesentlichen Teilen der Wirklichkeit recht nahe kommen.
Mitte der 90er Jahre habe ich einige kurze Gespräche mit einem Freund meines Bruders geführt, der bei Morgan Stanley als Investmentbanker tätig war. Viel mochte er nicht darüber sprechen, aber zwei Sätze sind mir in Erinnerung geblieben, die ich damals falsch interpretiert, heute aber glaube, verstanden zu haben:
1. „Das ganze System beruht auf Schulden.“
2. Sinngemäss ähnlich dem oft zitierten Ausspruch von Henry Ford, dass wenn die Leute wüssten, wie es sich mit dem Geld verhält und was mit „ihrem“ Geld geschieht, es keine fünf Minuten dauern würde, bis sie auf der Strasse seien und wir eine Revolution hätten.

Ich denke, mehr Menschen müssten sich mit diesem System befassen, oder sich überhaupt an einer Diskussion beteiligen.
Es geht mir nicht darum, zu diskutieren, was anstelle des jetzigen Systems treten müsste. Es wäre meiner Ansicht nach wichtig, überhaupt erst einmal ein Bewusstsein für die Bedeutung zu schaffen und auch andere Menschen auf dieses so wichtige Element, das uns alle betrifft, und um das wir uns alle so wenig kümmern, hinzuweisen.

Was ich im folgenden beschreibe ist nichts anderes, als ein Versuch die Thematik auf einen einfachen Nenner zu bringen (ich hoffe mir sind dabei auf die Schnelle keine blöden Fehler unterlaufen). Am Ende des Textes finden sich Artikel verschiedener Autoren zu dem Thema, die jeder bitte lesen sollte. Erst dann ergibt sich ein genaueres Bild, das ich hier unmöglich zeichnen kann...


II. Einleitung

„Das Ende der Kreditexzesse, Gelderschaffung ohne Wertschöpfung, Spekulation statt Produktion, zukünftiger Rohstoff- und Energiemangel (Peak Oil-Gas-Uranium) und ein dramatischer Klimawandel als deutliche Warnungen vor einem "Weiter so"!
"Jeder der glaubt, dass exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt für immer weitergehen kann, ist entweder verrückt oder ein Wirtschaftswissenschaftler." Kenneth Boulding

Die meisten Menschen hinterfragen unser auf Wachstum basierendes Wirtschaftssystem nicht. Einige wenige tun es, aber von diesen wenigen hinterfragen wiederum nur wenige das diesem Wirtschaftssystem zugrunde liegende Geldsystem, das es ermöglicht, ausreichend Liquidität zur Verfügung zu stellen und brachliegende Produktionspotenziale freizusetzen. Vermeintlich ein Segen, kommt man bei näherer Betrachtung zu dem Ergebnis, dass dieses Geldsystem ein erhebliches Problem darstellt, das über die reinen Probleme einer auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaft hinausgeht.

Die weltweit zu beobachtenden Symptome der Überschuldung, die schleichend über Jahrzehnte gewachsen, erst in den letzten Jahren eine für jeden sichtbare explosionsartige Entwicklung genommen haben, sind letztlich die Ursache dieses Geldsystems.

Liegen die Ursachen ausschliesslich in diesem Geldsystem begründet? Nein. Aber zu einem wesentlichen Teil. Die Probleme, die es hervorruft sind gewaltig und die allermeisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass es sich um ein System handelt, das Geldvermögen umverteilt, Staaten und Menschen in Verschuldung und Armut treibt, während andere sich an ihm bereichern.

Die Symptome können wir alle lange schon beobachten, die dahinter verborgenen Mechanismen aber haben nur wenige verstanden.

Die Frage, was zuerst da war, ein Geldsystem, das exponentielles Wachstum der Wirtschaft voraussetzt, oder ein auf Wachstum basierendes Wirtschaftmodell, das ein entsprechendes Geldsystem erfordert, gleicht der Frage mit der Henne und dem Huhn. Ich kenne die Antwort nicht.
Aber die Worte, die als Leitspruch Steffens Blog überschreiben, treffen so oder so zu.


