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Nachrichten - Halil

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Der Artikel „Darstellung der Evolution der metamodal-symbolischen Verhaltenssteuerung“ ist in ‚General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Research Papers/View/6920

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Halil Güvenis


Abstract 

In the present paper the evolution of the metamodal-symbolic behavior control is represented. Based on the input-processing-output relationships in the human brain, four levels of behavior control are generally distinguished: 1. monosensory, 2. multisensory-modal, 3. multimodal-associative, 4. metamodal-symbolic information processing. Furthermore, three steps of complexity of the metamodal-symbolic behavior control are concretely described by the behavior control means in the next higher level of abstraction: 1. The step of image integration, 2. the step of the ability of abstraction and generalization, 3. the step of the ability of identification and of the perception organ for the spirit world.

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird die Evolution der metamodal-symbolischen Verhaltenssteuerung dargestellt. Auf der Grundlage der Input-Verarbeitung-Output-Verhältnisse im menschlichen Gehirn werden ganz allgemein vier Ebenen der Verhaltenssteuerung unterschieden: 1. Monosensorische, 2. multisensorisch-modale, 3. multimodal-assoziative, 4. metamodal-symbolische Informationsverarbeitung. Darüber hinaus werden auf der nächsthöheren Abstraktionsebene von den Verhaltenssteuerungsmitteln her drei Komplexitätsstufen der metamodal-symbolischen Verhaltenssteuerung konkret beschrieben: 1. Die Stufe der Bildintegration, 2. die Stufe des Abstraktions- und Generalisierungsvermögens, 3. die Stufe des Identifikationsvermögens und des Wahrnehmungsorgans für die Geisterwelt.

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Wirtschaft / Re: Zur Lösung der Weltwirtschafts- und Klimakrise
« am: 15. April 2017, 09:14:56 »
Der Artikel „Darstellung der historischen Entwicklung der Jäger- und Sammlergesellschaft“ ist in ‚The General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Essays/View/6882

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Halil Güvenis


Abstract

In the present paper the historical development of the society of hunters and collectors is represented. For this purpose, the abstract scheme of the working process in particular is set up, and the society of hunters and collectors is concretely described according to the following criteria: 1. Natural division of labor by sex, age and ability, 2. rights of ownership and possession, 3. relationships of family, affinity and people, 4. territorial affiliation, 5. moral legitimation through historical experience, knowledge and faith. Depending on which natural knowledge means are given by the biological evolution, the sensual knowledge is divided into three stages of development. In this picture the historical development of the society of hunters and collectors turns out to be a progress of the technique of the production means parallel to the development of the sensual knowledge.

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird die historische Entwicklung der Jäger- und Sammlergesellschaft dargestellt. Zu diesem Zweck wird das abstrakte Schema des Arbeitsprozesses im Besonderen aufgestellt und die Jäger- und Sammlergesellschaft nach folgenden Kriterien konkret beschrieben: 1. Natürliche Arbeitsteilung nach Geschlecht, Alter und Fähigkeit, 2. Eigentums- und Besitzrechte, 3. Familien-, Verwandtschafts- und Volksverhältnisse, 4. territoriale Zugehörigkeit, 5. moralische Legitimation durch historische Erfahrung, Erkenntnis und Glauben. Je nachdem, welche natürlichen Erkenntnismittel von der biologischen Evolution her gegebenen sind, wird die sinnliche Erkenntnisweise in drei Entwicklungsstufen unterteilt. Die historische Entwicklung der Jäger- und Sammlergesellschaft erweist sich in diesem Bild als Fortschritt in der Produktionsmitteltechnik parallel zur Entwicklung der sinnlichen Erkenntnisweise.

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Wirtschaft / Re: Zur Lösung der Weltwirtschafts- und Klimakrise
« am: 17. Februar 2017, 10:13:20 »
Der Artikel „Kritische Aufarbeitung der Marxschen Darstellung der kapitalistischen Produktionsweise mit Hilfe der Methode des Aufsteigens vom Abstrakten zum Konkreten“ ist in ‚The General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Research Papers/View/6804

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Halil Güvenis


Abstract

In the present paper the Marxian representation of capitalist mode of production is critically reappraised with the help of the method of ascending from the abstract to the concrete. The Marxian method of representation in "Kapital", ascending from the abstract to the concrete, is first interpreted as the double task of abstraction ‘temporal and spatial abstraction in the vertical or horizontal direction’. Ascending from the general to the particular four temporal abstraction levels in the vertical direction are distinguished according to this method: 1. The working process in general, 2. the exchange process in general, 3. the accumulation process in general, 4. the historical development of capitalist mode of production. In these four temporal abstraction levels, the historical development stages of the capitalist mode of production are unequivocally and completely represented by spatial abstraction in horizontal direction.

