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Themen => Energie und Umwelt => Thema gestartet von: Matthias am 18. Juni 2011, 10:39:10

Titel: Peak Oil
Beitrag von: Matthias am 18. Juni 2011, 10:39:10

Peak Oil-Studie der Bundeswehr und ihre Bedeutung für Kommunen

Teilstudie zu Peak Oil & Transformation der Bundeswehr

Das Zentrum für Transformation der Bundeswehr hat im August 2010 eine Studie zum Thema Peak Oil veröffentlicht. "Peak Oil - Sicherheitspolitische Implikationen knapper Ressourcen" ist die erste Teilstudie der Gesamtstudie "Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert"1. Das Papier und die darin gemachten Aussagen haben zwar einen militärischen Blickwinkel als Schwerpunkt, sind aufgrund der langfristigen und strategischen Sichtweise für nichtmilitärische Institutionen und Akteure besonders interessant. Erstellt wurde die Studie vom Dezernat Zukunftsanalyse, welches die Aufgabe hat, Szenarien in Hinblick auf den Zeitraum 2025 bis 2040 zu skizzieren.


http://peak-oil.com/peak-oil-studie-bundeswehr.php (http://peak-oil.com/peak-oil-studie-bundeswehr.php)



Die 99 Seiten lange Peak Oil-Studie der Bundeswehr...

Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert
- Umweltdimensionen von Sicherheit -

Teilstudie 1:
PEAK OIL

http://peak-oil.com/download/Peak%20Oil.%20Sicherheitspolitische%20Implikationen%20knapper%20Ressourcen%2011082010.pdf (http://peak-oil.com/download/Peak%20Oil.%20Sicherheitspolitische%20Implikationen%20knapper%20Ressourcen%2011082010.pdf)

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Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Tommy am 23. Juni 2011, 12:26:08
Aus der Seite http://www.peak-oil.com/ (http://www.peak-oil.com/) gefunden:
(Dank an Matthias für den Linktipp im vorigen Beitrag)

Volker Plass, Obmann der GRÜNEN WIRTSCHAFT, gehalten am 6.5.2011 bei der Veranstaltung SONNENENERGIE FÜR ALLE der GRÜNEN MÖDLING. Kommt nach der Finanzkrise die Energiekrise und wie gestalten wir nachhaltig die nächsten Jahre?

PEAKOIL (http://vimeo.com/24203077)

Länge ca. 1 Stunde, die aber durch den sehr guten Vortrag wie im Flug vergeht.
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Mumken am 25. Juni 2011, 06:26:14
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Volker Plass, Obmann der GRÜNEN WIRTSCHAFT, gehalten am 6.5.2011 bei der Veranstaltung SONNENENERGIE FÜR ALLE der GRÜNEN MÖDLING. Kommt nach der Finanzkrise die Energiekrise und wie gestalten wir nachhaltig die nächsten Jahre?
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Länge ca. 1 Stunde, die aber durch den sehr guten Vortrag wie im Flug vergeht.
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Vielen Dank Tommy für das Einstellen dieses Top- Beitrages.
Die Aussagen finde ich sehr zum Nachdenken anregend. Dies besonders, da ich mich bisher noch nicht mit diesem Thema beschäftigt habe. (Wir rasen mit 200 km/h auf eine solide Betonwand zu, denken nicht ans Bremsen sondern berauschen uns noch an der hohen Geschwindigkeit)

Die Stunde verging wirklich wie im Flug. ;)

Viele Grüße,

Rudi
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Eurelios am 25. Juni 2011, 20:51:09
Hallo Tommy,

Danke auch von mir. Die Stunde hat sich sehr gelohnt.

Rudi

(Wir rasen mit 200 km/h auf eine solide Betonwand zu, denken nicht ans Bremsen sondern berauschen uns noch an der hohen Geschwindigkeit)

und treten noch fester auf das Gaspedal damit wir mit Höchstgeschwindigkeit  (na sagen mir mal 280 Km/h) auf die Mauer prallen.
Da bleibt dann nicht mehr viel übrig. Mir ist es Angst und bange, nein nicht für mich ich hatte ja schon ein gutes Leben und den
Rest kriegen meine Petra und meine Wenigkeit auch noch über die Runde. Sondern wegen meiner 3 Kinder (bzw die nächste Generation)
diese sind dann die Leidtragenden und Menschen ohne viel Zukunft.

Es ist einfach zum Kotzen.

Viele Grüße von

Günter

 
Titel: Feasta - Tipping-Point (Folgen des Rückgangs der globalen Ölproduktion)
Beitrag von: Matthias am 29. Juni 2011, 07:38:34

Absolut lesenswerte Studie zum Thema.


Feasta

The Foundation for the Economics of Sustainability – deutsch:
Stiftung zur Erforschung der Wirtschaftlichkeit von Nachhaltigkeit
"Modelle für eine Welt im Wandel entwerfen"
Das Wort Feasta stammt aus einem alten irischen Gedicht in dem das Verschwinden der Wälder beklagt wird. Es bedeutet "in der Zukunft" und Feasta sieht sich selbst als einen gemeinsamen Nachdenkprozess über die Zukunft. Feasta ist eine internationale Denkfabrik, führend in der Erforschung der Wechselwirkungen
zwischen unserem Wohlergehen, der Struktur und den Abläufen menschlicher Systeme und dem allem zugrunde liegendem Ökosystem.

Risk/Resilience Network  - Risiko/Widerstandskraft Netzwerk
Das Risiko/Widerstandskraft-Netzwerk ist eine Initiative die zum besseren Verständnis von energiebezogenen systemischen Risiken gegründet wurde, die Anwendungsgebieten des Risikomanagements erforscht und allgemeine und, Notfalls-Planung betreibt. In diesem Netzwerk können Personen und Organisationen mit Interesse an diesen Fragen voneinander lernen und sich an direkten praktischen Aktionen beteiligen.

Webseite: www.feasta.org (http://www.feasta.org)


Tipping-Point

Der Begriff tipping point (deutsch: Umkipp-Punkt) bezeichnet jenen Punkt oder Moment, an dem eine vorher lineare Entwicklung durch bestimmte Rückkopplungen abrupt abbricht, die Richtung wechselt oder stark beschleunigt wird. - Wikipedia

Kurzfristige systemische Folgen des Rückgangs der globalen Ölproduktion (Peak Oil).


Die Studie: http://www.feasta.org/documents/risk_resilience/Tipping_Point_Gesamt.pdf (http://www.feasta.org/documents/risk_resilience/Tipping_Point_Gesamt.pdf)


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Titel: Peak Oil - Die Ära nach dem billigen Öl
Beitrag von: Matthias am 28. Juli 2011, 07:58:32

Ein schon etwas älterer Artikel zu dem Thema, der aber einen guten Überblick verschafft:


Was geschieht, wenn der Förderhöhepunkt von Erdöl überschritten sein wird? Eine Reihe von Autoren kommt zu dem Schluss: Ja, der Förderhöhepunkt, der Peak, steht unmittelbar bevor. Und er wird gewaltige Auswirkungen haben: auf den Alltag, auf die Wirtschaft, auf die globale Kultur insgesamt.
Die Energiekrise wird lange andauern, sie wird schwierig zu meistern sein, immerhin, sie wird nicht zu einem völligen Niedergang der Zivilisation führen, möglicherweise sogar zu einem nachhaltigeren, einem erfüllteren Lebensstil als heute. Dies ist eine sehr amerikanische Diskussion: Ein Land, das mit Abstand den größten Ölverbrauch der Welt hat und dessen Siedlungsstrukturen in Zeiten entstanden sind, als Benzin billiger war als Mineralwasser in Flaschen, wird sich seiner Abhängigkeit bewusst. Im Kern geht es um einen dringenden Aufruf zur Dematerialisierung.




