Das Geldrätsel: Bankkalkulation: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Gesamtzinsspanne ergibt sich somit zu 3,66 % - 1,03 % = 2,63 %. Die gezeigte Bank hat mit dieser Zinsmarge einen Zinsüberschuss in Höhe von 343,77 M€ erwirtschaftet, wie in der Abbildung rechts unten gezeigt.
 
Die Gesamtzinsspanne ergibt sich somit zu 3,66 % - 1,03 % = 2,63 %. Die gezeigte Bank hat mit dieser Zinsmarge einen Zinsüberschuss in Höhe von 343,77 M€ erwirtschaftet, wie in der Abbildung rechts unten gezeigt.
  
Eine weitere wichtige Erkenntnis lässt sich aus der Durchschnitts-Zinsertragsbilanz ableiten. Bei der Refinanzierung der ausgeliehenen Kredite spekuliert die Bank auf gleichbleibende oder gar fallende Zinsen für Tagesgeld oder kurzfristige Sparanlagen. Sie verkauf etwas, was sie zum Zeitpunkt der Kreditvergabe noch nicht besitzt. Dies ist vergleichbar mit Leerverkäufen an der Börse. Aus der Durchschnitts-Zinsertragsbilanz, deren Vermögenswerte der [[Das Geldrätsel: Bankbilanzen heute| Bilanz einer Sparda-Bank]] entnommen wurden, wird aus der Aufteilung erkennbar, dass kurz- und mittelfristige Kundenkredite (5.600 M€) größtenteils durch täglich fällige Einlagen (4.700 M€) refinanziert sind. Die Bank hat etwas kurz- und mittelfristig verkauft, was sie selbst nur für 1 Tag von ihren Einlagekunden anvertraut bekam. Würden alle Einlagekunden ihre Guthaben gleichzeitig abziehen, wäre die Bank zahlungsunfähig. Das besondere Geschäftsmodell einer Einlagebank erlaubt ihr jedoch diese "Leerverkäufe" mit Duldung der Aufsichtsbehörden, "Deutsche Bundesbank" und "Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht". In der Liquiditätsverordnung, Bestandteil des Kreditwesengesetzes, sind die staatlichen Anforderungen an die Mittelbewirtschaftung festgelegt und damit diese Leerverkäufe legalisiert. Auf Details hierzu wird in den nachfolgenden Kapiteln [[Das Geldrätsel: Kreditwesengesetz|Kreditwesengesetz]], [[Das Geldrätsel: Goldene Bankregel|Goldene Bankregel]], [[Das Geldrätsel: Bodensatztheorie|Bodensatztheorie]], [[Das Geldrätsel: Shiftability-Theorie|Shiftability-Theorie]] und [[Das Geldrätsel: Vermittler oder Schöpfer|Vermittler oder Schöpfer]] näher eingegangen. Die Durchschnitts-Zinsertragsbilanz zeigt jedoch auch, dass diese Spekulationsergebnisse in der Bankkalkulation mit berücksichtigt werden und auch in die Gewinn- und Verlustrechnung mit einfließen.
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Eine weitere wichtige Erkenntnis lässt sich aus der Durchschnitts-Zinsertragsbilanz ableiten. Bei der Refinanzierung der ausgeliehenen Kredite spekuliert die Bank auf gleichbleibende oder gar fallende Zinsen für Tagesgeld oder kurzfristige Sparanlagen. Sie verkauf etwas, was sie zum Zeitpunkt der Kreditvergabe noch nicht besitzt. Dies ist vergleichbar mit Leerverkäufen an der Börse. Aus der Durchschnitts-Zinsertragsbilanz, deren Vermögenswerte der [[Das Geldrätsel: Bankbilanzen heute| Bilanz einer Sparda-Bank]] entnommen wurden, wird aus der Aufteilung erkennbar, dass kurz- und mittelfristige Kundenkredite (5.600 M€) größtenteils durch täglich fällige Einlagen (4.700 M€) refinanziert sind. Die Bank hat etwas kurz- und mittelfristig verkauft, was sie selbst nur für 1 Tag von ihren Einlagekunden anvertraut bekam. Würden alle Einlagekunden ihre Guthaben gleichzeitig abziehen, wäre die Bank zahlungsunfähig. Das besondere Geschäftsmodell einer Einlagebank erlaubt ihr jedoch diese "Leerverkäufe" mit Duldung der Aufsichtsbehörden, "Deutsche Bundesbank" und "Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht". In der Liquiditätsverordnung, Bestandteil des Kreditwesengesetzes, sind die staatlichen Anforderungen an die Mittelbewirtschaftung festgelegt und damit diese Leerverkäufe legalisiert. Auf Details hierzu wird in den nachfolgenden Kapiteln [[Das Geldrätsel: Kreditwesengesetz|Kreditwesengesetz]], [[Das Geldrätsel: Goldene Bankregel|Goldene Bankregel]], [[Das Geldrätsel: Bodensatztheorie|Bodensatztheorie]], [[Das Geldrätsel: Shiftability-Theorie|Shiftability-Theorie]] und [[Das Geldrätsel: Vermittler oder Schöpfer|Vermittler oder Schöpfer]] näher eingegangen. Die Durchschnitts-Zinsertragsbilanz zeigt jedoch auch, dass diese Spekulationsergebnisse in der Bankkalkulation mit berücksichtigt werden und auch in die Gewinn- und Verlustrechnung mit einfließen. Die fast kostenlosen "täglich fälligen Einlagen" (Verbindlichkeiten gegenüber Kunden) tragen wesentlich zu den relativ günstigen [[Das Geldrätsel: Refinanzierung|Refinanzierungskosten]] bei. <div style="clear: both;"></div>
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==Teilzinsspannenrechnung==
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Die Banken verwenden die Gesamtwerte von Zinserlösen und Zinsaufwendungen in der "Gewinn- und Verlustrechnung", welche die Gesamtertragssituation einer Bank darstellt. Will die Bank jedoch wissen welchen Anteil die Kreditabteilung oder einzelne Kredite bzw. Kreditgruppen zu diesem Ergebnis beitragen, benutzt sie Teilzinsspannenrechnungen. Früher wurde hierzu die Pool-Methode und die Schichtenbilanzmethode angewandt, während heute die Martkzinsmethode bestimmend ist. Gemeinsames Anliegen dieser Methoden ist, den Vorteil eines einzelnen Kreditgeschäftes zu ermitteln.
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====Pool-Methode====
  