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird die Marxsche Darstellung der kapitalistischen Produktionsweise mit Hilfe der Methode des Aufsteigens vom Abstrakten zum Konkreten kritisch aufgearbeitet. Die Marxsche Darstellungsmethode im „Kapital“, vom Abstrakten zum Konkreten aufzusteigen, wird zunächst als die doppelte Abstraktionsaufgabe ‚zeitliche und räumliche Abstraktion in vertikaler bzw. horizontaler Richtung‘ interpretiert. Vom Allgemeinen zum Besonderen aufsteigend werden nach dieser Methode vier zeitliche Abstraktionsebenen in vertikaler Richtung unterschieden: 1. Der Arbeitsprozess im Allgemeinen, 2. der Austauschprozess im Allgemeinen, 3. der Akkumulationsprozess im Allgemeinen, 4. die historische Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise. Auf diesen vier zeitlichen Abstraktionsebenen werden durch räumliche Abstraktion in horizontaler Richtung die historischen Entwicklungsstufen der kapitalistischen Produktionsweise eindeutig und vollständig dargestellt.

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Wirtschaft / Re: Zur Lösung der Weltwirtschafts- und Klimakrise
« am: 26. September 2016, 15:26:57 »
Der Artikel "Die Epochen und Perioden der kapitalistischen Entwicklung"
ist in ‚The General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Research Papers/View/6646

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Halil Güvenis


Abstract

After giving a critical reappraisal of the conventional Marxist view about the eras and periods of capitalist development, we show on the basis of the historical development profile of the depreciation rate and the depreciation velocity in the USA, that capitalism can be economically divided in Marx's and Mandel's terms into three eras: 1. Manufactory Capitalism (1700-1770), 2. Large Industry (1770-1950), 3. Control of Production Means by Electronic Devices (1950-?). Furthermore, we show on the basis of historical development profile of the net investment rate in the USA, that capitalism can be economically divided, depending on specification of the characteristic variables (the saving rate of the private sector, the general government balance and net lending from abroad), into seven periods: 1. Primitive Accumulation (1700-1740), 2. Self-Accumulation (1750-1800), 3. Increased Accumulation (1810-1880), 4. Forced Accumulation (1890-1920), 5. Reduced Accumulation (1930), 6. Accumulation due to the War (1940), 7. Consolidated Accumulation (1950-?).

Zusammenfassung

Nach einer kritischen Aufarbeitung der gängigen marxistischen Darstellung über die Epochen und Perioden der kapitalistischen Entwicklung zeigen wir anhand des historischen Entwicklungsprofils der Abschreibungsquote und der Abschreibungsgeschwindigkeit in den USA, dass der Kapitalismus in Marx? und Mandels Begriffen ökonomisch gesehen in drei Epochen eingeteilt werden kann: 1. Manufakturkapitalismus (1700-1770), 2. Große Industrie (1770-1950), 3. Steuerung von Produktionsmitteln mit elektronischen Geräten (1950-?). Ferner zeigen wir anhand des historischen Entwicklungsprofils der Nettoinvestitionsquote in den USA, dass der Kapitalismus je nach Vorgabe der charakteristischen Variablen (Sparquote des Privatsektors, Finanzierungssaldo des Staates und Finanzierungssaldo des Auslands), ökonomisch gesehen in sieben Perioden eingeteilt werden kann: 1. Ursprüngliche Akkumulation (1700-1740), 2. Selbständige Akkumulation (1750-1800), 3. Verstärkte Akkumulation (1810-1880), 4. Forcierte Akkumulation (1890-1920), 5. Reduzierte Akkumulation (1930), 6. Kriegsbedingte Akkumulation (1940), 7. Konsolidierte Akkumulation (1950-?).