Weiterlesen: http://www.lohas.de/content/view/47/82/ (http://www.lohas.de/content/view/47/82/)


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Titel: Peak Kredit, Peak Öl und Peak Mensch
Beitrag von: Matthias am 30. Juli 2011, 08:52:14

Eine ebenfalls sehr gute Einführung und Übersicht zu dem Thema findet sich im Querschuss-Blog:


Peak Kredit, Peak Öl und Peak Mensch

10. September 2007

Der große Anstieg der Weltbevölkerung wurde durch eine weltweite Kredit- und Energieexpansion (Öl und Gas) ermöglicht, nun stößt er an seine Grenzen! Die Tragfähigkeit des Ökosystems Erde kann nur gesteigert werden, indem man entweder neues Land erschließt, neue Technologien einführt oder nichterneuerbare Ressourcen wie Öl einsetzt. Die Zunahme der Bevölkerung bis Anfang des 19. Jahrhunderts ist vorwiegend darauf zurückzuführen, dass sich die Menschen auf dem Planeten ausbreiteten und die verfügbare Fläche erschlossen. Die darauf folgende Explosion der Bevölkerungszahlen beruht hauptsächlich auf der Nutzung fossiler Energieträger, vor allem Öl. Genau wie die Ölfördermenge drastisch sinken wird, könnte sich auch die Entwicklung des Bevölkerungswachstums, dramatisch ins Gegenteil verkehren.
...
Es gibt nur eine Möglichkeit diesem Szenario zu entrinnen, Verzicht auf Wachstum. Dies ist gleichbedeutend mit dem Ende des Kapitalismus, eine frühzeitige freiwillige Begrenzung und Reduzierung des Lebensstandards, mit regionalen Wirtschaftskreisläufen, mit weniger Konsum und Energieverbrauch unter Nutzung der heutigen technologischen Ressourcen für eine nachhaltige alternative Energieversorgung. Geld für einen notwendigen rechtzeitigen Umbau der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Energieversorgung wäre ausreichend da. In den Jahren 2005 und 2006 wurden weltweit jeweils über 1 Billion Dollar für Rüstung ausgegeben, 25% mehr als im Jahr 2000. Teile dieses Etats würden völlig ausreichen, da braucht man nicht mal das um den Planeten ziehende spekulative Kapital bemühen, von 53 Billionen Dollar an den Aktienmärkten und 70 Billionen Dollar an den Immobilienmärkten, geschweige das Volumen von 1600 Billionen Dollar an weltweiten Derivaten (darunter 596 Billionen Dollar Volumen am unregulierten OTC-Markt).
...
“Im Jahre 1859 entdeckte die Menschheit in ihrem Keller eine riesige Schatzkiste. Es waren dies Öl und Gas, phantastisch billige und leicht nutzbare Energiequellen. Wir, zumindest einige von uns, taten das, was jeder tun würde, der in seinem Keller einen Schatz entdeckt – nämlich auf den Putz hauen, und so haben wir dann mit großem Vergnügen diesen Schatz verjubelt.” Kenneth E. Boulding



Der ganze Artikel: http://www.querschuesse.de/peak-kredit-peak-ol-und-peak-mensch/ (http://www.querschuesse.de/peak-kredit-peak-ol-und-peak-mensch/)


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Titel: Riesiges Ölfeld gefunden ... reicht aber nur für 14 Tage ...
Beitrag von: Matthias am 19. August 2011, 13:23:27

Jubelmeldungen in den Qualitätsmedien ...


Rohstoffjäger finden riesiges Ölfeld in der Nordsee
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,780539,00.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,780539,00.html)

Statoil-Ölfeld wohl größter Fund des Jahres
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:rohstoffsuche-in-der-nordsee-statoil-oelfeld-wohl-groesster-fund-des-jahres/60092116.html (http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:rohstoffsuche-in-der-nordsee-statoil-oelfeld-wohl-groesster-fund-des-jahres/60092116.html)




... und was sie wert sind ...


Zitat
Der halbstaatliche norwegische Ölkonzern Statoil hat einen Fund eines großen Ölfeldes in der Nordsee bekanntgegeben. Zwischen 500 und 1200 Millionen Barrel Erdöl sollen dort lagern ... Teilt man die geschätzten 1,2 Milliarden Barrel durch den Welt-Tagesverbrauch von 86 Millionen Barrel, so wird deutlich: Global betrachtet reicht die Neuentdeckung für grade mal 14 Tage Verlängerung des Fackelzeitalters.


http://www.peak-oil.com/2011/08/rohstoffjager-finden-riesiges-olfeld-in-der-nordsee/


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Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Matthias am 31. August 2011, 07:48:15

In Bezug zur Peak-Oil-Studie der Bundeswehr ( http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=73.msg436#msg436 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=73.msg436#msg436) ).


Bundeswehr warnt vor Ölknappheit, trifft auf Ignoranz
...
Auch neun Monate nach Veröffentlichung des Berichts hat er noch nicht einmal in Deutschland Beachtung gefunden.
...
Mittelfristig geht der Bundeswehrbericht davon aus, dass die Ölverknappung zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft wie auch jeglicher Marktwirtschaft führt.
...



Weiterlesen: http://energiekrise.org/bundeswehr-warnt-vor-olknappheit-trifft-auf-ignoranz-2/ (http://energiekrise.org/bundeswehr-warnt-vor-olknappheit-trifft-auf-ignoranz-2/)


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Titel: Peak Oil - Vortrag von Christoph Senz + Norbert Rost
Beitrag von: Matthias am 18. November 2011, 07:50:55

Anläßlich der Studie "Peak Oil - Herausforderung für Sachsen" fand am 25.10.2011 ein Vortragsabend im Stadtteilhaus Dresden Neustadt statt.

Das Video zeigt die zwei Vorträge, von Christoph Senz, Geologe, PFI, ASPO und Norbert Rost, Wirtschaftsinformatiker, Büro für postfossile Regionalentwicklung, PFI. Organisiert wurde der Abend von der sächsischen Landtagsfraktion Bündnis90/Die Grünen.

Kernfrage war: Geht das Zeitalter des billigen Erdöls zuende? Wie ist die sächsische Wirtschaft darauf vorbereitet?




Peak Oil - Vortrag von Christoph Senz + Norbert Rost (http://www.youtube.com/watch?v=1q1ZUsmBKyU#ws)


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Titel: Ein böses Erwachen - Der Ölcrash
Beitrag von: Matthias am 08. Dezember 2011, 13:31:30

Eine Dokumentation aus dem Jahre 2007.


Ein böses Erwachen - Der Ölcrash
(A Crude Awakening - The Oil Crash)


Der Klimawandel ist in aller Munde, die Ölvorräte machen dagegen nur Schlagzeilen, wenn es einen vorübergehenden Lieferengpass gibt, der den Preis hochtreibt. Mit der dramatischen Aussicht auf ein absolutes Ende des Erdölzeitalters beschäftigt sich nun dieser brisante Dokumentarfilm.