III. Zins und Geldschöpfung

Die grundlegenden, die Probleme verursachenden Elemente unseres Geldsystems sind

a. Der Zins
Über den Zins kann man trefflich streiten. Dass der Zins Probleme verursachen kann, dürfte jedem spätestens dann klar werden, wenn er sich die Entwicklung einer verzinsten Geldmenge in verschiedenen Grössenordnungen betrachtet. Gerne wird auf die Wertminderung des Geldes hingewiesen, das Risiko des Verlustes etc...
Dazu sei nur angemerkt, dass z.B. der Realzins in der BRD in den 40 Jahren von 1955 – 1994 bei durchschnittlich 4% lag (Quelle: Uni Münster).
Ausserdem würde niemand bestreiten, dass andere Zinseinkünfte wie Miet-, oder Pachtzins genauso aufgrund ungleichmässiger Eigentumsverhältnisse früher oder später den Eigentümer begünstigen und den Mieter/Pächter benachteiligen.
Sehr schön formuliert hat das „Sebastian“ in einem Kommentar zu Festan's Artikel im querschuss („what is money“, s. Quellen):
"Eigentum wird von Schuldnern zu Gläubigern ("von unten nach oben") umverteilt, wenn die Kosten für die Erhaltung des Eigentums geringer sind als die Profite aus demselben und diese Differenz (pro Periode) größer als das in derselben Periode für die Schuldner zusätzlich zur Verfügung stehende Eigentum ist."
Es gibt daneben auch zahlreiche Publikationen, die den Zins und seine Wirkungsweise mathematisch untersucht haben und zu eben diesem Schluss gekommen sind. Viele behaupten, es habe den Zins schon immer gegeben und er habe nie ein Problem verursacht.
Das ist ein Irrtum. Der Zins war über Jahrhunderte verboten und die meisten europäischen Staaten haben ihn erst vom 16. bis zum 18. Jahrhundert offiziell zugelassen. Die grossen Weltreligionen haben den Zins geächtet und die Katholische Kirche hat bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vergeblich dagegen angekämpft. Auch was die angeblich nicht vorhandenen Probleme betrifft genügt ein Blick ins Geschichtsbuch...
Allerdings ist der Zins NICHT die alleinige Ursache, sondern nimmt in diesem System eher die Form eines Katalysators ein, der in Verbindung mit dem zweiten Element erst seine ganze Wucht entwickelt.

b. Die Art der Geldschöpfung durch Banken
Die wenigsten verstehen, wie das Geld wirklich entsteht. So mancher hat das sehr gut beschrieben, viel besser als ich das könnte (es finden sich am Ende des Textes genügend Quellen, die man studieren kann). Daher möchte ich es nur kurz und sehr vereinfacht umreissen.
Unser Bankensystem ermöglicht es einer Bank, Geld aus dem NICHTS zu schöpfen. Geld, das sie im Rahmen eines Kredites vergibt, existiert nur zu einem Teil. Der Rest wird „neu geschaffen“.
Das ermöglicht es, dem wachsenden Geldbedarf einer wachsenden Wirtschaft gerecht zu werden. Der Segen einerseits erweist sich als Fluch, wenn man die Funktion und die Auswirkungen genauer betrachtet.
Denn nicht nur muss das Geld, das bis dahin nicht existierte, erwirtschaftet werden, sondern zudem noch der Zins, den die Bank für das eigentlich nicht existierende Geld verlangt.
Dabei sichert sich die Bank darüber hinaus einen Rechtsanspruch auf vorhandenes Eigentum des Kreditnehmers für den Fall, dass dieser seine Schuld nicht tilgen kann.