5
Der Artikel „Die Zusammenbruchstheorie Rosa Luxemburgs und die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise“ ist in ‚The General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Research Papers/View/6596

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Halil Güvenis


Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit zeigen wir auf der Grundlage der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, dass das von Rosa Luxemburg entdeckte Akkumulationsproblem real existiert und dass es nur gelöst werden kann, wenn – im Unterschied zu Rosa Luxemburg – der Staat als die von ihr gesuchte ‚dritte Person’ identifiziert wird. Ferner zeigen wir am Langzeitverhalten der Wirtschaftsentwicklung in BRD, Japan und USA, dass die Entwicklung des Kapitalismus heute eine Stufe erreicht hat, auf der das grundsätzliche Akkumulationsproblem keine kapitalistische Lösungsmöglichkeit mehr besitzt und dass langfristig der globale Staatsbankrott droht und zum Schluss eine neue Wirtschaftsform entstehen wird, die vom Nullwachstum und von verschwindenden Nettoinvestitionen ausgeht.

Abstract

In the present paper we show on the basis of national accounts that the accumulation problem discovered by Rosa Luxembourg really exists and that it can be solved only if – in contrast to Rosa Luxembourg – the state is identified as the ‘third person’ searched by her. Furthermore, we show on the long-term behavior of the economic development in FRG, Japan and USA that the development of capitalism has now reached a stage where the fundamental accumulation problem has no more a possible capitalist solution and that on the long-term the global bankruptcy threatens and finally a new economic system will be formed, which starts from zero growth and vanishing net investments.

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Prognose 2014: Die legale Enteignung kommt

Die globale Schulden-Krise wird sich 2014 ihrer „Lösung“ nähern: Steuerzahler, Sparer und Vermögenswerte werden zur Reduzierung der Überschuldung und zur Stabilisierung der Währung ausgebeutet werden. Die Enteignung wird vollständig legal erfolgen. Die ersten Anzeichen für diesen Trend waren im Jahr 2013 deutlich zu erkennen. Die Weichen für den Zugriff sind gestellt.

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/12/58216/

8
Der Artikel „Einführung der kontrollierenden Gewalt ins Deutsche Grundgesetz“ ist in ‚General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Essays/View/5071

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Halil Güvenis


Abstract

In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, anstelle der Rechtsprechung die Justiz als kontrollierende dritte Gewalt ins Deutsche Grundgesetz einzuführen. Volksvertretungsorgane für die kontrollierende Gewalt sind die Kontrollräte, deren Mitglieder auf jeder Verwaltungsebene nach direktdemokratischen Regeln von unten nach oben gewählt werden. Um die Einführung der kontrollierenden Gewalt ins Deutsche Grundgesetz in Grundzügen darstellen zu können, werden Artikel 1, 15, 20, 50, 51, 52, 53, 79 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland umformuliert und kommentiert.




9
Der Artikel „Fortschritt in der Darwinschen Evolution?“ ist in ‚General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Essays/View/4974

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Halil Güvenis



Abstract

Theodosius Dobzhansky, Francisco Ayala, Ledyard Stebbins und James Valentine haben in ihrem 1977 erschienenen, klassischen Lehrbuch über Evolution die Ansicht vertreten, dass die Fähigkeit zum Informationsammeln und -verarbeiten während der Evolutionsgeschichte zugenommen hat und dass diese Zunahme als ein Zeichen des evolutionären Fortschritts angesehen werden kann. Ausgehend von dieser These schlagen wir in der vorliegenden Arbeit vor, auf der Basis der Input-Verarbeitung-Output-Verhältnisse im menschlichen Gehirn das Gesamt- und das Teilmodell der Verhaltenssteuerung zur Grundlage des evolutionären Fortschritts zu machen. Wir unterscheiden vier Ebenen der Verhaltenssteuerung:
1. monosensorische, 2. multisensorisch-modale, 3. multimodal-assoziative,
4. metamodal-symbolische Informationsverarbeitung.
Außerdem schlagen wir vor, jede Steuerungsebene in drei Komplexitätsstufen zu unterteilen:
1. Bildintegration, 2. Einzelbildverarbeitung, 3. Mehrfachbildverarbeitung.
Ob allerdings diese zwölfstufige Hierarchie einen Fortschritt in der Darwinschen Evolution darstellt oder nicht, kann erst entschieden werden, wenn unter dem Gesichtspunkt der Evolution der Verhaltenssteuerung der neuroethologische Stammbaum der biologischen Arten, Familien und Gattungen erstellt worden ist.