Weitere Infos: http://doku.cc/2008/10/01/ein-boses-erwachen-der-olcrash-die-zukunft-des-begehrten-rohstoffs-fdl/ (http://doku.cc/2008/10/01/ein-boses-erwachen-der-olcrash-die-zukunft-des-begehrten-rohstoffs-fdl/)




Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 1 (http://www.youtube.com/watch?v=hXoXZzjH9uE#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 2 (http://www.youtube.com/watch?v=jft4xQvfAPY#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 3 (http://www.youtube.com/watch?v=25oXDo_F5iY#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 4 (http://www.youtube.com/watch?v=pWiWT6wNwgs#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 5 (http://www.youtube.com/watch?v=zC8EI7fahKU#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 6 (http://www.youtube.com/watch?v=iSk-v2EZ-tE#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 7 (http://www.youtube.com/watch?v=asIVV722hXg#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 8 (http://www.youtube.com/watch?v=Y4uc_vjygWs#ws)



Ein böses Erwachen - Der Ölcrash - Part 9 - end (http://www.youtube.com/watch?v=A2WO9ASh5_4#ws)



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Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 18. Dezember 2011, 21:22:26
Hallo Matthias

Zum Thema "Peak Oil" hat sich der Club of Rome schon in den 70er Jahren ausgelassen. Danach stehen wir schon seit mehr als 20 Jahren ohne Öl da. Und die Angst-Szenarien von Bündnis90/DieGrünen sind auch nur Computermodelle die aus einer linearen Fortschreibung des Ist-Zustandes unsere Zukunft prophezeien wollen.

Nun warum schreibe ich das hier?

Dafür gibt es mehrere gewichtige Gründe:
1) Mit Angst kann man Massen manipulieren
2) Mit Angst kann man Macht erhalten / festigen
3) Mit Angst kann man Geld verdienen
4) Mit Angst kann man die Menschen für unsinnige Aktionen begeistern

Die Punkte was man mit Angst so alles treiben kann, könnte man unendlich weiterführen.
Nun zur Linearität der Computermodelle und ihrer Zuverlässigkeit braucht man eigentlich nur die wirtschaftwissenschaftlichen "Prognosen" anschauen. Also, Szenarien sind nichts anderes als mögliche Zukunftsentwicklungen, wenn man bei den Einflußgrössen nichts vergessen hat und keine Störsignale die Linearität durcheinander bringen. Solche Modelle sind ein wunderbares Spielzeug um wenn/dann-Reaktionen zu testen. Im Ingenieurswesen funktioniert das ja auch wunderbar. Aber da sind auch die relevanten Parameter bekannt. Bei Wirtschaftlern klapt das schon nicht mehr. Warum? Weil technische und menschliche Entwicklungen nicht vorhersagbar sind. Was heute noch das nonplusultra ist, ist morgen schon veraltet oder aus der Mode.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde aufgrund der Verkehrsdichte in London prophezeit, würde die Stadt in 50 Jahren im Pferdemist ersticken.

mfg
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Matthias am 19. Dezember 2011, 11:58:25

Hallo Hanns,

Zum Thema "Peak Oil" hat sich der Club of Rome schon in den 70er Jahren ausgelassen. Danach stehen wir schon seit mehr als 20 Jahren ohne Öl da. Und die Angst-Szenarien von Bündnis90/DieGrünen sind auch nur Computermodelle die aus einer linearen Fortschreibung des Ist-Zustandes unsere Zukunft prophezeien wollen.

darüber kann man trefflich streiten. Wir alle haben ja keine wirklich überprüfbaren Informationen und sind auf ebensolche von so genannten "Experten" angewiesen. Meiner Ansicht nach ist es eine natürliche Sache, dass endliche Rohstoffe irgendwann einmal zur Neige gehen. Dieses ganze Thema wurde schon x-Mal im Querschuss-Blog behandelt (http://querschuesse.de (http://querschuesse.de)), es ist also müßig endlos darüber zu diskutieren, daher nur ein kleiner Hinweis: Ich habe extra die Bundeswehr-Studie hier verlinkt, denn das Militär steht wohl eher weniger im Verdacht, "grüne Spinner" zu sein ...  ;D


1) Mit Angst kann man Massen manipulieren
2) Mit Angst kann man Macht erhalten / festigen
3) Mit Angst kann man Geld verdienen
4) Mit Angst kann man die Menschen für unsinnige Aktionen begeistern

Die Punkte was man mit Angst so alles treiben kann, könnte man unendlich weiterführen.

Das ist schon richtig und Angst ist niemals ein guter Ratgeber. Aber fatal ist es, die Augen vor bestimmten unangenehmen Dingen zu verschließen.
Ich bin eben der Meinung, dass ganz im Gegenteil eine mir unverständliche Sorglosigkeit von ganz oben nach ganz unten in der Gesellschaft vorherrscht. Dieses Thema soll bloß nicht angerührt werden, denn es könnte die Illusion unseres Wohlstandes klar machen.


Nun zur Linearität der Computermodelle und ihrer Zuverlässigkeit braucht man eigentlich nur die wirtschaftwissenschaftlichen "Prognosen" anschauen. Also, Szenarien sind nichts anderes als mögliche Zukunftsentwicklungen, wenn man bei den Einflußgrössen nichts vergessen hat und keine Störsignale die Linearität durcheinander bringen. Solche Modelle sind ein wunderbares Spielzeug um wenn/dann-Reaktionen zu testen. Im Ingenieurswesen funktioniert das ja auch wunderbar. Aber da sind auch die relevanten Parameter bekannt. Bei Wirtschaftlern klapt das schon nicht mehr. Warum? Weil technische und menschliche Entwicklungen nicht vorhersagbar sind. Was heute noch das nonplusultra ist, ist morgen schon veraltet oder aus der Mode.

Ein Vergleich der hinkt, denn Wirtschafts"wissenschaft" ist eben eher eine Religion, als eine Wissenschaft. Dass Prognosen also ständig falsch sind, ist kein Wunder ...


Ende des 19. Jahrhunderts wurde aufgrund der Verkehrsdichte in London prophezeit, würde die Stadt in 50 Jahren im Pferdemist ersticken.


Das wären aber verdammt harmlose Folgen gewesen. Unser Lebensstandard im Westen entspricht umgerechnet der Arbeitskraft von 60 Menschen. Wenn jeder von uns 60 Sklaven bekäme, wäre das kein Problem ...  ;)

Wir erfüllen alle Voraussetzungen, die frühere Zivilisationen zum Zusammenbruch gebracht haben.

Vielleicht liest du mal diese Studie: http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=73.msg471#msg471 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=73.msg471#msg471)

Oder guckst dir Chris Martenson an: http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=77.0 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=77.0)


Viele Grüße, Matthias


.....


Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 19. Dezember 2011, 18:02:03
Hallo Matthias

Vorneweg könnte man sagen, der Begriff "Peak Oil" steht für alle begrenzten Resourcen. Schon allein aus diesem Grund muß sich früher oder später jeder mit dem Gedanken befassen, daß es das Eine oder Andere in absehbarer Zeit nicht mehr gibt. Allerdings regelt sich das in einem nicht manipulierten Markt üblicherweise von selbst. Wenn Rohstoffe zu teuer werden, (er)findet man relativ schnell Ersatzstoffe, die oftmals sogar besser sind als das Original. Der menschliche Erfindungsgeist ist enorm, wenn es gilt tatsächliche Probleme zu Bewältigen.

