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Archiv => Vorherige Foren => Thema gestartet von: Admin am 05. März 2011, 22:45:24

Titel: Unser Geldsystem (Matthias)
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:45:24
#1: UNSER GELDSYSTEM Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 May 2010 17:28
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UNSER GELDSYSTEM

Teil 1

I. Vorab

Ich habe diesen Text begonnen, als es bei wirtschaftquerschuss um unser Geldsystem ging. Ursprünglich wollte ich nur kurz zusammenfassen, was ich als meinen heutigen Kenntnisstand bezeichnen möchte. Er wurde länger und länger und schliesslich musste ich feststellen, dass es hier wohl besser aufgehoben ist (Grüsse an TOURIST :O) ).

Lange habe ich nicht verstanden, wie unser Geldsystem funktioniert und welche Rolle es in unserer Wirtschaft spielt. Erst in den letzten Jahren habe ich mich damit auseinandergesetzt. Ich habe dabei feststellen müssen, dass sich gängige Meinungen darüber entweder als komplett falsch (meist bei wirtschaftlich weniger gebildeten Menschen), oder als voller Widerspüche und mit Lücken behaftet (meist bei Ökonomen) erwiesen haben.

Heute glaube ich das System verstanden zu haben. Ich bin mir aber nicht hundertprozentig sicher, denn viele Informationen sind nur schwer zu bekommen, oder werden von vielen Experten entweder nicht anerkannt, als nicht relevant beurteilt, oder bestimmte (vermeintliche) Tatsachen geleugnet. Dennoch formuliere ich meine Gedanken und Erkenntnisse zu diesem Thema nicht als These, da ich mittlerweile überzeugt bin, dass sie zumindest in wesentlichen Teilen der Wirklichkeit recht nahe kommen.
Mitte der 90er Jahre habe ich einige kurze Gespräche mit einem Freund meines Bruders geführt, der bei Morgan Stanley als Investmentbanker tätig war. Viel mochte er nicht darüber sprechen, aber zwei Sätze sind mir in Erinnerung geblieben, die ich damals falsch interpretiert, heute aber glaube, verstanden zu haben:
1. „Das ganze System beruht auf Schulden.“
2. Sinngemäss ähnlich dem oft zitierten Ausspruch von Henry Ford, dass wenn die Leute wüssten, wie es sich mit dem Geld verhält und was mit „ihrem“ Geld geschieht, es keine fünf Minuten dauern würde, bis sie auf der Strasse seien und wir eine Revolution hätten.

Ich denke, mehr Menschen müssten sich mit diesem System befassen, oder sich überhaupt an einer Diskussion beteiligen.
Es geht mir nicht darum, zu diskutieren, was anstelle des jetzigen Systems treten müsste. Es wäre meiner Ansicht nach wichtig, überhaupt erst einmal ein Bewusstsein für die Bedeutung zu schaffen und auch andere Menschen auf dieses so wichtige Element, das uns alle betrifft, und um das wir uns alle so wenig kümmern, hinzuweisen.

Was ich im folgenden beschreibe ist nichts anderes, als ein Versuch die Thematik auf einen einfachen Nenner zu bringen (ich hoffe mir sind dabei auf die Schnelle keine blöden Fehler unterlaufen). Am Ende des Textes finden sich Artikel verschiedener Autoren zu dem Thema, die jeder bitte lesen sollte. Erst dann ergibt sich ein genaueres Bild, das ich hier unmöglich zeichnen kann...


II. Einleitung

„Das Ende der Kreditexzesse, Gelderschaffung ohne Wertschöpfung, Spekulation statt Produktion, zukünftiger Rohstoff- und Energiemangel (Peak Oil-Gas-Uranium) und ein dramatischer Klimawandel als deutliche Warnungen vor einem "Weiter so"!
"Jeder der glaubt, dass exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt für immer weitergehen kann, ist entweder verrückt oder ein Wirtschaftswissenschaftler." Kenneth Boulding

Die meisten Menschen hinterfragen unser auf Wachstum basierendes Wirtschaftssystem nicht. Einige wenige tun es, aber von diesen wenigen hinterfragen wiederum nur wenige das diesem Wirtschaftssystem zugrunde liegende Geldsystem, das es ermöglicht, ausreichend Liquidität zur Verfügung zu stellen und brachliegende Produktionspotenziale freizusetzen. Vermeintlich ein Segen, kommt man bei näherer Betrachtung zu dem Ergebnis, dass dieses Geldsystem ein erhebliches Problem darstellt, das über die reinen Probleme einer auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaft hinausgeht.

Die weltweit zu beobachtenden Symptome der Überschuldung, die schleichend über Jahrzehnte gewachsen, erst in den letzten Jahren eine für jeden sichtbare explosionsartige Entwicklung genommen haben, sind letztlich die Ursache dieses Geldsystems.

Liegen die Ursachen ausschliesslich in diesem Geldsystem begründet? Nein. Aber zu einem wesentlichen Teil. Die Probleme, die es hervorruft sind gewaltig und die allermeisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass es sich um ein System handelt, das Geldvermögen umverteilt, Staaten und Menschen in Verschuldung und Armut treibt, während andere sich an ihm bereichern.

Die Symptome können wir alle lange schon beobachten, die dahinter verborgenen Mechanismen aber haben nur wenige verstanden.

Die Frage, was zuerst da war, ein Geldsystem, das exponentielles Wachstum der Wirtschaft voraussetzt, oder ein auf Wachstum basierendes Wirtschaftmodell, das ein entsprechendes Geldsystem erfordert, gleicht der Frage mit der Henne und dem Huhn. Ich kenne die Antwort nicht.
Aber die Worte, die als Leitspruch Steffens Blog überschreiben, treffen so oder so zu.


III. Zins und Geldschöpfung

Die grundlegenden, die Probleme verursachenden Elemente unseres Geldsystems sind

a. Der Zins
Über den Zins kann man trefflich streiten. Dass der Zins Probleme verursachen kann, dürfte jedem spätestens dann klar werden, wenn er sich die Entwicklung einer verzinsten Geldmenge in verschiedenen Grössenordnungen betrachtet. Gerne wird auf die Wertminderung des Geldes hingewiesen, das Risiko des Verlustes etc...
Dazu sei nur angemerkt, dass z.B. der Realzins in der BRD in den 40 Jahren von 1955 – 1994 bei durchschnittlich 4% lag (Quelle: Uni Münster).
Ausserdem würde niemand bestreiten, dass andere Zinseinkünfte wie Miet-, oder Pachtzins genauso aufgrund ungleichmässiger Eigentumsverhältnisse früher oder später den Eigentümer begünstigen und den Mieter/Pächter benachteiligen.
Sehr schön formuliert hat das „Sebastian“ in einem Kommentar zu Festan's Artikel im querschuss („what is money“, s. Quellen):
"Eigentum wird von Schuldnern zu Gläubigern ("von unten nach oben") umverteilt, wenn die Kosten für die Erhaltung des Eigentums geringer sind als die Profite aus demselben und diese Differenz (pro Periode) größer als das in derselben Periode für die Schuldner zusätzlich zur Verfügung stehende Eigentum ist."
Es gibt daneben auch zahlreiche Publikationen, die den Zins und seine Wirkungsweise mathematisch untersucht haben und zu eben diesem Schluss gekommen sind. Viele behaupten, es habe den Zins schon immer gegeben und er habe nie ein Problem verursacht.
Das ist ein Irrtum. Der Zins war über Jahrhunderte verboten und die meisten europäischen Staaten haben ihn erst vom 16. bis zum 18. Jahrhundert offiziell zugelassen. Die grossen Weltreligionen haben den Zins geächtet und die Katholische Kirche hat bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vergeblich dagegen angekämpft. Auch was die angeblich nicht vorhandenen Probleme betrifft genügt ein Blick ins Geschichtsbuch...
Allerdings ist der Zins NICHT die alleinige Ursache, sondern nimmt in diesem System eher die Form eines Katalysators ein, der in Verbindung mit dem zweiten Element erst seine ganze Wucht entwickelt.

b. Die Art der Geldschöpfung durch Banken
Die wenigsten verstehen, wie das Geld wirklich entsteht. So mancher hat das sehr gut beschrieben, viel besser als ich das könnte (es finden sich am Ende des Textes genügend Quellen, die man studieren kann). Daher möchte ich es nur kurz und sehr vereinfacht umreissen.
Unser Bankensystem ermöglicht es einer Bank, Geld aus dem NICHTS zu schöpfen. Geld, das sie im Rahmen eines Kredites vergibt, existiert nur zu einem Teil. Der Rest wird „neu geschaffen“.
Das ermöglicht es, dem wachsenden Geldbedarf einer wachsenden Wirtschaft gerecht zu werden. Der Segen einerseits erweist sich als Fluch, wenn man die Funktion und die Auswirkungen genauer betrachtet.
Denn nicht nur muss das Geld, das bis dahin nicht existierte, erwirtschaftet werden, sondern zudem noch der Zins, den die Bank für das eigentlich nicht existierende Geld verlangt.
Dabei sichert sich die Bank darüber hinaus einen Rechtsanspruch auf vorhandenes Eigentum des Kreditnehmers für den Fall, dass dieser seine Schuld nicht tilgen kann.

Ein feiner Kniff, den niemand in Frage stellt, der als vollkommen normal empfunden wird. Und von dem behauptet wird, dass es immer schon so gewesen sei. Man kann sich anhand zahlreicher Quellen aber recht schnell überzeugen, dass dies ein Irrtum ist. Das Prinzip der Geldschöpfung aus dem NICHTS (durch Banken) wurde im 17. Jahrhundert entwickelt und bis heute beständig „verfeinert und verbessert“.

Um zu veranschaulichen (allerdings nur sehr unzureichend, weil kaum auf andere Bereiche zu übertragen – ist das vielleicht der Grund, warum die meisten sich schwertun, es zu verstehen?), wie absurd diese Vorgehensweise eigentlich ist, folgende Beispiele:
Niemand wäre bereit, einen vollen Mietzins für eine Wohnung zu begleichen, die nur zum Teil existiert. Und erst recht wäre niemand bereit, für die Nutzung einer nur zum Teil existierenden Wohnung in vollem Umfang mit anderem Vermögen zu haften, also einem Vermieter den Rechtsanspruch auf dieses Eigentum zu übertragen.
Oder anders:
Niemand würde es akzeptieren, wenn es einem Geschäft erlaubt wäre, ZEHN Hämmer zu verleihen, von denen aber in Wirklichkeit nur einer existiert, und dieses Geschäft von demjenigen, der sie ausleiht verlangt, ZEHN Hämmer zurückzubringen PLUS einen Zins von EINEM Hammer, also ELF. Und es dem Geschäft zusätzlich noch erlaubt wäre, von dem, der sie ausleiht, eine Sicherheit zu verlangen, die zumindest einen Teil des Wertes der Hämmer beträgt...

Beim Geld tun wir das alle. Aber nur die wenigsten scheinen sich dessen bewusst zu sein oder dieses Prinzip überhaupt in Frage zu stellen.

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass ein „Sparer“ 100,- € zur Bank bringt, er dafür Zinsen erhält (bspw. 5%), und die Bank diese Einlage verwendet, um sie anderen für Investitionen zur Verfügung zu stellen und dafür wiederum einen Zins (bspw. 10%) nimmt.
In Wahrheit (sehr vereinfacht...) nimmt die Bank die Einlage von 100,- € und ist damit in der Lage einen Kredit in Höhe von 1.000,- € zu vergeben und einen Zins (bspw. 10%) zu nehmen. Je nach Laufzeit etc. und anderen Geldsummen kann sich jeder recht schnell den Unterschied vor Augen führen.

Wer das Prinzip der Geldschöpfung nicht versteht, MUSS sich damit vertraut machen. Es ist ein Schlüssel zum Verständnis der Problematik. Quellen zu dem Thema finden sich am Ende des Textes (u.a. FESTAN's Gastbeitrag im wirtschaftquerschuss).
Wer sich damit nicht auseinandersetzen möchte, KANN es nicht verstehen.


IV. Eine Art Schneeballsystem

„Kaiser:
Ich habe satt das ewige Wie und Wenn;
Es fehlt an Geld: nun gut, so schaff es denn!
Mephistopheles:
Ich schaffe, was ihr wollt, und schaffe mehr;
Zwar ist es leicht, doch ist das Leichte schwer;
Es liegt schon da; doch um es zu erlangen,
Das ist die Kunst, wer weiß es anzufangen?“
(J. W. von Goethe, Faust II)

Unser Geldsystem ist ein Schuldgeldsystem. Wird ein Kredit vergeben, entsteht neues Geld, wird er getilgt, verschwindet es wieder. Es müssen also stets neue Kreditnehmer nachfolgen, wenn dieses System funktionieren soll.
Es handelt sich demnach um einen dem Schneeballsystem vergleichbaren Mechanismus. Wie auch beim Schneeballsystem treten die Probleme erst später auf. Zu Beginn des Spiels funktioniert es noch tadellos. Je länger es aber dauert, desto grösser wird die Anzahl der Verlierer und desto geringer die der Gewinner.
Im Gegensatz zu diesem Spiel allerdings werden hier mithilfe des Geldes Werte geschaffen, Waren produziert, Handel getrieben usw. Da aber nichts ohne dieses Geld funktioniert, beginnt der Motor zu stottern, sobald Probleme dabei auftauchen, immer neue Nachschuldner zu finden. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, und selbstverständlich ist das Konstrukt wesentlich komplizierter und facettenreicher, als ein letztlich auf simpelsten Prinzipien beruhendes Spiel. Aber die Funktionsweise ist ähnlich.
Die Wirtschaft verfügt demzufolge eben nicht nur über einen „Wachstumsdrang“, sondern unterliegt, durch unser Geldsystem, auch einem „Wachstumszwang“.

Dass unser Geldsystem die Züge eines Schneeballsystems trägt, wurde lange Zeit vehement bestritten. Erst in jüngster Zeit sind erste Stimmen zu vernehmen, die das nicht mehr nur unter vorgehaltener Hand bestätigen. Im März dieses Jahres zum ersten Mal ein Bundespolitiker (Frank Schäffler - FDP ): http://www.frank-schaeffler.de/presse/medienspiegel/1187
(Übrigens konnte ich den Artikel unter www.sueddeutsche.de/ nicht mehr finden...) Dort heisst es:
„Die Ursachen der Überschuldungskrise liegen im Geldsystem ... Das Schneeballsystem wird früher oder später zusammenbrechen. Wir müssen deshalb über eine neue Geldordnung nachdenken.”

Dem einerseits willkommenen Effekt der Geldschöpfung, die Märkte ausreichend mit Liquidität zu versorgen, steht eine mehr als fragwürdige Methodik gegenüber, die mithilfe des Zinses einen stetigen Abfluss eines Teils der real erwirtschafteten Werte in die Hände von Banken und Kapitalgebern zur Folge hat.
Denn wir alle müssen die Zinsen, die ein Unternehmen im Rahmen eines Kredites zu zahlen hat, erwirtschaften, da der Zins in den Preis des Produktes einfliessen muss.
Der Unterschied zu anderen Zinsen, wie z.B. Pacht oder Miete liegt auf der Hand. Während dort nur diejenigen einen Zins bezahlen, die eine Wohnung auch nutzen (oder ein Grundstück), bezahlen ALLE die anfallenden (versteckten) Zinsen mit, egal, ob sie Schulden aufgenommen haben, oder nicht.

Fatal, wird es spätestens dann, wenn das Wachstum der Wirtschaft unter dem durchschittlichen Zinssatz liegt. Dann muss der Staat als Schuldner einspringen, wenn er eine Rezession verhindern will. Wie gross die Auswirkungen sind, sehen wir anhand der Verschuldung in Deutschland. Allein der Bund musste im Jahr 2008 Steuereinnahmen in Höhe von mehr als 43 MILLIARDEN € für die Tilgung von Zinsen aufwenden. Das entspricht etwa 15% des gesamten Haushaltes (der zweithöchste Etat) oder 11% des BIP!
43 MILLIARDEN €, die allein in einem Jahr an Banken und Kapitalgeber umverteilt werden. Und das mittels Krediten, denen zumindest ein Teil aus der Luft erzeugtes Geld zugrunde liegt und für das jeder Bürger eines Landes mit seinem Vermögen haftet.

(Interessant wäre es, den GESAMTBETRAG zu errechnen, den deutsche Bürger als Steuerzahler in den letzten 50 Jahren für auf Staatschulden fällige Zinsen bezahlen mussten. Leider kann ich dazu keine Informationen finden. Ob dann allerdings wirklich jemand Westerwelle ungestraft über schneeschippende Hartz IV – Empfänger fantasieren dürfte, wage ich zu bezweifeln.)

Auch hier bezahlen ALLE, auch die, die angeblich keine Steuern zahlen, wie so gerne behauptet wird, nämlich die Ärmsten, die zwar keine Einkommensteuer, wohl aber über den notwendigen Konsum von Lebensmitteln, Kleidung, Strom usw. sehr wohl Steuern abführen müssen.

Den stetig steigenden Schulden stehen andererseits stetig steigende Vermögen gegenüber, deren Zinsen beglichen werden wollen. Spätestens jetzt dürfte klar werden, dass die Unsummen die dafür aufgebracht werden müssen, nicht mehr erwirtschaftet werden können. Wie sich die Situation tatsächlich darstellt, wenn die Zinsen steigen sollten, darüber sollte man besser nicht nachdenken.

Man betrachte die Entwicklung BIP und Geldvermögen in Deutschland 1950-2000:
http://www.inwo.de/pics/Creutz22Euro_300.jpg

Oder folgende Zahlen der Geldvermögen in den USA (Alexander Czerny - Kurzbeschreibung der aktuellen Finanzkrise):
„Nachdem die erste Billion 1977 nach einigen hundert Jahren Wachstum erreicht war, schaffte es die zweite Billion bereits 1984, nach nur 7 Jahren. Nach weiteren sechseinhalb Jahren waren dann 3 Billionen erreicht, nach weiteren sechs Jahren 4 Billionen (1997). Jede weitere Billion wächst in immer kürzeren Zeiträumen:
5 Billionen nach nur 2 Jahren und 11 Monaten,
6 Billionen nach nur 2 Jahren und 8 Monaten,
7 Billionen nach nur 1 Jahr und 10 Monaten,
8 Billionen nach nur 1 Jahr und 8 Monaten,
9 Billionen nach nur 1 Jahr und 4 Monaten,
10 Billionen nach nur 1 Jahr und 3 Monaten
11 Billionen nach nur 4 Monaten (Dezember 2008)!!"


Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:47:50
#1: UNSER GELDSYSTEM Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 May 2010 17:28
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UNSER GELDSYSTEM

Teil 2


V. Diskussion

In nahezu allen Diskussionen (in Gesprächen, Zeitungsartikeln, Internetblogs und -foren, etc) ist die Konzentration auf einzelne Aspekte (bspw. Zins) zu beobachten, über die eifrig gestritten wird, ohne zu bemerken, dass es eben mehrere zu beachten gilt, da erst die Kombination dieser Aspekte die angedeuteten Probleme verursacht.
Insgesamt herrscht noch immer die einhellige Meinung vor, dass die Probleme nichts mit unserem Geldsystem zu tun haben (oder in Kauf genommen werden müssen).
Meine Erfahrungen mit den verschiedenen diesbezüglichen Ansichten möchte ich im folgenden schildern.

Ich würde die „Gegenmeinungen“ grob in drei Gruppen einteilen:

1.Die mit Abstand grösste Gruppe sind diejenigen, die eine Diskussion von vornherein ablehnen (meist, wenn sie nur das Wort „Zins“ hören).
2.Diejenigen, die die wesentlichen Merkmale bestätigen, die Schlussfolgerung jedoch bestreiten. Das sind wenige.
3.Diejenigen, die mit der Einschätzung übereinstimmen, eine Diskussion aber für überflüssig halten, da es kein besseres System gäbe. Das sind nur sehr wenige.

1. Gruppe

Wenn man nur den Zins anspricht, wird sofort abgeblockt. Warum das so ist, kann ich mir nicht genau erklären. Mag es eine Überzeugung sein, die im Zins ein fest verankertes Instrument sieht, das schlicht und ergreifend sinnvoll ist und jede Diskussion darüber überflüssig macht.
Vielleicht liegt es auch an manchen Vertretern der Zinskritik, die NUR darin das Problem sehen.
Vielleicht liegt es auch an Vertretern der Freiwirtschaft, Anhängern Gesells, die hierzulande als bekannteste Vertreter der Zinskritik wahrgenommen werden und die ich selbst zuweilen als rechthaberisch, oder schnell beleidigt erlebt habe (ich möchte damit niemanden vorverurteilen, oder angreifen. Wohlgemerkt, ich meine „zuweilen“.).

In den allermeisten Fällen wird argumentiert, der Zins sei nunmal notwendig, wenn man Geld leihe. Es gäbe schliesslich Inflation, das Geld verliere seinen Wert usw. Dass es vielerlei Arten von Zins gibt, die nichts mit dem Geld zu tun haben (Miet-, Pachtzins etc...), und dennoch Sinn machen.
Möchte man über unser herrschendes Bankensystem diskutieren, wird ebenfalls sofort abgeblockt. Das Bankensystem habe es schliesslich immer schon gegeben und es habe gut funktioniert und uns Wohlstand und hohen Lebensstandard erst ermöglicht.
Auch wenn man betont, dass es nicht ALLEIN am Zins liegt oder ALLEIN am Bankensystem, wird eine Diskussion abgelehnt.
Stellvertretend möchte ich hier (den von mir sehr geschätzten) und vor allem ansonsten so kritischen Herrn Jahnke (http://www.jjahnke.net/) wie folgt zitieren:
„... weil immer wieder Besucher ... allein beim Geldsystem, das wir in dieser Form mit dem Zins seit Ewigkeiten haben, die Hauptursache sehen wollen, oder gar nur in Kriminalität, wie bei Kettenbriefen.“
„Oder gar die vielen Theorien, die den seit Jahrtausenden bestehenden Zins oder mindestens den Zinseszins abschaffen wollen, weil hier das Entstehen der nun geplatzten Blase geortet wird. Da sind nicht zuletzt viele Idealisten unterwegs.“
„Einige sprechen sogar von einem Wachstumszwang, weil schon der Zinseffekt unseres Geldsystems ein entsprechendes Wachstum erzwinge, wenn es nicht immer wieder zu Krisen kommen soll. Dabei hat mir bisher Niemand erklären können, warum denn die derzeitige das Wachstum am schlimmsten treffende Krise eher mit zu lange zu niedrigen Zinsen zusammenhängt ... Doch entgegen allen Unkenrufen überlebt der Kapitalismus jetzt schon seit vielen Jahren praktisch ohne nennenswertes Wachstum oder allenfalls mit falsch gezähltem Wachstum.“

Stellvertretend zitiere ich noch – aber nur unter Vorbehalt, da ich nicht dabei war – einen Europapolitiker der Grünen, der in einer Diskussionsrunde auf Herrn Senf angesprochen antwortete, dass er davon nichts halte. Und auf die Frage „warum“, entgegnete, weil Herr Senf der einzige mit seinen Ansichten sei.

Andere „Argumente“ sind u.a. Antisemitismus, Verschwörungstheorie, Systemfeind - etwa Kommunist - und dergleichen (allesamt wenig hilfreich).

2. Gruppe

Diese wenigen bestreiten nicht, dass:

- Geld durch Kreditvergabe (Verschuldung) entsteht
- durch Tilgung eines Kredites Geld wieder verschwindet
- Wachstum notwendig ist, um die Zinsen für aufgenommene Kredite zu begleichen
- wenn das Wachstum geringer als der Zinssatz ist, der Staat als Schuldner einspringen muss (, denn ...)
- sollte sich die Geldmenge verringern, die Wirtschaft in eine Deflation getrieben würde

Es wird aber (vehement) bestritten, dass:

- es sich um einen dem Schneeballsystem vergleichbaren Mechanismus handelt
- das am Zins und an unserem Bankensystem liegt
- das auf lange Sicht nicht funktionieren kann

Vielmehr handele es sich um ein die Dynamik der Wirtschaft erst ermöglichendes System, das über diverse Instrumente verfüge, die alles in Balance halten. Und es ein System sei, das sich lange bewährt habe. Ausserdem sei das Gebilde viel zu komplex, um es auf einen solch einfachen Nenner zu bringen. Gerne werden dann Details wie „Interbankengeld“ ins Spiel gebracht oder komplizierte Buchungsvorgänge, die zwar für das Verständnis gar nicht zwingend notwendig wären, aber ihr Ziel erreichen, die Diskussion in kleinste Details zu zerpflücken, bis jeder irgendwann erschöpft kapituliert.
Wir bräuchten eben ein viel stärkeres Wachstum und die Märkte müssten nur wirklich frei agieren können, der Staat, der von Wirtschaft nichts versteht, sich raushalten, dann würde man dieses Wachstum auch erreichen. Oder weniger simpel ausgedrückt spricht man gerne von der „optimalen Allokation der Ressourcen“.
So oder so ähnlich die vorgebrachte Argumentation...