10
Der Artikel „Simulation eines triebgesteuerten Agenten“ ist in ‚General Science Journal’ erschienen.

http://gsjournal.net/Science-Journals/Research%20Papers/View/4875

Der Autor freut sich auf Kommentare und Rezensionen!

Halil Güvenis


Abstract

In der vorliegenden Arbeit wird Schritt für Schritt das Simulationsprogramm für einen triebgesteuerten Agenten entwickelt. Wir stellen zunächst ein 3-Ebenen- Modell vor, auf dem unser Simulationsprogramm basiert. Als Nächstes simulieren wir den stereotypen Agenten, der einem zweidimensionalen Braitenberg-Vehikel entspricht. Anschließend lassen wir die Triebe durch Schmerz-Signale entstehen und in einem “Winner-take-all”-Netzwerk in Konkurrenz zueinander treten. Je nachdem, ob Lustgewinnungs- oder Schmerzvermeidungstriebe die Oberhand gewinnen, unterteilen wir die auszuführenden Prozeduren in appetitive bzw. aversive Verhaltenssequenzen, die durch Lust- und Schmerz-Signale indiziert werden. Die Simulationsergebnisse diskutieren wir anhand der Bahnkurve des Agenten.
 

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Hallo Mumken,

vielen Dank für die Einsendung des Informationsmaterials zum „Belegschaftseigentum” – zum „Wunder von Mondragón?”. Wenn man die Absicht hat, Belegschaftsunternehmen zu gründen, dann bietet dieses konkrete, gelebte Beispiel aus Spanien sehr viele Aspekte, die im Einzelnen studiert werden müssen.

In meinem Konzept werden die Belegschaftsunternehmen erst nach dem globalen Staatsbankrott und der darauf folgenden Umschuldung der Nationalstaaten gegründet. Zu dieser Zeit werden die Gewinne und das Profitstreben weitgehend am Boden liegen. Dann wird die Belegschaft des „Mondragon Brasilien“ keine Argumente mehr haben, ihren Betrieb nicht in eine Genossenschaft überzuführen.

Die Sache wird aber erst dann interessant, wenn die Belegschaft der Unternehmen von der Größe „Daimler“ oder „Siemens“ ihren Vorteil – Arbeitsplatzerhalt – in der Gründung eines Belegschaftsunternehmens sehen. – Eine neue Epoche wird dann anbrechen und in noch vielen anderen Bereichen als Vorbild dienen. Ich kann mir schon vorstellen, dass zum Beispiel die Belegschaft „Volk“ gewillt sein wird, das Unternehmen „Staat“ genau nach den Prinzipien zu leiten wie bei Belegschaftsunternehmen. Der Vorbild-Funktion wären keine Grenzen gesetzt!!!

Viele Grüße aus Istanbul

Halil


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Wirtschaft / Re: Zur Lösung der Weltwirtschafts- und Klimakrise
« am: 08. April 2013, 11:12:56 »
Hallo HannsGschaft,
Hallo Mumken,

ich habe das von der Zeitschrift „Das Blättchen“ am 18. März 2013 veröffentlichte Interview mit Sahra Wagenknecht „Marktwirtschaft ohne Kapitalismus und Sozialismus ohne Planwirtschaft“ gelesen ( http://das-blaettchen.de/2013/03/marktwirtschaft-ohne-kapitalismus-und-sozialismus-ohne-planwirtschaftim-gespraech-mit-sahra-wagenknecht-23147.html ) und halte es für einen äußerst wichtigen und wegweisenden Beitrag zur Lösung der Weltwirtschaftskrise.

Ich möchte im Folgenden durch einige Zitate aus diesem Interview das Wesentliche an Sahra Wagenknechts Thesen zusammenfassend darstellen und wenn nötig, kommentieren:

1. Das Blättchen: Und Sie legen sich prognostisch fest: Entweder läuft alles so weiter wie bisher bis zum finalen Crash, den Sie eher früher als später erwarten, oder der Wechsel zu einem anderen „Geschäftsmodell“ wird bewusst herbeigeführt. Ihre Alternative nennen Sie, wir erwähnten es schon, „kreativen Sozialismus“. Was soll das sein? Vor allem auch im Unterschied zu bisher bereits gewesenen oder noch existierenden Sozialismen?