Ein feiner Kniff, den niemand in Frage stellt, der als vollkommen normal empfunden wird. Und von dem behauptet wird, dass es immer schon so gewesen sei. Man kann sich anhand zahlreicher Quellen aber recht schnell überzeugen, dass dies ein Irrtum ist. Das Prinzip der Geldschöpfung aus dem NICHTS (durch Banken) wurde im 17. Jahrhundert entwickelt und bis heute beständig „verfeinert und verbessert“.

Um zu veranschaulichen (allerdings nur sehr unzureichend, weil kaum auf andere Bereiche zu übertragen – ist das vielleicht der Grund, warum die meisten sich schwertun, es zu verstehen?), wie absurd diese Vorgehensweise eigentlich ist, folgende Beispiele:
Niemand wäre bereit, einen vollen Mietzins für eine Wohnung zu begleichen, die nur zum Teil existiert. Und erst recht wäre niemand bereit, für die Nutzung einer nur zum Teil existierenden Wohnung in vollem Umfang mit anderem Vermögen zu haften, also einem Vermieter den Rechtsanspruch auf dieses Eigentum zu übertragen.
Oder anders:
Niemand würde es akzeptieren, wenn es einem Geschäft erlaubt wäre, ZEHN Hämmer zu verleihen, von denen aber in Wirklichkeit nur einer existiert, und dieses Geschäft von demjenigen, der sie ausleiht verlangt, ZEHN Hämmer zurückzubringen PLUS einen Zins von EINEM Hammer, also ELF. Und es dem Geschäft zusätzlich noch erlaubt wäre, von dem, der sie ausleiht, eine Sicherheit zu verlangen, die zumindest einen Teil des Wertes der Hämmer beträgt...

Beim Geld tun wir das alle. Aber nur die wenigsten scheinen sich dessen bewusst zu sein oder dieses Prinzip überhaupt in Frage zu stellen.

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass ein „Sparer“ 100,- € zur Bank bringt, er dafür Zinsen erhält (bspw. 5%), und die Bank diese Einlage verwendet, um sie anderen für Investitionen zur Verfügung zu stellen und dafür wiederum einen Zins (bspw. 10%) nimmt.
In Wahrheit (sehr vereinfacht...) nimmt die Bank die Einlage von 100,- € und ist damit in der Lage einen Kredit in Höhe von 1.000,- € zu vergeben und einen Zins (bspw. 10%) zu nehmen. Je nach Laufzeit etc. und anderen Geldsummen kann sich jeder recht schnell den Unterschied vor Augen führen.

Wer das Prinzip der Geldschöpfung nicht versteht, MUSS sich damit vertraut machen. Es ist ein Schlüssel zum Verständnis der Problematik. Quellen zu dem Thema finden sich am Ende des Textes (u.a. FESTAN's Gastbeitrag im wirtschaftquerschuss).
Wer sich damit nicht auseinandersetzen möchte, KANN es nicht verstehen.


IV. Eine Art Schneeballsystem

„Kaiser:
Ich habe satt das ewige Wie und Wenn;
Es fehlt an Geld: nun gut, so schaff es denn!
Mephistopheles:
Ich schaffe, was ihr wollt, und schaffe mehr;
Zwar ist es leicht, doch ist das Leichte schwer;
Es liegt schon da; doch um es zu erlangen,
Das ist die Kunst, wer weiß es anzufangen?“
(J. W. von Goethe, Faust II)

Unser Geldsystem ist ein Schuldgeldsystem. Wird ein Kredit vergeben, entsteht neues Geld, wird er getilgt, verschwindet es wieder. Es müssen also stets neue Kreditnehmer nachfolgen, wenn dieses System funktionieren soll.
Es handelt sich demnach um einen dem Schneeballsystem vergleichbaren Mechanismus. Wie auch beim Schneeballsystem treten die Probleme erst später auf. Zu Beginn des Spiels funktioniert es noch tadellos. Je länger es aber dauert, desto grösser wird die Anzahl der Verlierer und desto geringer die der Gewinner.
Im Gegensatz zu diesem Spiel allerdings werden hier mithilfe des Geldes Werte geschaffen, Waren produziert, Handel getrieben usw. Da aber nichts ohne dieses Geld funktioniert, beginnt der Motor zu stottern, sobald Probleme dabei auftauchen, immer neue Nachschuldner zu finden. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, und selbstverständlich ist das Konstrukt wesentlich komplizierter und facettenreicher, als ein letztlich auf simpelsten Prinzipien beruhendes Spiel. Aber die Funktionsweise ist ähnlich.
Die Wirtschaft verfügt demzufolge eben nicht nur über einen „Wachstumsdrang“, sondern unterliegt, durch unser Geldsystem, auch einem „Wachstumszwang“.