3. Gruppe

Diese sehr wenigen bestätigen den Schneeballcharakter und sprechen (manchmal ganz offen) von einem System, dass etwa alle 50-70 Jahre einen Neuanfang vorsieht. Mit allen Konsequenzen, die man in Kauf nehmen müsse, da der Nutzen, der über Jahrzehnte entstanden sei, die Nachteile weit übersteige.
Es werden aber andere Auswirkungen des Systems ausgeblendet oder negiert:
Umverteilung von Vermögen von sehr vielen zu sehr wenigen
Zwang zur Verschuldung etc...
Zwang zur Ausbeutung der natürlichen Ressourcen
Förderung destruktiver Eigenschaften, wie kurzfristiges Denken, mangelnde Nachhaltigkeit usw.


VI. Fazit

Was wir in den letzten Jahren erleben, ist nichts anderes als die Folge eines dysfunktionalen Systems, das wirtschaftliches Handeln durch immer grössere Schuldenberge zum Erliegen bringt und das schlussendlich zum Scheitern verurteilt ist.

Viele Mosaiksteine, die einzeln verstreut nur Verwirrung und Vermutungen und endlose Diskussionen zur Folge haben, ergeben zusammengefügt plötzlich ein Bild, das sehr klar die Symptome als logische Folgen des Systems abbildet (denn anders kann es nicht am Leben erhalten werden):
- die Verharmlosung der Staatsschulden (die alles andere als das sind)
- die in den vergangenen Jahrzehnten vollmundigen Ankündigungen von Politikern aller Parteien, die Staatsschulden zu senken, um dann genau das Gegenteil zu tun
- die Aufhebung sämtlicher bis dato gültiger Bankerregeln (Kreditwürdigkeit), indem
- Hypothekenkredite an nicht kreditwürdige Kunden vergeben werden und
- nicht kreditwürdige Kunden in den USA über 3 oder 4 Kreditkarten verfügen können
- die staatliche genehmigte Deregulierung der Finanzmärkte mit all seinen Begleiterscheinungen
- staatlich genehmigter Bilanzbetrug
- die verheerende Überschuldung der gesamten Welt
- die Entwicklung „innovativer Finanzprodukte“, wie Kreditverbriefungen
- die so gesehen korrekte Aussage von Greenspan & Co., dass eine Regulierung der Derivate (s. Brooksley Born http://www.querschuesse-forum.eu/topic,310,8ae864c84046225acfd0806b63e2a220,-brooksley-born-amerikanische-rechtsanwaeltin.html) eine Katastrophe für die Finanzmärkte bedeutet hätte
- der „bailout“ vermeintlich systemrelevanter Bankinstitute (was von vielen Experten ganz klar bestritten wird; die man aber kaum zu hören bekommt...)
- die verzweifelten Anstrengungen der Staaten, alles erdenkliche zu tun, nur um nicht der erste Dominostein zu sein, der fällt

Fragen
- Warum haben (mindestens) 95 % der Menschen eine absolut naive Vorstellung vom Geld?
- Warum gibt es in der Volkswirtschaftslehre keinen Finanzsektor und warum kommen einfachste Modelle zur Anwendung, die so tun, als würden wir noch immer eine Art Tauschhandel betreiben?
- Wie kann es dann aber sein, dass man glaubt, ein System zu verstehen, wenn man es nahezu komplett ausblendet?
- Was ist von einem System zu halten, das darauf beruht, dass die allermeisten es nicht verstehen?
- Was ist von einem System zu halten, das von Anbeginn auf Lügen aufgebaut ist?
- Was ist von einem System zu halten, das von Anbeginn ein Scheitern vorsieht?
- Was ist von einem System zu halten, das früher oder später gezwungen ist, diejenigen zu belohnen, die andere betrügen?
- Was ist von einem System zu halten, das automatisch Vermögen umverteilt?
- Was ist von einem System zu halten, das Menschen in Armut und Elend treibt, damit andere in Saus und Braus leben?
- Warum sperrt sich ausgerechnet die politische Linke in D, darüber eine Diskussion zu führen?
- Warum wurde jahrelang geleugnet, dass es sich bei der FED nicht um eine staatliche Einrichtung handelt (was heute kaum noch bestritten wird)?
- Warum sind Informationen über EZB oder ehemalige Bundesbank kaum zu bekommen?
- Was wissen unsere Politiker?
- Wie gross ist der Schaden, der einen dadurch verursachten Vertrauensverlust in Demokratie und
- Gesellschaftsordnung auslösen wird?
- Hat die Demokratie (wenn es denn eine gewesen sein soll) überhaupt eine Zukunft?
- Inwieweit sind wir alle daran Schuld?


VII. Schluss

Sicherlich liegen die Ursachen der Probleme auf dieser Welt nicht allein im Geldsystem begründet. Eine alternde Gesellschaft, ungerechte Eigentumsverhältnisse, ungewisse Energieversorung in der Zukunft (Peak Oil), schwindende Ressourcen und Vernichtung natürlicher Lebensräume sind auch ohne dieses nicht aus der Welt zu schaffen. Aber welchen Beitrag unser Geldsystem dazu leistet, das sollten die Menschen nicht länger ausser Acht lassen.

Dass wir einen sehr hohen Preis für ein Mittel bezahlen, dessen ursprünglicher Sinn es war, den Austausch von Waren zu erleichtern, sollte endlich Beachtung finden. Ebenso die - gelinde gesagt - fragwürdige Rolle der Banken in diesem System. Dass jene, die das System durchschauen, auch im Endstadium durch massiven Betrug ihren Vorteil daraus zu ziehen verstehen, ist nur noch das schmutzige Tüpfelchen auf dem i. Es wäre fatal, wenn wir alle aus den Erkenntnissen der vergangenen Jahre keine Schlüsse und Konsequenzen ziehen.
Es ist höchste Zeit, dass wir alle uns mehr mit diesem Thema auseinander setzen.

Es erscheint mir manchmal, wie bei einem Dorf, in dem die Bauern sich zusammen getan haben, um ein Becken zu errichten, in dem sie Regenwasser auffangen und auf ihre Felder leiten. Die Ernten sind gut und die Bauern zufrieden.
Bald aber stellen sie fest, dass, obwohl genug Regen fällt, das Wasser im Becken immer weniger wird. Sie verdächtigen einander, mehr Wasser auf ihre Felder zu leiten, als einem jeweils zusteht. Sie wachen über die Leitungen und Misstrauen breitet sich aus und Streit.
Keiner aber kommt auf die Idee, unter die Wasseroberfläche zu tauchen und nachzusehen, ob womöglich ein Loch im Becken das Wasser verrinnen lässt.
Wer weiss, ob sie dann nicht feststellen würden, dass jemand im verborgenen das Becken angezapft und das Wasser in ein abgelegenes Tal geleitet hat?


„Ich denke, wir haben allen Grund zu glauben, daß das Zeitalter der Moderne zu Ende ist. Heute deutet vieles darauf hin, daß wir uns in einem Übergangsstadium befinden, in dem offensichtlich etwas verschwindet und etwas anderes unter Schmerzen entsteht. Es ist, als ob etwas bröckelt, zerfällt und sich selbst erschöpft, während sich etwas anderes, noch Unbestimmtes aus den Trümmern hebt.“
Václav Havel bei der Verleihung der Freiheitsmedaille am 4. Juli 1994 in Philadelphia


VIII. Nachtrag

Wer etwas über die Bedeutung von Sonderziehungsrechten und die Rolle der USA als Weltbankier und die Auswirkungen erfahren möchte, sollte sich das Interview zu diesem Thema mit Prof. Hankel ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=7P8Ai3F2-1k



Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:51:23
#1: UNSER GELDSYSTEM Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 May 2010 17:28
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UNSER GELDSYSTEM

Teil 3

Quellen:

Gastbeitrag von FESTAN
What is Money? - Teil I: Genesis
http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2009/08/genesis-teil-1.html

Raimund Brichta
Beim Geld geht's um die Wurst
http://www.teleboerse.de/kolumnen/kolumnen_brichta/Beim-Geld-geht-es-um-die-Wurst-article430326.html
Volksverdummungskommission
http://www.teleboerse.de/kolumnen/kolumnen_brichta/Volksverdummungskommission-article425374.html
Liebe Angela Merkel!
http://www.teleboerse.de/kolumnen/kolumnen_brichta/Liebe-Angela-Merkel-article423929.html

Alexander Czerny
Kurzbeschreibung der aktuellen Finanzkrise
http://www.egon-w-kreutzer.de/Ressourcen/Analyse%20Czerny%20-%20Finanzkrise.pdf

Prof.Jürgen Kremer
Eine andere unsichtbare Hand des Marktes - von den blinden Flecken der Volkswirtschaftslehre
http://www.rheinahrcampus.de/fileadmin/prof_seiten/kremer/masterunsichtbarehand.pdf

Bernard Lietaer
Die Alchemie des Geldes
http://www.holis.de/wiso/dadg.php

Prof. Bernd Senf
Bankgeheimnis Geldschöpfung
http://www.berndsenf.de/pdf/Bankgeheimnis%20Geldschoepfung%204.pdf
Zinssystem, Geldschöpfung und Spekulation – über tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise
http://www.berndsenf.de/pdf/Interview%20Humanwirtschaft.pdf
Wachsende Schulden - wachsende Geldvermögen – wachsende Spannungen
http://www.ngo-online.de/2005/08/16/exklusiv-von-bernd-senf/

Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger
Wachstumszwang und Nachhaltigkeit
http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2009/wachstumszwang-und-nachhaltigkeit.html

Robert von Heusinger
Kapitalismus per Kettenbrief
http://www.zeit.de/2003/45/GS-Heusinger
Verdammt zum Wachsen
http://www.zeit.de/2004/48/gedankenexperiment

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger
Die Finanzmarktkrise - Ergebnis einer Fehlkonstruktion, die wir korrigieren können
http://www.hintergrund.de/20090217354/wirtschaft/welt/die-finanzmarktkrise.html

Günther Moewes
Aller Reichtum braucht Schuldner
http://www.humane-wirtschaft.de/pdf_z/moewes_aller-reichtum-braucht-schuldner_2005.pdf

Josef Ackermann und Hans Christoph Binswanger
Es fehlt das Geld. Nun gut, so schaff es denn!
http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E10569058E50A4F888BFCCAD3B5A4648C~ATpl~Ecommon~Scontent.html



Zitate zu unserem Geldsystem:

"Die meisten Leute, wie im übrigen auch die meisten Bankenmitarbeiter, glauben dass Kreditvergaben und Wertpapierkäufe auf der Grundlage von Guthaben getätigt würden. Erst würde gespart und deponiert, dann in Unternehmen investiert oder in Wertpapieren angelegt. Das ist jedoch nur noch eine vorsintflutliche Schatzkisten-Projektion auf die heutigen Realitäten der unbaren multiplen Geldschöpfung im fraktionalen Reservesystem. In Wahrheit ist es längst umgekehrt: die Guthaben entstehen infolge der freien Schöpfung von Kredit. Kredit wird nicht mit Depositen finanziert, sondern Depositen entstehen aufgrund von Kredit. Wieder anders gesagt, Kredit wird nicht durch vorhandene Überschüsse finanziert, sondern die Forderungen und Verbindlichkeiten eines Kredits stellen ungedeckte Wechsel auf Überschüsse dar, die in der Zukunft erst noch zu erwirtschaften sind."
Joseph Huber 2009

"Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist von 1991 bis 2001 um 37% gewachsen, die Nettolöhne und -gehälter sind es nur um 23%. Die Geldvermögen dagegen haben sich verdoppelt und die Bankzinszahlungen um 95% zugenommen. Das Wachstum der großen Vermögen wird also von den Arbeitnehmern und Steuerzahlern erwirtschaftet. Die Umverteilung von unten nach oben ist von der Politik nicht gewollt, aber offenbar unvermeidlich – ein Systemzwang."
Prof. Wolfgang Berger

"Zusammenfassend halten wir fest, daß das moderne Währungssystem uns dazu zwingt, uns kollektiv zu verschulden und mit anderen in der Gemeinschaft zu konkurrieren, damit wir die Mittel erhalten, die Austausch zwischen uns ermöglichen."
Bernard Lietaer

"Das Wirtschaftssystem, in dem wir leben, ähnelt deshalb einem Kettenbrief. Wenn der Schuldenberg sich nicht erhöht, wenn nicht irgendjemand neue Schulden macht, bricht es zusammen. Dann reißen die Kreditketten und lösen eine Spirale nach unten aus."
Robert von Heusinger, Journalist und Volkswirt in Die ZEIT

"Die Medien... bleiben im Allgemeinen bei vordergründigen Analysen wirtschaftlicher Hintergründe stecken. Mit dem Profitstreben von Unternehmen ist aber die Systemproblematik nicht angesprochen: Der 'Zwang' zu weiteren Verschuldungen (des Staates), wozu Unternehmen und die privaten Haushalte aufgrund ihrer bereits hohen Schulden- und Zinslasten immer weniger Spielraum haben. Der Staat springt ein, um das Schuldenwachstum aufrechtzuerhalten. Dadurch erst bekommen Unternehmen ihre Gewinnchancen. Auf wachsende Staatsverschuldung ist ein Wirtschaftssystem mit ständig positiven Zinsen... letztlich angewiesen. Wenn die Verschuldungskette reißt, wenn sich nicht genügend Nachschuldner einfinden, können Unternehmen ihre Produkte nicht in ausreichender Menge oder nicht zu Preisen absetzen, die auch das Geld für die Schulden und Kreditzinsen hereinbringen. Die wirtschaftliche Entwicklung mündet dann in eine Rezession oder am Ende gar in eine Deflation."
Josef Hüwe, Volkswirt

„Das Bankgeheimnis Geldschöpfung verdeckt die Fragwürdigkeit, dass die Banken für aus dem Nichts geschöpftes Geld von den Kreditnehmern Zinsen und Tilgung fordern – und bei Nichterfüllung auf das beliehene Eigentum der Schuldner – wie zum Beispiel Immobilien – zurückgreifen und es zwangsversteigern lassen. Auf diese Weise verlieren überschuldete Schuldner zuweilen das Dach über dem Kopf und den Boden unter den Füßen. Diese Konsequenz kann auch ganze überschuldete Länder (zum Beispiel der Dritten Welt) treffen, so dass die Gläubiger die Kontrolle über Menschen und Ressourcen bekommen. Die zugrunde liegende Abfolge 'Kreditbedarf – Verschuldung und Enteignung' zieht sich wie ein roter Faden, wie ein Thema mit Variationen durch einige Tausend Jahre Geldgeschichte, aber sie wird besonders grotesk, wenn die Mittel zur Kreditvergabe – wenn auch in gewissen Grenzen – aus dem Nichts geschöpft werden. Man 
kann diesen Zusammenhang auf einen kurzen Nenner bringen: Mit selbst geschöpftem Geld - kaufen sie die Welt.“
Prof. Bernd Senf

"Im heute bestehenden Geldsystem muss es Gewinner und Verlierer geben. Ich denke, dass man in einer Welt, in der Gewinner und Verlierer so scharf voneinander getrennt sind, nicht gut leben kann."
Eiichi Morino, japan. Wirtschaftsanalytiker

"Aber was ist von einem mehrheitlich aus Lobbyisten zusammengesetzten Bundestag und Bundesrat als Gesetzgeber zu erwarten? Dieser Gesetzgeber hat es versäumt, ein gerechtes und stabiles Geldsystem zu etablieren, nämlich ein Geldsystem, in dem das Volk insgesamt, aber nicht nur ein Teil des Volkes, nämlich die Banken (Zentralbank und Geschäftsbanken), der Eigentümer des Geldes ist!"
Eckhard Grimmel, dt. Geologe und Autor

„Denn die Tatsache, dass ein Fünftel der Menschheit immer reicher und vier Fünftel immer ärmer werden, das liegt natürlich an unserer Wirtschaftsform und ganz speziell an unserem Geldwesen. Ich glaube, dass an diesem Geldsystem etwas geändert werden muss, um zu irgendeiner Art von Gleichgewicht in der Welt zu kommen..."
Michael Ende

"Bei Licht betrachtet ist die Wachstumsspirale der Wirtschaft ein sog. Schneeballsystem, das darauf beruht, dass die Gewinnauszahlungen an frühere Investoren aus den Einzahlungen neuer Investoren gespeist werden. Man zahlt alte Schulden mit neuen Schulden. Im Unterschied allerdings zu einem Schneeballsystem, wie sie immer wieder durch betrügerische Kettenbriefaktionen lanciert wird, entstehen im gesamtwirtschaftlichen Schneeballsystem der Wachstumsspirale reale Gewinne und Einkommenszuwächse, weil die Natur gezwungen wird, mitzuspielen."
Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger

"... hängen bestimmte Komponenten dieses Systems auch davon ab, dass die Mehrheit sich nicht allzu viele Gedanken darüber macht. Das heißt, je mehr Leute aufgeklärt sind, desto instabiler droht das System zu werden. Deshalb SOLL vielleicht auch nicht jeder Bescheid darüber wissen."
Raimund Brichta, Journalist (n-tv)

"Das politische System unseres Landes beruht auf Annahmen, die mit der Lebenswirklichkeit nicht länger vereinbar sind; auf der Annahme nämlich, dass ein stetes exponentielles Wachstum der materiell verfügbaren Ressourcen, des materiellen Bruttosozialproduktes, dauerhaft möglich ist. Sämtliche seiner wesentlichen Grundlagen, Strukturen, Verhaltensweisen und Erwartungen sind durch diese Annahme inhaltlich geprägt. Sein Geldsystem und die Marktwerte der Güter- und Dienstleistungen beruhen auf ihr... Wer die Möglichkeit dauerhaften exponentiellen Wachstums leugnet, gefährdet deshalb das gegenwärtig reale demokratische Herrschaftssystem ebenso wie die Beweise Galileis das damalige Herrschaftssystem der Kirche gefährdeten."
Kurt Biedenkopf (auf der 56. Physikertagung Berlin 1992)




Zitate zum Zins:

"Das Zinssystem bevorzugt in krasser Weise die Besitzenden. Der Ertrag des Wachstums dient nicht in erster Linie dem Volkswohlstand, sondern konzentriert sich bei wenigen, sichert das exponentielle Wachstum der großen Vermögen. Die Verfügungsgewalt verlagert sich immer mehr auf gewaltige private, anonyme Gebilde, welche von der Geldseite her politische Macht und Willensbildung zu manipulieren verstehen."
Werner Rosenberger 1991

"Die Verzinsung des Nationalvermögens beansprucht hiernach zurzeit in Deutschland vorweg ein Drittel der gesamten durch die Verbindung von Kapital und Arbeit bedingten Werterzeugung und lässt nur zwei Drittel davon als Entgelt für die Arbeitstätigkeit selbst übrig. Mithin hat die Gesamtheit aller Arbeitenden in allen Tätigkeitsgebieten, dem Durchschnitt nach, immer zwei Tage in der Woche zu arbeiten für die Gesamtheit der Besitzenden, das heißt derer, welche Miteigentümer des Nationalvermögens sind, dessen Verzinsung vorweg aufgebracht werden muß."
Prof. Ernst Abbe, Gesammelte Abhandlungen 3. Band, Jena 1906

"Während Geldvermögen und Schulden von 1950 bis 1995 rund 3,5mal so rasch angestiegen sind wie die wirtschaftliche Leistung, nahmen die geldbezogenen Zinsgrößen, als Folge der höheren Zinssätze, sogar fünfmal so rasch zu. Das heißt, bezogen auf die Wirtschaftsleistung musste 1995 eine fünfmal größere Zinsbelastung erarbeitet werden als in den 50er Jahren. Oder anders ausgedrückt: Aus jeder Mark Sozialprodukt ist heute ein fünfmal größerer Anteil zur Bedienung des Geldkapitals erforderlich."
Helmut Creutz 1997

"Jetzt endlich habe ich erkannt, dass nicht das Wirtschaftswachstum den Zinseswahnsinn erzeugt, sondern dass der Zins die einzige wahre und wirkliche Ursache dafür ist, dass die Welt dem Wahnsinn des ewigen Wachstums verfallen ist."
Konrad Lorenz

"Wir zweifeln nicht daran, dass eine Zeit kommen wird, in der sich eine christliche Bewegung gegen den Zins erhebt."
Friedrich Naumann, 1860-1919 im "Sozialen Programm der evang. Kirche", 1890

"Wer Zins nimmt, lebt auf Kosten der Arbeit anderer, ohne ihnen für diese Arbeit irgendeine Gegenleistung zu geben. Durch den Zins wird der Gleichwertgrundsatz in schwerster Weise verletzt. Christentum und Zins sind unvereinbar."
Johannes Ude, Dekan der kath.-theol. Fakultät Graz

"Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird."
Karl Barth, evang. Theologe

"...ein Krieg gegen die gesamte Dritte Welt, ein Krieg um die Auslandsschulden. Seine schärfste Waffe ist der Zinssatz, und die ist tödlicher als die Atombombe."
Luis Ignácio Lula da Silva, bras. Präsident

"Der Zins ist der Angelpunkt der Sozialen Frage."
Karl von Vogelsang (1818 - 1890), Jurist aus Mecklenburg

"Das Zinsverbot ist Ausdruck eines religiös und sozialethisch wohlbegründeten Anliegens, das heute dringlicher ist denn je: Zu verhindern, dass Menschen andere Menschen ausbeuten, dass die Wirtschaft krebsartig die Erde überwuchert und zerstört, wachsende Geld- und Schuldenberge das Leben zu ersticken drohen und dass der Mensch aus Habgier und Machtsucht Gottes Schöpfung dem Götzen Mammon opfert."
Roland Geitmann, Verwaltungsrechtler, 1989

"Es gibt heute etwas höchst unnatürliches in der sozialen Ordnung. Das besteht darin, daß das Geld sich vermehrt, wenn man es bloß hat. Man legt es auf eine Bank und bekommt Zinsen. Das ist das unnatürlichste, was es geben kann. Es ist eigentlich ein bloßer Unsinn. Man tut garnichts, man legt sein Geld auf die Bank, das man vielleicht auch nicht erarbeitet hat, sondern ererbt hat, und bekommt Zinsen dafür. Das ist ein völliger Unsinn."
Rudolf Steiner
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:51:44
#2: Re: UNSER GELDSYSTEM Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 May 2010 17:59
    —
Man bräuchte hier mal eine "EDIT"-Funktion... 

Zitat von: Neuer

Die weltweit zu beobachtenden Symptome der Überschuldung, die schleichend über Jahrzehnte gewachsen, erst in den letzten Jahren eine für jeden sichtbare explosionsartige Entwicklung genommen haben, sind letztlich die Ursache dieses Geldsystems.
...


= Die weltweit zu beobachtenden Symptome der Überschuldung, die schleichend über Jahrzehnte gewachsen, erst in den letzten Jahren eine für jeden sichtbare explosionsartige Entwicklung genommen haben, haben letztlich ihre Ursache in diesem Geldsystem.
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:52:02
#3:  Author: Oidamo, Location: Rheinland Pfalz  Posted: 18 May 2010 13:33
    —
Hallo Neuer,

Mein Senf dazu: Respekt..!!!

Schöne Zusammenfassung. Über Details Deiner Sicht der Dinge braucht man nicht zu diskutieren, das große Bild passt..!

Danke für die Zusammenfassung der Quellen..! wer diese Quellen studiert, hat gute Chancen das momentane Geldsystem zu verstehen. Nur leider machen sich die wenigsten Menschen die Arbeit! 

Du fragst warum…. 95%+ der Menschen eine absolut naive Vorstellung vom Geld haben..!?
Dabei muß man sagen das es 95%+ der Menschen sind die in diesem System involviert sind..!? eine Vielzahl der Menschen an Sich (Weltweit) müssen sich gar keine Gedanken darüber machen da sie kein Geld haben und wenn sie mal zu Geld kommen sollten, werden sie es nicht hinterfragen sondern sind froh welches zu besitzen und sind damit beschäftigt es zu erhalten/verwalten oder zu vermehren…!