Wagenknecht: Kreativer Sozialismus ist Marktwirtschaft, aber in einem sehr viel sozialeren Sinne, als es der gerühmte rheinische Kapitalismus je war, weil er sich in der elementarsten Frage, nämlich der nach dem Eigentum, nach der Verfügbarkeit über die wirtschaftlichen Ressourcen grundlegend vom Kapitalismus unterscheidet. In meinem Buch („Freiheit statt Kapitalismus“ Anmerkung von H. G.) habe ich dabei im Übrigen recht ausführlich hergeleitet, dass es „Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ und „Sozialismus ohne Planwirtschaft“ tatsächlich geben kann.

2. Das Blättchen: Das macht die nächste Frage umso elementarer und spannender: Welchen Weg haben Sie für die Einführung Ihres kreativen Sozialismus im Auge?

Wagenknecht: Das ist natürlich von Land zu Land unterschiedlich. Für Europa kann ich mir vorstellen, dass grundlegende gesellschaftliche Veränderungen mit einer breiten außerparlamentarischen Opposition, mit einer starken Streikbewegung und entsprechenden Wahlergebnissen durchsetzbar sind. Wahlergebnisse müssen natürlich durch gesellschaftliche Bewegungen abgestützt sein, damit veränderungsbereite Regierungen überhaupt eine Chance für die Umsetzung tiefgreifender Umgestaltungen der Eigentumsverhältnisse haben und nicht über kurz oder lang vertrieben werden. Ich denke dabei zum Beispiel an Gewerkschaften, die willens sind, notfalls auch den Generalstreik ausrufen, wenn gegen eine gewählte Regierung zu undemokratischen Mitteln gegriffen wird. Und was die Chancen anbetrifft: Bei den letztjährigen Parlamentswahlen in Griechenland hat die Linke die Mehrheit nur knapp verfehlt.

Kommentar: Wagenknechts Vorstellungen für den Übergang zum kreativen Sozialismus sind unzureichend. Der kreative Sozialismus ist eine derart radikale Forderung, dass sie sich kaum durch einen Generalstreik in „Friedenszeiten“ durchsetzen lässt. Etwas ganz anderes wäre aber, diese Forderung nach dem finalen Crash (= dem globalen Staatsbankrott) zu stellen. In so einer einmaligen, geschichtlichen Situation würden die Weltvölker ohne weiteres bereit sein, radikale Lösungen zu akzeptieren.

3. Das Blättchen: Eine recht brachiale Medizin schlagen Sie nicht zuletzt für die durch die Finanzkrise und aberwitzige Bankenrettungsaktionen exorbitant angestiegenen Staatsschulden vieler westlicher Industrieländer vor, in deren Folge Griechenland – maßgeblich auf Betreiben unserer Bundeskanzlerin – bereits zu dauerhaftem wirtschaftlichen und sozialen Siechtum verurteilt wurde: Schuldenschnitt zu 100 Prozent, mindestens für alle durch staatliche Bankenrettungsaktivitäten angehäuften Verbindlichkeiten. Sollten wir für den Fall, Sie setzten sich durch, schnell noch unsere Spar-Euros von der Volksbank holen? Denn so ein Schuldenschnitt müsste ja Banken wie Dominosteine zusammenkrachen lassen.

Wagenknecht: Volksbanken und Sparkassen haben an der Casino-Zockerei der Privatbanken ja praktisch nicht teilgenommen, mussten also auch nicht infolge Verzockerei gerettet werden und trugen nicht nur nicht zum Anstieg der Staatsschulden bei, sondern hatten wesentlichen Anteil daran, die Finanzkrise nicht voll auf Deutschland durchschlagen zu lassen. Ein Schuldenschnitt würde in deren Bilanzen nicht unmittelbar eingreifen. Wie gut, wenn ich das anmerken darf, dass sich die private Finanzindustrie mit ihrer langjährigen Forderung, das dreigliedrige deutsche Bankensystem zugunsten der Privatbanken abzuschaffen, bis zum Ausbruch der gegenwärtigen Krise nur teilweise durchsetzen konnte.