Nun zurück zu unserem Oil
Ob biotisch oder abiotisch ist bei Öl und Gas noch äußerst umstritten. Obwohl in der Öffentlichkeit nur die biotischen Vertreter der Wissenschaft zum Zuge kommen, gibt es im Hintergrund ausgiebige Diskusionen über verschiedene Theorien der Entstehung. Wobei man sich bei den Basisstoffen bestehend aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Methan sogar einig ist. Der Streit besteht eigentlich nur darüber, woher diese Stoffe kommen und durch welche Reaktionen sie sich verbinden.
Vor sehr langer Zeit habe ich mal die Theorie eines "abiotischen Vertreters" gelesen. Sie ist mir deshalb in Erinnerung geblieben, weil sie einen natürlichen Kreislauf bestechend einfach beschrieb und dazu alle erforderlichen Prozesse zur Entstehung von Öl und Gas enthielt.

Ich versuch es mal kurz zusammen zu fassen:
- Öl ist eine Kohlenwasserstoff-Verbindung
- Naturgas ist eine Wasserstoffmethan-Verbindung
- Andere Beimischungen bestimmen lediglich den Reinheitsgrad
- Alle Verbindungen entstehen durch Druck, Hitze (ohne Sauerstoff) und elektrochemische Reaktionen
Alle erforderlichen Rohstoffe sind in den Ozeanen vorhanden
- Wasserstoff in Form von H2O (logisch)
- Kohlenstoff in Form von CO2 (aus der Luft, da CO2 wegen seines Gewichtes nicht ewig in der Luft bleibt)
- Methan CH4 in Form von Methanhydrat (biochemischer Prozess, wenn das Wasser mit CO2 übersättigt ist)
- Natrium (Salz) als chemischer Reaktor
- Strom aus den Magnetfeldern im Erdkern
Jetzt wird das Ganz verbunden durch Kontinentaldrift (Plattentektonik). Z.B. schiebt sich die pazifische Platte unter die indisch-australische Platte. Dabei wird eine gigantische Menge Meerwasser mit all seinen Inhaltsstoffen mit nach Unten genommen. Druck, Hitze, Strom - alles vorhanden - der chemische Prozess kann also beginnen.

Labortechnisch ist das Funktionsprinzip auch schon bewiesen. Nur mit unseren oberirdischen Möglichkeiten nicht wirtschaftlich nutzbar. Beispiele hierzu auch Kohleverflüßigung und Kohlevergasung. Wobei das noch die einfachere Art ist, da als Basismaterial reine C1-Verbindungen genutzt werden.

mfg
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Matthias am 20. Dezember 2011, 09:38:27

Hallo Hanns,

auch die von dir angeführte Thematik ist mir bestens bekannt. Ich will auch nicht missionieren und niemanden auf Teufel komm raus von irgend etwas überzeugen.
Du hast im vorigen Beitrag die Angst angesprochen und ich höre und lese das oft. Und es bringt mich deshalb ins Grübeln, weil es m.A.n. überhaupt keinen Grund gibt, Angst zu haben. Zumindest dann nicht, wenn man ein Problem erkennt und rechtzeitig eine Lösung dafür sucht. Eine sachliche Diskussion erlebe ich allerdings nur selten, vermutlich aus eben diesem Grund: die Menschen haben Angst, etwas zu verlieren und ich frage mich immer, wie man es geschafft hat, den Menschen einzutrichtern, dass das Glück mit materiellem Wohlstand einhergeht.
Was wäre denn so dramatisch, wenn wir etwas weniger hätten? Gar nichts!
Vor einiger Zeit habe ich im Gelben Forum einen Beitrag gelesen, wo jemand unter den Mitgliedern eine Umfrage über den Lebensstandard in den 70ern gestartet hat. Der Tenor war in etwa: Wie gut ging es den Menschen "damals", im Vergleich zu heute? Wär das arg schlimm, wenn wir auf diesen Lebensstandard zurückfallen würden?
Ehrlich, ich habe lauthals lachen müssen. Vielleicht verstehst du, was ich damit sagen will ... ?

Ich persönlich glaube, dass wir – als vermeintlich intelligente Wesen – eine Verantwortung dafür tragen, was hier geschieht und wie wir mit dem umgehen, was wir hier vorfinden. Und leider erkennt man, wenn man die Augen nicht verschließt, dass wir uns wie die größten "Dreckschweine" benehmen. Wir verseuchen die Böden, das Wasser, die Luft. Wir hinterlassen, wenn wir so weitermachen, einen "Saustall" und ich mag das nicht akzeptieren. Mir persönlich könnte das alles vollkommen schnuppe sein, ich habe keine Kinder, bin Mitte vierzig und eh' nicht mehr ewig hier unterwegs. Was sollte es mich also kümmern? Es lässt mir aber keine Ruhe, weil ich nur schwer mit ansehen kann, was wir anrichten ...

Zurück zum Öl. Selbst wenn endlose Quellen sprudeln sollten (ich glaube das nicht), will es mir nicht einleuchten, mit welchem Recht wir Ressourcen verbrauchen, als gäbe es kein Morgen, während wir anderen nicht einmal einen Bruchteil davon zugestehen und zusehen, wie sie verrecken. (Von den sonstigen Folgen ganz zu schweigen: http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=153.0 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=153.0))

Der wesentliche Punkt ist die Erkenntnis, dass es vor allem an diesem System liegt, das zu all diesen Auswüchsen führt. Und das möchte ich mit den Themen, die ich hier einstelle, klarmachen. Wir benötigen ein Umdenken. Aber das scheint nahezu unmöglich angesichts der täglichen Gehirnwäsche durch Medien und sonstige "systemkonforme" Institutionen ...

In diesem Sinne ...  ;)


.....


Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 20. Dezember 2011, 18:02:27
Hallo Matthias

Na da haben wir ja schon einiges gemeinsam. Ebenfalls keine Kinder und gehe stramm auf die 60 zu. Allerdings hege ich den unsozialen Gedanken, die 100 zu erreichen  ;D

Nun zum Vergleich mit den 70er Jahren.
Natürlich hast Du Recht, wir hatten weniger und waren irgendwie doch glücklicher (zufriedener). Aber woran liegt das? Ein Vergleich mit Kindern in Entwicklungsländern scheint mir da angebracht. Aus unserer Sicht: Wie wenig muß man denen geben, um ein strahlendes Lachen zu erzeugen.
Auch wir hatten damals keine Vorstellungskraft von dem was heute selbstverständlich erscheint. Aber an diesem Anspruchsdenken sind unsere Medien und Politiker nicht ganz unbeteiligt. Die Werbung erzeugt ein haben wollen und die Politiker verbreiten in ihren Wahlversprechen, du hast ein Recht darauf. Wer das ganze finanzieren soll, bleibt bei diesem Spiel aussen vor.

Bezüglich der Sauereien die wir hinterlassen denke ich, es ist schon vieles besser geworden. Unseren Umweltschutz können wir uns allerdings auch nur leisten, weil wir in einer wohlhabenden Gesellschaft leben. Leider wird aber auch durch die "Geiz ist geil"-Mentalität das umweltschädliche Handeln in die aufstrebenden Länder (China, Indien usw) verlagert. Vor allem weil Billig=Schrott das schnelllebige Wegwerfsyndrom fördert.