Auf Deine Fragen fallen mir insgesamt leider nur 2 Aussagen des „Erfinders“ ein um die ich Deine Zitatensammlung noch ergänzen möchte ..:

-------Die Wenigen, die das System verstehen, werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein, daß aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen, daß das System gegen sie arbeitet.“ Rothschild 1863


Gib mir die Macht über die Währung … und es interessiert mich nicht mehr, wer die Gesetze macht (Rothschild)
---------

Eigentlich ja selbsterklärend..!? die Frage ist nur, wie kann man diesen Umstand ändern?

Habe die Ehre… Oidamo
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:52:19
#4:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 19 May 2010 8:01
    —
Hallo Oidamo,

vielen Dank für die netten Worte. Natürlich habe ich gemerkt, dass ich doch das eine oder andere vergessen habe (Interbankengeschäfte z.B., mit dem die Banken noch eine weitere Möglichkeit der Geldschöpfung besitzen. Aber Zeit bräuchte man halt...  )

Sag mal, die beiden von dir angeführten Zitate, sind die irgendwo belegt? Gibt es da verlässliche Quellen?
Ich habe z.B. festgestellt, dass Wilson permanent mit diesem kryptischen Ausspruch zitiert wird:

"Since I entered politics, I have chiefly had men's views confided to me
privately. Some of the biggest men in the United States, in the field of
commerce and manufacture, are afraid of somebody, are afraid of something.
They know that there is a power somewhere so organized, so subtle, so
watchful, so interlocked, so complete, so pervasive, that they had better
not speak above their breath when they speak in condemnation of it."

Und es wird immer in den Zusammenhang mit der Gründung der FED gebracht. Tatsächlich stammt es aber aus dem Buch "The New Freedom", das 1913 erschien und viele der darin enthaltenen Aussagen stammen aus den Reden im Wahlkampf, also noch bevor er überhaupt Präsident war...

Wäre interessant, wenn du da was wüsstest bzgl. der Rothschild-Zitate.

Grüsse, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:52:35
#5:  Author: Oidamo, Location: Rheinland Pfalz  Posted: 19 May 2010 16:22
    —
Hi Neuer,

mit dem Ursprung und einem Ursprungslink kann ich leider nicht dienen…!

Ich habe mir das Zitat irgendwann einmal in meine Sammlung geschrieben, soweit ich weiß stammt es aus einem Brief den Rothschild an einen Geschäftspartner geschrieben hat.

Ich denke mal ich habe es aus dem Buch von G. Edward Griffin „Die Kreatur von Jekyll Island“.

Um den Ursprung im Internet zu finden ist mein Englisch zu schlecht, das Buch möchte ich jetzt auch nicht noch mal lesen (obwohl es sehr empfehlenswert ist)….  Vielleicht kann uns ja sonst noch jemand helfen..!?

Habe die Ehre… Oidamo
________________________________________
#6: Danke Author: Eurelios,   Posted: 19 May 2010 18:40
    —
Hallo Neuer,

bin ein stiller Beobachter, dein Beitrag ist seit langem das Beste was
ich gelesen habe und möchte Dir dafür meinen Dank aussprechen.

Herzliche Grüße von

Eurelios
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:52:53
#7:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 19 May 2010 20:54
    —
Danke, Eurelios!
 
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:53:07
#8:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 Jun 2010 10:21
    —
... in seiner SCHRIFTLICHEN ERKLÄRUNG ZUM EURO-STABILISIERUNGSGESETZ

http://www.frank-schaeffler.de/aktuell/1281

Auszug:
"Die Hauptursache unserer Finanz- und Überschuldungskrise von Staaten und Banken liegt in der Geld- und Kreditschöpfung aus dem Nichts und der Möglichkeit, staatliches ungedecktes Zwangspapiergeld unbegrenzt vermehren zu können. Ohne diese Alchemie des Geldes hätte kein weltweites Schneeballsystem aus ungedeckten zukünftigen Zahlungsverpflichtungen entstehen können.
Dieses Schneeballsystem ist nur möglich, weil der Staat aus Gründen der leichteren Finanzierung von Staatsausgaben den Banken Privilegien verliehen hat, die gegen die Grundprinzipien jeder marktwirtschaftlichen Ordnung verstoßen. Zum einen handelt es sich um das Teilreserveprivileg, mit dem die Geschäftspraktik der Geld- und Kreditschöpfung legalisiert worden ist.
Zum anderen wurde durch die Gründung von Zentralbanken der Zusammenhang von Haftung und Entscheidung für den Bankensektor außer Kraft gesetzt. Zentralbanken wird die Hauptaufgabe zugewiesen, als Kreditgeber letzter Hand die Insolvenz von Banken zu verhindern. Eine Marktwirtschaft ohne Insolvenzrichter ist jedoch keine Marktwirtschaft. Zudem zerstören Zentralbanken durch ihre Zinspolitik das Preissystem von Gesellschaften. Deshalb wird diese Art der Marktwirtschaft ständig von Krisen (boom and bust) heimgesucht. Die marktwirtschaftlichen Selbstreinigungs- und Lenkungskräfte sind durch staatlichen Zwang im höchst wichtigen Finanzbereich weitgehend außer Kraft gesetzt.
Die Vorschläge für neue Finanzmarktsteuern sind deshalb ein Ablenkungsmanöver, das vom eigentlichen Problem unserer Geldordnung ablenken soll.
Darüber hinaus führt dieses Geldsystem fast zwangsläufig zur Überschuldung von Staaten und Banken, die sich in diesem Prozess gegenseitig decken, stützen und erpressen. Die Erpressung lautet: Werden die Zahlungen für uns eingestellt, fällt das gesamte Finanzsystem zusammen."
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:53:23
#9: Raimund Brichta schreibt einen zweiten Brief an A. Merkel Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 Jun 2010 10:27
    —
In einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin deckt Telebörse-Moderator Raimund Brichta schonungslos auf, welche Folgen drohen - und welcher Ausweg der Politik bleibt.

(Nämlich keiner !)

Sehr lesenswert inkl. Kommentare!

http://www.teleboerse.de/kolumnen/kolumnen_brichta/Liebe-Angela-Merkel-article886628.html


An dieser Stelle möchte ich auch nochmal auf die Seite

http://www.liebeangelamerkel.de/

aufmerksam machen. Hier wird über das Geldsystem diskutiert:

http://www.liebeangelamerkel.de/?page_id=647
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:53:44
#10: FTD: Chance für eine neue Geldordnung Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 14 Jun 2010 10:32
    —
Ein Artikel von Mark Joob.

Mark Joob lehrt Wirtschaftswissenschaften an der ungarischen Universität Sopron und ist Forschungsstipendiat der Stiftung Mercator Schweiz.

http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:vollgeldsystem-chance-fuer-eine-neue-geldordnung/50122704.html


Auszug:
"Spätestens seit der jüngsten Finanzkrise dürfte aber bekannt sein, dass in der gegenwärtigen Geldordnung weniger die Geldpolitik der Zentralbanken, sondern eher die exzessive Kreditvergabe von Geschäftsbanken schuld an einer schwer kontrollierbaren und äußerst riskanten Geldvermehrung ist.

Geschäftsbanken haben bekanntlich eine schier unbegrenzte Möglichkeit, auf dem Weg der Kreditvergabe neues Geld zu schaffen, für das sie von den Schuldnern Zinsen verlangen können: Das wirklich große Geschäft der Banken besteht nämlich nicht darin, die bei ihnen deponierten Kundengelder als Kredite zu vergeben und so eine Zinsdifferenz zu kassieren, sondern darin, neu geschaffenes Geld ohne Deckung auszuleihen und den ganzen Zins einzustreichen."

Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:58:28
#11: Re: UNSER GELDSYSTEM Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 20 Jun 2010 20:48
    —
UNSER GELDSYSTEM


Hallo Neuer,

erstmal herzlichen Dank für Deine sehr informative Übersicht vom 15. Mai 2010. Ein Beitrag der meiner eigenen Sicht des Geldsystems weitgehend entspricht.
Als Elektroingenieur ist mir die Materie des Geldsystems bisher fremd gewesen. Vor ca. 3 Monaten bin ich über YouTube auf Fabian Gib mir die Welt plus 5 % gestoßen. Dies war der Auslöser für weitergehende Recherchen im Internet, welche mich auch zu einer Vielzahl von Deinen Quellen führten und letztendlich auch zu dem Querdenker- Forum

Zu Deiner in Klammern gesetzten Frage

(Interessant wäre es, den GESAMTBETRAG zu errechnen, den deutsche Bürger als Steuerzahler in den letzten 50 Jahren für auf Staatschulden fällige Zinsen bezahlen mussten. Leider kann ich dazu keine Informationen finden. Ob dann allerdings wirklich jemand Westerwelle ungestraft über schneeschippende Hartz IV – Empfänger fantasieren dürfte, wage ich zu bezweifeln.)

habe ich Datenreihen vom Statistischen Bundesamt. Als Ergebnis für den Zeitraum von 1950 bis einschl. 2009 erechnen sich hieraus folgende Summen:

Verschuldung der öffentlichen Haushalte : 1.692 Mrd. €
Addition der Zinszahlungen 1.594 Mrd. €
Schulden ohne Zinsbelastung *) 98 Mrd. €
*) Dieser Schuldenstand wäre erreicht, hätte der Staat keine Zinsen für aufgenomme Kredite zahlen müssen.

Kann im Forum ein Diagramme als PDF dargestellt werden? Diese würden den v.g. Sachverhalt über den Zeitraum von 1950 bis 2009 bedeutend anschaulicher wiedergeben.

Interessieren würde mich, wie die Forumsleser zu o.g. Film Gib mir die Welt plus 5 % oder Wie funktioniert Geld von maxvonbock (satirischer Informationsfilm) stehen.

Grüße Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:58:41
#12:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 21 Jun 2010 7:46
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Hallo Mumken,

vielen Dank für dein Feedback! Die Zahlen sind hochinteressant!

Zu den Filmen kann ich leider nicht viel sagen, ich habe mir von ersterem nur den Anfang angesehen. Den anderen kenne ich gar nicht.
Soweit ich weiss lautet der Vorwurf von "Experten", dass es sich dabei um eine sehr vereinfachte Art der Darstellung handelt, die naiv, unvollständig und höchstens geeignet sei, Kindern den Zins zu erklären.

Ich könnte mir vorstellen, dass dich die Seite

http://www.liebeangelamerkel.de/

interessiert. Dort u.a. die Diskussion mit Brichta. Brichta möchte ein Buch zu dem Thema veröffentlichen und den Nachweis erbringen, dass dieses System kollabieren MUSS.

Nochmals Danke, je mehr Aufmerksamkeit das Thema bekommt desto besser!

Grüsse, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:58:55
#13:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 21 Jun 2010 18:28
    —
Da möchte ich doch mal eben einen sehr lesenswerten Beitrag der Diskussion mit Brichta hier einstellen ( http://www.liebeangelamerkel.de/?page_id=647#comment-617 ):


"Geld war immer mehr als nur Tauschmittel, nämlich gerade auch bequemes - und renditebringendes ! - Wertaufbewahrungsmittel. Logisch, dass sich ein so hervorragendes Tauschmittel zur Wertaufbewahrung ganz besonders eignet. Die Frage ist, ob das sinnvoll ist? Geld kann am besten getauscht werden gegen Sachwerte, und darin liegt sein unverzichtbarer Nutzen für alle Marktteilnehmer. Wenn es dagegen aufbewahrt wird, kann es nicht tauschen, und die Waren bleiben liegen -> dann findet eine “Tauschverhinderung” statt. Als Wertaufbewahrungsmittel ist das Geld sich selbst ein Gegenspieler zum Tauschmittel. Die Geldeigenschaften sind somit ein Widerspruch in sich selbst. Sie ermöglichen den Austausch von Waren ebenso, wie sie ihn verhindern können. Das ist der Schlüssel zur Verhinderung und Manipulation freier Märkte. In der Hand des Geldbesitzers, dessen Grundbedürfnisse bereits gedeckt sind, wird Geld zum selbstherrlichen Manipulations- und Spekulationsinstrument. Weil es für die Wirtschaftsabläufe unverzichtbar ist, kann der Geldhalter einen Preis für die Liquiditätsaufgabe erzielen (oder erpressen). Ist das nun sinnvoll oder schädlich für das Allgemeinwohl, dem das Geld zu dienen hat?

Nun ist es einem eifrigen Sparer schwer zu vermitteln, dass ihm seine Sparlust früher oder später auch seinen eigenen Arbeitsplatz, nebst Alterssicherung “erspart”, wenn durch sparbedingte Verknappung umlaufenden Geldes unvermeidlich eine Nachfragelücke im monetären Kreislaufs entsteht, der nur durch Kredite in gleichem Umfang - allerdings zuzüglicher KreditZINSEN - wieder geschlossen werden kann. Aus dieser - ich behaupte durchaus beabsichtigten -, strukturellen Instabilität im Geldsystem, zieht traditionell ein parasitäres System von Bankbesitzern, Spekulanten und Kapitalvermögenden, wie die berühmten Maden im Speck, auf bequeme Weise ihre obszönen Gewinne - mit der Folge, dass öffentliche und private Haushalte sich im gleichen Masse VERSCHULDEN MÜSSEN, um die sparbedingte Nachfragelücke zu schliessen. Damit wird - nach Keynes - verhindert, dass der monetäre Kreislauf vorzeitig zum Erliegen kommt, wobei dieser - spätestens bei kompletter Überschuldung des Staates - unvermeidlich zusammenbrechen MUSS. Da stellt sich die berechtigte und vernünftige Frage, ob das Geld, nicht besser “nur” dienliches Tauschmittel sein sollte, das den Gütermarkt befördert, statt ihn fortschreitend zu ZERSTÖREN.

Mit seiner Wertaufbewahrungsfunktion wird Geld zum Selbstzweck, zum Spekulationsinstrument und -objekt. Wenn man die destruktive Kehrseite (Wertaufbewahrung) des Geldes erkannt hat, dann gilt es zu überlegen, ob und um welchen Preis sie auszuschalten ist - z. B. durch eine Umlaufsicherung, die das Geld auf seine, dem allgemeinen Wohlstand dienende Funktion beschränkt. Die Doppelfunktion macht es ja, wie ich oben herausgearbeitet habe, zum sozialen Spaltpilz und Sprengsatz einer entwickelten Gesellschaft, und - zwangsläufig - zu einem Erpressungsinstrument und Hebel in der Hand der Finanzmärkte und Spekulanten, die ganze Staaten in die Knie zwingen. Was das für eine Demokratie bedeutet, liegt auf der Hand: Das Geld - nicht die Politik - regiert die Welt! Geld sollte aber nicht REGIEREN, sondern den Bedürfnissen und der Entwicklung ALLER Menschen DIENEN. Die grossen Geldbesitzer sind die Feudalaristokratie von heute. Die Politik ist von den Interessen dieser eltären Minderheit ebenso abhängig, wie erpressbar geworden. Die Lehren Gesells wurden in den letzten hundert Jahren nur aus einem Grund nicht zur Kenntnis genommen und diskutiert: Man hatte schlicht andere Pläne, als ein nachhaltiges Geldsystem, das zu einer krisensicheren Entwicklung der Menschheit in Freiheit und Wohlstand führen würde. Das “fortschrittliche” kapitalistische Geldsystem führt uns dagegen geradewegs in die Barbarei …"
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:59:08
#14:  Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 23 Jun 2010 9:53
    —
Hallo Neuer,

Deinen letzten Gedanken aufgreifend

Nochmals Danke, je mehr Aufmerksamkeit das Thema bekommt desto besser!

stellt sich die Frage: Wie kann das notwendige Grundwissen über die Funktionen unseres Geldsystems einer möglichst großen Anzahl an Personen nahe gebracht werden?
Ich befürchte, dass die Beiträge hier zum Blog „Unser Geldsystem“ nur von sehr wenigen Leuten gelesen werden und deshalb nur einen äußerst marginalen Einfluss auf die Verbreitung des Grundwissens über das Geldsystem haben kann.

Auf den von mir erwähnten YouTube- Film

Wie funktioniert Geld? Teil 1 von 3 (http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ#noexternalembed)

Teil 1 bis 3, ca. 15 Minuten gesamt, möchte ich deshalb nochmals zurückkommen. Er wurde in YouTube über 800.000-mal aufgerufen.
Bei dem Film handelt es sich nach Angaben des Produzenten um seine Diplomarbeit im Studium Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Aachen aus dem Jahre 2005. Auch wenn viele Vorgänge extrem vereinfacht dargestellt werden so ist der Inhalt doch m. E. geeignet einen ersten Kontakt zum Thema „Geldsystem“ herzustellen.

Die Anzahl an Aufrufen lässt doch auf eine relativ große Neugier schließen. Diese Art der Darstellung halte ich für zeitgemäß um eine größere Zahl an Interessierten zu erreichen.

Möchte man sich nach dem Ansehen dieses Films jedoch detaillierter mit unserem Geldsystem auseinandersetzten gestaltet sich die Suche im Internet sehr schwierig und zeitaufwändig.
Man gelangt auf die Seiten von

- Goldverkäufern
- Verschwörungstheoretikern
- Internetseiten mit extrem rechtem Hintergrund
- Internetseiten mit extrem linkem Hintergrund
- Verfechtern der reinen Lehre von Silvio Gesell
- Vorträgen von Professoren mit teilweise widersprechenden Inhalten
- Weisheiten von Ackermann und Co.
- Anti-Zensur-Gemeinschaften und andere

Diese geben ihre Ausrichtung meist nicht auf den ersten Blick preis. Erst nach teilweise intensiven weiteren Recherchen stellt man dann die einseitig gefärbte Ausrichtung dieser Seiten fest und dass man mit der Grundausrichtung dieser Seiten absolut nichts zu tun haben will.

Möglichst objektive Darstellungen der Geldproblematik findet man äußerst selten. Hier wäre vielleicht ein Ansatzpunkt zur Verbesserung vorhanden.
Mein „noch“ unausgereifter Vorschlag:
In einem Projekt soll eine allgemeinverständliche Darstellung unseres Geldsystems in den Internetmedien erfolgen. Meine Vorstellung wäre z. B. eine PowerPoint- Darstellung, ein Worddokument mit entsprechenden Hyperlinks falls ein Begriff dem Leser noch nicht geläufig ist, ein interaktiver Film, ein YouTube-Film mit geeigneten Darstellungsformen oder ähnliche.
Da keine finanziellen Mittel vorhanden sind und mit dem Projektziel auch keine finanziellen Absichten verbunden sein dürfen wäre das Projekt auf die Mitarbeit von ambitionierten Freidenkern angewiesen.
Die o.g. Seiten mit teilweise einseitigen Ansichten sind m. E. nur als Informationsquellen geeignet.
Seiten, wie auch die von Dir vorgeschlagene "liebeangelamerkel.de" mit der "Brichta- Diskussion" sind einfach zu mühselig zu erkunden um deren tatsächlichen Informationsgehalt offen zu legen. Bei ähnlichen Seiten bestand bei mir bereits oft die Versuchung, das Thema Geldsystem wegen unqualifiziertem Geschwafel, Rechthaberei oder aber persönlichen Angriffen der Autoren beiseite zu legen.
Für Deine oder auch anderer Leser Meinung oder auch Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Sollte der Inhalt hier zu trocken werden kann ich einen Ausflug zu Volker Pispers empfehlen:
z. B. „Berufsgruppen die diese Welt nicht braucht“ (Realsatire)

Volker Pispers - Berufsgruppen die diese Welt nicht braucht (http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY#)

PS:
Eine kleine Korrektur zu meinem letzten Beitrag. Es sollte heißen Querschuesse-Forum und nicht Querdenker-Forum (Ich war vorher auf den „Nachdenkseiten.de“).

Grüße Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:59:18
#15:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 23 Jun 2010 10:36
    —
Hallo Mumken,

war gerade selber am Schreiben... 
Kurz zu deinem eben geposteten Kommentar.
Das Problem ist, dass es eben nicht BEWIESEN ist, dass es so ist, wie wir glauben, dass es ist 

Ansonsten würde ich dir voll zustimmen! (Im folgenden etwas ungeeignet als Antwort auf deinen Kommentar, hatte ihn aber schon geschrieben. Und jetzt muss ich arbeiten...)

zunächst einmal zu deiner Frage, ob man ein PDF im Forum einbinden kann: Wende dich bitte diesbezüglich an "Sternenstaub". Ich bin auch noch nicht so lange dabei und kenne mich nicht so gut aus.
Wenn du pdf in png oder jpg umwandeln kannst, findest du hier eine Anleitung zum Hochladen: http://www.querschuesse-forum.eu/topic,196,-anleitung-zum-hochladen-von-bildern-ueber-imageshack-us.html

Dann habe ich mir mal den Film "Wie funktioniert Geld?" auf youtube angesehen. Um es mal etwas genauer zu erklären: Ich bin der Meinung, dass jeder diesen Film einmal gesehen haben sollte. Es gibt auch noch einen anderen: "Money as debt" (Geld als Schuld).
Mit letzterem habe ich meiner Freundin zu erklären versucht, wie das Ganze funktioniert. War allerdings nur mässig erfolgreich. Erst die Kolumnen von Raimund Brichta haben da weiter geholfen.

Um überhaupt zu verstehen, wie merkwürdig dieses System ist, halte ich solche Filme für durchaus geeignet. Aber immer mit dem Zusatz, dass es eben ein Einstieg ist, eine Projektion, die zum einfacheren Verständnis geeignet, aber aufgrund dessen natürlich unvollständig ist. Meine Bemerkung die sog. "Experten" betreffend, sollte das zum Ausdruck bringen.

Denn der nächste Schritt ist dann schon komplizierter und auch sehr viel anstrengender. Wenn man mit Ökonomen, egal welcher Ausrichtung spricht, wird man unter Umständen sofort zerpflückt. Mir ist es eben wichtig, möglichst stichhaltig nachweisen zu können, wie es funktioniert. Wenn man mit solchen "Experten" diskutiert, könnte man tw. wahnsinnig werden. Frage mal fünf verschiedene nach der Definition von Inflation. Nicht selten wirst du ganz verschiedene Antworten erhalten. Dann diskutieren die stundenlang weiter, und das ursprüngliche Thema ist keines mehr.
Geht es zum Bsp. um "Hortung" kann man verrückt werden. Die Missverständnisse, die dabei auftauchen, können einem den letzten Nerv rauben. Übrigens habe ich zuweilen den Eindruck, dass ganz bewusst entweder durch Abschwenken auf andere Themen oder Details, oder durch pausenlosen Gebrauch von Fachtermina abgelenkt wird.
Insofern halte ich das Vorhaben und das Projekt "liebeangelamerkel" von Brichta, aber auch die Monetative für sehr wichtig. Dort kann man viele Denkansätze studieren, die zu einem besseren Verständnis verhelfen. Ausserdem wird es dort eben überhaupt thematisiert.

Das Dumme an der Angelegenheit ist definitiv, dass es extrem anstrengend sein kann, weiter in dieses Thema vorzudringen. Deshalb, wie gesagt, Filme als Einstieg super geeignet. Aber dann sollte es weitergehen, hier im Forum zum Beispiel...

Was mich stutzig macht, je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, ist die Tatsache, dass es immer schwieriger wird, Antworten zu finden, je weiter man nach "oben" kommt. Herauszufinden, was eigentlich genau Zentralbankgeld ist, zum Beispiel... s. http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralbankgeld
Man spricht sog. "Experten" darauf an, aber erhält auch keine Informationen, die über das übliche (z.B. wiki) hinaus gehen. Viele verstehen (oder wollen ?) nicht einmal, was damit gemeint ist. Das übliche Denken in gelernten Strukturen. Ich weiss es bis heute nicht. WAS GENAU IST ZENTRALBANKGELD?

Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien und Geheimgesellschaften, die die Welt in ihrem Griff haben. Ich muss aber zugeben, dass mir sehr vieles mittlerweile äusserst merkwürdig erscheint.