Was allerdings die Privatbanken anbetrifft, da brauchen wir eine grundsätzliche Neuordnung des Systems. Dabei muss der Staat für die Aufgaben einstehen, die für die Volkswirtschaft wichtig sind: Die elementaren Bankfunktionen, das Einlage- und Kreditgeschäft und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, müssen öffentlich kontrolliert und abgesichert werden. Und bei dem von mir vorgeschlagenen Schuldenschnitt, das habe ich mehrfach ganz klar gesagt, soll kein Kleinsparer um seine Einlagen bei Privatbanken fürchten müssen. Diese Einlagen wären bis zu einer Höhe von sagen wir 500.000 Euro, die die allermeisten Kleinsparer vollständig vor Verlusten schützen würde, staatlich zu garantieren.

Kommentar: Der Freibetrag von 500.000 Euro ist eine gerechte Maßnahme, um die Kleinsparer zu schützen. Auch bei meiner Lösung der Staatsschuldenfrage wird eine einmalige Vermögenssteuer mit einem Freibetrag von 500.000 Euro gefordert (Halil Güvenis, Lösung der Klimakrise im Rahmen der Zusammenbruchskrise des Kapitalismus. Aachen: Shaker, 2011).

4. Das Blättchen: Mit Ihrem Vorschlag zur Schaffung von Gemeineigentum stehen Sie einerseits auf dem Boden des Grundgesetzes. Andererseits wollen Sie entschädigungslos enteignen. Wir sind da im Übrigen völlig d’accord mit Ihnen, den in den Zeiten des Neoliberalismus und insbesondere des Finanzmarktbooms exponentiell gewachsenen Vermögen der Zocker sowie der Reichen und Superreichen, der Banken, Hedge Fonds, Versicherungen und Großkonzerne, die praktisch als einzige von den Entwicklungen profitiert haben, die zur jetzigen Systemkrise geführt haben, nicht noch weitere Milliarden an Steuergeldern hinterherzuwerfen. Artikel 15 im Grundgesetz lautet allerdings: „Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt (Hervorhebung – Das Blättchen), in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.“ Und Artikel 14, Absatz drei ergänzt: „Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.“ Wie wollen Sie mit diesen Verfassungspostulaten umgehen?

Wagenknecht: Natürlich will ich Kleinanleger nicht enteignen. Wenn etwa Telekommunikation als wichtiger Teil der Grundversorgung außer Eigentum gestellt, also vergesellschaftet würde, dann soll diese Anteilseigner-Gruppe angemessen entschädigt werden.

Vergesellschaftungsfragen sind im Übrigen gesellschaftliche Machtfragen, und in dieser Hinsicht stehen die Verhältnisse bei uns derzeit auf eine höchst undemokratische Weise auf dem Kopf: Das System begünstigt völlig einseitig eine verschwindende Minderheit, und die Mehrheit zahlt dafür, dass diese Minderheit, die Reichen, vor Vermögensverlusten geschützt werden. Großinvestoren haben ihre Vermögen nicht erarbeitet, sondern ererbt oder zusammenspekuliert. Soweit diese Vermögen im Vorfeld sowie in der Finanzkrise weiter gewachsen sind, bestehen sie heute praktisch zu einem erheblichen Teil aus Geldern der staatlichen Bankenrettung, also aus Steuergeldern. Ich würde im Hinblick auf diese Schicht daher auch gar nicht von Enteignung sprechen, wenn die Gesellschaft sich das zurückholt, was ihr eigentlich gehört. Und was den verfassungsrechtlichen Aspekt anbetrifft, so gibt es durchaus ein historisches Vorbild in der Bundesrepublik. Das war die 1948 beschlossene sogenannte Lastenausgleichsabgabe, die Vermögende – zumindest auf dem Papier – zur Aufgabe von 50 Prozent ihres Vermögens verpflichtete und bei der im Nachhinein auch niemand auf die Idee kam, sie als grundgesetzwidrig einzustufen.

Ein nicht unmaßgeblicher Prozentsatz der Probleme würde sich aber nicht zuletzt im Selbstlauf erledigen, sobald der oben skizzierte Schuldenschnitt vollzogen wäre und jegliche staatliche Bankenrettung für alles, was nicht zu den angesprochenen volkswirtschaftlich notwendigen Funktionsbereichen von Finanzinstituten zählt, eingestellt würde. Dann wären die diesbezüglichen Verbindlichkeiten der Staaten und Forderungen der privaten Banken und anderer Großgläubiger in gleicher Höhe aus der Welt. Sicher würde das die Reichen ziemlich viel Geld kosten, aber ein rechtliches Problem sehe ich darin nicht – und ein moralisches schon gar nicht. Der moralische Makel liegt systembedingt grundsätzlich auf der Seite der Reichen: Das Betriebsvermögen von BMW geht doch nicht auf die Quandts oder Frau Klatten zurück sondern auf die Arbeit der Beschäftigten. Und in deren Hand gehört es auch.