  

Version vom 8. August 2016, 07:51 Uhr


Die Bankkalkulation dient der Ermittlung von Zinsen und Zinsmargen sowohl für einzelne Bankprodukte wie auch gesamt für alle zinstragenden Produkte der Bank.

Ein Sparer bringt 10.000 € zur Bank und legt diese für 1 Jahr, zu einem Zinssatz von 2 % fest. Der Bank gelingt es, einen Kredit über ebenfalls 10.000 € und eine Laufzeit von 1 Jahr zu einem Zinssatz von 6 % zu vergeben. Betrachtet man nur die Zinskosten- und Erlöse ergibt sich folgende Rechnung:

Teilzinsspanne1.png

Diese Rechnung wird als "Teilzinsspannenrechnung" bezeichnet, da sie nur einzelne Vorgänge untersucht. Die Differenz zwischen dem Zinssatz für den vergebenen Kredit und dem Zinssatz für die Spareinlage wird als Zinsmarge (Zinsspanne) bezeichnet. Diese beträgt hier 6 % - 2 % = 4 %. Im Beispiel hat die Bank damit einen Zinsüberschuss von 400 € erzielt, der überwiegend zur Deckung der Bankkosten für Personal, Sachmittel, Miete usw. dient. Ein übrigbleibender Restbetrag trägt zum Gewinn der Bank bei.

Durchschnitts-Zinsertragsbilanz

Die Zinsmarge

Durchschnitts-Zinsertragsbilanz1.png

wird als wichtigste Einnahmequelle der Banken angesehen. In der Gewinn- und Verlustrechnung einer Bank kann dies leicht aus der Position "Zinsüberschuss" erkannt werden. Im "Monatsberichtsaufsatz September 2015"[1] der Deutschen Bundesbank ist auf Seite 48 zu lesen, dass über alle Bankengruppen hinweg der Zinsüberschuss im Jahre 2014 zu 74 % zum operativen Ertrag (Gewinn vor Steuern) beigetragen hat. Die Zinsspanne, ebenfalls über alle Bankengruppen hinweg, bewegt sich seit 2001 in einem Korridor von 1,0 % bis 1,2 %.