Beste Grüsse, Neuer


PS: Es würde mich freuen, wenn der eine oder andere hier seine Meinung / Erfahrung zu dem Thema mitteilt.
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:59:31
#16:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 23 Jun 2010 19:08
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Hallo Mumken,

noch eine kurze Ergänzung zu deinem Post. Du schreibst:

- "Möchte man sich ... detaillierter mit unserem Geldsystem auseinandersetzten gestaltet sich die Suche im Internet sehr schwierig und zeitaufwändig.
Man gelangt auf die Seiten von ... Goldverkäufern ... Verschwörungstheoretikern ... Internetseiten mit extrem rechtem Hintergrund ... Internetseiten mit extrem linkem Hintergrund ... Verfechtern der reinen Lehre von Silvio Gesell ... Vorträgen von Professoren mit teilweise widersprechenden Inhalten ... Weisheiten von Ackermann und Co. ... Anti-Zensur-Gemeinschaften und andere ... "

Das deckt sich genau mit meiner Erfahrung. Ich habe vor einigen Monaten Steffens Blog entdeckt http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/ und erst dann dieses Forum hier. Hier scheint mir der geeignete Ort zu sein, sich auszutauschen.
Das war auch der Anlass, diesen Beitrag über das Geldsystem zu schreiben. Einmal den Versuch zu unternehmen, meinen Kenntnisstand (für mich) festzuhalten (mit möglichst aussagekräftigen Quellen versehen), desweiteren einen Zwischenschritt zu tun zwischen sehr vereinfachenden Darstellungen des Systems und denen in "Fachkreisen" üblichen, und weiterhin abseits von irgendwelchen "unseriösen" Plapperseiten darauf aufmerksam zu machen.
Denn genau letzteres schadet der Diskussion und macht sie oftmals unmöglich, da sie schlichtweg nicht angenommen wird.
Du kannst z.B. bestimmte Bücherbesprechungen zu dem Thema (habe jetzt keine im Kopf und keine Links parat) bei amazon.de verfolgen. Das Thema ist sehr umstritten und nicht wenige bestreiten VEHEMENT, dass dieses Geldsystem so funktioniert, wie hier beschrieben...

Du schreibst:

- "Möglichst objektive Darstellungen der Geldproblematik findet man äußerst selten. Hier wäre vielleicht ein Ansatzpunkt zur Verbesserung vorhanden."

DAS ist der casus knacksus... Was ist objektiv? Diejenigen, die anderer Auffassung sind, sind ja ebenso überzeugt, "objektiv" zu urteilen. Es ist eben verdammt schwierig. Versuch mal "objektiv" eine Diskussion zu führen. Der Punkt ist, dass viele Leute versuchen, der Geschichte auf den Grund zu gehen, aber nur wenige zugeben, dass es eben verdammt schwer ist und sie eigentlich NICHT GENAU WISSEN, ob es tatsächlich so ist! Einer von ihnen ist Nicolas Hofer. Was er sagt, ist nach meiner Erfahrung selten, aber es trifft den Kern recht gut:

Das globale Monopoly (erster Film) ab 1:40

http://www.querschuesse-forum.eu/topic,335,6c16723129a76cc25071076377bf3437,-nicolas-hofer.html


Wie ermüdend Diskussionen sein können (ohne den daran Beteiligten jetzt in irgendeiner Weise ans Bein pinkeln zu wollen. Im Gegenteil! Ich meine damit auch meine eigenen Erfahrungen) kannst du hier nachlesen:

http://www.querschuesse-forum.eu/topic,172,9b6096ab4f2febd2fd96f9de4fb56589,-fortsetzung-der-quot-nachschuldner-diskussion-quot.html


Für mich persönlich erübrigen sich mittlerweile sämtliche Diskussionen um "Hartz IV", "Export-Lastigkeit der deutschen Wirtschaft" oder den "EURO", denn es kommt mir vor, als wären wir auf einem Schiff, mit dem offensichtlich etwas nicht stimmt, und auf dem die Besatzung die Segel kontrolliert und das Ruder und ich weiss nicht was noch. Aber es läuft längst Wasser in die Bilge und das Schiff wird bald absaufen... (wieder mal ein tolles Bild.  Mir ist auf die Schnelle nix besseres eingefallen...  )

Gruss, Neuer


PS: Wen meintest du damit? "Vorträgen von Professoren mit teilweise widersprechenden Inhalten"
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:59:42
#17:  Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 24 Jun 2010 9:40
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Hallo Neuer,

mit meiner Aussage:

-Vorträgen von Professoren mit teilweise widersprechenden Inhalten

meine ich beispielsweise „Disput Hickel vs. Flassbeck zu Staatsbankrott, Umschuldung, etc.“

http://www.nachdenkseiten.de/?p=5562

Eigentlich müsste es auch heißen „Experten“, da Professoren ja nur einen Teil dieser Gruppe darstellen.

Zum Begriff einer objektiven Darstellung gehört für mich auch die Beschreibung alternativer oder auch gegenteiliger Ansichten, sodass der Leser dann selbst entscheiden kann welche Aussage für ihn annehmbar ist.

Die Beiträge von Nicolas Hofer habe ich mir noch nicht komplett angesehen. Ich werde mich danach jedenfalls nochmals melden.

Mein Finanzmarktschiff sieht etwas anders aus. Unterhalb der Wasserlinie werden munter von allen Akteuren des Finanzmarktes Löcher in den Schiffsrumpf gebohrt, da jeder möglichst viel von dem Wasser abhaben möchte. Jeder weiß und sieht, dass das Schiff vollaufen und untergehen wird. Jedoch mit dem Hinweis „Es bringt überhaupt nichts wenn ich alleine aufhöre zu bohren“ bohrt jeder einzelne weiter. „Nur wenn wir alle gemeinsam aufhören, was bekanntlich nicht erreichbar ist, könnten wir das Schiff retten“ Es fällt jedoch auf, dass einige der Akteure mit den größten Bohrern Schwimmwesten anhaben. Vielleicht handelt es sich doch um das gleiche Schiff.

Viele Grüße Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 22:59:53
#18: Re: UNSER GELDSYSTEM Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 25 Jun 2010 7:27
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Hallo Neuer,

ich habe versucht mein Diagramm über die Zinszahlungen der öffnentlichen Haushalte hochzuladen.

(http://um-bruch.net/bilder/Staatsschulden 2010.png)


Das Diagramm sollte selbsterklärend sein. Bei Fragen bitte nicht zögern diese zu stellen.

Grüße Mumken

Änderung: Diagramm von um-bruch.net Server neu eingebunden
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:00:05
#19:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 25 Jun 2010 7:54
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Moin Mumken,

habe nur kurz Zeit, also kurz und knackig:

Hat schon was, wenn man nicht nur dröge Zahlen hört, sondern wie hier im Vergleich sieht. Ich habe solch eine Grafik noch in keiner Zeitung oder sonstwo gesehen...

Blöde Frage: Ist wahrscheinlich nicht inflationsbereinigt ...?

Vielen Dank! Grüsse, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:00:20
#20:  Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 26 Jun 2010 0:24
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Hallo Neuer,

das hochgeladene Diagramm wurde von mir mit Excel erstellt. Zu den einzelnen Datenreihen kann ich folgendes sagen:

die Daten zu „Verschuldung öffentliche Haushalte „ stammt aus der Fachserie 15. Reihe 4 des Statistischen Bundesamtes, Finanzen und Steuern, Schulden der öffentlichen Haushalte 2008, herausgegeben 2009, 2140500087005.xls. Der Wert für 2009 wurde aus der Pressemitteilung Nr.095 vom 11.03.2010 entnommen.

Die Werte für die „Zinsausgaben“ stammen aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes,
VIC/41100010-ZF, 1 Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen der öffentlichen Haushalte nach Arten *) Zinsausgaben an andere Bereiche 1950-2009..xls. (Anmerkung: Die Werte von 1951 bis 1954 und von 1956 bis 1961 mussten interpoliert werden, da keine Jahreswerte vorlagen).

Für die Werte „Zinsen addiert“ wurden die jährlichen Zinszahlungen lediglich addiert.

Bei den Werten für die „Verschuldung ohne Zinslast „ wurde von den jährlichen Schulden die „Zinsen addiert“ abgezogen.

Bei den mitgeteilten Daten handelt es sich m. E. nicht um inflationsbereinigte Zahlen, da kein Vergleich angestellt wird sondern nur die jeweils gezahlten Beträge aufgeführt werden. Die Daten kann ich bei Bedarf auch gerne zur Verfügung stellen.

PS
Das Zitat von George Bernard Shaw gefällt mir.

Viele Grüße Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:04:40
#21:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 28 Jun 2010 8:24
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Hallo Mumken,

vielen Dank nochmal für das Diagramm. Die addierten Zinsen, sowie Verschuldung gesamt spricht Bände. Was mich überrascht ist die blaue Linie (Verschuldung ohne Zinslast). Hätte ich nie gedacht, dass sie 95/96 weit höher war, als heute...

Um noch mal auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Ich weiss auch nicht, was man machen kann. Anscheinend wird diese Gelddiskussion in gewissen Kreisen ja schon seit Jahren geführt und es scheint kein wirkliches Vorankommen zu geben. Womöglich ist es das beste
1. die Menschen durch erwähnte Filme darauf aufmerksam zu machen und
2. zu hoffen, dass Brichta den Beweis erbringen kann.

Eigentlich habe ich mich nie für Geld interessiert. Habe ganz andere Interessen. Erst als ich nach und nach gemerkt habe, dass da etwas nicht stimmt und dass viele Probleme ihre Ursache offenbar in diesem System haben, habe ich mich eingehender damit beschäftigt.
Und was mich jetzt umtreibt, ist die Frage, was nach einem Kollaps passiert. Unabhängig davon, dass wir wohl alle keine Ahnung haben, was dann genau passieren wird, halte ich es eben für absolut notwendig, dieses Geldproblem aus der Welt zu schaffen. Wie schwierig das ist und wie vielleicht sogar aussichtslos, machen einem ja Aussagen von Lietaer bewusst: http://www.querschuesse-forum.eu/topic,223,-bernard-lietear-festan.html

Aber natürlich ist das nicht alles. Ich lese gerade ein Buch von v. Arnim, "Das System". Wir bräuchten eine Revolution. Klingt blöd, aber an diesem "Status Quo" hier etwas zu ändern und dort ein Schräubchen zu drehen, wird nix ändern. Nur wie das funktionieren könnte oder aussehen sollte... keine Ahnung. Wenn ich dann so wie jetzt konkreter drüber nachdenke, bleibt letztlich nur eine Art von Resignation.
Und die Befürchtung, dass danach etwas noch viel schlimmeres kommt...


Beste Grüsse, Neuer


PS: Das Zitat ist für mich so ein wenig das, was ich mir hier im Forum wünschen würde...
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:04:55
#22: DGF: Ist Bargeld eine Forderung an die ZB? Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 02 Jul 2010 7:57
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Falls es jemanden interessiert...
Eine interessante Diskussion (wieder einmal) im Gelben Forum (und viel Spass schon mal beim "Kopf zerbrechen"):

http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=172730


Ist Bargeld eine Forderung an die ZB?

verfasst von Sokrates, 01.07.2010, 07:43

Im Rahmen der Diskussion hier hat mir Tassie Devil einen ganz wichtigen Hinweis zum „Wesen“ unseres Bargeldes geliefert, der aus meiner Sicht wirklich entscheidende Bedeutung für das Verständnis unseres Geldsystems hat und den ich hier daher gesondert noch einmal zur Diskussion stellen möchte.

Es geht im Prinzip um die Frage:

Was „ist“ eigentlich ein Geldschein(z.B. ein 10-Euro-Schein)?

Ich war bisher der Meinung, dass es sich bei einem Geldschein vom Prinzip her um so etwas Ähnliches wie einen Schuldschein handelt, um die „Dokumentation eines Schuldverhältnisses“ bei dem der momentane Eigentümer des Geldscheins der Gläubiger und die ZB (Zentralbank, Notenbank) der Schuldner ist. Eine Begründung für diese Sichtweise liefert der Umstand, dass „Bargeldumlauf“ als Passivposten in der ZB-Bilanz aufscheint.

Nun weist Tassie hier darauf hin, was Wikipedia zum Thema Geldschein meint und stürzt mich damit in ziemliche Ratlosigkeit…

Zitat Wikipedia : Die Banknote ist ein Zahlungsmittel. Weil nach dem Währungsrecht keine Einlösungspflicht der ausstellenden Notenbank besteht, ist diese damit auch an kein Recht auf Eintausch in Waren oder Dienstleistungen gebunden. Banknoten verbriefen daher kein Forderungsrecht, sondern stellen lediglich einen Wert dar, der ausschließlich auf dem Vertrauen gegenüber der ausgebenden Notenbank beruht.
Außerdem hat jeder Entgeltschuldner das Recht, Forderungen mit Banknoten zu begleichen.

Es geht vor allem um den Satz

Banknoten verbriefen daher kein Forderungsrecht

Meine Frage an alle Juristen hier: Ist das wirklich so? Wo steht das genau (in welchem „Währungsrecht“)? Wenn JA, was denkt sich der Gesetzgeber dabei?

Denn wenn Banknoten wirklich keine Forderung an die ZB darstellen, warum gibt es dann den Passivposten „Bargeldumlauf“ in der ZB-Bilanz?

Hat Mieses von Ludwig recht, wenn er hier meint:

Die Alternative zu dieser Unsinns-Bilanzierung wäre gewesen, offen zu erklären, dass die Geldscheine heute nur noch auf NICHTS lautende Forderungen gegenüber dem NICHTS sind

Lieber Ludwig, wie schreibst du denn das in der ZB-Bilanz?

Mein Ansatz war bisher:

Ja, ein Geldschein ist eine Forderung (gegen das Eigentum der ZB), auch wenn keine „Einlösungspflicht“ und auch „kein Recht auf Eintausch in Waren oder Dienstleistungen“ besteht.

Der Umstand, dass Bargeld damit eine Forderung darstellt, die wiederum nur durch Bargeld erfüllt werden muss, ist nur am ersten Blick sinnlos. Denn spätestens beim zweiten Blick sollte man sehen, dass eine Forderung ja auch durch Gegenrechnen mit Verbindlichkeiten aufgelöst werden kann.

Die Behauptung, so eine Forderung sei sinnlos, erinnert mich an das „Beispiel“, das die Sinnlosigkeit von negativen Zahlen aufzeigen soll:

"Wenn drei Leute in einem Raum sind, müssen fünf hinausgehen, damit wenn zwei wieder reinkommen, dann endgültig niemand mehr im Raum ist."

Ist das ein Beweis dafür, dass negative Zahlen "sinnlos" sind?
Oder sind „komplexe Zahlen“ sinnlos, weil man dabei mit der Wurzel aus Minus-Eins rechnet?
---
Grüße von
Sokrates
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:05:06
#23: Re: DGF: Ist Bargeld eine Forderung an die ZB? Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 02 Jul 2010 22:40
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Hallo Neuer,

zu der Frage nach der Bargeldabsicherung habe ich unter
http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_02.pdf
eine Antwort für mich gefunden.

Die Bundesbank schreibt dort:
Wirtschaftlich gesehen sind unsere Banknoten eine Verbindlichkeit des Eurosystems. Dabei handelt es sich eher um eine abstrakte Verpflichtung. Wer der Bundesbank eine vom Eurosystem herausgegebene Banknote vorlegt, erhält die Note allenfalls gewechselt, jedoch nicht etwa in Gold oder andere Vermögenswerte umgetauscht. Die Zentralbank kann deshalb im Inland bzw. im eigenen Währungsgebiet nicht illiquide, also zahlungsunfähig werden. Sie zahlt immer mit Geld, das sie selbst schaffen kann.

Zu diesem Thema kann man sicher noch bedeutend tiefschürfendere Aussagen treffen. Für mich bleibt jedoch fraglich ob diese dann zu einem besseren Verständnis beitragen.

Eine andere Frage von Dir, nach dem Begriff des Zentralbankgeldes, hat sich als unerwartet facettenreich erwiesen. Ich benötige noch Zeit um eine, zumindest für mich, schlüssige Antwort zu finden.

Beste Grüße Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:05:18
#24: Re: UNSER GELDSYSTEM Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 04 Jul 2010 18:41
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Hallo Neuer,

auf mein ursprüngliches Projekt zurückkommend hätte ich eine Frage:

Kann ich Deine Gedanken, wie im ersten Beitrag aufgeführt, bei der Erstellung einer Präsentation, übernehmen?
Unter der nachfolgenden Adresse habe ich den ersten Ansatz einer PowerPoint- Präsentation gespeichert. (Zum Ansehen ist PowerPoint oder ein PowerPoint Viewer erforderlich.)

http://www.uploadagent.de/show-158452-1278258752.html
dann die Datei unsergeldsystem.ppt anklicken.

(Sound, Sprachbegleitung und automatische Slideshow wären noch zu ergänzen und das Ganze möglichst als interaktiver Film auszuführen)

Es würde mich sehr interessieren ob noch andere Teilnehmer dieses Forums unsere Diskussion hier begleiten und gegebenenfalls bereit wären an dem Projekt mitzuarbeiten. Auch eine konstruktive Kritik wäre bereits hilfreich.

Beste Grüße Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:05:32
#25: Re: UNSER GELDSYSTEM Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 06 Jul 2010 7:52
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Hi Mumken,

danke für deine Unterstützung.  Im Moment habe ich ziemlich viel um die Ohren. Deshalb kurz und knapp...
Mumken wrote:
Kann ich Deine Gedanken, wie im ersten Beitrag aufgeführt, bei der Erstellung einer Präsentation, übernehmen?


Klar. Falls du dieses Dokument der Bundesbank noch nicht kennst ( Geld und Geldpolitik: http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf ), lade es dir unbedingt herunter!
Mumken wrote:
Es würde mich sehr interessieren ob noch andere Teilnehmer dieses Forums unsere Diskussion hier begleiten und gegebenenfalls bereit wären an dem Projekt mitzuarbeiten. Auch eine konstruktive Kritik wäre bereits hilfreich.


Dem kann ich mich nur anschliessen. Aber irgendwie funktioniert das noch nicht so recht. Leider. Vielleicht ändert sich das ja noch?

Beste Grüsse, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:05:43
#26: Im 'heute journal' ... Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 08 Jul 2010 8:39
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Sehr sehr interessant,

jetzt wird der Bürger allmählich auf den Kollaps vorbereitet...
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:05:53
#27: Lehren aus der Hyperkrise Author: john1606,   Posted: 08 Jul 2010 12:45
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Gesprächsserie mit Heiner Flassbeck ,Robert Skidelsky, Paul Jorion die Am Mai 2010 im Deutschlandfunkt ausgestrahlt wurden.
Meines Erachtens ist besonders das Interview von Prof. Paul Jorion, dem Wirtschaftskolumnist der französischen Tageszeitung "Le Monde", Interessant: "Zerstörerisches Geld" Podcast oder Schriftlich
Heiner Flassbeck „Verkehrsunfall oder Systemfehler“ sind auch Hörens bzw. Lesens währt.
Wirtschaftshistoriker Robert Skidelsky „Und Keynes hatte doch recht“ vervollständigt die Serie. Podcast, geschrieben
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:06:08
#28: Re: Lehren aus der Hyperkrise Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 12 Jul 2010 21:20
    —
Hallo John 1606,

danke für die wirklich sehr interessanten Links.
Einen weiteren lesenswerten Beitrag „Macht und Geld und Politik“ habe ich bei Le Monde entdeckt.
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2010/06/11.mondeText.artikel,a0002.idx,0

Realistische Einschätzungen der bestehenden Finanzproblematik sind offensichtlich vielfach vorhanden, finden aber nicht die ihnen zustehende Würdigung in unseren Tagesmedien. Die neoliberale Sichtweise wurde ja auch lange genug eingehämmert.

Momentan bin ich auf der Suche nach aktuellen Zahlen für die Geldmenge M0 der EZB. Existiert dieser Wert noch ? Wie könnte man ansonsten das Verhältnis von geschöpftem Geschäftsbanken- Giralgeld zu Zentralbankgeld darstellen? Bin für jeden Hinweis dankbar.

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:06:19
#29:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 15 Jul 2010 11:09
    —
Hallo Mumken,

leider kann ich zu M0 nichts finden und wenn ich mich recht entsinne, habe ich diesbezüglich noch nie irgendwo Zahlen gefunden...

Ansonsten:

Geldmenge von 98-08 (Verlässlichkeit nicht geprüft...):
http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=12939&seite=0


Aber Vorsicht mit den Geldmengen! Siehe z.B.:
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=172038


Darüber hinaus kann ich dir folgendes als Quelle empfehlen (wenn auch nur unter Vorbehalt, weil ich im Augenblick einfach keine Zeit finde auch nur eines dieser Schriftstücke zu lesen... Leider):

http://dasgelbeforum.de.org/sammlung/sammlungen.htm


Daraus u.a.:

http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/Enghofer-Knospe.pdf

http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Der-Kapitalismus.pdf


Viele Grüsse, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:06:31
#30: Vollgeld statt Giralgeld Author: Tommy, Location: München  Posted: 15 Jul 2010 20:10
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Wenn ein Bankkunde sein Konto überzieht, entsteht neues Geld: Giralgeld.

Denn die Geldschöpfung wird nicht von Regierungen oder Zentralbanken kontrolliert - sie liegt in den Händen der privaten Banken. Dieses System sorgt für Spekulationsblasen, sagt der Wirtschaftssoziologe Joseph Huber im Interview mit n-tv.de.

"In der Krise, wenn Geld am dringendsten benötigt wird, vernichten die Banken Geld eher als dass sie genügend neues herausgeben." Huber fordert eine Geldreform: Die Geldschöpfung soll wieder alleinige Aufgabe der Zentralbanken werden. Das würde auch das Problem der ausufernden Staatsschulden lösen.

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Das-Ende-der-monetaeren-Fata-Morgana-article917399.html
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:12:32
#31:  Author: Tommy, Location: München  Posted: 15 Jul 2010 21:01
    —
Ein interessantes Praxisbeispiel aus den USA:

Nord Dakota ist einer von nur 2 US-Staaten, die 2010 ihren Haushalt bezahlen können. Es ist außerdem der einzige Staat, der in der Krise Arbeitsplätze schaffen konnte. Ein möglicher Grund dafür:

Nord Dakota ist der einzige Staat in den USA, dem seine eigene Bank gehört.

http://www.baltische-rundschau.eu/2010/01/17/wie-staaten-ihre-eigene-wirtschaftliche-erholung-finanzieren-konnen/
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:12:42
#32: The Still report on economy Author: Tommy, Location: München  Posted: 16 Jul 2010 12:30
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Ergänzend zur Bank of North Dakota ein Beitrag von Bill Still, der die Vorteile einer Bank, die dem Staat gehört, beschreibt.

Die 2 herausragenden Vorteile meiner Ansicht nach:

1. Der Staat ist frei von Zinszahlungen
2. Die Bank kann gezielter mit Krediten und günstigen Zinsen die Realwirtschaft des Staates fördern.
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:12:52
#33: Filme des kanadischen Künstlers Paul Grignon zum Geldsystem Author: warnboje,   Posted: 22 Jul 2010 6:44
    —
Sind euch die beiden folgenden Filme schon bekannt?

Beide Filme als Playlists auf YouTube:
Money as Debt: http://tinyurl.com/3xmmpbv
Money as Debt II: http://tinyurl.com/2utqw4n

Die Website zu den Filmen: http://www.moneyasdebt.net.
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:13:02
#34: Re: UNSER GELDSYSTEM Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 22 Jul 2010 12:08
    —
Hallo Neuer

Die Arbeit an dem Projekt „Unser Geldsystem“, einem Versuch unser Geldsystem auch für Laien verständlich darzustellen, ist ein Stück weitergekommen.
Nach einigen Recherchen zu möglichen Darstellungsmedien hat sich für mich folgende Vorgehensweise am erfolgversprechensten ergeben:

Es wird ein Drehbuch in Word für eine Powerpoint- Darstellung erstellt. Gleichzeitig werden aber auch die Powerpoint Folien selbst erstellt. Die Entwicklung vollzieht sich durch ständiges Wechseln und Weiterarbeiten an beiden Werkzeugen. Im Drehbuch werden die Texte erstellt, welche gesprochen als Sound in die Powerpoint Präsentation integriert werden.
Das Endergebnis soll sowohl als Powerpoint Präsentation mit interaktiver Bedienung wie auch später als Film, jedoch ohne die Möglichkeit der Interaktion vorliegen.
Den ersten Teil der Präsentation werde ich voraussichtlich Ende KW 30 zur Diskussion stellen können.

Bei den Recherchen zur Geldschöpfung bin ich auf Larry Hannigan gestoßen, den Urheber der Geschichte von Fabian, Gib mir die Welt plus 5%.
Auf seiner Hompage
http://www.larryhannigan.com/EarthPlus.htm
trifft er unter „A Summary …..and Other Information” Aussagen zur Bank of England und der Magna Carta.
Kann jemand mir hier behilflich sein bei der Nachprüfung dieser Aussagen mit Quellennachweis?