Ich denke, ich werde mal im anderen Forum ein bisschen blättern.

mfg
Markus

PS: Der Bereich "Energie und Umwelt" liegt mir aber näher. Wohlgemerkt, nicht beruflich.
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Mumken am 27. Dezember 2011, 07:36:28
Hallo Markus,

als Antwort an Matthias schreibst Du:

Hallo Matthias
..........
Bezüglich der Sauereien die wir hinterlassen denke ich, es ist schon vieles besser geworden. Unseren Umweltschutz können wir uns allerdings auch nur leisten, weil wir in einer wohlhabenden Gesellschaft leben. Leider wird aber auch durch die "Geiz ist geil"-Mentalität das umweltschädliche Handeln in die aufstrebenden Länder (China, Indien usw) verlagert. Vor allem weil Billig=Schrott das schnelllebige Wegwerfsyndrom fördert.
..........


Deine positive Betrachtung unseres Umweltschutzes kann ich nicht teilen. Immer noch belasten wir die Umwelt mit immer mehr Schmutz. Wenn wir betrachten, was wir zur Schmutzbeseitigung unternehmen, fällt die Bilanz doch deutlich negativ zu Lasten der Umwelt aus.
Nicht wohlhabende Gesellschaften stehen in der Bilanz eindeutig besser da. Da sie nicht so viel Umweltschmutz verursachen brauchen Sie auch nicht soviel davon zu beseitigen, um gleich besser als wir dazustehen. Erst wenn wir dort unseren Müll entsorgen oder aber bei der Rohstoffausbeutung deren Grund und Boden verseuchen, erreichen diese eine ähnliche Bilanz.

Nur mal so meine Einschätzung zu unserem Umweltschutz.

Viele Grüße und einen guten Rutsch,

Rudi

PS. Siehe auch den Beitrag von Matthias zur Umweltverschmutzung der Ozeane

Das Müll-Karussell  02.02.2008

Immer mehr Abfälle treiben in den Ozeanen. Der Müllstrudel zwischen Kalifornien und Hawaii ist auf die Größe Mitteleuropas angewachsen. Das Treibgut bedroht viele Meereslebewesen.


Gefährliche Zersetzungsprodukte: Plastikmüll flutet Ozeane mit Gift  20.08.2009

In riesigen Wirbeln treibt Kunststoffschrott in den Weltmeeren. Wie viel Plastik täglich in die Ozeane gelangt, kann niemand genau sagen. Japanische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass der Abfall giftige Substanzen freisetzt, die zum Teil auch im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen.

.....



Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 27. Dezember 2011, 20:45:49
Hallo Rudi

Zu diesem Wohlstandsmüll im Pazifik gebe ich meinen Sermon wohl besser auf der anderen Seite ab.

bis gleich
Markus
Titel: Öl, Ölpreis, Staatsschulden – und Revolutionen
Beitrag von: Matthias am 30. Januar 2012, 07:37:08

"In ihrem Report vom 21. September 2011 (PDF) stellten die Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Gesprächen mit Saudi Arabien fest: Der Preis, den das Land für Erdöl auf den Weltmärkten erzielen muss, um den Staatshaushalt stabil zu halten, liegt inzwischen bei 80 US$ pro Barrel."

http://www.peak-oil.com/2012/01/ol-olpreis-staatsschulden-und-revolutionen/ (http://www.peak-oil.com/2012/01/ol-olpreis-staatsschulden-und-revolutionen/)


.....

Titel: Seit 2008 steigt die Öl-Produktion in den USA wieder
Beitrag von: Matthias am 08. Februar 2012, 07:34:49

Leise Kritik an Chris Martenson (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=77.0) ...

http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=247298 (http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=247298)


.....

Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 13. März 2012, 19:44:57
Hallo Matthias

Ich hab mir mal die vom SPIEGEL verlinkte Studie durchgelesen. Unter der Annahme dass sich an der Berechnungsgrundlage nichts gravierend verändert, hätten wir eigentlich gute Aussichten, dass es mangels Treibstoffen keine grösseren Kriegsaktivitäten mehr gibt.
Leider ist zu Befürchten, dass der kriegerische Erfindungsgeist insbesondere auf diesem Gebiet eine schnelle Lösung findet.

Fazit: Nix mit friedlichem Zusammenleben. Leider  >:(
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Mumken am 13. März 2012, 21:08:31
Hallo Markus,

ich wollte mir die Studie ansehen, kann sie aber nicht finden.
.....
Ich hab mir mal die vom SPIEGEL verlinkte Studie durchgelesen. Unter der Annahme dass sich an der Berechnungsgrundlage nichts gravierend verändert, hätten wir eigentlich gute Aussichten, dass es mangels Treibstoffen keine grösseren Kriegsaktivitäten mehr gibt.
......

Könntest Du vielleicht den Link direkt hier hin kopieren?

Es wäre dann einfacher zum Suchen.

Gruß

Rudi :)
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 17. März 2012, 16:58:19
tschuldigung, hätt gleich dran denken können  ???
Hier der Link zum PDF-File
http://peak-oil.com/download/Peak%20Oil.%20Sicherheitspolitische%20Implikationen%20knapper%20Ressourcen%2011082010.pdf (http://peak-oil.com/download/Peak%20Oil.%20Sicherheitspolitische%20Implikationen%20knapper%20Ressourcen%2011082010.pdf)

Steht aber nix wirklich aufregendes drin.

Markus (alias HannsGschaft)

Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Eurelios am 19. März 2012, 18:50:40
Hallo Markus,

danke für den Link. Man sieht das nicht nur unser Geldsystem ein großes Problem für uns Menschen sind, das wir aber
selber lösen könnten. Diese Studie über Peak Oil zeigt doch ganz klar auf das wir noch ein viel größeres Problem haben.

Das die Rohstoffe die der Mensch zum Leben braucht halt auch endlich sind. Aber weil die meisten Mensch nur an sich
selber denken weil Sie auch wissen daß das Leben endlich ist wird auf andere keine Rücksicht genommen. Und auf
die nächste Generation/nen schon gleich gar nicht.

Diese Ansicht spiegelt sich natürlich bei unseren Geldeliten und Politikkasper nur noch in einem größerem Ausmaß
wieder. Nach mir die Sintflut ist der Grundgedanke. Moral? Geht mich einen Scheixxx an. Man lebt nur einmal da muß
man für sich selber raffen was nur geht.

Bestes Beispiel Herr Wulff unser oberster Moralapostel bis vor kurzem.

Grüße von

Günter 
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 22. März 2012, 13:19:23
Hallo Eurelios

Bei dem Wulff-Beispiel musste ich jetzt gerade laut grinsen. Im Grunde genommen ist er doch ein armes Würstchen. Da wollte einer mit den wirklich großen Hunden pinkeln gehen und musste feststellen, dass er das Bein nicht hoch genug bekommt.