Durchschnitts-Zinsertragsbilanz2.png

Anstelle wie zuvor einzelne Spar-Kreditvorganges zu untersuchen kann man auch sämtliche Spar- und Kreditvorgänge einer Bank sammeln, gruppieren und zusammenzählen. Man erhält so die Gesamtzinserträge und die Gesamtzinsaufwendungen einer Bank. Nebenstehend eine solche Durchschnitts-Zinsertragsbilanz. In dieser Bilanz werden keine Werte eines Stichtages eingetragen sondern Durchschnittswerte eines Zeitraumes, z. B. eines Jahres. Durch Gegenüberstellung der Gesamtzinserträge (Aktiva) und der Gesamtzinsaufwendungen (Passiva) mit dem Durchschnitts-Geschäftsvolumen werden die jeweiligen Durchschnittszinssätze ermittelt.

Ø Zinssatz Aktiva = 477,86*100/13.050 = 3,66 %
Ø Zinssatz Passiva = 134,9*100/13.050 = 1,03 %

Die Gesamtzinsspanne ergibt sich somit zu 3,66 % - 1,03 % = 2,63 %. Die gezeigte Bank hat mit dieser Zinsmarge einen Zinsüberschuss in Höhe von 343,77 M€ erwirtschaftet, wie in der Abbildung rechts unten gezeigt.

Eine weitere wichtige Erkenntnis lässt sich aus der Durchschnitts-Zinsertragsbilanz ableiten. Bei der Refinanzierung der ausgeliehenen Kredite spekuliert die Bank auf gleichbleibende oder gar fallende Zinsen für Tagesgeld oder kurzfristige Sparanlagen. Sie verkauf etwas, was sie zum Zeitpunkt der Kreditvergabe noch nicht besitzt. Dies ist vergleichbar mit Leerverkäufen an der Börse. Aus der Durchschnitts-Zinsertragsbilanz, deren Vermögenswerte der Bilanz einer Sparda-Bank entnommen wurden, wird aus der Aufteilung erkennbar, dass kurz- und mittelfristige Kundenkredite (5.600 M€) größtenteils durch täglich fällige Einlagen (4.700 M€) refinanziert sind. Die Bank hat etwas kurz- und mittelfristig verkauft, was sie selbst nur für 1 Tag von ihren Einlagekunden anvertraut bekam. Würden alle Einlagekunden ihre Guthaben gleichzeitig abziehen, wäre die Bank zahlungsunfähig. Das besondere Geschäftsmodell einer Einlagebank erlaubt ihr jedoch diese "Leerverkäufe" mit Duldung der Aufsichtsbehörden, "Deutsche Bundesbank" und "Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht". In der Liquiditätsverordnung, Bestandteil des Kreditwesengesetzes, sind die staatlichen Anforderungen an die Mittelbewirtschaftung festgelegt und damit diese Leerverkäufe legalisiert. Auf Details hierzu wird in den nachfolgenden Kapiteln Kreditwesengesetz, Goldene Bankregel, Bodensatztheorie, Shiftability-Theorie und Vermittler oder Schöpfer näher eingegangen. Die Durchschnitts-Zinsertragsbilanz zeigt jedoch auch, dass diese Spekulationsergebnisse in der Bankkalkulation mit berücksichtigt werden und auch in die Gewinn- und Verlustrechnung mit einfließen. Die fast kostenlosen "täglich fälligen Einlagen" (Verbindlichkeiten gegenüber Kunden) tragen wesentlich zu den relativ günstigen Refinanzierungskosten bei.

Teilzinsspannenrechnung

Die Banken verwenden die Gesamtwerte von Zinserlösen und Zinsaufwendungen in der "Gewinn- und Verlustrechnung", welche die Gesamtertragssituation einer Bank darstellt. Will die Bank jedoch wissen welchen Anteil die Kreditabteilung oder einzelne Kredite bzw. Kreditgruppen zu diesem Ergebnis beitragen, benutzt sie Teilzinsspannenrechnungen. Früher wurde hierzu die Pool-Methode und die Schichtenbilanzmethode angewandt, während heute die Martkzinsmethode bestimmend ist. Gemeinsames Anliegen dieser Methoden ist, den Vorteil eines einzelnen Kreditgeschäftes zu ermitteln.

Pool-Methode


Einzelnachweise

<references >