Dass unser Geldsystem die Züge eines Schneeballsystems trägt, wurde lange Zeit vehement bestritten. Erst in jüngster Zeit sind erste Stimmen zu vernehmen, die das nicht mehr nur unter vorgehaltener Hand bestätigen. Im März dieses Jahres zum ersten Mal ein Bundespolitiker (Frank Schäffler - FDP ): http://www.frank-schaeffler.de/presse/medienspiegel/1187
(Übrigens konnte ich den Artikel unter www.sueddeutsche.de/ nicht mehr finden...) Dort heisst es:
„Die Ursachen der Überschuldungskrise liegen im Geldsystem ... Das Schneeballsystem wird früher oder später zusammenbrechen. Wir müssen deshalb über eine neue Geldordnung nachdenken.”

Dem einerseits willkommenen Effekt der Geldschöpfung, die Märkte ausreichend mit Liquidität zu versorgen, steht eine mehr als fragwürdige Methodik gegenüber, die mithilfe des Zinses einen stetigen Abfluss eines Teils der real erwirtschafteten Werte in die Hände von Banken und Kapitalgebern zur Folge hat.
Denn wir alle müssen die Zinsen, die ein Unternehmen im Rahmen eines Kredites zu zahlen hat, erwirtschaften, da der Zins in den Preis des Produktes einfliessen muss.
Der Unterschied zu anderen Zinsen, wie z.B. Pacht oder Miete liegt auf der Hand. Während dort nur diejenigen einen Zins bezahlen, die eine Wohnung auch nutzen (oder ein Grundstück), bezahlen ALLE die anfallenden (versteckten) Zinsen mit, egal, ob sie Schulden aufgenommen haben, oder nicht.

Fatal, wird es spätestens dann, wenn das Wachstum der Wirtschaft unter dem durchschittlichen Zinssatz liegt. Dann muss der Staat als Schuldner einspringen, wenn er eine Rezession verhindern will. Wie gross die Auswirkungen sind, sehen wir anhand der Verschuldung in Deutschland. Allein der Bund musste im Jahr 2008 Steuereinnahmen in Höhe von mehr als 43 MILLIARDEN € für die Tilgung von Zinsen aufwenden. Das entspricht etwa 15% des gesamten Haushaltes (der zweithöchste Etat) oder 11% des BIP!
43 MILLIARDEN €, die allein in einem Jahr an Banken und Kapitalgeber umverteilt werden. Und das mittels Krediten, denen zumindest ein Teil aus der Luft erzeugtes Geld zugrunde liegt und für das jeder Bürger eines Landes mit seinem Vermögen haftet.

(Interessant wäre es, den GESAMTBETRAG zu errechnen, den deutsche Bürger als Steuerzahler in den letzten 50 Jahren für auf Staatschulden fällige Zinsen bezahlen mussten. Leider kann ich dazu keine Informationen finden. Ob dann allerdings wirklich jemand Westerwelle ungestraft über schneeschippende Hartz IV – Empfänger fantasieren dürfte, wage ich zu bezweifeln.)

Auch hier bezahlen ALLE, auch die, die angeblich keine Steuern zahlen, wie so gerne behauptet wird, nämlich die Ärmsten, die zwar keine Einkommensteuer, wohl aber über den notwendigen Konsum von Lebensmitteln, Kleidung, Strom usw. sehr wohl Steuern abführen müssen.