Soweit man das als Normalsterblicher beurteilen kann, gehen alle Probleme dieser Welt von der sogenannten "Elite" aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Szenarien in Diktaturen, Monarchien oder Demokratien abspielen. Macht und Geld gehen dabei Hand in Hand, da keines der beiden ohne das andere existieren kann. Man muss sich nur überlegen, wie man zu Macht und/oder Geldvermögen kommen kann. Die einzig funktionierende Möglichkeit ist das skrupellose Unterdrücken und Ausbeuten seiner Mitmenschen. Sollte es mal einer aus dem "Proletariat" zu einem ansehnlichen Vermögen schaffen (z.B. dicker Lottogewinn oder lukrative Erfindung), so wird er bis zu einem gewissen Grad in den elitären Kreisen geduldet. Vorausgesetzt natürlich er bildet keinen Störfaktor. Dann nämlich wird er sehr schnell wirtschaftlich und/oder persönlich ruiniert. Und hier sind wir wieder beim Wulff. Die Nachforschung über seine diversen Handlungen in der Vergangenheit begannen offensichtlich nach seiner öffentlichen Anprangerung im Herbst letzten Jahres über das Geschäftsgebaren der internationalen Finanz-Oligarchie. Dass der Wulff verwertbaren "Dreck am Stecken" hatte, wussten die doch schon lange vorher. Es musste nur etwas gefunden werden, womit man für ausreichend Empörung in der Öffentlichkeit sorgen konnte.

Vorerst mal genug zu diesem Thema. Ich muss das Chaos in meinen Gehirnwindungen zu Peak Oil und Peak Sonstwas und den wirtschaftlichen/gesellschaftlichen Folgen noch etwas sortieren.

mfg
Markus
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Eurelios am 15. Mai 2012, 17:32:10
Hallo Markus,
Du schreibst bei deinem letzten Posting:

Peak Sonstwas

Hier ein guter Artikel dazu:

http://nachrichten.t-online.de/wwf-in-18-jahren-brauchen-wir-eine-neue-erde/id_56434070/index (http://nachrichten.t-online.de/wwf-in-18-jahren-brauchen-wir-eine-neue-erde/id_56434070/index)

Viele Grüße von

Günter
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Mumken am 01. Juni 2012, 07:23:32
In Wien findet derzeit  die "Peak Oil"-Konferenz statt.

"Wir sollten uns möglichst rasch vom Öl verabschieden"



Der Höhepunkt der weltweiten Öl-Förderung, kurz "Peak Oil", ist für Claudia Kemfert, Energiespezialistin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, schon längst erreicht: "Teilweise sieht man die Folgen ja auch schon daran, dass der Ölpreis seit einigen Jahren stetig steigt. Und das ist eine Konsequenz daraus, dass das Öl eben knapper wird."

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/peak-oil-oelfoerderung102.html (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/peak-oil-oelfoerderung102.html)

Am Ende des Beitrags kann mit einem Button der Audiobeitrag

Audio: Peak Oil - Die möglichen Folgen für die Weltwirtschaft

aufgerufen werden.

Beste Grüße

Rudi
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 02. Juni 2012, 19:37:54
Ach ja die liebe Claudia Kemfert wieder mal auf dem Tripp der erneuerbaren Energien.
Bis uns das Öl ausgeht, verlasse ich mich lieber auf den Erfindungsgeist unserer Techniker, als auf den selbigen unserer Politiker  ;D
Seit mehr als 40 Jahren wird mittlerweile die Peak-Oil-Panikschiene gefahren. Das einzige was ich konkret feststellen kann, der Ölpreis hängt stets an der Wirtschaftskraft der Hauptabnehmer.
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Mumken am 02. Juni 2012, 20:42:02
Ach ja die liebe Claudia Kemfert wieder mal auf dem Tripp der erneuerbaren Energien.
Bis uns das Öl ausgeht, verlasse ich mich lieber auf den Erfindungsgeist unserer Techniker, als auf den selbigen unserer Politiker  ;D

Hallo Markus,

also glaubst Du, dass unsere Techniker in der Lage wären Öl zu produzieren oder frühzeitig andere Alternativernergien zu erschließen? Seit 40 Jahren lösen unsere Techniker, zu welchen ich mich ja schließlich auch zähle, unser Problem der Endlagerung von Atommüll. Bisher mit welchem Erfolg? Oder sind daran nur widrige Umstände Schuld wie Staat und Politik?  Blinder Fortschrittsglaube hilft uns hier nicht weiter sondern dient für mich vordergründig den Interessen gewisser Wirtschaftsunternehmen.

Wenn man dann noch die Mahner verunglimpft so finde ich das nicht fair. Lass doch die Leser nicht im Ungewissen, was Du denn an Frau Kemfert oder ihren Ansichten auszusetzen hast.

Zitat
Seit mehr als 40 Jahren wird mittlerweile die Peak-Oil-Panikschiene gefahren.

Wenn Deiner Ansicht nach "Peak-Oil" Unsinn ist, brauchen wir uns doch überhaupt nicht mit Energiefragen zu beschäftigen.
Diese Sichtweise kann nicht teilen, sondern bin davon überzeugt, dass uns das Erdöl langfristig ausgehen wird. Wenn die Situation zu Zeiten des "Club of Rome" - Berichtes 1972 dramatischer gesehen wurde als dies heute der Fall ist, so ist dies für mich nur ein Ergebnis der damals vorliegende geringen Informationen im Vergleich zu den heute bei weitem besseren Informationsstand. Diese Tendenz jedoch auch für die Zukunft anzunehmen wäre leichtsinnig.

Stellt man sich die Frage, wem denn die Vorstellung einer nie endenden Ölmenge die größten Profite verspricht, ist man schnell bei den großen Ölproduzenten. Diese haben natürlich kein Interesse an "Alternativen Energien" und haben auch nichts mit Nachhaltigkeit am Hut, da nur der kurzfristige, maximal auch noch der mittelfristige Profit zählt.

Zitat
Das einzige was ich konkret feststellen kann, der Ölpreis hängt stets an der Wirtschaftskraft der Hauptabnehmer.

Über den Ölpreis kann ich doch nicht auf die vorhandenen Erdölvorräte schließen oder sehe ich das falsch?

Beste Grüße bis morgen,

Rudi


Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 03. Juni 2012, 15:07:50
Etwas zu meiner Abneigung gegen die medialen Auftritte von Frau Kemfert:
- Daß sie als Wirtschaftswissenschaftlerin in den Beratergremien unserer Regierung als "ausgewiesene Energieexpertin" gehandhabt wird, ist heutzutage vermutlich als normal zu betrachten.
- Daß sie in ihren wissenschaftlichen Publikationen den Spagat zwischen den Aussagen des Weltklimarates (IPCC), dem Club of Rome (bei dem sie Mitglied ist) und dem tatsächlichen Wissensstand unserer Klimatologen über Klimaänderung und deren wirtschaftliche Auswirkungen sehr gekonnt hinbekommt, sei hier positiv anzumerken.
- Ihre medienwirksamen Auftritte hingegen lassen von dieser vorsichtigen Zurückhaltung nichts mehr erkennen.

Wenn eine regierungsberatende Energieexpertin das Gelingen oder Scheitern der Energiewende einzig am zögerlichen Netzausbau aufhängt, hat sie entweder die Gesamtproblematik nicht verstanden, oder ihre Aussagen entsprechen der politisch gewünschten Richtung.

weiteres später

Markus
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: Eurelios am 03. Juni 2012, 17:58:20
Hallo Markus und Rudi,

gebe jetzt auch mal meinen Senf über das Thema Peak Oil dazu. Also ich bin beruflich seit
sehr vielen Jahren Logistiker und kann Euch mit fast 100% Sicherheit sagen alles auf diesem Planeten ist endlich. Genau so
wie mit dem menschlichen Leben das auch immer endlich ist.