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:13:14
#35:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 23 Jul 2010 17:54
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Hallo Tommy,
Sehr interessant mit der Bank of North Dakota...


Hallo warnboje,
den Film kenne ich. Damit habe ich versucht, es meiner Freundin zu erklären...


Hallo Mumken,
um kurz auf deine Fragen einzugehen:

1. Magna Carta

Dazu habe ich nur folgendes gefunden:
Aus dem Englischen übertragen von Ralph Glücksmann
http://www.smixx.de/ra/Magna_Carta_1215.pdf
Habe es offen gestanden nicht gelesen. Habe den Kopf sehr voll momentan.

2. Bank of England

Laut wikpedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bank_of_England ):
Als König William III. und Königin Mary II. 1688 den Thron bestiegen, waren das Geld- und Kreditwesen zerrüttet und auch die öffentlichen Finanzen befanden sich in einer schwierigen Lage.
In dieser Situation schlug der schottische Kaufmann William Paterson 1694 unter Mitwirkung von Charles Montagu und Michael Godfrey vor, der Regierung durch eine Vereinigung von 1.268 Gläubigern eine Anleihe zu gewähren. Die Zeichner dieser Anleihe erhielten am 27. Juli 1694 das königliche Privileg eine Notenbank in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft unter der Firma The Governor and Company of the Bank of England zu gründen. Das Stammkapital in Höhe von 1,2 Millionen Pfund wurde dem Staat als Darlehen gegen acht Prozent Zinsen gewährt. (Dieser Kreditzinsfuß war für die damaligen Verhältnisse relativ gering.) Im Gegenzug dazu erhielt die Bank of England das Recht, in Höhe des Darlehens Banknoten auszugeben und Bankgeschäfte zu betreiben. Es war ihr jedoch verboten ohne Zustimmung des Parlaments, Darlehen an die Regierung zu vergeben.
Bei der Gründung der Bank of England gab es einen unmittelbaren Zusammenhang zu den finanziellen Defiziten von König William III. Dieser benötigte dringend Kapital für den Krieg gegen Frankreich und den vertriebenen König Jacob II. Die Bank of England pflegte stets ein gutes Verhältnis zum Thron, sodass es im Laufe der Zeit zu Erweiterungen ihres Einflusses kommen sollte.
Die ersten Geschäftsräume der Bank of England lagen in den Mercers' und Grocers' Halls, den Zunfthäusern der Seidenwarenhändler und Krämer. Bei Aufnahme der Geschäftstätigkeit waren seinerzeit 17 Angestellte und zwei Pförtner beschäftigt. Die Bank of England wurde zum Vorbild für viele Gründungen von Zentralbanken in Europa.
Im Jahr 1697 vermehrte die Bank ihr Kapital auf 2.201.171 Pfund, indem sie ihre Noten, zu deren Einlösung sie außer Stande war, und abgewertete Schatzscheine des Staats als Kapitaleinzahlung annahm. Dabei erhielt sie die Zusicherung, dass der Staat keine zweite Bank durch Gesetz begründen werde. Zugleich wurde ihr Privileg bis 1710 verlängert

2.1 William Paterson

Laut en.wikipedia ( http://en.wikipedia.org/wiki/William_Paterson_(banker) ):
"Paterson returned to London and made his fortune with foreign trade (primarily with the West Indies) in the Merchant Taylors' Company. In 1694, he founded the Bank of England, described in his pamphlet A Brief Account of the Intended Bank of England, to act as the English government's banker. He proposed a loan of £1.2m to the government; in return the subscribers would be incorporated as The Governor and Company of the Bank of England with banking privileges including the issue of notes. The Royal Charter was granted on 27 July 1694."

Laut de.wikipedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/William_Paterson_(Kaufmann) ):
1692 trat Paterson erstmals vor einem Parlamentsausschuss auf, dessen Aufgabe es war, neue Finanzierungsmöglichkeiten für King William’s War zu finden. Patersons Vorschlag war es, eine Aktiengesellschaft zu gründen, aus deren Vermögen der Regierung zu günstigen Zinsen Kredite angeboten würden. Die Aktionäre könnten so Zinsgewinne auf ihre Einlagen erhalten, die Gesellschaft würde Gewinne aus der Differenz zwischen den Ausschüttungen an die Aktionäre und dem Zinssatz der Regierungskredite machen und die Regierung hätte eine dauerhafte und zuverlässige Geldquelle.
Der erste Vorschlag Patersons wurde als „zu niederländisch“ abgelehnt. So kurz nach der Glorious Revolution (1688/89), in der England sich für den holländischen Statthalter Wilhelm III. von Oranien-Nassau als König entschieden hatte, wollte man keine weiteren niederländischen Einflüsse. Erst die dritte Version des Plans, ausgearbeitet von Paterson, dem Kaufmann Michael Godfrey und dem Finanzminister Charles Montagu, wurde 1693/94 angenommen. Montagu, der ein Defizit von einer Million Pfund zu erwarten hatte, stellte Paterson weiteren Ministern und Parlamentariern vor. Im April 1694 wurde ein Gesetz beschlossen, das die Einkünfte aus verschiedenen Steuern (darunter den Alkoholsteuern) einmalig in einen Fonds umleitete, der zur Gründung der Bank of England dienen sollte.
Die Zeichnungsfrist begann am 21. Juni 1694, nach nur 10 Tagen waren bereits Aktien im Wert von 1,2 Millionen Pfund gezeichnet. Die Bank wurde am 27. Juli offiziell gegründet, Paterson zu einem ihrer 24 Aufsichtsräte ernannt. Sein neuer Plan für einen (verzinsten) Fonds zugunsten von Londoner Waisen wurde von den anderen Aufsichtsräten als Konkurrenz zur Bank aufgefasst, Paterson zum Rücktritt gedrängt. Am 27. Februar 1695 legte er empört sein Mandat nieder und verkaufte seine Anteile an der Bank.


Ich hoffe, es hilft dir weiter. Mehr konnte ich auf die schnelle nicht finden. Mit Quellen ist es leider immer sehr schwer...

Danke, dass du hier über dein Projekt berichtest



An alle: Beste Grüße, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:13:25
#36: Banking Quotes Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 23 Jul 2010 20:12
    —
.....

Banking Quotes From
http://en.wikiquote.org/wiki/Banking


(Belegte Quellen:)

The study of money, above all other fields in economics, is one in which complexity is used to disguise truth or to evade truth, not to reveal it.
John Kenneth Galbraith, Money: Whence it came, where it went (1975), p. 15

The process by which banks create money is so simple that the mind is repelled.
John Kenneth Galbraith, Money: Whence it came, Where it Went p. 29

The modern banking system manufactures “money” out of nothing; and the process is, perhaps, the most, astounding piece of “sleight of hand” that was ever invented. In fact, it was not invented. It merely “grew”. ... Banks in fact are able to create (and cancel) modern “deposit money”, just as much as they were originally able to create, or call in, their own original forms of private notes. They can, in fact, inflate and deflate, i.e., mint, and un-mint the modern “ledger-entry” currency.
Angas, Major L. L. B. (Lawrence Lee Bazley) (1937). Slump ahead in bonds. Somerset Pub. Co.. pp. 20-21. OCLC 3506072.

The actual process of money creation takes place in commercial banks. As noted earlier, demand liabilities of commercial banks are money. ... Confidence in these forms of money also seems to be tied in some way to the fact that assets exist on the books of the government and the banks equal to the amount of money outstanding, even though most of the assets themselves are no more than pieces of paper...
Federal Reserve Bank of Chicago; Nichols, Dorothy M (1961). Modern Money Mechanics; a workbook on deposits, currency and bank reserves.. p. 3. OCLC 510802. The 1992 revision of this booklet is available on wikisource

Commercial banks create checkbook money whenever they grant a loan, simply by adding new deposit dollars in accounts on their books in exchange for a borrower's IOU.
Federal Reserve Bank of New York; Friedman, David H. (1977). I Bet You Thought.... p. 19. OCLC 5356154.

The 12 regional reserve banks aren't government institutions, but corporations nominally 'owned' by member commercial banks.
Federal Reserve Bank of New York, I Bet You Thought... (1977), p. 27

The use of money does not disestablish the normal process of creating credit. Money, it is true, is always being paid into the banks by the retailers and others who receive it in the course of business, and they of course receive bank credits in return for the money thus deposited. But for the manufacturers and others who have to pay money out, credits are still created by the exchange of obligations, the banker's immediate obligation being given to his customer in exchange for the customer's obligation to repay at a future date. We shall still describe this dual operation as the creation of credit. By its means the banker creates the means of payment out of nothing, whereas when he receives a bag of money from his customer, one means of payment, a bank credit, is merely substituted for another, an equal amount of cash.
Economist Ralph George Hawtrey, Currency and Credit (1919), p. 20

And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, 3rd US President, in a letter to John Taylor in 1816

So limited is our knowledge that we resort, not to science, but to shamans. We place control of the world's largest economy in the hands of a few elderly men, the central bankers.
Benoît Mandelbrot, The (Mis)Behavior of Markets (2004, 2008), Ch. 13, p. 254–255

The banks do create money. They have been doing it for a long time, but they didn't quite realise it, and they did not admit it. Very few did. You will find it in all sorts of documents, financial textbooks, etc. But in the intervening years, and we must all be perfectly frank about these things, there has been a development of thought, until today I doubt very much whether you would get many prominent bankers to attempt to deny that banks create credit.
H. W. White, Chairman of the Associated Banks of New Zealand, to the New Zealand Monetary Commission, 1955.

Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:13:36
#37:  Author: Tommy, Location: München  Posted: 23 Jul 2010 21:43
    —
Hallo Neuer, (hallo @ all)

ich bin nicht so bewandert in Geldfragen wie du, aber sie sind wohl doch zu wichtig um aus unserer Finanzmisere rauszukommen.

Bill Still aus meinem link weiter oben macht momentan Vorschläge an den neuen Bürgermeister von Reykjavik, ihr Bankensystem nach dem Vorbild Nord-Dakotas zu reformieren.

Da es sich um ein in der Praxis bewährtes System handet, finde ich den weiteren Verlauf in Island besonders spannend.

Kein Land in Europa wurde so hart wie Island von der Finanzkrise getroffen, das über Nacht weit über 100.000€ neuer Schulden pro Einwohner am Hals hatte.

Reykjavik kam durch den Ärger der Einwohner über die etablierten Parteien zu einem neuen Bürgermeister, den am Anfang des Wahlkampfes noch keiner Ernst genommen hatte.
Ein lustiger Wahlspot der "besten Partei":



Ein Brief von Bill Still, der momentan in Island ist, an den neuen Bürgermeister:

Mr. Mayor,

I am the writer/director of "The MoneyMasters" and the new film, "The Secret of Oz".
By coincidence, I landed in Iceland on May 31, 2010, two days after your election.

I was asked to come to Iceland to try to help make suggestions for your economy. We formed something called the Icelandic Monetary Reform Working Group (IMRWG) and met with three members of Parliament, including Birgitta Jonsdottir.

Someone on your staff will be meeting with our group tomorrow (Monday). I just want to get in touch with you personally to briefly explain what it's all about.

We (IMRWG) decided that the BEST thing to do was to try to meet with you to convince you to form the BEST BANK to help relieve the people whose homes were being foreclosed on by the banks. BEST BANK would be modeled on the Bank of North Dakota (BND).

Here is how it works. The City of Reykjavik (CR) creates its own bank. Really, since Iceland has had bad experiences with banks being closely tied with certain political parties, it is probably BEST to call it "Bank of Reykjavik" (BR). But just for fun, let's call it Best Bank (BB).
CR deposits all its tax receipts into BB. Let's say that is 200.000.000 KR per year. This is an asset that can be multiplied by a factor of 9 according to international banking rules. Using the fractional reserve principle that is well accepted by the IMF, that would allow BB to IMMEDIATELY make loans of 1.800.000.000 KR. Since CR completely owns BB, BB could make these loans to anyone it chooses, including the city government, at NO interest -- yes, that's right, ZERO interest. This is completely legal! That is why North Dakota is the ONLY state in the U.S. with a balanced budget, no debt, and the lowest unemployment rate in the nation.

But it gets ever better. The City of Reykjavik has other assets as well. According to the same international banking rules, the CR gets to count the value of all roads, bridges, buildings, etc. into its asset base. That amount is huge! Now, of course, you would not want to inflate the amount of money too much, or take any risk with the assets of CR, so you wouldn't loan out anywhere near as much as you could, but think of the number of people you could help by lending out 2 BILLION KR? Of course, the CR could use this money to help repair the economy in other ways as well as keep taxes low in these difficult economic times. That is what North Dakota does with its bank.

When it comes to houses, there is a problem.The cost of houses went far too high. That needs to be brought down. So you need to consider this. You do not want to keep the price of housing high. Prices must come down. But there are good economists in Iceland which can help you there, including the Gang of 8.

You have an historic opportunity today to change the Icelandic monetary system. If you approve of Best Bank, the Parliament will follow. If the nation of Iceland escapes the debt money system which the IMF is trying to enslave Iceland in, investment money from around the world will flow into Iceland. My wife and I would gladly deposit our money into Best Bank because we know how strong it would be. Many other Americans would do the same. Once BB is working, other nations will be watching.

Bill Still

Hier noch der Still Report über Island



Ich muss gestehen, ich weiss nicht ob das die Lösung aller Probleme ist. Ich bin jedenfalls neugierig wie es in Island weitergeht. 
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:13:48
#38:  Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 24 Jul 2010 5:20
    —
Hallo Tommy,

die Vorschläge von Bill Still an den neuen Bürgermeister von Reykjavik habe ich mir durchgelesen. Wenn ich das recht interpretiere plädiert er für eine Staatsbank. Die Bank of North Dakota besteht dort aber nur neben anderen privaten Banken.
Die Kreditgeschäfte über Wohn-Immobilien mit null Prozent Zinsen abzuwickeln halte ich in unserem Geldsystem für nicht durchführbar.
North Dakota betreibt innerhalb der Vereinigten Staaten eine sehr protektionistische Wirtschaftsförderung. Würde dieser Protektionismus von sämtlichen US- Staaten so betrieben käme es zu einem Zusammenbruch der globalen Wirtschaftsbeziehungen. Die Quelle zu diesen Informationen ist mir im Moment leider nicht mehr eingefallen. Das gute Abschneiden des Staates North Dakota ist sicher nicht alleine auf die Bank of North Dakota zurückzuführen.

Irving Fisher empfiehlt bereits in den 30er Jahren
Verstaatlichung des Geldes: ja!
Verstaatlichung der Banken: nein!
Ich halte diesen Ansatz, d.h. die Geldschöpfung direkt in staatliche Hand, zielführender.

Hallo Neuer,

vielen Dank für Deine Hilfe bei der Quellensuche. Für mich besonders interessant wäre die Aussage von Larry Hannigan zur Magna Carta

“It must be remembered that Magna Charta stated that the charching or collecting of interest was a serious crime”

auf Ihre Quelle zu untersuchen. In der Magna Carta habe ich nur etwas von Zinsen im Zusammenhang mit Erbschaften gelesen jedoch keine allgemeine Verurteilung des Zinsnehmens.
Auf Grund meiner doch eingeschränkten Englischkenntnisse gestaltet sich für mich eine Recherche in englischsprachigen Quellen sehr mühsam.

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:14:02
#39:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 24 Jul 2010 8:40
    —
Hallo Tommy,

danke für die Infos! Sehe das aber ähnlich wie Mumken. Auch wenn ich zugeben muss, eigentlich überhaupt keinen Plan mehr zu haben. Auf Deutsch  :
Je länger ich mich jetzt damit auseinander setze, desto weniger glaube ich das jemals ganz erfassen / verstehen zu können.
Las neulich einen Kommentar, der sinngemäß lautete, dass es sich mit dem Geld verhalte, wie mit der Zeit (Physiker haben sich ja im Grunde bis heute die Zähne an der Zeit ausgebissen...).


Hallo Mumken,

auf die Schnelle konnte ich auch keine allgemeine Verurteilung des Zinses entdecken (habe englische Quellen durchsucht...). Es ist manchmal zum ko***en, wie die Leute im Netz alle möglichen Behauptungen aufstellen, sie dann ungeprüft übernehmen, nur um anschließend die große Verschwörung zu verkündigen. Und damit uns allen die Sache erschweren und der Sache schaden (meine Meinung, musste ich mal los werden... ).

Ich habe dir doch extra eine deutsche Übersetzung der Magna Carta angegeben  :
http://www.smixx.de/ra/Magna_Carta_1215.pdf



Beste Grüße, Neuer 


Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:14:15
#40:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 24 Jul 2010 8:48
    —
@ Mumken:

PS: Ich hatte irgendwo Unterlagen, wo es um die Ächtung des Zinses in Europa geht. Ich finde sie nicht... 

Aus dem Gedächtnis: Es gab Zins, es gab auch Wucher in Europa. Wurde quasi geduldet (privat), aber von staatlicher Seite war es verboten. So in etwa...
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:17:34
#41:  Author: Tommy, Location: München  Posted: 24 Jul 2010 10:08
    —
Hallo Mumken

wie willst du das Geld ohne eine Staatsbank verstaatlichen?
und warum sollte der Staat seine eigenen finanziellen Geschäfte nicht bei seiner eigenen Bank zinsfrei abwickeln?

Es ist auch nicht das Ziel, Privatbanken zu verbieten, es steht die Staatsbank mit genau definierten und regulierenden Aktivitäten den Privatbanken gegenüber.

p.s. Null Zinsen auf Hauskredite wurde nicht gefordert, die BND ist lediglich am Sekundärmarkt für Immobilienkredite, Studentenkredite etc. tätig. Die allgemeinen Bankgeschäfte sollen schon privat bleiben. Die BND wäre dafür auch viel zu klein.

Gruß Tommy
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:17:44
#42:  Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 25 Jul 2010 8:00
    —
Hallo Tommy,

Du schreibst
Quote:
wie willst du das Geld ohne eine Staatsbank verstaatlichen?


hiermit ist 100% Money oder Vollgeld gemeint. Die Initiative Monetative
beschreibt dies recht gut.

http://www.monetative.de/?page_id=61
Quote:
und warum sollte der Staat seine eigenen finanziellen Geschäfte nicht bei seiner eigenen Bank zinsfrei abwickeln?

Es ist auch nicht das Ziel, Privatbanken zu verbieten, es steht die Staatsbank mit genau definierten und regulierenden Aktivitäten den Privatbanken gegenüber.


Die Gefahr, welche bei einem solchen System besteht, ist die Einflußnahme der Regierung auf die Geldproduktion. Dies hat in der Vergangenheit zu Hyperinflationen und damit zu Zusammenstürzen des Systems geführt.
Dem möchte die Monetative mit einer unabhängigen Institution begegnen.
Die Möglichkeit der staatlichen Einflußnahme bleibt jedoch ein Hauptargument der Kritiker.
Quote:
p.s. Null Zinsen auf Hauskredite wurde nicht gefordert, die BND ist lediglich am Sekundärmarkt für Immobilienkredite, Studentenkredite etc. tätig. Die allgemeinen Bankgeschäfte sollen schon privat bleiben. Die BND wäre dafür auch viel zu klein.


Ich hatte überlesen, das Null Prozent Zinsen nur für die Staatsgeschäfte gelten sollen. Sorry.

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:17:58
#43:  Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 25 Jul 2010 8:44
    —
Hi Neuer,

Neuer wrote:


auf die Schnelle konnte ich auch keine allgemeine Verurteilung des Zinses entdecken (habe englische Quellen durchsucht...). Es ist manchmal zum ko***en, wie die Leute im Netz alle möglichen Behauptungen aufstellen, sie dann ungeprüft übernehmen, nur um anschließend die große Verschwörung zu verkündigen. Und damit uns allen die Sache erschweren und der Sache schaden (meine Meinung, musste ich mal los werden... ).

Ich habe dir doch extra eine deutsche Übersetzung der Magna Carta angegeben

.....

in der Sache hatte ich mich offensichtlich verrannt. Sorry.  Wenn der Text der Magna Carta die Aussage von Larry Hannigan nicht hergibt ist wohl jegliche weitere Nachforschung auch sinnlos.

Kennst Du vieleicht Quellen welche den Beginn des "fractional reserve banking" Systems so belegen, dass man diese Aussage dann auch beruhigt verwenden könnte. Ich möchte damit eigentlich das langjährige Bestehen dieses Systems, ohne dass die Öffentlichkeit dies zu Kenntnis nahm, klarmachen.

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:18:08
#44:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 26 Jul 2010 8:10
    —

Mumken wrote:
Kennst Du vieleicht Quellen welche den Beginn des "fractional reserve banking" Systems so belegen, dass man diese Aussage dann auch beruhigt verwenden könnte.


Hallo Mumken,

auf die schnelle:
Ich habe einen Ordner (Computer), in dem im Lauf der Zeit Unmengen von Dateien gespeichert sind. Um es ganz banal zu sagen (= Geständnis...):
Ich habe den Überblick verloren. Ich müsste den Laden mal dringend sortieren, aufräumen, aber manchmal weiß man nicht mehr, wo einem der Kopf steht, da man so viel anderes zu erledigen hat...

Ich könnte dir das eine oder andere Buch nennen, allerdings ist meine Erfahrung, dass nicht immer mit Quellenangaben gearbeitet wird = wertlos.

Ich würde dir daher empfehlen (auch wenn ich da zuweilen unsicher bin, inwieweit man von der 100%igen Korrektheit des geschriebenen ausgehen kann), folgende wikipedia Seiten zu studieren:

- SCHWEDISCHE REICHSBANK
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwedische_Reichsbank
http://en.wikipedia.org/wiki/Bank_of_Sweden

- AMSTERDAMER WECHSELBANK
http://de.wikipedia.org/wiki/Amsterdamer_Wechselbank
http://en.wikipedia.org/wiki/Bank_of_Amsterdam

Vielleicht quälst du dich trotzdem auch durch die englischsprachigen Seiten. Sie sind meist (leider) ausführlicher und genauer, als die deutschen...

Neben der BANK OF ENGLAND sollten die angegebenen wiki-Seiten genügen...

Hoffe ein wenig geholfen zu haben...

Beste Grüße, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:18:20
#45: Einige Gedanken... Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 27 Jul 2010 8:14
    —
Hallo Mumken,

nur ein paar Gedanken...

vergiss Larry Hannigan und die Aussage bzgl. Magna Carta. Es ist ja nur ein Detail von so vielen, die sich als nicht haltbar erwiesen haben. Aber darum geht es ja nicht. Es ist wohl in der Tat so, wie ich es schon in meinem Beitrag formuliert habe: "...denn viele Informationen sind nur schwer zu bekommen..."

Worum es hauptsächlich geht, ist die Entwicklung des Geldwesens. Die Amsterdamer Wechselbank laut wikipedia:
"... die am 31. Januar 1609 ihre Tore öffnete, die erste öffentliche Bank, die einen bargeldlosen Ausgleich von Forderungen zwischen Konten vornahm. Sie ist somit weltweit die erste Bank, die als Zentralbank bezeichnet werden kann."

Der nächste Schritt war dann die Schwedische Reichsbank, bzw. etwas später Bank Of England, wie es Lietaer ( http://www.querschuesse-forum.eu/topic,308,-bernard-lietaer-belgischer-finanzexperte.html ) hier ( http://www.holis.de/wiso/dadg.php ) beschreibt:
Nachdem der Nationalstaat die maßgebliche Macht geworden war, schlossen die Regierungen und das Bankensystem einen Handel ab. Das Bankensystem erhielt das Recht, Geld als »gesetzliches Zahlungsmittel« in Umlauf zu bringen, und im Gegenzug verpflichtete es sich, jederzeit finanzielle Mittel in der von der Regierung benötigten Höhe zur Verfügung zu stellen. Die älteste überlieferte Vereinbarung dieser Art ist die Lizenz der »Bank der Reichsstände« in Schweden aus dem Jahr 1668 (1867 wurde der Name in »Riksbank« geändert, und so heißt die schwedische Zentralbank bis heute).
Das schwedische Modell wurde ein Jahrzehnt später in Großbritannien mit der Gründung der Bank of England (1688) kopiert, und von dort aus verbreitete es sich über die ganze Welt. Die kleine alte Dame aus der Threadneedle Street, wie die englische Zentralbank in der Londoner City heißt, »ist in jeder Hinsicht für das Geld, was der Petersdom für den christlichen Glauben darstellt. Und der Ruf ist wohlverdient, denn der größte Teil der Kunst des Umgangs mit Geld, einschließlich aller ihrer geheimnisvollen Elemente, nahm von hier seinen Ausgang.«

Der Zins und das Zinsverbot sind auch ein nerviges Thema. Ich habe extrem unterschiedliche Aussagen in den verschiedensten Quellen gefunden. Ich würde es grob so zusammenfassen:
Das Zinsverbot wurde nach und nach im 17. und 18. Jahrhundert aufgehoben. Ich finde dummerweise die Dokumente nicht, die es genauer beschrieben... ich erinnere mich noch, dass das ZV in Frankreich erst mit der Revolution aufgehoben wurde.