Den stetig steigenden Schulden stehen andererseits stetig steigende Vermögen gegenüber, deren Zinsen beglichen werden wollen. Spätestens jetzt dürfte klar werden, dass die Unsummen die dafür aufgebracht werden müssen, nicht mehr erwirtschaftet werden können. Wie sich die Situation tatsächlich darstellt, wenn die Zinsen steigen sollten, darüber sollte man besser nicht nachdenken.

Man betrachte die Entwicklung BIP und Geldvermögen in Deutschland 1950-2000:
http://www.inwo.de/pics/Creutz22Euro_300.jpg

Oder folgende Zahlen der Geldvermögen in den USA (Alexander Czerny - Kurzbeschreibung der aktuellen Finanzkrise):
„Nachdem die erste Billion 1977 nach einigen hundert Jahren Wachstum erreicht war, schaffte es die zweite Billion bereits 1984, nach nur 7 Jahren. Nach weiteren sechseinhalb Jahren waren dann 3 Billionen erreicht, nach weiteren sechs Jahren 4 Billionen (1997). Jede weitere Billion wächst in immer kürzeren Zeiträumen:
5 Billionen nach nur 2 Jahren und 11 Monaten,
6 Billionen nach nur 2 Jahren und 8 Monaten,
7 Billionen nach nur 1 Jahr und 10 Monaten,
8 Billionen nach nur 1 Jahr und 8 Monaten,
9 Billionen nach nur 1 Jahr und 4 Monaten,
10 Billionen nach nur 1 Jahr und 3 Monaten
11 Billionen nach nur 4 Monaten (Dezember 2008)!!"



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Papierkorb / Willkommen
« am: 04. März 2011, 21:00:57 »
Herzlich willkommen im neuen umbrüche Forum  :)

Wir leben in einer Zeit der Umbrüche. Egal wohin man schaut, wackeln die alten Strukturen. Finanz-, Wirtschafts- und Energiekrisen zeigen nur einige Fehlkonstruktionen unserer heutigen Gesellschaft. Unser Wertesystem muss auf den Prüfstand. Dazu kommt noch ein rasanter Verbrauch unserer natürlichen Ressourcen bei einer ständig wachsenden Bevölkerung, der sichtbar zu einem Kollaps führt. Unser Vertrauen in die Fähigkeiten privater und öffentlicher Institutionen schwindet.

Wohin gehen wir, was sind die Alternativen?

Dies sind nur einige Schlagworte zum Themenumfang.

Dieses Forum ist auch als Diskussionsforum zum um-bruch-Wiki  gedacht. Bitte auch die Grundidee dort durchlesen, da diese wesentliche Vorstellungen zur Gestaltung des Wiki enthält.

Schwerpunkt des Forums wie auch des Wikis soll dabei ein Nachdenken über unsere jetzige Situation sein, welche nicht einfach mit "weiter so, wir können daran sowieso nichts ändern" abgetan werden kann.

Um etwas zu ändern oder überhaupt erst mitreden zu können müssen wir uns jedoch erst einiges Wissen über die zu ändernden Dinge zusammentragen und es uns aneignen.

Hierzu soll dieses Forum wie auch das um-bruch Wiki beitragen.

Allen hierbei viel Erfolg wünscht das umbrüche-Team.

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Politik / Der Weg ist das Ziel (Günter)
« am: 04. März 2011, 06:39:52 »
Genesung)

Beitrag  Eurelios am So 7 Nov - 18:25
Herzliches Hallo lieber Leser,

das sich die Zeiten geändert haben merken eigentlich schon viele.
Aber die meisten sind noch immer in der trägen Masse eingebunden und
stecken den Kopf in den Sand.

Früher ware es mE so:

Es gab schon immer Reiche , normal Arbeitende die mit Ihrem Lohn gut leben konnten und Arme denen es
schlecht ging, warum auch immer, denen wurde wenn nötig aber geholfen.

