Das Geldrätsel: Geschichte: Tauschmittel
Geld als Zwischentauschmittel
In der heutigen Wirtschaftswissenschaft wird der Ursprung von
Geld fast ausschließlich in der Tauschwirtschaft gesehen. In der Geschichte der Menschheit hingegen ist Geld in den verschiedenen Kulturen ganz unterschiedlich entstanden, sodass es unzulässig ist, von nur "einer" richtigen Entstehungsgeschichte auszugehen.. Eine sehr gute Seite um in den Entstehungsgeschichten von Tauschmitteln in den einzelnen Kulturen zu stöbern ist die Seite von "Europäische Vereinigung zum Sammeln, Bewahren und Erforschen von ursprünglichen und außergewöhnlichen Geldformen".[1] Eine weitere Untersuchung über verschiedene "Tauschformen" enthält die Seite von Lorenz Khazaleh, einem norwegischen Ethnologen [2]
Die Tauschmitteltheorie
Nach der weit verbreiteten Tauschmittel-Theorie entstand Geld aus dem Tausch und Handel mit Waren. In vielen Kulturen stellte man fest, dass der direkte Tausch von Waren und Gütern wie Fisch gegen Brot oder von einem Schaf gegen einen Pflug sehr mühselig war und sich der Tausch durch sogenannte Zwischentauschmittel wie Schmuck, Metallbarren, Muscheln, Getreide, Armringe, Tiere oder auch andere Wertgegenstände erheblich erleichtern lies. Ein wesentliches Merkmal dieser Zwischentauschmittel war, dass diese einen inneren Wert besaßen, zumindest in den Augen der tauschenden Menschen. Den Wert dieser Zwischentauschmittel hat nicht ein Herrscher bestimmt, sondern der Wert wurde durch die Einschätzung der Menschen der jeweiligen Kultur bestimmt. Diese Zwischentauschmittel hatten die Funktion von Geld. Um dieses Geld herzustellen und damit Handel zu treiben war keine staatliche oder sonstige gesellschaftliche Einrichtung erforderlich.
Kritik
Geld zum Tauschen von Gütern wird bereits von Aristoteles(Pol. 1257 a 34 - b 10) beschrieben:
Hierzu dient auch der Tausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Bauern, Handwerkern und Kaufleuten. Für diesen Tauschverkehr bedarf es des Geldes, das die Funktion der Wertaufbewahrung, des Zahlungsmittels und des Maßstabes für den Wert von Gütern hat.
Diese bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Geld zur Erleichterung des Tauschvorgangs erfunden wurde. Adam Smith, ein früher Wirtschaftswissenschaftler, prägte die Vorstellung, dass der Mensch von Natur aus zum Tauschen neige, ohne diesen Standpunkt jedoch mit Quellen zu belegen. Aus dem Tauschen sei dann das Geld entstanden. Diese Auffassung wurde offensichtlich ohne Nachprüfung von der Wissenschaft übernommen und in die Lehrbücher eingearbeitet. Verschiedene Sachbuchautoren stellen die Entstehung von Geld aus der Tauschwirtschaft als Märchen dar. [3]
Einzelnachweise
<references >
- ↑ Eucoprimo: Was ist „Primitivgeld"?
- ↑ Lorenz Khazaleh: Wirtschaftsethnologie
- ↑ Gunnar Heinsohn, Paul C. Martin, David Graeber