Man kann ja streiten über den  Zeitpunkt wann das Oil alle ist aber das ist mE so was von unwichtig wie wenn in Peking in der
Maostr. ein Fahrad umfällt.

Viel wichtiger wäre es sich Gedanken zu machen: Was tun bei immer mehr Menschen auf der Erde und den endlichen Rohstoffen
was diesen Planeten betrifft.

Seit mir nicht böse aber ich sehe nur einen Aus?weg, der mit Sicherheit kommen wird, eine ,,brutale,, Reduzierung der Menschen
auf der Erde so oder so durch gegenseitigem abschlachten nur allein dem Urtrieb geschuldet wenn es um das Überleben geht
ist man sich selbst der Nächste.

Mad Max lässt Grüssen.

Das meine ich im Ernst. Habe mal ein Videobericht gesehen wo ein Familienvater gefragt wurde wie das war im Hotelgarten in Puket
als die Flutwelle kam.
Er sagte, und weinte dabei, alls die Flutwelle kam dachte er nur an sich selber und an sein Leben. Seine Frau und seine zwei Kinder die
neben Ihm waren hatte er ganz ausgeblendet und konnte oder wollte nicht helfen um sein eigenes Leben zu retten. 1 Kind und die
Frau ertranken.

Grüße von

Günter  
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 03. Juni 2012, 21:20:22
Hallo Günter

Womit wir wieder beim Peak-sonstwas wären. Solange ein Rohstoff vom anvisierten Kundenkreis noch bezahlt werden kann, wird sich an dieser Verwertungsstrategie nichts ändern. Spätestens aber, wenn die Absatzmärkte einzubrechen drohen,  wird man auf Alternativen zurückgreifen die auch oftmals schon gut versteckt in den Schubladen schlummern.
Insbesondere bei den Rohstoffen bin ich gegenüber diesen starken Preisschwankungen immer sehr skeptisch. Allein bei Kupfer, Öl und Lithium hat sich in den letzten 5 Jahren gezeigt, wie stark die Preise von Spekulationen und Protektionismus gesteuert werden. Ende des Jahres 2007 wurde uns von den Terminkontrakthändlern ein Ölpreisanstieg auf 200$/B angekündigt. Bis Juni 2008 hat es auch ganz danach ausgesehen. Immerhin hatten wir die 150$-Marke geknackt. Danach kam der Finanzcrash und es ging wieder unter 70$. Wenn man bedenkt, daß zu dieser Zeit annähernd die 10-fache Fördermenge per Kontrakte gehandelt wurde, kann man sich an den Fingern abzählen wieviel Spekulation dahintersteckte. Es wurde ja keine konkrete Ware gehandelt, sondern nur Kaufrechte vom jeweiligen Vorbesitzer. Die großen Gewinner (und Verlierer ab 07/2008) bei diesem Spiel waren weniger die Förderländer, sondern die Kontrakthändler die immer wieder einen Dummen (oder Gierigen) fanden, der ihnen ihre Kaufrechte zu einem noch höheren Preis abkauften. Wie bei solchen Spekulationen üblich, wurden nach dem Crash die letzten von den Hunden gebissen.
Bezüglich Kupfer sitzt Goldman-Sachs heute noch auf einem gigantischen (physischen) Haufen den sie abnehmen mußten, weil sie keine Käufer für ihre überteuerten Kontrakte mehr fanden.
Und zum Thema Lithium (und andere "seltene Erden") hat sich China das Preisdiktat nicht von den Spekulanten aus der Hand nehmen lassen. Sie geben einfach nur eine begrenzte Menge zum Export frei und steuern damit selbst den Preis.

Peak Oil: Wirklich knappe Rohstoffe werden nur dann billiger, wenn sie keiner mehr haben will. Alles andere ist Spekulation, was der Markt zu geben bereit ist.

Überbevölkerung
Der Club of Rome meinte in den 70er Jahren so etwa 1 Milliarde Menschen könnte die Erde dauerhaft verkraften. 20 Jahre später äußerte ein prominentes Mitglied der "Friends of Earth" 500 Milllionen währen auch genug.

Für beide Aussagen werden sich genug Freunde finden, solange sie glauben zu den Überlebensberechtigten zu gehören. Da dürften wohl einige von einer Illusion befreit werden, wenn sie kurz vor dem Ziel als nicht mehr benötigte "nützliche Idioten" dastehen.

mfg
Markus
Titel: Re:Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 03. Juni 2012, 23:53:43
zu #28 von Rudi

Ob unsere Techniker und/oder Wissenschaftler in absehbarer Zeit in der Lage sind, Kohlenwasserstoffverbindungen (vergleichbar mit Öl) industriell herzustellen, kann ich nicht beurteilen. Selbst wenn es bereits heute in Laborversuchen möglich wäre würden sie uns das mit Sicherheit nicht auf die Nase binden. Versuche mit biologischem Ausgangsmaterial sind zumindest daran gescheitert, daß bei den erforderlichen hohen Drücken die molekularen Ketten zerstört wurden.
Wer kann eigentlich heute schon sagen, ob wir in 30 oder 50 Jahren noch Verbrennungsmotoren oder Heizsysteme nach heutiger Bauart haben? Kunststoffe beispielsweise werden heute schon je nach Verwendungszweck aus biologischen oder anorganischen Grundstoffen hergestellt. Vor einiger Zeit habe ich einen Vorschungsbericht gelesen, wonach BASF zusammen mit einer anderen Firma dabei ist, eine neue Art von Polyurethan zu entwickeln. Die nicht näher beschriebenen Grundstoffe sind chemische Abfälle und CO2. Die Materialeigenschaften sollen von weich (wie Haushaltsschwamm), über mittelhart (wie Isolier- oder Dämmstoffe), bis superhart (für hochfeste Formteile) reichen.

Das Geschäft mit Öl wird noch so lange laufen, wie es gewinnbringend vermarktet werden kann. Ich bin zuversichtlich, daß es danach schneller einen brauchbaren Ersatz geben wird als wir es uns heute vorstellen können. Solange sich an unseren Wirtschaftssystemen nichts ändert, wird die Ausbeute der Erde mit immer wieder neuen und chemisch veränderten Basisstoffen weitergehen.

Zu unseren atomaren Abfällen
Das einzig gefährliche was mir einleuchtet ist die hohe Konzentration der strahlenden Materie in diesen Fässern. In einer weitaus geringeren Strahlendichte bietet das Gleiche auch die Natur und die Medizin. Unser Körper kennt da keinen Unterschied, ob wir von einem Isotop aus einem Atommülleimer oder aus einem Röntgenstrahl ungünstig getroffen wurden. Genausowenig macht es einen Unterschied ob wir uns die tödliche Gammadosis von der Sonne im Hochgebirge, bei einer Flugreise oder einer der polaren Regionen abholen. Selbst die permanenten mS (Millisievert) an natürlichen radioaktiven Zerfällen die uns die Erde in regional unterschiedlichen Konzentrationen liefert, sind nicht absolut ungefährlich.
Die technische Frage wäre also nicht, wie man einen auch in der Natur normalen Zerfallsprozess vermeidet, sondern wie man die hohe Konzentration auf ein natürliches Maß reduziert. Wobei ich hier nicht an ein gleimäßiges Verstreuen rund um den Globus denke  ;)

mfg
Markus
Titel: Re: Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 12. November 2012, 17:01:07
Die Vereinigung der ölexportierenden Länder (OPEC) hat für sich und seine Mitglieder ein dramatisches Problem festgestellt.
OPEC’s Energy Crisis: World Has Too Much Oil
    Date: 08/11/12
    Alex Lawler, Reuters
http://www.thegwpf.org/opecs-energy-crisis-world-oil/ (http://www.thegwpf.org/opecs-energy-crisis-world-oil/)