Die Devise der Reichen war ;; Leben und leben lassen ;; und somit war ein Zustand des Gleichgewichtes
einigermaßen gegeben.

Ab ca. 1980 änderte es sich

Die Devise der Reichen änderte sich, nachdem sie die politischen Verantwortlichen korrumpiert hatten.

Devise war dann ;; Noch mehr gut zu Leben andere ausbeuten, dadurch Milliarden scheffeln
und durch die Macht des Geldes Macht über den anderen Menschen
( Politiker und Arbeitende) zu haben und dadurch in einen Zustand zu kommen der einen Opiumrausch
gleichgestellt werden kann.;;

Wir müssen was tun sonst gibt es den großen Knall.

Zum Nachdenken:

http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2010/44.html

Dazu eine Lesermeinung, die wie ich meine es auf den Punkt bringt über
den Zustand unseres Systems.

Wobei ich mit dem letzten Satz(echter Kommunismus) nicht einerstanden bin

Da hab ich eine andere Vorstellung.

Kopiert:

Moin Moin aus Schwerin
da ich schon recht müde und geschafft bin vom heutigen tag nur kurz eine meldung zum paukenschlag…
meine beobachtungen in den letzten jahren haben ergeben, dass es im „normalen volk“ 2 sorten von menschen gibt.
zum einen wären da die, die arbeit und somit ihr auskommen haben. diesen geht es bescheiden gut… sie laufen in ihrem hamsterrad tagein tagaus und fristen ihr leben. diese lassen sich von der berliner schauspieltruppe (diese kompetenz gestehe ich den ganzen volks(ver)tretern zu) die welt schön reden (aufschwung, arbeitslosenzahlen, stabile währung, „die rente ist sicher“ und wie toll doch alles ist mit dieser CHRISTLICHEN DEMOKRATISCHEN und BÜRGERLICHEN regierung). die regierung und der zwingende erhalt ihres status quo machen sie blind für den rest der gesellschaft. diese menschen können nicht im ansatz nachvollziehen, was die 2. sorte menschen (immerhin ca 10 mio) tagtäglich erleben…
diese werden gegängelt, als dumme und faule schmarotzer hingestellt, zwangsverheiratet, systematisch am ganz unteren ende der gesellschaft gehalten und erleiden psychische schäden, welche kaum wieder zu heilen sind. diese menschen haben keine kraft mehr aufzustehen und gegen „windmühlen“ zu kämpfen. machen sie sich mal den „spaß“ und setzen sich einen tag in die wartezone einer beliebigen arge. beobachten sie genau die menschen und sehen sie in ihre augen. diese menschen werden durch die berliner schauspieltruppe verteufelt und fühlen sich dementsprechend ausgeschlossen und wertlos. dass von diesen menschen keine gegenwehr mehr kommt, kann wohl jeder nachvollziehen. allerdings ist dies in meinen augen nur ein temporärer zustand. in berlin wird ja alles dafür getan, dass dieser schlummernde vulkan ausbricht. je länger es noch dauert umso heftiger wird dieser ausbruch. genau darauf setze ich meine hoffnung!
nun bleiben noch die „randgruppen“… zum einen hätten wir da die sich selbstbedienende schauspieltruppe im bundestag mit dem ganzen gesocks im schlepptau. diese haben ihr schäfchen im endeffekt in trockenen tüchern. denen kann nichts passiern. wenns in deutschland knallt (und das wird es früher oder später) sind diese personen binnen stunden „verschwunden“. von denen ist also rein gar nichts zu erwarten. amtseid hin oder her…
als letzte gruppe gibt’s noch die „oberen 10.000“. die haben soviel kohle/werte gescheffelt, dass denen auch alles egal sein kann. wenns hier unruhig wird, sind die noch schneller weg als die berliner schauspieltruppe. von denen wird also schon gar nichts zu erwarten sein.
in der summe wird also alles von der „unterschicht“ abhängen. eine andere lösung sehe ich nicht. 2 gruppen verabschieden sich wenns denen zu mulmig wird, die andere hängt in ihrer kleinen medial gesteuerten scheinwelt fest und treibt das hamsterrad an. es bleibt also nur die unterschicht. genau an diesem punkt muss man ansetzen und die menschen aufrütteln damit sie sich bewegen. viele haben aber angst sich zu wehren oder sind (noch) zu bequem. letzen endes kann nur eine gesellschaft als solches sich als gesellschaft auf die nächste ebene bringen. sowas passiert von ganz alleine. das hat die geschichte gezeigt. und dass dieses staatskonstrukt der siegermächte nicht der weisheit letzter schluss ist, sollte inzwischen jedem klar sein. allerdings ist es das von napoleon ins leben gerufene europa auch nicht. viele völkergruppen unter einen hut zu zwängen hat noch nie funktioniert!
der echte kommunismus hat leider noch nie existiert, das wäre also noch auszuprobieren. dazu fehlt den menschen aber noch die einsicht und die reife. leider!
in diesem sinne… danke für die anregungen des paukenschlages;-)
mg