Kommentar: Wagenknecht erkennt hier ganz korrekt, dass in den letzten Jahrzehnten die Vermögen der Reichen um ungefähr dieselbe Summe gestiegen sind, wie auf der anderen Seite die Staatschulden. Das hat zur Folge, dass die Reichen genau um diese Summe enteignet werden müssen, damit diese Staatshandlung auf der Grundlage der Grundgesetzartikel 14 und 15 steht. Was aber Wagenknecht nicht berücksichtigt, ist, dass es zu einer beispiellosen Kapitalflucht und zu einem Chaos führen würde, wenn ein einzelnes Land auf der Erde die Enteignung durchführen würde. Also müssen alle Weltvölker gemeinsam auf der Grundlage einer Weltverfassung die Enteignung durchführen. Diese Forderung wird aber von Wagenknecht gar nicht erhoben.

5. Das Blättchen: In Ihrem Buch machen Sie deutlich: Ihnen geht es zuvorderst um die Vergesellschaftung gemeinwohlrelevanter Geschäftstätigkeiten sowie von wirtschaftlichen Einheiten, die von ihrer schieren Größe her machtrelevant sind. Welche Messlatte wollen Sie dabei anlegen, um, wie Sie es nennen, „eigentumsunfähige“ Unternehmen zu ermitteln?

Wagenknecht: Es bieten sich vor allem drei Kriterien an, um gemeinwohlrelevante von privater Geschäftstätigkeit zu unterscheiden:

– die monopolistische oder zumindest marktdominierende Stellung eines Unternehmens,
– seine Bedeutung für Beschäftigung und Investitionen in einer wichtigen Branche der Volkswirtschaft und
– die Erbringung einer öffentlichen Dienstleistung.

Ich bin dafür, existenzielle Bereiche der Wirtschaft, die für die Gesamtgesellschaft relevant sind beziehungsweise das Leben der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung ganz unmittelbar betreffen, „außer Eigentum“ zu setzen, also nicht einfach zu verstaatlichen beziehungsweise in öffentlich-rechtliches Eigentum zu überführen. Das haben wir heute auch schon, ohne dass Reprivatisierungen nicht immer wieder – zuletzt in der Orgie des Neoliberalismus seit den 90er Jahren – vorgekommen wären. Zu diesen existenzielle Bereichen zähle ich neben der Grundversorgung (Wasser, Energie, Mobilität, Kommunikation, Bildung, Gesundheit, Mietwohnungen und kommunale Dienste) vor allem auch Banken und Versicherungen. Das sind die „etwa 100 bis 200 Unternehmen“. Die müssen verfassungsrechtlich so gestellt werden, dass Reprivatisierungen ein für alle Mal ausgeschlossen sind. Das meine ich mit „außer Eigentum setzen“. Für die ganz überwiegende Anzahl der Großunternehmen von Automobilkonzernen über Chemieunternehmen bis zu Handelsriesen ist das nicht notwendig; die könnten und sollten in Belegschaftseigentum überführt werden.

Das Blättchen: Also Anteilsaktien?

Nein – die nun gerade nicht. Die dienen ja auch heute letztlich nur dazu, in den Beschäftigten eine klein-kapitalistische Eigentümerlogik zu verankern, die sie daran hindern soll zu erkennen, wie das System tatsächlich funktioniert.

Ich stelle mir vielmehr eine Art Stiftungsmodell vor, in dem die Belegschaft die strategische Entscheidungsbefugnis hat. In solch einem Modell darf kein Gewinn an Dritte ausgeschüttet werden. Bei gutem Geschäftsergebnis steigen Löhne und Gehälter, und es kann investiert werden. Das wären dann aber auch die einzigen treibenden Motive für ein (kollektives) Gewinnstreben. Damit würden zugleich Ausbeutung und die Entstehung wirtschaftlicher Macht, die zu politischer Macht führt, ausgeschlossen.