(Wie ich finde ungenaue) Infos hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zinsverbot

http://en.wikipedia.org/wiki/Interest


Wir sind nun mal keine Wissenschaftler und alles, was wir tun können, ist, uns bemühen, Quellen und Aussagen zu prüfen. Ich würde an deiner Stelle auch erwähnen, dass du für die Behauptung von Larry Hannigan bzgl. Magna Carta keine Belege finden konntest. Punkt.

Wie sollen wir in der Lage sein, all dies zu prüfen? Außer wir schmeißen unseren Job und durchwühlen Archive...

Ich habe zum ersten Mal von Lietaer erfahren, dass der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften von der Schwedischen Reichsbank nominiert und bezahlt wird. Im Gegensatz zu den anderen Nobelpreisen.
Ausnahmsweise findet sich das sogar bei wikipedia:
"Verliehen wurde er zum ersten Mal im Jahr 1969, die ersten Preisträger wurden am 27. Oktober 1969 bekanntgegeben. [1] Er unterscheidet sich von den Nobelpreisen darin, dass er nicht von Alfred Nobel, sondern nachträglich im Jahr 1968 von der Schwedischen Reichsbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens gestiftet wurde. Es handelt sich also nicht um einen Nobelpreis im ursprünglichen Sinne, sondern um eine Ehrung, die im Gedenken an Alfred Nobel nach den gleichen Kriterien vergeben wird."

Es ist also durchaus vorstellbar, dass Interessen bestehen, kein Denken außerhalb dieser Strukturen zu fördern...


Viele Grüße, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:18:31
#46:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 09 Aug 2010 18:32
    —
Hallo Mumken,

ich habe beim Durchstöbern meines Ordners bislang folgendes zum Zinsverbot gefunden (zur Geschichte des Bankensystems vorerst leider nichts...):


Christen für gerechte Wirtschaftsordnung e.V. - http://www.cgw.de/
Bibel, Kirchen und Zinswirtschaft - Überarbeitete Fassung eines Vortrags auf einer Tagung der „Internationalen Vereinigung für Natürliche Wirtschaftsordnung“ am 10. September 1989 in Wuppertal-Neviges ( http://www.cgw.de/pdf/geitmann-bibelkirchenzins.pdf ) von Roland Geitmann ( http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Geitmann ).

Dort heisst es u.a.:

»Allgemeine Geltung erlangte das Zinsverbot erst unter den Karolingern. Nachdem England 787 vorausging, legte Karl der Große der Synode von Aachen im Jahr 789 ein entsprechendes Gesetz vor.«
...
»Obwohl weltliche Mächte zunehmend den Zins ausdrücklich zuließen (so italienische Städte seit dem 14. Jahrhundert, Kurhessen 1550, Bayern 1553, Mecklenburg 1562, Preußen und Polen 1569, zuletzt Frankreich 1789), und trotz heftiger Angriffe bekräftigten über 40 Synoden im 16. bis 18. Jahrhundert das Zinsverbot. Veranlasst durch zinsfreundliche Schriften u.a. des italienischen Gelehrten Scipio Maffei erließ Papst Benedikt XIV. im Jahre 1745 die bedeutsame Enzyklika "Vix pervenit", in der er das Zinsverbot aufrechterhielt, wenn auch mit Hinweis auf die in der Spätscholastik entwickelten externen Ausnahmetitel.«


----------


Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Seminare "Das Zinsverbot in Geschichte und Gegenwart"

http://www.rechtsgeschichte.uni-hd.de/germ-seminar-ss2010.pdf

Dort wurde u.a. gehalten (kann den Text dazu nicht mehr finden...):

- Die Überwindung des kanonischen Zinsverbots in der weltlichen Gesetzgebung des 17. und 18. Jahrhunderts und die Haltung des Ius Commune in der Debatte um die Schuldenregulierung nach dem Dreißigjährigen Krieg.

Eines der Seminare im Volltext: Die Entwicklung im 19. Jahrhundert:
http://www.rechtsgeschichte.uni-hd.de/germ-seminar-thema9.pdf


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Vortrag gehalten am 13. Juli 2004 an der Universität Tübingen vor dem Forschungsseminar des Instituts für Alte Geschichte

http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2005/1669/pdf/zins.pdf

»Der Umschwung in der Frage des Zinsverbots kam mit der Reformation. Während Luther und der 30-jährige Krieg das Reich in Existenznöte stürzten – letzterer auf protestantischer Seite übrigens mit katholischem, von Frankreichs Kardinal Richelieu stammendem Geld geführt (!)– ergänzte der offizielle Gegner Luthers, der Ingolstädter Professor Dr. Johannes Eck, den von der Reformation auf das Reich ausgeübten Druck zu einer Zangenbewegung, indem er in die theologische Diskussion um die Erlaubtheit des Zinses die noch heute relevante Lehre vom Contractus trinus einführt.«


----------


Nichts zur Geschichte des Zinsverbotes, aber sehr aufschlussreich - da 1. sehr schlicht auf den Punkt gebracht und 2. erstaunlich offen und unverblümt - eine aktuelle Stellungnahme der Evangelischen Kirche in Deutschland ...

http://ekd.de/kirchenfinanzen/732.html

Daraus:

»Zinsverbot
...
Mit dem Beginn der Neuzeit jedoch änderte sich dies. Der steigende Kapitalbedarf einer schnell wachsenden Wirtschaft war ohne den gewerblichen Geldverleih nicht mehr möglich. Die moderne Wirtschaft kommt ohne die zinsnehmende Geldwirtschaft nicht aus. Das Zinsverbot sollte dem Schutz der Armen dienen - einen solchen Schutz braucht es auch heute noch. Der Zinsmechanismus ist es allerdings, der einerseits die Konzentration immer höherer Guthaben und andererseits einen immer größer werdenden Schuldenberg bewirkt. Deshalb engagieren sich die Kirchen für einen Schuldenerlass der ärmsten Länder. Da die Kirchen selbst Geld verzinslich anlegen, stellt sich die Frage nach der Geltung des Zinsverbotes auch in dieser Hinsicht: Eingebunden in das geltende Wirtschaftssystem können sie sich dem heutigen Finanzsystem kaum entziehen. Als Teil der Gesellschaft sind sie auch Teil des Systems. Eine Lösung wird nicht in einem Systemausstieg, sondern in einem verantwortlichen Umgang mit Geld gesehen.«


----------


Hoffe, es hilft ein wenig weiter... Gruß, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:18:40
#47: Fabian und DIE LINKE Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 10 Aug 2010 19:06
    —
.....

Hi Mumken, hätte ich beinahe verschlumpert, dabei hatte ich es extra für dich gespeichert...  


Reaktion von Sahra Wagenknecht auf »Fabian – Gib mir die Welt plus 5 Prozent«
Ein Kommentar bei wirtschaftsfacts.de:

http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=7488 (http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=7488)

10. Kommentar:


> ——– Original-Nachricht ——–
> Betreff: Ihre Bundestagsreden
> Datum: Mon, xxxxx 2010 > Von: xxxxxxxxxx
> An: sahra.wagenknecht@bundestag.de
>
>
>
> Sehr geehrte Fr. Wagenknecht,
>
> sie geben Schwarz/Gelb und Rot/Grün richtig Paroli, meinen Respekt
> haben Sie übrigens ein sehr guter Auftritt bei Pelzig.
>
> Ich würde Sie gerne in Ihrer Arbeit für das Volk unterstützen, dabei
> wäre es aber für mich und Sie wichtig, dass Sie das Geldsystem verstehen!
>
> Nur sie verstehen leider nicht wie das Geldsystem funktioniert, dabei
> würde ich Ihnen gerne behilflich sein!
>
> Damit Die Linke etwas erreichen kann, ich habe bisher mit den Grünen
> sympathisiert, bis zum CO2 Schwindel!
>
> Wenn eine bestimmte Anzahl (kritische Masse) von Menschen
> durchblicken, dass Geld eine Illusion ist und das Geld von den Banken
> aus dem Nichts kreiert, geschöpft wird und die Menschen verstehen,
> dass Banken kein Geld verleihen, sondern Geld einfach physisch oder
> virtuell in Computern ohne jeglichen Gegenwert und Deckung
> produzieren, dann wird das Ausmaß in Bewusstsein rücken und das
> Misstrauen, in einer Massenabhebung enden. Das führt zu einem nicht
> wieder gut zu machenden Misstrauen gegenüber den Banken.
>
> “Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert,
> hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh.”
>
> Henry Ford (1863-1947)
>
> Ich würde mich über einen Anruf von Ihnen sehr freuen xxxxxxxxxxxxxxxxx
>
> Fabian – Gib mir die Welt plus 5 Prozent 1/7
> http:  //www.youtube.com/watch?v=kBeZGLlCxDM
>
> Hochachtungsvoll
> xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Und hier die Antwort:
Sehr geehrter Herr xxxxx,
vielen Dank für Ihre Mail. Solche Rückmeldungen sind sehr wichtig für mich.
Das von Ihnen verlinkte Video finde ich in diesem Zusammenhang
allerdings wenig hilfreich. Verschwörungstheoretisches aus einem
rechtsoffen/antisemitisch-sektiererischem Umfeld wird für die Analyse
der wirtschaftlichen Lage wenig erkenntnisfördernd sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Sahra Wagenknecht.
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:18:50
#48: Helmut Reinhardt Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 10 Aug 2010 19:11
    —
.....

Mich würden die Artikel von Helmut Reinhardt sehr interessieren, sind aber leider nicht umsonst (nur für Mitglieder)
http://www.cashkurs.com/Autoren.48.0.html?&cHash=b7c7d68a0f&tx_t3blog_pi1[daxBlogList][author]=16&tx_t3blog_pi1[pointer]=0

Artikel der letzten Monate:

05.08.2010 - Geldschöpfung in früheren Zeiten: Die Geldmenge M1 und der Wechsel

08.07.2010 - Münzgeld – Schlagschatz - Seignorage

01.07.2010 - Einstein und die Schafherde (Teil 3) ... oder die Geldordnung in Ordnung bringen!

24.06.2010 - Einstein und die Schafherde (Teil 2) ... oder Geld ist Schuld!

16.06.2010 - Zentralbanken und Zentralbankgeld

11.06.2010 - Einstein und die Schafherde Teil 1

20.05.2010 - Neue Wege gehen? Eine Gesprächsrunde mit fünf Geldsystemkritikern. 3

17.05.2010 - Neue Wege gehen? Eine Gesprächsrunde mit fünf Geldsystemkritikern. 2

11.05.2010 - Neue Wege gehen? Eine Gesprächsrunde mit fünf Geldsystemkritikern. 1

04.05.2010 - Die eine und die andere Seite der Schuld 2

03.05.2010 - Die eine und die andere Seite der Schuld 1

23.04.2010 - Vom Wesen des Geldes oder .... Money, Money, Manie!



Aus:
http://rheingoldblog.wordpress.com/2010/01/29/neues-von-mr-dax-cashkurs-com-autor-helmut-reinhardt/

Neues von Mr. Dax cashkurs.com Autor: Helmut Reinhardt
Zitat:
„Nicht nur, dass die Spaßbäder in meiner Gegend reihenweise schließen oder Insolvenz anmelden müssen, – mittlerweile wird in beinahe allen deutschen Kommunen fast alles Kulturelle (Überflüssige?) in Frage gestellt: die Theater, die Sportstätten, die Stadtbibliotheken, Museen, Kindergärten und selbst Schulen sollen geschlossen werden. Notwendige Arbeiten, wie der Winterstreudienst, Straßenreparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen öffentlicher Gebäude werden zusehends (zumindest in meiner Stadt) minimiert, hinausgezögert oder fallen ganz aus. Dem Gärtner, der sich um die Grünanlage im Kindergarten meines Sohnes kümmerte, wurde gekündigt und die Eltern sind nun in der Pflicht des Rasenmähens und Beschneidens der Büsche.

Ja, klar, wir Bürger müssen doch auch einen Teil dazu beitragen, die Finanzkrise zu überwinden. Wir sollen uns mehr engagieren in unseren Gemeinden und einfach einmal mit anpacken.

Ohne mich! Nicht, dass ich faul wäre, aber solange meine 200.000-Einwohner-Stadt, die mit über einer Milliarde Euro verschuldet ist, gezwungen ist, täglich (!) 300.000 Euro neuen Kredit aufzunehmen, um mit diesem Geld u.a. jeden Tag (!) 130.000 € Schuldzinsen an die kreditgebenden Banken zu zahlen, solange werde ich mich nicht als Gärtner missbrauchen lassen. Und wenn manche Politiker, wie Roland Koch von Hartz-4-Empfängern verlangen, dass sie für ihr Geld arbeiten sollen, dann kann man auch von den Banken verlangen, dass sie für ihr „erwirtschaftetes“ Giral-Computer-Geld, das sie durch Knopfdruck erzeugen etwas zum Gemeinwohl beisteuern. Also liebe Banker, ab in den Garten und Unkraut jäten!“


Interessant auch ein Leserkommentar, den wir hier gerne wiedergeben:

Vielen Dank an Herrn Reinhardt für seine weisen Worte. Das Thema Geldsystem wurde hier im Forum schon bis ins Detail behandelt, kann aber nicht oft genug wiederholt werden! Irgendwann hat es auch der letzte WiWi Student verstanden

Ich als solcher habe meine Bachelor Thesis (gegen enormen Widerstand des VWL Profs.) über genau dieses Thema verfasst. Ihm war das Thema zu heikel und er hätte lieber etwas zur C02 Reduktion sehen wollen. Auch von der Drohung mit einer schlechten Benotung habe ich mich nicht abschrecken lassen und „Das Geldsystem als Ursache der Finanz- und Wirtschaftskrise“ verfasst. Hauptaugenmerke waren: das Geld selbst (Buch & ZB-Geld), Zinsmechanismus, Einkommens- & Vermögensverteilung, alternatives Geldsystem. Und siehe da, man bewertet meine Arbeit mit einem „Ausreichend“. Tja, wer an der Richtigkeit der Ökonimie zweifelt, wird eben bestraft, mit schlechten Noten.

In der Tat werden in den WiWi Theorien und Modelle gelehrt, die mit der Realität nicht übereinstimmen. Und dem Geldsystem wird im Studium keine Beachtung geschenkt. Dort kommt das Geld von der EZB und wird von den Geschäftsbanken weiter verliehen, gegen Zinsen natürlich. Weder die Reihenfolge, noch die Geldschöpfung selbst, nebst Zins, werden diskutiert.

Letztendlich waren die 4 Jahre des WiWi Studiums 4 Jahre Kaffeesatzleserei. Nur der Dienst bei der Bundeswehr ist vermutlich noch sinnloser. Eigentlich muss ich der Krise dankbar sein, dass sie genau während meines Studiums „ausbrach“ und ich mich damit anfing zu beschäftigen. Man versteht nun wie die Wirtschaft funktioniert und möchte eigentlich nichts mehr damit zu tun haben.
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:19:01
#49: Golddinar und Silberdirham in Indonesien Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 11 Aug 2010 20:09
    —
.....

Ohne Wertung ... einfach nur mal zur Kenntnisnahme:

Ein Video zum Golddinar und Silberdirham in Indonesien (interessant die Aussagen... u.a. "The Banking System is a crime, the bankers are the criminals"!):
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:19:11
#50: Re: Fabian und DIE LINKE Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 11 Aug 2010 21:13
    —

Neuer wrote:
.....

Sehr geehrter Herr xxxxx,
vielen Dank für Ihre Mail. Solche Rückmeldungen sind sehr wichtig für mich.
Das von Ihnen verlinkte Video finde ich in diesem Zusammenhang
allerdings wenig hilfreich. Verschwörungstheoretisches aus einem
rechtsoffen/antisemitisch-sektiererischem Umfeld wird für die Analyse
der wirtschaftlichen Lage wenig erkenntnisfördernd sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Sahra Wagenknecht.[/i]

.....

Hallo Neuer,

die Bemerkungen von Frau Wagenknecht kann ich teilweise nachvollziehen. Wenn man im Internet zu Fabian, Gib mir die Welt plus 5 Prozent, etwas recherchiert tauchen gleich Namen auf wie Michael Kent bzw. Michael Hinz, „Neue Impulse“, Scientology, Verfassungsschutzberichte, Antisemitismus, Psychopolitik und andere Begriffe. Die Mühe, diese Aussagen näher zu untersuchen, möchte ich mir nicht machen.

Den Verfasser der Geschichte von 1971, Larry Hannigan, in Verbindung zu den o.g. Recherchen zu bringen halte ich doch für etwas sehr weit hergeholt. In den Film wurde noch ein Abschnitt über einen Krieg hinzugefügt und die Aussagen selbst überzeichnen die ursprüngliche Geschichte teilweise stark.
Aber im Internet ist halt alles möglich. Die Wahrheit wie bei einer Zwiebel herauszuschälen ist vielfach schlicht unmöglich.

Eigentlich schade um die ursprüngliche Geschichte.

Mir stellt sich hier die Frage, ob eine Erwähnung dieses Films in dem Projekt „Unser Geldsystem“ nicht eher kontraproduktiv sein könnte. Was ist Eure Meinung hierzu?

Zu dem Fortschritt an dem Projekt in den nächsten Tagen mehr. Ich kämpfe z.Zt. noch mit der Technik der Übertragung in ein Flash- Format.

Vielen Dank für Deine Hinweise zum Zinsverbot. Werde diese noch etwas sortieren müssen.


Beste Grüße

Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:38:13
#51:  Author: Tommy, Location: München  Posted: 11 Aug 2010 22:08
    —
Hallo Neuer,

ich versteh Ihre Bedenken auch, unabhängig von der Geschichte die ich nicht kenne. Aber unterstützt von secret.tv und kopp-verlag, naja ist beides auch nicht mein Fall.

Die e-mail insgesamt ist auch nicht besonders glücklich verfasst.
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:38:23
#52: An Mumken und Tommy Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 12 Aug 2010 8:08
    —
Hallo Mumken,
Mumken wrote:
Wenn man im Internet zu Fabian, Gib mir die Welt plus 5 Prozent, etwas recherchiert tauchen gleich Namen auf wie Michael Kent bzw. Michael Hinz, „Neue Impulse“, Scientology, Verfassungsschutzberichte, Antisemitismus, Psychopolitik und andere Begriffe.


Ich habe leider keine Informationen diesbezüglich. Nachdem du mich auf den Film aufmerksam gemacht hattest, habe ich ihn mir angesehen. Mehr aber auch nicht. Ansonsten ist es nicht verwunderlich. Ich glaube, ich habe dir anfangs schon meine Erfahrungen geschildert; man wird bei diesem Thema permanent damit konfrontiert...

Mumken wrote:
Mir stellt sich hier die Frage, ob eine Erwähnung dieses Films in dem Projekt „Unser Geldsystem“ nicht eher kontraproduktiv sein könnte. Was ist Eure Meinung hierzu?


Dazu müsste ich mehr darüber wissen. Generell bin ich der Meinung, dass man sich von einem Thema nicht abwenden sollte, nur weil bestimmte politische oder gesellschaftliche Strömungen diese vereinnahmen.
Inwieweit das auf Fabian zutrifft, vermag ich momentan nicht zu beurteilen...

Mumken wrote:
Zu dem Fortschritt an dem Projekt in den nächsten Tagen mehr. Ich kämpfe z.Zt. noch mit der Technik der Übertragung in ein Flash- Format.


Viel Erfolg (und Spaß!)...



Hallo Tommy, wie ich in anderen Beiträgen schon geschrieben habe, finde ich diese Filme auch nur begrenzt geeignet. Ich schwanke da hin und her. Bin ja erst durch Mumken auf diesen aufmerksam geworden...

Tommy wrote:
Aber unterstützt von secret.tv und kopp-verlag...


Das kenne/weiß ich nicht. Mir fällt dazu nur spontan ein, dass die Bücher von Prof. Senf auch im Kopp-Verlag erscheinen (leider, denn der hat sicherlich keinen guten Ruf...). Wenn ich mich recht entsinne, wurde ein Buch von ihm zuerst im dtv-Verlag veröffentlicht, der aber aufgrund von Antisemitismus-Vorwürfen dieses nicht mehr auflegte...

Tommy wrote:
Die e-mail insgesamt ist auch nicht besonders glücklich verfasst.


Ich fand sie sogar ziemlich lustig (wenn auch eher unfreiwillig ?), ehrlich gesagt. Der user "xox" ist mir auch andernorts aufgefallen. Im Blog von Frank Meyer, glaube ich...



Um es noch einmal deutlich zu sagen. Ich finde es falsch, etwas zu verdammen, nur weil der Vorwurf des AS, der VT, oder sonstiges im Raum stehen. Wenn diese sich als begründet erweisen - muss man entsprechend reagieren. Ist dies aber nicht der Fall, halte ich es für fatal.
Wenn ich diverse Aussagen zusammen nehme (z.B. auch Prof. Berger), dann existieren offensichtlich Interessen, und es wird erheblicher Druck ausgeübt, um diese Themen nicht in die Öffentlichkeit gelangen zu lassen...
Man darf den extremen Meinungen/Haltungen dieses nicht überlassen!
Des weiteren erscheint es mir oftmals wie eine Masche. Es ist so natürlich sehr leicht, etwas zu diskreditieren...

(Da fällt mir gerade ein sehr extremes Beispiel ein, von vor einigen Monaten... war in der ZEIT, glaube ich? Als jemand in einem Kommentar scharfe Kritik an Goldman Sachs geübt hat, wurde er geradezu überschüttet mit Antisemitismus-Vorwürfen ... !??)

Nur mal meine Gedanken am frühen Donnerstag Morgen.

Beste Grüße
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:38:33
#53:  Author: Tommy, Location: München  Posted: 12 Aug 2010 16:41
    —
Hallo Neuer,

Ich fand den Animationsfilm von max von block sehr unterhaltsam, schön kurz und knapp die Zinsproblematik und das System der Mindestreserve auf den Punkt gebracht.
p.s. Ich hätte lieber das folgende Original gepostet, aber da ist der code nicht frei
http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ&feature=related
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:38:44
#54: @ Tommy Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 13 Aug 2010 19:41
    —
Ich kenne das, glaube ich... habe es ganz vergessen, und weiß auch nicht mehr, woher ich's kenne... 
(Eigentlich gibt's da nix zu lachen. Aber ich bin so ein Schussel im Moment... ich brauch dringend Urlaub...)

Es klingt auf alle Fälle schon mal sehr gut und sollte geeignet sein... wenn "Fabian" nicht taugt...

Vielen Dank fürs posten! 

Beste Grüße
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:38:56
#55: @ Mumken Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 13 Aug 2010 20:16
    —
Hallo Mumken,

ich schon wieder 

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Nachdem wir hier wieder an dem gleichen Punkt angekommen sind, wie zu Anfang, bzgl. VT, rechtsextrem, antisemitisch und so weiter, möchte ich dir nur kurz meine Gedanken dazu mitteilen.

Du musst damit rechnen, dass auch du mit diesen Vorwürfen konfrontiert werden wirst. Es ist leider so. Ich hoffe nur, dass du dich dadurch nicht von deinem Vorhaben abbringen lässt.

Ich kann zu Fabian nichts sagen und habe auch gerade die Zeit dafür nicht. Tommy hat ja diesbezüglich einen guten Vorschlag gemacht.
Es ist generell schwer, dir einen Ratschlag zu geben. Denn wie man mit diesen "Begleitumständen" umgeht, muss jeder letztlich selbst entscheiden. Ich habe auch zuerst überlegt, ob ich Prof. Senf erwähnen und zitieren soll. Von allen möglichen Seiten finde ich ihm und seinen Thesen gegenüber Spott, Verachtung, Antisemtismus-Vorwürfe usw.
Ich habe dafür aber keine Belege finden können. Und solange ich die nicht finde, oder man sie mir vorlegen kann, werde ich mich darum nicht kümmern.