Wie bereits im Link von Matthias (#18) vermerkt, benötigen die OPEC-Länder zur Stabilisierung ihres Staatshaushaltes einen Ölpreis von mindestens 80$/Barrel. Diese Aussage ist allerdings bereits veraltet, oder stellt nur das Limit der noch als Reich zu bezeichnenden Länder dar. Wobei man hier nicht den Reichtum der Scheichs mit der Wirtschaftskraft des Landes verwechseln darf. Allein Dubai bräuchte einen Barrel-Preis von etwa 120$ und ist somit derzeit auf die Hilfe einiger Bruderländer und internationale Geldgeber angewiesen. Trotz (oder gerade wegen) seiner gigantischen Investitionen in die "Nach-Öl-Ära".

In der Vergangenheit konnte die OPEC in begrenztem Maße den Preis durch Limitierung der Fördermenge steuern. Begrenzt deshalb, weil sich einige klamme Partner nur widerwillig oder garnicht an das Limit gehalten haben. Heute haben sie schon das Problem, ihr Öl überhaupt zu einem existenzsichernden Preis los zu werden.

Was ist geschehen? Die Welt braucht doch immer mehr Energie und die chemische Industrie benötigt ebenfalls Produkte aus der Ölverarbeitung?
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, wie man so schön sagt. Es kommen mehrere Faktoren ins Spiel.

1. Ein höherer Ölpreis macht andere Fördermethoden rentabel. Das wird derzeit in besonderem Maße in der Sowjetunion, USA, Kanada und Alaska, sowie die Offshore-Bohrungen in Mittelamerika und im Mittelmeer-Raum ersichtlich.

2. Effizienzsteigerung. Allein in Europa wurde in den letzten 20 Jahren trotz eines 14%igen Anstiegs des Energiebedarfes der Verbrauch von Rohöl als Energieträger um etwa 10% gesenkt. Dabei spielen unsere sogenannten "erneuerbaren Energien" noch keine nennenswerte Rolle, da die Stromproduktion (außer Notstromaggregate) nur unwesentlich vom Ölmarkt abhängig ist.

3. Die chemische Industrie schon sehr akzeptable Alternativen zu den natürlichen Kohlenwasserstoff-Verbindungen ge(er)funden hat und diese, wo immer es wirtschaftlich sinnvoll ist, auch einsetzt.

Meine Meinung: Für die OPEC-Staaten wird es höchste Zeit, sich über ihre Staatsfinanzierung in naher Zukunft Gedanken zu machen. Und das noch weit bevor ihnen das Öl als Devisenbringer ausgeht. Allerdings sollten sich die Entscheidungsträger an Dubai ein Beispiel nehmen, wie es nicht funktioniert. Derart abgedrehte Vorstellungen für die Zukunftsicherung können nur im Hirn eines in Luxus schwelgenden Prinzen entstehen.
Titel: Re: Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 13. Juni 2013, 16:42:10
Neueste (???) Erkenntnisse der Wissenschaft aus dem Fachbereich Geobiologie legen die Vermutung nahe, daß es sich bei Öl, Gas und Steinkohle doch nicht um die vielzitierten endlichen Resourcen handelt. "Neueste" habe ich deshalb mit Fragezeichen versehen, weil dieses Thema bereits in dem Buch von Thomas Gold "Biosphäre der heißen Tiefe" eingehend beschrieben wurde.

Um die Einleitung kurz zu machen, es handelt sich hier um ein Forschungsprojekt aus dem Jahr 2004 in dem US-amerikanische Geologen bei einer Tiefseebohrung durch die Sedimentschichten in die darunter liegende Erdkruste gebohrt haben. In diesem Basaltgestein fanden sie den direkten Beweis für Leben in der tief unter Sedimenten begrabenen Meereskruste in Form von Mikroben.
Den ganzen Bericht kann man hier lesen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2042794/ (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2042794/)

Nun was hat das Ganze mit Peak-Oil, -Gas oder -Kohle zu tun?
Es wird ja immer behauptet, diese Energieträger könnten nur fossilen Ursprungs sein, da bei entsprechenden Untersuchungen verschiedene anaerobe Bestanteile von Lebewesen vorgefunden werden. Und diese könnten logischerweise nur von einer prähistorischen Erdoberfläche stammen. Diese Behauptung an sich ist schon sehr Bedenklich. Es wirft sich sofort die Frage auf: Durch welche Lebewesen sind die nachgewiesenen Methanseen auf einem der Jupitermonde entstanden? Welche Pflanzen sind für die langkettigen Kohlenwasserstoffverbindungen in den untersuchten Meteoriten verantwortlich? Fragen über Fragen an die Peak-sonstwas Vertreter.

Wenn also Öl, Gas und Steinkohle ein chemisch-biologisches Produkt aus geologischen Tiefen ist, und durch tektonische Bewegungen (Spannungsrisse und Verschiebungen im Erdmantel)  in Oberflächennähe gelangt, könnte man diese sehr wohl als "erneuerbare Resource" bezeichnen. Aber das würde einigen Geschäftemachern ihre spekulativen Argumente zunichte machen.

Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, man könnte oder sollte mit den Schätzen der Erde bedenkenlos wüten. Ein heben dieser Schätze wird bei dem derzeitigen und zu erwartenden zukünftigen globalen Bedarf immer aufwändiger (kostspieliger) und ist mitunter alles andere als Umweltverträglich. Allein das ist Grund genug die Resourcen mit Bedacht zu nutzen. Angstmache mit dem Argument -- schon bald ist alles aufgebraucht-- ist der falsche Weg, denn sie stumpft ab wenn dieses "schon bald" immer wieder nach hinten verschoben werden muß. Knappes Gut wird bei Lieferengpässen oder Produktionsmehraufwand von alleine teurer und damit die Suche nach Alternativen eine logische Folge.

Titel: Re: Peak Oil
Beitrag von: HannsGschaft am 23. Juli 2013, 21:58:58
Ich hatte in meiner vorherigen Anmerkung das Methan auf einem Jupiter-Mond angesprochen.
Korrektur: Es ist der Neptun-Mond bekannt unter dem Namen Triton. Ich bitte um Entschuldigung für die obige Fehlinformation.

Ganz neu ist diese Erkenntnis wohl auch nicht. Den Nachweis brachte bereits die Raumsonde Voyager 2 aus dem Jahr 1989. Den Messergebnissen ging man damals aber nicht weiter nach, da es zu absurd erschien. Wie sollte auch das Nebenprodukt von Lebewesen auf Triton gelangen?

Aus welchen Gründen auch immer hat das European Southern Observatory (ESO) das Thema wieder aufgegriffen, und in einer Pressemitteilung vom 07. April 2010 (eso1015de) mit eigenen Untersuchungen das Messergebnis von Voyager 2 bestätigt.

Pflanzen und Tiere kommen wohl nicht in Betracht. Woher stammt also diese Untergruppe (Vorstufe) von unserem bekannten Erdgas Propan und Butan?