Ich lege großen Wert auf Eure Meinungen.

Viele Grüße von

Günter

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Vorherige Foren / "Das Geldrätsel" im Übergangsforum
« am: 03. März 2011, 22:47:24 »
Das Projekt

Beitrag  Mumken am Fr 5 Nov - 20:11

Als absoluter Laie auf dem Gebiet von Fragen der Volkswirtschaftslehre, des Bankengeschehens und unseres Geldsystems musste ich feststellen, dass nach anfänglichen Erfolgserlebnissen durch recht einfach gestrickte Filme wie

Wie funktioniert Geld oder
Gib mir die Welt plus 5 %

weiterführende Informationen nur sehr mühselig im Internet zu finden sind.

Da ich dazu neige Zusammenhänge nur zu akzeptieren wenn sie für mich auch logisch und nachvollziehbar sind, war ich kurz davor dieses Thema bereits frühzeitig frustriert beiseite zu legen.

Ich war und bin jedoch der Meinung, dass dieses Thema sehr wichtig ist. Unser Geldsystem ist für eine Vielzahl von Problemen in unserer Gesellschaft verantwortlich.

Mit den Grundbegriffen habe ich mich dann intensiv beschäftigt. Hierzu beschaffte ich mir auch einige Fachbücher, musste jedoch feststellen, dass diese mich nicht wirklich weiterbrachten. Zu unterschiedlich waren teilweise die dort vertretenen Meinungen und Ansichten. Nachdem ich einen roten Faden gefunden hatte reifte die Idee, meine Erkenntnisse über unser Geldsystem auch für andere Laien leicht verständlich darzustellen mit dem Ziel, eine Beurteilung von Vorgängen in unserer Wirtschaft und hier besonders in der Finanzindustrie zu ermöglichen.

Zum Beginn habe ich eine animierte Powerpoint- Präsentation erstellt, welche ich dann noch mit einer Audioaufnahme ergänzt habe. Es wurden dann daraus Flash- Filme generiert.

Besser als jede Erklärung wäre ein Blick in den Teil 1 und Teil 2 dieses Films.

Teil 1: Tauschhandel und Geldarten
Teil 2: Das Bankensystem

http://www.dasgeldraetsel.de/2.html

(Der Link wird über meine Homepage geleitet, damit ich auf die jeweils aktuellste Version der überarbeiteten Rohfassung verweisen kann.)

Es sollen noch weitere Teilfilme folgen. Deren Anzahl sollte eigentlich nicht beschränkt, sondern je nach Erfordernis ergänzt werden.

Für Hinweise, Kritik und Anregungen wäre ich sehr dankbar. Besonders interessiert mich auch, wie die Darstellungsform beim Betrachter ankommt. Was sollte hinzugefügt, verändert, weggelassen werden.

Beste Grüße

Rudi

PS: Es werden noch Mitautoren gesucht, da dass Projekt doch sehr interessant und umfangreich zu werden droht.

Seiten: [1] 2