Berrnd Senf hat auf einen konkreten Vorwurf hier geantwortet:
Denunzieren statt Argumentieren - Die irrationale Abwehr der Zinskritik
Eine Entgegnung auf den absurden Antisemitismus-Vorwurf von Hermann Lührs
http://www.berndsenf.de/pdf/Denunzieren%20statt%20Argumentieren%20-%20Die%20irrationale%20Abwehr%20der%20Zinskritik.pdf


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Ich habe gestern im Gelben Forum einen Link zu einem evtl. sehr interessanten Buch gefunden. Ich kenne es bislang nur vom Hörensagen. Vielleicht auch für dich und dein Vorhaben interessant?

Mehr Infos hier:
http://www.querschuesse-forum.eu/topic,163,10,-prof-dr-bernd-senf-artikel-interviews-vorlesungen.html#5660


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Ich habe mich mal hingesetzt und versucht aus dem Wust an Daten einige wichtige Links zusammen zu stellen, die dir evtl. weiter helfen können...


Hier findest du Unmengen an guten Artikeln, die sich mit dem Thema Geldsystem, Zins etc... beschäftigen:
Zeitschrift "Humane Wirtschaft" - Für eine humane Ökonomie
Herausgeber: Förderverein Natürliche Wirtschaftsordnung e.V.
http://www.humane-wirtschaft.de/

Extrem vereinfacht dargestellt und zugleich so schön:
Die Maus hat’s raus (Warum muss unsere Wirtschaft ständig wachsen?)
http://www.zeit.de/2003/43/Titel_2fMaus_43



Hintergrund, Theorie, Zahlen etc:

- Aus dem Strom der Diskussion als kleines Gedächtnis der Mailingliste "NewMoney"
http://www.dieterb.de/newmoney/texte/index.html

- Karlsruher Institut für Wirtschaftsforschung
http://www.kiwifo.de/

- Wie ein Tabu unsere Welt zerstört oder Von der Exponentialfunktion zum Treibhauseffekt
http://www.wieeintabu.de/

- Paul C. Martin: "Der Kapitalismus - Ein System, das funktioniert"
http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Der-Kapitalismus.pdf

- Ein bisschen Theorie von einem österreichischen Debitisten für Einsteiger
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=171942

- Ansatz des Debitismus
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=17479

- Prof. Bernd Senf - Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise (Anm: Sehr kontrovers...)
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=51089&page=2&category=0&order=time

- Unfähige Ökonomen: 1000 Seiten und nicht mal eine ordentliche Defitniton von "Bilanzverlägerung"
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=175959

- Einige Gedanken zum Giralgeld
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=102337

- S. Enghofer, M. Knospe: Verschuldung, Geld und Zins – Grundlegende Kategorien einer Wirtschaftstheorie
http://www.dasgelbeforum.de.org/sammlung/Enghofer-Knospe.pdf

- Geldschöpfung und Fractional Reserve Banking
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=41164

- Fractional Reserve Banking eine Chimäre? (letzter Anlauf)
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=61739

Informationen zum Thema Geld und mögliche wirtschaftspolitische Alternativen
http://www.subhash.at/freigeld/
http://www.subhash.at/freigeld/geldregiert.html

- Geldenstehung, Kreditpyramide usw.
http://www.miprox.de/Wirtschaft.html

- Die Schuldenfalle - eine Untersuchung der Staatsverschuldung ab 1965 bis 2025 (mit Ausblick auf den Zeitraum bis 2040) von Dieter Meyer
http://www.staatsverschuldung-schuldenfalle.de/

Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft e. V.
http://www.hayek.de/

- Das Brakteaten-Märchen der Freiwirte
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/kritik/brakteatmaer.html

- Replik auf das "Brakteaten-Märchen" von Dr. Paul C. Martin
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/kritik/replik.htm



Alternative Lösungsansätze:

http://www.monetative.org/

http://www.liebeangelamerkel.de/

http://www.inwo.de/

http://www.global-change-2009.com/blog/

http://www.taxos.info/

http://www.silvio-gesell.de/

https://www.grundeinkommen.de/

http://www.forum-grundeinkommen.de/

http://www.demokratisches-geld.de/

http://initiativevernunft.twoday.net/stories/5336912/

http://www.neuesgeld.com/page.php?id=1

http://www.monneta.org/

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -


Beste Grüße, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:39:09
#56: Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 13 Aug 2010 20:28
    —
.

Der schwedisch/deutsche Anwalt für Bankrecht spricht über die grundlegenden Probleme im Geldsystem und stellt dar, wie ein besseres System aussehen könnte.

http://www.witte.se/




Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte 1/3





Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte 2/3





Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte 3/3
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:39:19
#57: The Secret of OZ Author: Tommy, Location: München  Posted: 17 Aug 2010 11:32
    —
Bill Still, ich hatte Ihn in Bezug zu Island mit seinem Still Report schon mal hier eingestellt, hat seinen Dokumentarfilm The Secret of OZ
auf Youtube freigegeben.

Was hat ein harmloses Kinderbuch mit unserem Bankensystem zu tun?

Warum war das römische Reich mit einem Geldsystem aus billigen Metallen wirtschaftlich erfolgreicher als mit den darauffolgenden Goldmünzen?

Oder was hat Englands wirtschaftlicher Aufstieg mit einem Geldsystem aus Holz, den "tally sticks" im Mittelalter zu tun?

Wie hingen die wirtschaftlichen Depressionen in den USA mit der Macht des Bankensystems zusammen?

Hier noch eine Zensur des Films auf "Nathans Economic Edge"
http://economicedge.blogspot.com/2010/02/secret-of-oz-wins-best-documentary.html

Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:39:28
#58: Re: @ Tommy Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 17 Aug 2010 21:25
    —

Neuer wrote:
Ich kenne das, glaube ich... habe es ganz vergessen, und weiß auch nicht mehr, woher ich's kenne... 
(Eigentlich gibt's da nix zu lachen. Aber ich bin so ein Schussel im Moment... ich brauch dringend Urlaub...)

Es klingt auf alle Fälle schon mal sehr gut und sollte geeignet sein... wenn "Fabian" nicht taugt.

.....


Hallo Neuer,

in meiner 1. und 2. Mail in diesem Forum vom 20.6. bzw. 23.6.2010 hatte ich auf diesen satirischen Film hingewiesen, da er mir auch als sehr gut gemacht erschien. Er war mit Auslöser für das Projekt "Unser Geldsystem".

Ich gehe immer noch davon aus, dass ich dieses Projekt nicht alleine aufziehen werde. Auch wenn man ganz klar ein Zugpferd braucht so gibt es doch sicher einige Gleichgesinnte, welche Teilgebiete besser abdecken können als ich.
Da man bisher jedoch kaum erkennen konnte was ich vorhabe nun der erste Teil der Präsentation.

http://www.imagenetz.de/f058154fb/UnserGeldsystem1.pps.html


Es sollte zwar ein Flashfilm für YouTube werden, jedoch sind die von mir getesteten Umsetzwerkzeuge noch nicht befriedigend. Da ich mittlerweile davon ausgehe, dass Powerpoint von Microsoft hinreichend verbreitet ist, belasse ich es vorerst bei einer PPS- Präsentation.
Den ersten Teil meines Projektes stelle ich nun zur Diskussion. Jegliche konstruktive Kritik ist willkommen. Die Präsentation befindet sich noch in einer Rohfassung so dass Änderungen noch einfließen können. Sound und auch Aussprache enthalten sicherlich noch Steigerungspotential.
Teil 2 kommt in den nächsten Tagen.

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:39:39
#59: Re: Mumken Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 18 Aug 2010 19:01
    —
Hallo Mumken
Mumken wrote:
in meiner 1. und 2. Mail in diesem Forum vom 20.6. bzw. 23.6.2010 hatte ich auf diesen satirischen Film hingewiesen, da er mir auch als sehr gut gemacht erschien. Er war mit Auslöser für das Projekt "Unser Geldsystem".

Peinlich...  Ich war fest überzeugt, das woanders gesehen zu haben...

Ich habe mir die Datei herunter geladen und werde sie mir am Wochenende in Ruhe ansehen. Ich melde mich dann nochmal.
Das Forum ist leider ziemlich tot. Nun ist zur Zeit auch noch der eine oder andere im Urlaub. Sei also nicht enttäuscht, wenn die Resonanz gering sein sollte...

Beste Grüße, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:39:49
#60: Re: Mumken Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 20 Aug 2010 7:53
    —
Hallo Mumken,

ich habe mir deine Präsentation angesehen. Ich finde das bislang sehr gut.
Eines ist mir spontan eingefallen: Wenn ich versuche, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, sind die meisten genervt. Das Thema "Geld" ist bei vielen nicht gerade populär, sonderbarerweise auch aufgrund der "Finanzkrise".
Oft verstehen sie nicht, was mit "Geldsystem" gemeint ist. Einige vermuten, dass ich ihnen irgendwelche Anlagetipps etc. geben will. Erst, wenn man Fragen stellt, kommt eine Reaktion. Bsp:
Warum wissen wir nicht, wie Geld entsteht?
Warum wissen wir nicht, was Geld eigentlich ist?
Warum wissen wir nicht, welche Rolle private Geschäftsbanken bei der Geldschöpfung spielen?
Warum lernen wir so etwas Wichtiges nicht in der Schule?

In Zeiten, da jeder etwas vermeintliches Wichtiges mitzuteilen hat (Internet), ist es vielleicht notwendig, die Beweggründe zu Beginn deutlich zu machen.

In etwa: "Ich habe gemerkt, dass meine Vorstellung von Geld mit der Realität nichts zu tun hat. Ich habe mich gefragt, warum das so ist. Warum eigentlich niemand darüber Bescheid weiß. Deshalb habe ich diese Präsentation erstellt."

Es weckt womöglich eher das Interesse der Menschen, als noch eine weitere Präsentation / ein weiteres Filmchen, das dann womöglich unverdienterweise ignoriert wird.

Nur so ein Gedanke.

Und um vorzugreifen. Zum Ende der letzten Präsentation (an der du ja noch arbeitest) wäre es vielleicht eine gute Idee, mit Zitaten zu arbeiten. Außerdem genügend Quellen anzugeben, auf die jeder, der sich eingehender mit der Materie beschäftigen möchte, zurück greifen kann.

Ein schönes Wochenende und beste Grüße, Neuer
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:43:54
#61: Re: Mumken Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 20 Aug 2010 22:08
    —

Neuer wrote:
Hallo Mumken,

ich habe mir deine Präsentation angesehen. Ich finde das bislang sehr gut.
Eines ist mir spontan eingefallen: ................................

.....

Hallo Neuer,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und Deine brauchbaren Tipps. Der jetzige Anfang hatte mir schon viel Kopfzerbrechen bereitet. Womit kann man Menschen ansprechen? Die Fragen die Du genannt hast sind schon mal besser wie mein Hinweis auf einen neuen Film. Den Anfang werde ich dementsprechend überarbeiten.
Mir fehlt jedoch dann auch noch eine griffige Headline. „Unser Geldsystem“, unter diesem Begriff möchte ich es auch nach meinen bisherigen Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis, ähnlich wie Deine Erfahrungen, nicht stehen lassen.
Der Film soll ja in erster Linie das Geld in unserer jetzigen Welt zuerst mal etwas näher erklären.
Später soll auch noch auf die Lösungsansätze eingegangen werden. Darüber habe ich jedoch erst grobe Vorstellungen. Es soll eigentlich kein abgeschlossenes Werk entstehen sondern eher eine Grundlage unter einem leicht zu behaltenden Motto, welche je nach Bedarf erweitert wird.
Zum Motto:
z.B. Regiert Geld die Welt? (etwas abgedroschen)
Geld, das universelle Machtmittel (holprig)
Wer verleiht dem Geld Macht
Arbeitet Geld?
Wie arbeitet Geld?
Geld, das unbekannte Ding
Was ist Geld?
Moderne Raubritter?
Falscher Blütenzauber?
Gefällt mir alles noch nicht so. Hast Du oder jemand sonst noch eine Idee?

Falls es Dich interessiert kann ich Dir und auch anderen bei Bedarf den Text der Präsentation als Word- Datei per Mail zur Verfügung stellen. Ich möchte mit dem Text nicht das Forum selbst belasten.

Auch Dir noch ein schönes Wochenende.
Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:44:04
#62:  Author: Tommy, Location: München  Posted: 21 Aug 2010 1:23
    —
Hallo Mumken,

ich habe mir mal ein ORF-Kolleg zum Thema Geld angehört, das mir gut gefallen hat. Bei Interesse kann ich dir die MP3-Dateien schicken.
Die Serie hiess "Geld frisst Welt" (ist schon etwas älter).

Die Überschriften der einzelnen Kapitel waren folgende:

Geld frisst Welt

1. Schein-endes Geld
2. Zerstörendes Geld
3. Spekulierendes Geld
4. Vom Geld befreites Geld
5. Magisches Geld
6. Freies Geld
7. Talentiertes Geld
8. Stimmendes Geld

Die Audiofiles sind auf der Seite http://www.geldreform.de zu finden

Hier gibts auch allerhand Interressantes zur Geld-, Zins- und Schuldenproblematik

Gruß Tommy
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:44:16
#63:  Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 23 Aug 2010 8:06
    —
Hallo Mumken,

spontan fällt mir auch nichts tolles ein. Außer ein Buchtitel von Bernd Senf "Der Nebel um das Geld." Und ein Satz von Nicolas Hofer, der davon spricht, dass Geld gemeinhin als ein "monetärer Schleier" über der Realwirtschaft betrachtet wird.

Ich werde mir mal Gedanken machen. Vielleicht fällt mir was ein...


Viele Grüße, Neuer

Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:44:28
#64: Re: Motto Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 25 Aug 2010 7:54
    —
Hallo Mumken,

mir will einfach nichts sinnvolles einfallen... Ich bin im Moment auch etwas erschöpft, mir fehlt die geistige Frische...

In dem Motto müsste zum Ausdruck kommen, dass
1. es sich "rätselhaft" mit dem Geld verhält und
2. es "rätselhaft" ist, weshalb ca. 95% keine oder vollkommen falsche Vorstellungen vom Geld haben.

Das kurz und knackig zu formulieren, ist offensichtlich gar nicht so leicht (mehr als diese Erkenntnis bringe ich einfach nicht zustande).

Vor allem seit ich gestern Abend die Kommentare im Blog ( http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2010/08/deutschland-ist-ein-problem.html ) gelesen habe, bin ich noch viel müder und auch etwas sprach- und ratlos...

Ich werde mich für einige Tage ausklinken, um mal wieder zu mir zu kommen.

Übrigens fand ich Tommys Anregungen/Vorschläge schon sehr gut.

Bis demnächst, bleib am Ball und viel Erfolg,

wünscht Neuer


..... 
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:44:40
#65: Ein Interview ... Author: Maraho, Location: Frankfurt/Main  Posted: 25 Aug 2010 14:16
    —
Ich hoffe, es passt zum Thema ...


„Die neuen Regeln für die Finanzmärkte sind miserabel“

Kernfragen der Regulierung seien immer noch nicht gelöst, meint der Mailänder Wirtschaftswissenschaftler Donato Masciandaro.
Gelernt werde wohl erst aus der nächsten noch größeren Krise.

Weiterlesen ... http://www.faz.net/s/RubF3F7C1F630AE4F8D8326AC2A80BDBBDE/Doc~E1436B13626D74B90A63ADC190B24DC3C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:44:50
#66: Projekt: Unser Geldsystem Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 30 Aug 2010 21:48
    —
Mittlerweile habe ich Teil 2 meiner Präsentation „Unser Geldsystem“ fertig. Die erste Folie gehört inhaltlich noch zu Teil 1. Der gewünschte lehrfilmartige Aufbau bedarf u.a. noch einer Überarbeitung der Struktur, die etwas vernachlässigt wurde.

http://www.imagenetz.de/fbbe263cf/UnserGeldsystem2.pps.html


Teil 2 beleuchtet etwas das Bankensystem und die Vorgänge innerhalb einer Bank bei verschiedenen Geschäftsvorgängen. Als nächstes habe ich den Teil Geldschöpfung in Arbeit. Da bisher alles nur als Rohfassung vorhanden ist können wir uns mit dem Titel noch etwas Zeit lassen. Vielleicht entstehen noch Ideen bei der Durchsicht von Teil 2 und 3.

Konstruktive Kritik ist jederzeit willkommen.

An Tommy:
Ich hatte versucht Dir eine Mail über das Forum hier zukommen zu lassen. Hat das funktioniert oder habe ich da etwas falsch gemacht?
Ich wollte die ORF Beiträge, falls möglich, gerne haben.
Ich habe mir eine separate E-Mail Adresse für dieses Projekt angelegt

Mumken@online.de

Vielleicht kannst Du darüber Kontakt mit mir aufnehmen?

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:45:00
#67:  Author: Tommy, Location: München  Posted: 31 Aug 2010 1:35
    —
Hallo Mumken,
die Mail ist angekommen, ich hab die Mp3-Dateien in 2 Teilen auf Imagenetz.de gestellt.

http://www.imagenetz.de/fcdbd0155/Geld-frisst-Welt-Teil-1.rar.html

und

http://www.imagenetz.de/f2c7dacbe/Geld-frisst-Welt-Teil-2.rar.html

Grüße, Tommy
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:45:11
#68: Re: Präsentation 2 Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 03 Sep 2010 7:44
    —
Hallo Mumken,

ich habe mir den zweiten Teil angesehen. Es ist sehr anschaulich und gefällt mir gut.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob zu Beginn das mit dem "Buchgeld" nicht etwas verwirrend ist, da man es ja auch als Giralgeld bezeichnet oder Geschäftsbankengeld (ich meine im Zusammenhang mit Zentralbanken...).
Vielleicht auch noch den Hinweis geben, dass Banken sich untereinander Geld nur in Form von Zentralbankgeld leihen...

Teilweise war es beim Betrachten so, dass gesprochener Text und Animation (Konten etc.) nicht übereingestimmt haben. Mag aber daran liegen, dass ich Mac benutze (das Programm heißt "keynote") ...

Ich habe leider nur wenig Zeit, wollte aber bevor ich in den Urlaub verschwinde, kurz eine Rückmeldung geben.

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß.


PS: Ein Tippfehler ist mir noch aufgefallen: Amsterdamm ...
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:45:22
#69: Re: Präsentation 2 Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 03 Sep 2010 22:38
    —
Hallo Neuer ,

vielen Dank für Dein Feedback zu Teil 2. Falls Du diese Mail noch vor Deinem Urlaub bekommst wünsche ich Dir einen erholsamen, schönen Urlaub.

Deine Anmerkung zum Buchgeld habe ich nicht ganz verstanden. Ich möchte eigentlich das Buchgeld der Zentralbank von dem Buchgeld der Geschäftsbanken eindeutig trennen. Leider existieren hierzu keine getrennten griffigen Bezeichnungen.

Für mich gibt es bisher nur die Unterscheidung in
Zentralbankbuchgeld – Geschäftsbankenbuchgeld (eigentlich Wortungetüme)

Der Begriff Giralgeld ist m.E. nur eine andere Bezeichnung für Buchgeld, gleichgültig ob in Zusammenhang mit der Zentralbank oder der Geschäftsbank.
Womit kann man hier die Genauigkeit der Aussage verbesseren und gleichzeitig allgemeinverständlich bleiben?

Das Problem mit der mangelhaften Synchronisation der Sounddatei auf Deinem Mac wurde höchstwahrscheinlich von mir verursacht. Um die Powerpointdatei möglichst klein zu halten habe ich die Sounddateien in MP3 – Dateien gewandelt und diese dann mit einem speziellen Programm in eine WAV-Datei umbenannt und in die Powerpointdatei eingebetet. Diese umbenannten WAV- Dateien können Probleme bei der Betrachtung auf einem Mac erzeugen. Das musst Du aber jetzt nicht im Detail nachvollziehen. Die nächste Powerpointdatei werde ich mit den Original WAV-Sounddateien für Powerpoint bestücken, so dass diese dann auch auf Deinem Mac laufen sollten. Die PPS-Dateien sind dann halt ca. 1/3 größer.

Nochmals vielen Dank für Deine Antwort und bis nach Deinem Urlaub,

viele Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:45:33
#70: Geld frisst Welt Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 05 Sep 2010 8:23
    —

Tommy wrote:
Hallo Mumken,
die Mail ist angekommen, ich hab die Mp3-Dateien in 2 Teilen auf Imagenetz.de gestellt.


Einen großen Dank dass Du mir die MP3- Dateien zum Thema Geld frisst Welt über Imagenetz.de. zur Verfügung gestellt hast. 
Ich habe mir die Dateien auf meinen MP3- Player geladen und bereits zweimal angehört. Ein drittes Mal ist sicherlich noch erforderlich um wichtige Aussagen zu notieren. Diese Beiträge finde ich mit das Beste was ich bisher zum Thema Geld gehört habe, auch wenn sie schon etwas betagt sind. Dies ändert jedoch absolut nichts an ihrer Aktualität. Nur schade dass sie ein solches Nischendasein fristen.

Falls es Dir zeitlich einmal möglich ist meine vorläufige Powerpoint-Präsentation zu Unserem Geldsystem anzusehen, wäre ich sehr an Deiner Meinung dazu interessiert. Ich bin hier einfach auf die kritische Durchsicht von Dritten angewiesen. So ist mir z.B. erst nach dem Einwand von Neuer und nachträglichen Recherchen im Internet aufgefallen, dass der Begriff Giralgeld allgemein nur für Geschäftsbankenbuchgeld steht und nicht für Zentralbankbuchgeld. Zentralbankbuchgeld wird teilweise auch als echtes Buchgeld bezeichnet. Solche Fallstricke in den unsauberen allgemeinen Begriffsdefinitionen würden mir alleine nicht mehr auffallen. 

Nochmals vielen Dank fürs Hochladen und
Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:48:07
#71: Re: Geld frisst Welt Author: Tommy, Location: München  Posted: 05 Sep 2010 11:53
    —
Hallo Mumken,
Es freut mich, dass ich dir mit den Dateien weiterhelfen konnte.
Mir hat die Sendereihe auch sehr gut gefallen.

Ich hab deine Präsentation runtergeladen und gebe dir demnächst gerne auch meine Meinung bzw Eindrücke wieder, soweit mir das als interressierter Laie zum Thema Geld möglich ist.

Bis demnächst,

Tommy
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:48:17
#72: Umlaufgesicherte Komplementärwährungen Author: Tommy, Location: München  Posted: 05 Sep 2010 12:29
    —
Umlaufgesicherte Komplementärwährungen, Gelingen und Scheitern in der Praxis
von Tobias Schneegans, Zeuthen, Januar 2003

Auch das Problemfeld Zins in unserem Geldsystem wird hier anschaulich und gut für den Laien verständlich erklärt.

zum vergrößern unten auf den Knopf <full> klicken.

<img><div><strong><a>Freigeldpraxis</a></strong><div> <a>documents</a> from <a>
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:48:30
#73: Re: Geld frisst Welt Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 05 Sep 2010 20:42
    —

Tommy wrote:
Hallo Mumken,

Ich hab deine Präsentation runtergeladen und gebe dir demnächst gerne auch meine Meinung bzw Eindrücke wieder, soweit mir das als interressierter Laie zum Thema Geld möglich ist.

Hallo Tommy,

danke für Deine schnelle Antwort. 
Zu Deiner o.g. Aussage muss ich jedoch hinzufügen, dass auch ich nur ein Laie auf diesem Gebiet bin. Erst seit Anfang 2010 beschäftige ich mich ernsthaft mit dem Thema Geld.
Mein Nachteil bisher: Ich hatte absolut keine Ahnung von VWL oder BWL.
Mein Vorteil: Ich brauche auch keine erlernten Ansichten zu VWL/BWL über Bord zu werfen und misstraue angesichts der chaotischen Grundlagensituation mittlerweile jedem VWL- oder BWL- Experten, d.h. ich stelle fast alles in Frage.
Als Elektroingenieur bin ich mit physikalischen Gegebenheiten vertraut, welche sich nicht je nach Betrachtungsstandpunkt ändern können. Das Eintauchen in das Thema Geld war für mich deshalb absolut chaotisch.
Mit meinem Projekt möchte ich nachfolgenden Laien den Einstieg deshalb vereinfachen. Dazu gehört dass ich Sachverhalte aus der Sicht des Normalbürgers möglichst objektiv darstelle. Sind meine Darstellungen nicht zutreffend, anschaulich und allgemeinverständlich, so habe ich mein selbst gesetztes Ziel verfehlt. Deshalb ist mir jede Kritik in dieser Hinsicht willkommen.
Experten zu belehren ist nicht mein Anliegen.