Kommentar: Wagenknecht schlägt also vor, die überwiegende Anzahl der Großunternehmen in Belegschaftseigentum überzuführen. Sie irrt sich jedoch, wenn sie sagt, dass dadurch die Belegschaft nicht zu Anteilseignern, zu Eigentümern, ihres eigenen Betriebes wird. Wenn die Belegschaft die Betriebsstrategie bestimmen will, dann gibt es dafür im Sinne des Grundgesetzes keine andere Möglichkeit, als dass die Belegschaft zu Eigentümern ihres eigenen Betriebes wird. – Die unmittelbaren Produzenten müssen also ihren eigenen Arbeitsplatz aufkaufen, um sich eine Arbeitsstelle zu garantieren. Das ist der historische Sinn dieser Maßnahme!

6. Das Blättchen: Mit den von Ihnen genannten Kriterien wären allerdings im Wesentlichen nur die Großkonzerne und Multis erfasst. Die machen gerade einmal 0,2 Prozent aller deutschen Unternehmen aus. Was haben Sie mit den übrigen 99,8 Prozent vor?

Wagenknecht: Die bleiben in der Hand Ihrer derzeitigen Eigentümer, wobei eine fünfprozentige Vermögenssteuer erhoben werden soll. Die müsste nicht bar entrichtet werden, sondern könnte als Belegschaftseigentum akkumuliert werden.

Nun sind die 99,8 Prozent allerdings auch nicht durchgängig Kleinunternehmen, und da ich es für grundsätzlich verkehrt halte, Unternehmen ab einer bestimmten Größe zu vererben, weil damit unter anderem Arbeitsplätze und soziale Existenzen immer wieder zum Spielball privater Erbstreitigkeiten werden, schlage ich vor, solche Erbschaften auf einen finanziellen Rahmen von einer Million Euro zu beschränken. Was darüber hinausgeht, fällt als Geldvermögen an den Staat und als Betriebsvermögen wiederum an die Belegschaft.

Kommentar: Da alle Enteignungen und Entschädigungen nur auf der Grundlage der Grundgesetz-Artikeln 14 und 15 durchgeführt werden können, ist hier nicht klar, auf welcher Rechtsgrundlage Wagenknecht die von ihr angegebenen Maßnahmen durchführt. – Das Rechtsstaatsprinzip muss bei jeder Handlung des Staates aufrechterhalten werden!

Viele Grüße aus Istanbul

Halil Güvenis

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„Der Euro eine beispiellose Serie von Vertragsbrüchen, Lügen und Betrug“

Die Buchautoren Matthias Weik und Marc Friedrich sind freundliche, junge Schwaben. Sie haben Betriebswirtschaft studiert, die New Economy erlebt und dabei gesehen, dass das globale Finanz-System nichts anderes ist als „der größte Raubzug der Geschichte“. Ihr Buch zu diesem Thema hat die Bestseller-Listen gestürmt. Daher glauben die Autoren, dass wir einen „wundervollen epochalen Wandel“ erleben. Die Bürger lassen sich nicht mehr einlullen von den Phrasen in Politik und Finanz-Industrie. Lustig wird der Crash allerdings für niemanden.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/02/01/21664/

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Wirtschaft / Re: Zur Lösung der Weltwirtschafts- und Klimakrise
« am: 01. Februar 2013, 10:59:04 »
Hohe Gehälter: Linke will 100-Prozent-Steuersatz

Bei einer halben Million Euro Einkommen im Jahr soll Schluss sein: Nach dem Willen der Linkspartei soll der Staat Einkünfte auf 500.000 Euro beschränken, alles darüber komplett einziehen. Die Forderung wird laut einem Zeitungsbericht Teil des Wahlprogramms.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/linke-will-100-prozent-steuer-ab-einer-halben-million-euro-einkommen-a-880874.html

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Wirtschaft / Re: Zur Lösung der Weltwirtschafts- und Klimakrise
« am: 25. November 2012, 13:40:49 »
Zitat
In den 5,4 Millionen Forderungen des Auslands sind da auch die Beteiligungen ausländischer Unternehmen an deutschen Unternehmen enthalten?


Ja, wenn das betreffende ausländische Unternehmen seine Forderungen vom Ausland aus stellt.

Stellt aber dieses ausländische Unternemen seine Forderungen ans Inland von seiner inländischen Präsenz aus, so werden diese Beteiligungen wohl im Geldvermögen des Inlands berücksichtigt. Es kommt also darauf an, ob das Unternemen seinen Sitz im In- oder Ausland hat.

Gruss, Halil

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