Beste Grüße
Mumken 
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:48:42
#74: Mumken: Präsentation 2 Author: Tommy, Location: München  Posted: 09 Sep 2010 17:30
    —
Hallo Mumken,
ich hab versucht deine Präsentation zum laufen zu bringen, aber bei open office hab ich probleme mit dem Ton und einige Folien scheinen sich auch noch zu überlagern.

Vielleicht könntest du die Datei auf slideshare.net online stellen?
Ich habe das bei meinem vorigen Beitrag mit einem PDF gemacht, das sollte soweit ich weiss auch mit PPoint gehen.
Damit kannst du die Präsentation auch hier online stellen (via embedded code) und auch jederzeit aktualisieren ohne sie nochmals einstellen zu müssen. Ich kann auch meinen alten Rechner mit MS office auspacken, aber das würde ich mir doch gern ersparen.

Viele Grüe Tommy
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:48:54
#75: Re: Mumken: Präsentation 2 Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 22 Sep 2010 20:24
    —

Tommy wrote:
Hallo Mumken,
ich hab versucht deine Präsentation zum laufen zu bringen, aber bei open office hab ich probleme mit dem Ton und einige Folien scheinen sich auch noch zu überlagern.


Hallo Tommy,

ich habe mich jetzt entschlossen die Präsentation doch in einen Flash- Film umzuwandeln. Dieser kann dann mit jedem Flash- Player, wie auch zum Anschauen von YouTube- Filmen erforderlich, angesehen werden. Es sind dann auch keine Synchronisationsprobleme mehr zu erwarten. Ich habe jetzt einige Zeit nichts von mir hören lassen, da sich das Auffinden von geeigneten Werkzeugen im Internet als sehr aufwändig und zeitraubend erwiesen hat.

Die Einbindung der PDF- Anwendung in Deinen Blockbeitrag finde ich sehr gut gelungen. Der Inhalt ist sehr interessant. Ich bin mir jedoch noch etwas unsicher was die Auswirkungen und Realisierungschancen betrifft.

Die Umwandlung meiner Powerpoint Präsentation in PDF- Seiten hätte für mich den Nachteil, dass die Animation total verloren ginge. Gerade auf diese hatte ich Wert gelegt um beim Zuhören auch das Auge etwas zu beschäftigen.

Die überarbeiteten Flash- Filme zu Teil 1 und 2 werde ich in den nächsten Tagen hochladen.

Nochmals danke für Deine Hilfe.

Beste Grüße
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:49:03
#76: Das Geldrätsel und Tina Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 02 Oct 2010 18:45
    —
Nach dem lange angekündigten kurzfristigen Hochladen meiner Präsentationen als Flash- Filme nun endlich die Umsetzung. Die erforderlichen Programme zu finden und dann auch anzuwenden war schon sehr zeitraubend. Ich hoffe dass ich jetzt wieder etwas mehr Zeit auf die Inhalte verwenden kann.
Den Titel habe ich geändert in

„Das Geldrätsel und Tina“

Im Teil 1 habe ich die Einleitung komplett überarbeitet und auch den Begriff „Giralgeld“ nur noch auf Geschäftsbanken bezogen.
http://www.imagenetz.de/f64003953/DasGeldraetsel01.flv.html
Bitte hier nur die Schaltfläche „File Download“ betätigen.

Aus Teil 2 habe ich die erste Folie „Buchgeld/Giralgeld“ entfernt und überarbeitet zu Teil 1 hinzugefügt.
http://www.imagenetz.de/fadc0ccb8/DasGeldraetsel02.flv.html

Beide Flashfilme (je ca. 15 min) habe ich bei Imagenetz.de hochgeladen, da ich der Meinung bin, dass sie als Rohfassung noch nicht für YouTube geeignet sind.
Der einzige Nachteil bei Imagenetz.de besteht darin, dass ich einen Film erst komplett herunterladen muss bevor ich ihn mir ansehen kann. Ansonsten gehe ich davon aus, dass die Lösung über Flashfilme die bessere Alternative darstellt.

Über Kommentare und Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.

Mit besten Grüßen
Mumken
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:49:13
#77: Re: Das Geldrätsel Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 05 Oct 2010 8:00
    —
Hallo Rudi,

habe mir die Dateien herunter geladen. Hoffe sie mir am Wochenende in Ruhe anschauen zu können.


Beste Grüße, Matthias
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:49:27
#78: Re: Das Geldrätsel Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 05 Oct 2010 19:55
    —

Neuer wrote:
Hallo Rudi,

habe mir die Dateien herunter geladen. Hoffe sie mir am Wochenende in Ruhe anschauen zu können.
.....


Du hattest Dir die Dateien ja schon im Powerpoint angesehen. Neu für dich ist deshalb nur Teil 1, Folie 1 bis 8 und die beiden letzten Folien. Teil 2 musst Du Dir deshalb nicht antun da diese unverändert übernommen wurden.

Vielen Dank für Deine Zeit.

Grüße Rudi
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:49:41
#79: Re: Geld frisst Welt Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 05 Oct 2010 21:01
    —

Tommy wrote:
Hallo Mumken,
Es freut mich, dass ich dir mit den Dateien weiterhelfen konnte.
Mir hat die Sendereihe auch sehr gut gefallen.

Tommy


Hallo Tommy,

ich habe beim ORF angefragt ob ich die Erlaubnis bekäme, Teile aus der Sendereihe, bei Nennung des ORF als Quelle, zu verwenden. Eine nichtkommerzielle Anwendung wurde von mir zugesichert.
Dem wurde, entgegen meinen Erwartungen, umgehend ohne jegliche sonstige Einschränkungen zugestimmt. Ich finde das toll und werde bei den weitern Teilfilmen davon Gebrauch machen. Ohne Deinen Hinweis wäre ich nie zu dieser Quelle gekommen.

Nochmals Dank und eine schönen Abend,
Rudi
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:49:52
#80: Re: Das Geldrätsel und Tina Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 05 Oct 2010 21:22
    —
Im Vorfeld zu Teil 3, Geldschöpfung, habe ich mich mit dem Buch "Das Geldsyndrom" von Helmut Creutz beschäftigt. Auch wenn er sich mit vielen Aspekten rund ums Geld sehr ernsthaft auseinandergesetzt hat so sind doch einige Ansätze m.E. nicht geeignet den Begriff Geld allgemeinverständlich und den heutigen Gegebenheiten entsprechend angepasst zu erklären.

Die Auflage Nr. 4 ist übrigens auch im Internet verfügbar.

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/pdf/gs.pdf

Ich habe mir die überarbeitete Auflage Nr. 5 gekauft. Interessant ist es, sich die Unterschiede etwas näher anzusehen.

In der 4. Auflage lässt Herr Creutz unter dem Begriff „Geld“ nur Bargeld zu. Erst in der 5. Auflage wird auf Seite 59 Zentralbankgeld- Guthaben erwähnt. Nun zählt auch dieses „Buchgeld der Zentralbank“ zu der Menge „Geld“, nicht aber Geschäftsbankenbuchgeld.

Zitierte Aussagen von Geldfachleuten untersucht er aber nicht auf deren Verständnis von Geld und gelangt somit zu eigenen Aussagen, die auf Basis einer Mischung unterschiedlicher Begriffsbestimmungen entstehen. Hieraus erwachsen dann teilweise nicht mehr zu entwirrende Behauptungen.

Unter diesem verengten Begriff des Geldes ist auch seine Aussage zu verstehen, dass eine Geldschöpfung der Geschäftsbanken nicht existiert.

Ein grundsätzliches Problem bei der Erklärung von Geld besteht darin, dass die Wissenschaft sich mittlerweile von den Begriffen, welche sich der Normalbürger im Umgang mit Geld eingeprägt hat, entfernt. Sie entwickelt eigene Begriffe, welche sich jedoch ausschließlich für die Erklärung ihrer eigenen Gedankenmodelle eignen und nichts mehr mit der Erfahrung des Normalbürgers zu tun haben sondern vollkommen abstrakt sind. Auch wenn man dies nicht als bewusste Abhebung der wissenschaftlichen Denkweise von der Erfahrungswelt der Normalbürger ohne eine Volks- oder Betriebswirtschaftliche Ausbildung ansehen mag so wäre doch eine allgemeinverständlichere Modellbeschreibung in einem so wichtigen Thema sehr wichtig.

Beispiel:
Ich gehe zu meiner Bank und leihe mir 20.000 Euro zum Kauf eines neuen Autos. Nach der modernen Volkswirtschaftslehre bin ich als Kreditnehmer der Bank damit derjenige der 20.000 Euro geschöpft, d.h. erschaffen hat. Komisch, davon habe ich ja gar nichts bemerkt, ich habe mir doch nur Geld geliehen. Dass die Bank dieses Geld ja überhaupt nicht besitzt und der Vorgang auf Grund dessen Kreditgeben heißen muss kann ich als Kunde doch nicht wissen.

Könntet Ihr dieser Sichtweise zustimmen?

Da ich mir nicht anmaße alles besser zu wissen benötige ich unbedingt ein Feedback.

Jede Antwort ist willkommen!

Beste Grüße am Abend
Rudi
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:52:24
#81: Neues Geld - Neue Welt Author: Tommy, Location: München  Posted: 05 Oct 2010 23:15
    —
Neues Geld - Neue Welt
von Tobias Plettenbacher

Die drohende Wirtschaftskrise - Ursachen und Auswege
In Buchform im Planet Verlag erschienen

Hallo Mumken,
eigentlich hab ich ein Textdokument der Serie "Geld frisst Welt" gesucht und bin stattdessen auf dieses Dokument gestossen.
Ich hab die ORF Reihe nach Jahren wieder angehört und muss auch sagen sie ist aktueller denn je... Gut dass sie so offen mit den Daten umgehen.

Abendliche Grüße aus München!

<div><strong><a>Neues Geld - Neue Welt</a></strong><div>View more <a>presentations</a> from <a>Tost68</a>.</div></div>
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:52:34
#82: Re: Das Geldrätsel und Tina Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 06 Oct 2010 7:54
    —

Mumken wrote:
Unter diesem verengten Begriff des Geldes ist auch seine Aussage zu verstehen, dass eine Geldschöpfung der Geschäftsbanken nicht existiert.
...
Da ich mir nicht anmaße alles besser zu wissen benötige ich unbedingt ein Feedback.


Hallo Rudi, wie es der Zufall so will, ist Creutz gerade das Thema bei liebeangelamerkel.de:

http://www.liebeangelamerkel.de/?page_id=647#comment-1663

Es beginnt am Dienstag den 28. September und endet gestern (also aktuell Kommentar 7 - 1).

So groß die Verdienste von Herrn Creutz sind, so sehr hat er das Wesentliche leider nicht erkannt bzw. geleugnet.

Letztlich ist es noch immer eines der Grundprobleme, dass Menschen TATSÄCHLICH glauben, dass Geld nur eine Banknote oder Münze ist.

Ein Herr Rudi Czop formuliert das sehr treffend folgendermaßen:

"Vergleichen Sie diese Creutz-Truppe mit Ochsenhirten die ihr ganzes Hirtenleben mit weißen Ochsen verbrachten. Und wenn diese Hirten dann auf ihrer Ochsenbutterfahrt, zum ersten mal, einen schwarzen oder braunen Ochsen zu Gesicht bekommen, werden diese von Inzucht geschädigten Hirten jederman erklären, dass seien keine Ochsen, denn Ochsen sind und waren immer weiß."

Hoffe, es hilft dir weiter...

Viele Grüße, Matthias
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:52:45
#83: Re: Das Geldrätsel und Tina Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 06 Oct 2010 15:03
    —

Quote:
Neuer
Hallo Rudi, wie es der Zufall so will, ist Creutz gerade das Thema bei liebeangelamerkel.de:



Hallo Matthias,

die von Dir angegebene Seite von Herrn Brichta hatte ich schon mal überflogen, war jedoch über den dort gepflegten polemischen Umgangston „irritiert“. Ich habe mir die 10 Seiten ausgedruckt und auf ihren Gehalt an brauchbaren Sachinformationen untersucht. Diese bekäme man bequem auf einer Seite unter.

Auch wenn z.B. das Zitat von Herrn Rudi Czop sehr amüsant zu lesen und auch zutreffend ist, so finde ich es in Bezug auf die Arbeit von Herrn Creutz doch nicht unbedingt angemessen. Die eingeengte Sichtweise von Herrn Creutz möchte ich damit nicht in Abrede stellen. Seine eigenen Formulierungen rufen vielleicht auch zu diesen Reaktionen auf.

Diese Art von Auseinandersetzung möchte ich eigentlich nicht führen.
In meinem nächsten Teilfilm werde auch ich einer näheren Beschreibung des Begriffes Geld nicht entgehen können.
Schaun wir mal.

Trotzdem danke für Deinen Hinweis und noch eine schönen Tag 

Rudi
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:52:58
#84: Re: Das Geldrätsel und Tina Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 06 Oct 2010 16:00
    —
Änderung Admin: Zitat gekennzeichnet.

@Rudi
Mumken wrote:
Zitat
... war jedoch über den dort gepflegten polemischen Umgangston „irritiert“.


Stimme dir da voll und ganz zu. "diese von Inzucht geschädigten Hirten" ist sicher mehr als überflüssig. Aber die Aussage an sich ist schon richtig. Es geht mir, was den Ton betrifft, zuweilen auch mit Brichta so. Andererseits bewundere ich die Engelsgeduld, mit der er sich der Diskussion stellt. Denn leider werden nur selten stichhaltige Argumente vorgebracht (in einem Buch von dem und dem steht...).
Ich möchte nicht wissen, wie oft er als "Scharlatan" hingestellt wird. Ich würde vermutlich auch nicht immer sachlich und ruhig bleiben können...
Mumken wrote:
Zitat
In meinem nächsten Teilfilm werde auch ich einer näheren Beschreibung des Begriffes Geld nicht entgehen können.


Da musst du durch.  




@ Tommy

Danke für die immer wieder interessanten Bücher, Unterlagen, Links etc. zu dem Thema. Man ist doch erstaunt, wie viel sich finden lässt...


Gruß, Matthias

Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:53:07
#85: Rudi-Support :D Author: Neuer, Location: Lübeck  Posted: 06 Oct 2010 19:33
    —
Hallo Rudi,

hier ein wenig Unterstützung bei deinem Vorhaben... speziell den Punkt betreffend, "dass eine Geldschöpfung der Geschäftsbanken nicht existiert."
Ich hatte bereits einen Link zu dem Dokument der BUNDESBANK gepostet. (Ich blicke ja z.T. selber schon nicht mehr durch  , also will ich es gerne noch einmal tun... )

Lade dir bitte die folgenden pdf-Dateien herunter (es sind OFFIZIELLE Dokumente der BUNDESBANK. Dort findest du eine genaue Beschreibung der Geldschöpfung durch Banken):


Deutsche Bundesbank
Geld und Geldpolitik

http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf


Deutsche Bundesbank
Geld und Geldpolitik - Kapitel 4: Das Bankensystem

http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_04.pdf


Deutsche Bundesbank
Geld und Geldpolitik - Die Banken Als Geldproduzenten (Schulungsunterlagen)

http://www.bundesbank.de/download/bildung/kapitel4.pdf




ZITAT aus Kapitel 4:

4.4 Geldschöpfung der Banken

Geld entsteht durch „Geldschöpfung“. Sowohl staatliche Zentralbanken als auch private Geschäftsbanken können Geld schaffen. Im Eurosystem entsteht Geld vor allem durch die Vergabe von Krediten, ferner dadurch, dass Zentralbanken oder Geschäftsbanken Vermögenswerte ankaufen, beispielsweise Gold, fremde Währungen, Immobilien oder Wertpapiere. Wenn die Zentralbank einer Geschäftsbank einen Kredit gewährt und den Betrag auf dem Konto der Bank bei der Zentralbank gutschreibt, entsteht „Zentralbankgeld“. Die Geschäftsbanken benötigen es zur Erfüllung ihrer Mindestreservepflicht, zur Befriedigung der Bargeldnachfrage und für den Zahlungsverkehr.

Die Geschäftsbanken schaffen Geld durch Kreditvergabe.

Die Geschäftsbanken können auch selbst Geld schaffen, das sogenannte Giralgeld. Der Geldschöpfungsprozess durch die Geschäftsbanken lässt sich durch die damit verbundenen Buchungen erklären: Wenn eine Geschäftsbank einem Kunden einen Kredit gewährt, dann bucht sie in ihrer Bilanz auf der Aktivseite eine Kreditforderung gegenüber dem Kunden ein – beispielsweise 100.000 Euro. Gleichzeitig schreibt die Bank dem Kunden auf dessen Girokonto, das auf der Passivseite der Bankbilanz geführt wird, 100.000 Euro gut. Diese Gutschrift erhöht die Einlagen des Kunden auf seinem Girokonto – es entsteht Giralgeld, das die Geldmenge erhöht. Das so geschaffene Giralgeld kann der Bankkunde nutzen, um den Kauf von Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, der Kreditkunde sei durch die Geldschöpfung reicher geworden. Doch dem ist nicht so. Denn seinem durch die Kreditaufnahme entstandenen Guthaben steht eine gleich hohe Verbindlichkeit gegenüber, nämlich die Pflicht, den Kredit wieder zu tilgen. Zudem muss er für den Kredit fortlaufend Zinsen zahlen.
...
Wird der Kredit getilgt und nicht durch einen neuen ersetzt, dann wird das durch ihn geschaffene Geld dem Kreislauf wieder entzogen. Im Fachjargon wird dies als „Geldvernichtung“ bezeichnet.



WER ALSO IMMER NOCH BEHAUPTET, DIESE ART DER GELDSCHÖPFUNG EXISTIERE NICHT, DEM IST WOHL BEIM BESTEN WILLEN NICHT MEHR ZU HELFEN!

(Und insofern erklärt sich vielleicht auch der unpassende Ton, der zuweilen angeschlagen wird. Denn früher oder später stellt man sich doch die Frage, WIESO werden selbst von der BUNDESBANK geschilderte Vorgänge von anderen als "Unsinn", "Volksverdummung" oder sonstiges bezeichnet? Wieso werden aus allen möglichen Richtungen unaufhörlich Nebelkerzen geworfen, statt die Aufklärung voranzutreiben??? Vielleicht wirst auch du eines Tages entnervt einen anderen Ton anschlagen, wenn du immerfort mit den dümmsten Argumenten konfrontiert, und darüber auch noch verunglimpft wirst ... ?)


Diese Dokumente sollten genügen, um deine Filme (diesbezüglich) auf ein seriöses Fundament zu stellen. 


Beste Grüße, Matthias
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:53:17
#86: Re: Rudi-Support :D Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 06 Oct 2010 22:15
    —

Neuer wrote:
Hallo Rudi,

hier ein wenig Unterstützung bei deinem Vorhaben... speziell den Punkt betreffend, "dass eine Geldschöpfung der Geschäftsbanken nicht existiert."

.....

Guten Abend Matthias,

vielen Dank für Deine Links und Denkanstöße. Ich halte auch die Veröffentlichungen der Bundesbank für eine seriöse Informationsquelle. Die Links hattest Du mir bereits einmal genannt. Diese hatte ich mir heruntergeladen und auch ausgedruckt.
Abgesehen von der Selbstdarstellung der Bundesbank in Bezug auf die Geldüberprüfung, Geldvernichtung und ähnliche Nebensächlichkeiten ist der sonstige Inhalt m.E. gut beschrieben und auch zutreffend.
Auch die Arbeitsanweisungen für den Schulunterricht habe ich mir aufmerksam durchgelesen.
Dies alles als Fehlinformationen darzustellen, wie bei Herrn Creutz vorzufinden, halte ich für nicht haltbar.
Zu Gunsten von Herrn Creutz gehe ich davon aus, dass er sich seine Ansichten ja auch nicht aus den Fingern gesogen hat sondern größtenteils von für ihn kompetenten Fachleuten übernommen hat. Dies bezieht sich z.B. auf die Aussage, dass zuerst Geldvermögen angespart und erst danach in Form von Krediten verliehen wird. Diese Betrachtungsweise gilt es näher zu untersuchen und nicht nur unbesehen als von dem „unbestrittenen Fachmann XY“ zu übernehmende Feststellung darzustellen.
Herr Creutz spricht zwar die Notwendigkeit eines Fundamentes für den Hausbau an, hat jedoch die Baugrunduntersuchung (hier gezielte Auseinandersetzung mit dem Begriff Geld in unserer Realität) vernachlässigt. Das beste Fundament versagt auf einem ungeeigneten Untergrund ( @Tommy, dies bitte nicht als Eingriff in Dein Fachgebiet anzusehen).

Ich beende jetzt meine Überlegungen und werde mich am Freitagabend wieder melden.
Deine Beiträge Matthias sind für mich immer wieder inspirierend, aufmunternd und fordernd. Ich finde das super.
(@Tommy, Dich schließe ich dabei natürlich mit ein).

Bis am Freitag

Grüße an Alle

Rudi
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:53:25
#87: World debt clock Author: Maraho, Location: Frankfurt/Main  Posted: 09 Oct 2010 7:47
    —
.

Weltweite Staatsschulden bald 40.000.000.000.000 Dollar

Die weltweiten Staatsschulden wachsen um mehrere tausend Dollar - pro Sekunde.
In absehbarer Zeit werden sie die Marke von 40 Billionen Dollar erreicht haben.

Weiterlesen ... http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/600609/index.do?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do

-

World debt comparison
The global debt clock

http://www.economist.com/content/global_debt_clock?fsrc=scn%2Ffb%2Fwl%2Far%2Fdebtclock
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:53:35
#88: Issing Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 10 Oct 2010 11:23
    —
Otmar Issing,
früher EZB-Chefökonom, seit 2007 Berater der US-Bank Goldman Sachs, jetzt Leiter der Expertengruppe „Neue Finanzarchitektur“die im Auftrag der Bundesregierung Reformvorschläge für das internationale Finanzsystem erarbeitet

Issing über die Tücken des Aufschwungs, die Restrisiken der Finanzkrise und die Fehler der Notenbanken. (Wirtschaftswoche 10.10.2010)

http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/auf-wackligem-fundament-417260/

Selten ein nichtssagenderes Interview gelesen, interessant jedoch:

Wie Goldman Sachs den Griechen half, Schulden zu verschleiern. (Baseler Zeitung 15.02.2010)

http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Wie-Goldman-Sachs-den-Griechen-half-Schulden-zu-verschleiern/story/13132527

Ein (Schelm?), wer Böses dabei denkt? 

Beste Grüße

Rudi
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:53:44
#89: Otmar Issing Author: Maraho, Location: Frankfurt/Main  Posted: 10 Oct 2010 11:38
    —
.

Rudi, ich habe mal gekramt und bin auf den "NachDenkSeiten" fündig geworden. Ist zwar politisch nicht meine Richtung, das Programm dort, aber als Ergänzung vielleicht brauchbar, folgende Ausführung ...

„Aufgeblähtes Wachstum“

Zum Text ... http://www.nachdenkseiten.de/?p=5958


Gruß aus Frankfurt ...
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:53:54
#90: Re: Otmar Issing Author: Mumken, Location: Rheinland- Pfalz  Posted: 10 Oct 2010 21:46
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Hallo Markus,

ein schönes Beispiel für die Hilflosigkeit unserer Regierung, oder ist das Kalkül?
Man macht den Bock zum Gärtner und ermahnt ihn dann noch, den Hausherrn nur richtig zu beraten.

Angesichts so viel Naivität verschlägt es einem die Sprache. Wenn mir die Kompetenz zur Abwicklung eines Geschäftes fehlt, gehe ich mir Rat nicht bei der Gegenseite suchen im Vertrauen darauf dass diese es ehrlich mit mir meint.
Ich versuche doch mir die notwendigen Informationen von möglichst neutralen Fachleuten zu besorgen.

Aber vielleicht bin ja nur ich naiv und das Ganze ist Teil des Systems.

Beste Grüße Rudi
Titel: Re:Unser Geldsystem
Beitrag von: Admin am 05. März 2011, 23:54:54
#91: Teil des "Systems" ... Author: Maraho, Location: Frankfurt/Main  Posted: 11 Oct 2010 6:38
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Guten Morgen Rudi,

es ist wohl Kalkül. Zumindest ich bin davon überzeugt.

Da aber die Mehrheit (nicht nur) dieser, unserer Gesellschaft bewußt falsch erzogen wurde im Hinblick (auch) auf das Denken und sich davon nie wirklich befreit hat, läuft´s für die "Spielführer" komfortabel weiter.

Insofern nehme ich zumindest dies alles nicht mehr so ernst, auch in Anbetracht der Endlichkeit aller Beteiligten.

"Der Trog bleibt, nur die Schweine wechseln."


Gruß von Markus